Neben- und Hilfsbetriebe |
|||||||||||
Navigation durch das Thema | |||||||||||
Die erste Überraschung kommt gleich zu
Beginn. Der
Triebzug
war nicht mit den klassischen
Nebenbetrieben
ausgerüstet worden. Wir hier verwenden den Begriff der Nebenbetriebe wie
bei den anderen Baureihen für die
Zugsheizung.
Dieser Bereich für die
Heizung
der Abteile war anders geöst worden und das war bei Triebzügen gar nicht
so selten der Fall. Doch warum war diese denn bei solchen Fahrzeugen so
gelöst worden? Durch den geschlossenen elektrischen Aufbau bei den Triebzüge, musste keine zur normalen Zugsammelschiene der UIC passende Spannung verwendet werden. Somit war es auch nicht möglich, den geschleppten Triebzug ab dem Hilfstriebfahrzeug zu heizen.
Da die Züge in dem Fall leer waren, war das
kein Problem. Jedoch war auch hier eine Möglichkeit vorhanden um die
Abteile zu heizen, denn auf diese konnte man nicht mehr verzichten. An die Stelle der fehlenden Zugsammelschiene trat eine Zugsammelschiene. Obwohl diese den gleichen Namen führte, die Leitung war anders aufgebaut worden. Sie war zudem auch auf den Zug beschränkt worden.
Die Einspeisung in diese Leitung erfolgte ab
den
Umrichter
der
Fahrmotoren.
Dort wurde die
Spannung
des
Zwischen-kreises
abgenommen und genutzt. Einfache
Sicherungen
in der Leitung dienten dem Schutz des Anschlusses von
Kurzschlüssen.
Wegen dem direkten Anschluss der
Zugsammelschiene
an den
Zwischenkreis,
wurde diese mit
Gleichstrom
betrieben. Dieser hatte eine
Spannung,
die zwischen 628 und 680
Volt
lag. Die Toleranz war durch die Ansteuerung der
Stromrichter
bedingt und soll uns nicht mehr weiter kümmern, denn an dieser
Zugsammelschiene wurden keine Bauteile angeschlossen, die auf einen
stabile Spannung in der Versorgung angewiesen waren.
Wichtiger war vielmehr, dass diese immer
Spannung
führte. Als dieser
Triebzug
gebaut wurde, war es nicht akzeptabel, dass an gewissen Anschlüssen die
Spannung, wenn auch nur kurz ausfiel. Das waren die in den Abteilen
verbauten Steckdosen, denn nicht alle
Ladegeräte
reagierten gut, wenn die Spannung für wenige Sekunden ausfiel. Aber auch
an anderen Orten, war es sinnvoll, wenn die Spannung immer vorhanden war. Befuhr der Triebzug eine Fahrleitungsschutzstrecke mit mehr als 30 km/h, wurde auf dem Zug bei ausgelöstem Hauptschalter durch die Steuerung der Stützbetrieb aktiviert. In dem Fall wurden die Fahr-motoren angeregt elektrisch zu bremsen.
Die dabei über den Motorstromrichter in den
Zwi-schenkreis
gespeiste
Spannung
wurde jedoch nicht in die
Fahrleitung,
sondern direkt zur
Zugsammel-schiene
geführt und dort genutzt. So war dort die Spannung auch vorhanden, wenn der Hauptschalter geöffnet wurde und ein Ausfall drohte. Das Einsatzkonzept der Triebzüge sah zu-dem vor, dass die Nachtlager bei eingeschaltetem Zug vollzogen wurden.
In dem Fall war die
Spannung
vorhanden, denn es gab bei diesen
Triebzügen
keine bedienbaren Schaltelemente für diese
Zugsammelschiene.
War der Triebzug eingeschaltet, führe diese Leitung da-her Spannung. Es war zudem auch eine Fremdeinspeisung vor-handen. Bei dieser konnte seitlich an einigen Wagen ein Kabel eingesteckt werden.
Die dort unter dem Kasten vorhandene
Steckdose entsprach der Normen der CEE. Diese musste für einen
Strom
von 63
Ampère
ausgelegt sein. Da diese internationalen Steckdosen mittlerweile auch in
der Schweiz angewendet wurden, mussten deswegen keine Adapter mehr
mitgeführt werden.
Die Fremdeinspeisung ab dem Landesnetz mit 400
Volt
und 50
Hertz
Drehstrom wurde nach der Steckdose mit einem
Gleichrichter an
die
Spannung der
Zugsammelschiene angepasst. Dieser Gleichrichter war
jedoch als
Stromrichter aufgebaut worden und so konnte die Spannung an
jene der Zugsammelschiene angepasst werden. Eine Möglichkeit, dass dieser
Stromrichter kippte, war jedoch nicht vorhanden und so war die Steckdose
spannungslos. Mit der Fremdeinspeisung konnten jedoch nicht alle Hilfsbetriebe betrieben werden. Dazu konnte ab dem Landesnetz nicht genug Leistung zugeführt werden. Jedoch reichte diese Einspeisung zur Lad-ung der Batterien und auch für den eingeschränk-ten Betrieb der Klimaanlagen.
Die
Einrichtungen im
Speisewagen der Baureihe RABDe 502 hatten jedoch eine
eigene Fremdein-speisung erhalten und diese war wegen den hier vorhandenen
Kühlgeräten wichtig. An dieser Zugsammelschiene waren neben den Hilfsbetriebeumrichtern noch andere Verbraucher angeschlossen. Mit der anschliessend erwähnten Ausnahme waren das nur Widerstände. Diese funktionierten auch mit der veränderlichen Spann-ung.
Hier fanden sich die
Heizregister der
Klimaanlagen, aber auch die im Zug verbauten
Heizungen
des Fussbodens und der Seitenwände. Aktiv waren die-se Elemente jedoch nur
während der kalten Jah-reszeit.
Diese zusätzlichen
Heizungen sorgten dafür, dass
keine Kälte durch die Schuhe an die Füsse kam und der Reisende auch kein
unangenehmes Gefühl hatte, wenn er mit den Beinen an die Seitenwand im
Abteil kam. Alleine mit diesen Heizungen konnte der Innenraum aber nicht
auf eine normale Raumtemperatur gebracht werden. Es waren wirklich
Lösungen, die wegen dem erwähnten Grund eingebaut wurden. daher auch nur
bei kalten Tagen aktiv.
Ebenfalls direkt an der
Zugsammelschiene
angeschlossen wurde die
Batterieladung. Diese war über einen DC/DC-Wandler
angeschlossen worden. Dieser sorgte dafür, dass die zu den
Batterien
passende
Spannung von 110
Volt
Gleichstrom stabil blieb. Mehr zu diesem
Bereich werden wir bei der Steuerung erfahren. Hier wollen wir uns nun die
schon erwähnten
Bordnetzumrichter ansehen, denn es gab davon schlicht
zwei Stück. Die beiden Hilfsbetriebeumrichter wurden als HUR 1 und HUR 2 bezeichnet. Jeder Wagen hatte diese beiden Um-richter erhalten. Unterschiedlich waren nur die dort ange-schlossenen Bereiche.
Zudem war
natürlich kein vollwertiger
Umrichter vorhan-den, denn sie wurden
bekanntlich ab einer
Zugsammel-schiene versorgt, die
Gleichstrom führte und
so musste diese nicht mehr gleichgerichtet werden und es reichte ein
Wechselrichter. Dabei wurde bei beiden mit der Hilfe von IGBT ein Drehstrom erzeugt. Wie dieser nun genau aufgebaut wurde war der Unterschied. So war am Ausgang vom HUR 1 eine Spannung von 400 Volt 50 Hertz Drehstrom vorhanden.
Einige der hier vorhandenen Anschlüsse waren
zudem so geschaltet worden, dass die
Spannung sowohl beim Wert, als auch
bei der
Frequenz verändert werden konnte. Wich-tig war das bei Nutzern,
deren
Leistung angepasst wurde. Diese Spannung war auch am HUR 2 vorhanden. Hier war jedoch keine Möglichkeit mehr vorhanden die Werte zu verändern.
Bei einer
Störung an einem der
Umrichter konnten die Bauteile ab dem Umrichter HUR 1
versorgt werden. Nur wenn dieser einen Defekt hatte, waren nicht mehr alle
Funktionen nutzbar. Bei uns gilt, dass bei HUR 1 die
Spannung auch
verändert werden konnte. Das war nur bei
Ventilatoren und
Lüftern der
Fall.
Wenn wir nun die Verbraucher an den
Hilfsbetriebeumrichtern ansehen, dann beginnen wir zuerst mit jenen
Bereichen, die noch nicht abgeschlossen wurden, die aber bereits an der
Zugsammelschiene angeschlossen wurden. Es waren die im Zug verbauten
Klimaanlagen, denn mit den Heizregistern war es in dem Fall schlicht noch
nicht getan. Im besten Fall konnte damit der Raum erwärmt werden, was aber
nicht leicht war.
Klimaanlagen benötigten einen
Kompressor für das
Kühlmittel zur Abkühlung der Luft. Dieses basierte auf einer
umweltverträglichen Lösung. Für die Verteilung in den Räumen war ein
Lüfter vorhanden. Dieser beschleunigten die Luft und führten diese mit
Kanälen zu den Luftauslässen in den
Fahrgasträumen. Das war an mehreren Stellen
der Fall, so dass der Raum gleichmässig erwärmt, oder im Sommer gekühlt
werden konnte. Speziell war die Klimaanlage der beiden Führerstände. Diese wurden auf die gleiche Weise, wie jene in den Abteilen angeschlossen und aufgebaut. Hier war jedoch eine davon unabhängige Regelung vorhanden.
Das führte dazu, dass der Lokführer sein
Klima autonom einstellen konnte. Wichtig war das insbesondere wenn es zu
einem Brand kommen sollte, denn in dem Fall war es wichtig, dass das
Führerhaus frei
von Rauch blieb. Der Kolbenkompressor zur Erzeugung von Druckluft war an HUR 1 angeschlossen worden. Damit haben wir einen ersten Punkt erhalten, der auch bei den klassischen Lös-ungen an den Hilfsbetrieben angeschlossen wurden.
Gerade der
Kompressor für die
Druckluft war ein
be-kannter Verbraucher und er war hier je nach Zug zwei- oder dreimal
vorhanden. Welcher nun genau angesteuert wurde, war in der Steuerung
geregelt worden. Am HUR 2 mit der festen Spannung wurden zudem diverse kleinere Verbraucher versorgt. Dazu gehörten die überall im Zug verteilten Steckdosen für 230 Volt und 50 Hertz.
Diese standen den
Reisenden bei den Sitzplätzen zur Ver-fügung. Die hier verbauten Steckdosen
war so aufgebaut worden, dass sie sowohl in der Schweiz, als auch in
Deutschland, oder Österreich genutzt werden konnte. Ein
Schaltautomat bei
der Steckdose diente als
Sicherung.
Weitere Steckdosen waren jedoch nur dem
Reinigungspersonal vorbehalten und die waren überall im Zug verteilt
worden. Der Unterschied zu den zuvor erwähnten Steckdosen war, dass hier
Ströme bis zu zehn
Ampère bezogen werden konnten. So konnten hier
handelsübliche Staubsauger benutzt werden. Dazu musste der
Triebzug
während der Reinigung jedoch eingeschaltet bleiben. Vorher haben wir
erfahren, dass dies der Fall war. Nur bei den Triebzügen RABDe 502 war ein Speisewagen vorhanden. Dieser wurde ebenfalls über einen Hilfsbetrie-beumrichter angeschlossen. So konnte dank den Spann-ungen aus dem Landesnetz üblichen Maschinen, Kühl-geräte und Steamer verwendet werden.
Das galt natürlich
auch für das wichtigste Gerät eines solchen Wagens. Genau die
Kaffeemaschine war auch aus der normalen Gastronomie bezogen worden. Es fehlt uns noch ein Punkt der Hilfsbetriebe. Auch bei die-sem Triebzug gab es Bereiche die gekühlt werden muss-ten. Dazu gehörten die Transformatoren und die verbau-ten Fahrmotoren.
Gerade diese
mussten wegen der ungefederten Masse so leicht wie möglich sein. Gewicht
sparte man, wenn die Leitungen aus Kupfer dünner wurden. Jedoch mussten
diese wegen den
Strömen mit einem bestimmte Quer-schnitt versehen werden.
Ähnlich musste auch beim
Transformator gearbeitet
werden. Da hier die
Wicklungen noch isoliert werden mussten, setzte man
bei den
Spannungswandlern auf die Bauweise mit einer
Kühlung durch
Flüssigkeiten. Diese war dank dem speziellen
Öl auch gut für die
Isolation. Jedoch war das
Transformatoröl bedenklich, auch wenn hier kein
PCB verwendet wurde. Öle konnten brennen und sie belasteten auch die
Umwelt. Als Kühlflüssigkeit wurde bei den Transformatoren an Stelle der Öle normales Brauchwasser verwendet. Damit dieses im Winter nicht gefrieren konnte, war es mit einem Frostschutzmittel durchsetzt worden.
Solche Kühlsysteme waren von den vielen Verbrennungsmotoren her bekannt
und sie wirkten sehr gut. Das Problem war, dass man die
Isolation
verbessern musste, denn Brauchwasser ist we-gen den Mineralien leitend. Diese Kühlwasser wurde auch für die Kühlung der Fahrmotoren genutzt. Sie haben es richtig gelesen, die in den Drehgestellen eingebauten Motoren wurden mit einer Flüssigkeit und nicht mit Luft gekühlt.
Da so viel mehr Wärme abgeführt werden konnte, wurde der
Fahrmotor deutlich leichter, als das bei anderen Lösungen mit einer
einfachen
Ventilation der Fall war. Sie sehen, es wurde auf extremen
Leichtbau geachtet. Das Wasser wurde mit einer Kühlwasserpumpe in eine Zirkulation gebracht. Dabei wurde nur ein Kreislauf vorgesehen und das Wasser wurde durch den Transformator und die Fahrmotoren geführt.
Damit
die aufgenommene Wärme abgeführt werden konnte, wurde das Wasser einfach
durch einen
Kühler geleitet. Damit der Druck in diesem System gehalten
werden konnte, war noch ein Ausdehnungsgefäss eingebaut wurden.
Für die Rückkühlung wurde ein normaler
Ventilator
verwendet. Diese
Ventilation bezog die
Kühlluft durch die seitlichen
Lüftungsgitter und presste die Luft durch den
Kühler. Durch das heisse
Wasser wurde die Luft erwärmt und diese so abgeführt. Nach der getanen
Arbeit wurde die Kühlluft unter dem Fahrzeug in das
Gleis entlassen. Die
Leistung dieser Ventilation konnte mit der Drehzahl bestimmt werden und
daher war hier HUR 1 zuständig.
|
|||||||||||
Letzte |
Navigation durch das Thema |
Nächste | |||||||||
Home | SBB - Lokomotiven | BLS - Lokomotiven | Kontakt | ||||||||
Copyright 2023 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten |