Traktionsstromkreis |
|||||||||||
Navigation durch das Thema | |||||||||||
Mit dem Traktionsstromkreis kommen wir zur
elektrischen Ausrüstung der
Triebzüge.
Dabei beginne ich auch hier bei der sich über dem Zug befindlichen
Fahrleitung.
Diese musste eine
Spannung
von 15 000
Volt
und 16.7
Hertz
besitzen. Andere Systeme waren nicht vorgesehen und sie hätten das Problem
mit den
Stromabnehmern
noch mehr verschärft, denn genau dort gab es bei diesen Einheiten das
grösste Problem zu lösen. Aufgebaut wurden die Stromabnehmer im Bereich über den beiden Führer-häuser. Nur dort war der erforderliche Platz vorhanden. Es wurden Einholm-stromabnehmer der Bauart DSA200.701 aufgebaut.
Es handelte sich um Modelle, die auch bei
anderen Baureihen verwendet wurden. So konnten die vorhandenen Ersatzteile
genutzt werden. Ein Vorteil, denn hier konnten immer wieder Schäden
entstehen, die schnell behoben werden mussten. Wegen den von der Bugwelle erzeugten aerodynamischen Probleme mussten die Stromabnehmer mit dem Gelenk nach hinten montiert werden. Nur so bewirkten die Wirbel keinen Bügelsprung.
Eine weiter zurück versetzte Anordnung, war
wegen dem oberen Deck und dem Durchgang schlicht nicht möglich. Das
verhinderte auch, dass ein zweiter Bügel aufgebaut wurde, denn dieser
hätte wegen dem Unterdruck nicht opti-mal funktioniert.
Der Bügel wurde mit Hilfe der Kraft von zwei
Federn gehoben. Mit
Druckluft
wurde die Kraft der
Das ging so lange, bis ein Hindernis
angetroffen wurde, oder die
Höhen-begrenzung
erreicht wurde. Durch die
Feder
wurde die
Schleifleiste
mit einer Kraft gegen den
Fahrdraht gedrückt und
so der Kontakt mit der
Fahrleitung
auf übliche Weise hergestellt.
Ein erstes Problem bei der
Zulassung
des
Triebzuges
neben der Schweiz auch in Deutschland und Österreich, war der
Anpressdruck.
Dieser war nicht überall gleich und so wurde dieser nicht mehr mit dem
Spiel der
Feder, sondern mit der
Druckluft
eingestellt. Wurde weniger davon in den
Zylinder
gelassen, blieb bei der
Der Kontakt mit der Fahrleitung wurde mit dem auf dem Bügel montierten Bauteil hergestellt. Dieses Schleifstück war als Wippe ausgeführt worden und es enthielt die beiden Notlaufhörner und die zwei Schleifleisten.
Letztere waren für einen guten Kontakt mit
einer
Federung
versehen worden. Eine
Schleifleistenüberwachung
und eine
Schlagsicherung
sorgten dafür, dass der
Stromabnehmer
bei einem Schaden sofort gesenkt wurde. Bei der Auslieferung war das hier verbaute Schleifstück mit einer Breite von 1 450 mm versehen worden und damit passte dieses zur Fahrleitung in der Schweiz.
Jedoch war im
Pflichtenheft
verlangt worden, dass die
Triebzüge
für eine
Zulassung
in Deutschland und Österreich vorbereitet sein mussten. Dort wurden aber
1 950 mm breite
Schleifleisten
verwendet. Der deswegen be-nötigte zweite
Stromabnehmer
an der gleichen Stelle fand jedoch keinen Platz. Um den Punkt im Pflichtenheft auch hier zu erfüllen, sah der Hersteller neu-artige Schleifleisten vor. Diese sollten so aufgebaut werden, dass sie in der Breite angepasst werden konnten.
Beim Wechsel des Systems konnten die
verbauten
Schleifleisten
seitlich verschoben werden. Im schmalen Zustand waren daher vier Leisten
in Kontakt, was jedoch kein Problem war. So sollten zwei Breiten bei der
Schleifleiste ermöglicht werden.
Da bei der Auslieferung nur ein
Triebzug
dieser Baureihen versuchsweise mit einem solchen
Schleifstück
versehen wurde, hatten alle weiteren Triebzüge einfache nach den Normen
der Schweiz aufgebaute
Schleifleisten
erhalten. Die Umstellung sollte erst erfolgen, wenn die Versuche
abgeschlossen waren und auch die
Zulassung
erteilt wurde. Da diese jedoch nicht vor dem Abschluss der Auslieferung
vorlag, wird das ein Umbau sein. Die so auf das Fahrzeug übertragene Fahrleitungs-spannung wurde unmittelbar nach dem Stromabneh-mer dem Hauptschalter zugeführt. Somit besass jeder Bügel seinen eigenen Hauptschalter.
Dieser war zudem mit dem
Erdungsschalter
ergänzt worden. Dieser wurde parallel zum
Hauptschalter
ein-gebaut und er konnte die ganzen Anlage gegen Erde schalten. Eine
Lösung, die nicht neu war und auch der Hauptschalter war bekannt. Es wurden Vakuumhauptschalter verwendet. Bei die-sen wird der Lichtbogen durch das Vakuum verhin-dert, so dass keine Niederdruckblockierung erforder-lich war. Jedoch wurde auch hier Druckluft benötigt, denn diese regelte den Schaltvorgang.
Die so geschaltete
Spannung
aus dem
Fahrdraht
wur-de danach in einem durch den Zug geführte Hoch-spannungsleitung mit
dem anderen Bügel verbunden. So musste nur ein
Stromabnehmer
gehoben werden. Bei der elektrischen Ausrüstung war eine Redundanz gefordert worden. Ein Defekt an einem Bauteil durfte nicht zum totalen Ausfall des Zuges führen.
Dieser Umstand wurde bei der Anlage auf dem
Dach auch vorgesehen. So waren zwei
Stromabnehmer
vorhanden. Die Hochspannungsleitung konnte bei einem
Kurzschluss
in einem Teil ebenfalls mit einen Trenner geteilt werden. Bei den RAB(D)e
502 waren sogar zwei Trenner vorhanden.
Aus diesem Grund wurden auch die weiteren
Stränge geteilt. Diese waren an der zuvor erwähnten Hochspannungsleitung
angeschlossen worden. Bei den langen Zügen mit der Bezeichnung IR200 und
IC200 war die weitere Anlage in drei Antriebsstränge aufgeteilt worden. So
führte ein Defekt in einem Strang nur dazu, dass ein Drittel der
Leistung
verloren ging. Die verbliebene Leistung reichte aus, um noch an einen
Bahnhof
zu fahren. Wenn wir nun die kurzen Züge ansehen, dann wird es spannend. Diese hatten zwei Antriebsstränge bekommen. Diese waren jedoch nicht gleich aufgebaut worden. Einer der beiden Stränge hatte nur die halbe Leistung.
So konnte es bei diesen Modell vorkommen,
dass je nach Defekt bis zu 2/3 der Leistung verloren gingen. Da aber der
Einsatz eine Kombination mit einem langen
Triebzug
vorsah, war das kein so grosses Problem. Wir beschränken uns nun auf einen Antriebsstrang. Dabei wählte ich einen voll ausgerüsteten Strang der langen Triebzüge. Beim halben Antriebsstrang der IR100 war der Aufbau gleich, es wurde jedoch ein anderer Transfor-mator verwendet.
Doch damit sind wir auch bereits bei diesem
angelangt und die
Spannung
wurde nun einem davon zugeführt. Das war die
Primärwicklung,
die auf der anderen Seite mit den üblichen
Erdungsbürsten
verbunden war.
Die an den
Achsen
angebauten
Erdungsbürsten
waren bei jedem Antriebsstrang vorhanden und sie waren so eingebaut
worden, dass der
Strom
nicht über die
Lager
gegen die
Schienen
abgeführt wurde. Die Bürsten waren unterschiedlich lange und mussten daher
im Unterhalt regelmässig kontrolliert werden. Zu anderen Zügen waren hier
die Unterschiede nicht sehr gross, denn man konnte hier kaum anders
arbeiten.
So entstand ein geschlossener
Stromkreis
und es konnte elektrische Energie vom
Kraftwerk
übertragen werden. Der Stromfluss sorgte nun dafür, dass in der primären
Spule
ein Magnetfeld entstand. Diese wurde auf den Eisenkern übertragen und es
konnte von den sekundären
Wicklungen
genutzt werden. Dank dieser galvanischen Trennung war der nun folgende
Stromkreis von der Hochspannung der
Fahrleitung
entkoppelt worden. Für einen Antriebsstromkreis waren im Transformator zwei Spulen vorhanden. Diese besassen keine Anzapfung und Unterschiede gab es nur bei der Wicklung, denn diese war so aufgebaut worden, dass zwei unterschiedliche Polungen vorhanden waren.
Das war jedoch kein Problem und führte zu
einer besseren Funktion. Die
Spann-ung
ab der
Wicklung
wurde auch nicht mehr weiter aufbereitet, sondern direkt dem
Netzstromrichter der Antriebseinheit zugeführt. Der mit IGBT aufgebaute Netzstromrichter arbeitete nun als normaler Gleich-richter. Die von der Fahrleitung übernommene Wechselspannung wurde so ein-fach in eine Gleichspannung umgewandelt, die dem Zwischenkreis zugeführt wur-de.
Dieser war offen aufgebaut worden und wenn
wir später die Neben- und
Hilfsbe-triebe
ansehen, kehren wir wieder an diesen Ort zurück. Wir wechseln nun aber zum
Stromkreis
für die
Fahrmotoren. Für die Fahrmotoren wurde ein vom Zwischenkreis versorgter Motorstromrichter verwendet. Auch hier waren IGBT verwendet worden und der Stromrichter er-zeugte nun aus dem Gleichstrom einen Drehstrom.
Dieser konnte sowohl in der
Frequenz,
als auch in der
Spannung
verändert werden. Wir haben so eine zu den
Fahrmotoren
passende Spannung erhalten. Eine weitere Schaltung mit
Wendeschaltern
war nicht mehr erforderlich.
Jeder Motor hatte seinen eigenen
Stromrichter
erhalten. In der Zuleitung waren nun aber auch Schaltelemente vorhanden.
Diese erlaubten einen defekten
Fahrmotor abzutrennen. Der Zug verlor in
dem Fall also nur einer der Motoren, womit der Verlust bei der
Zugkraft
gering war. Bei den zwölf Motoren der langen Züge war das weniger, als bei
den kurzen Einheiten, die nur über sechs Fahrmotoren verfügten. Trotzdem
war es kein grosser Verlust. Bei den Fahrmotoren handelte es sich um die Bauart TM 1800 PM. Es waren ganz normale Asynchronmotoren, die mit einem Kurzschlussläufer versehen waren. Das erlaubte es, dass diese Motoren die volle Leistung auch beim Stillstand abrufen konnten.
Es war somit ein für
Eisenbahnen ideal geeigneter Motor verwendet worden. Wir sollten uns daher
diese Eckwerte etwas genauer ansehen und dazu nehmen wir den ganzen Zug. Nun müssen wir aber die Triebzüge aufteilen. Der Grund war, dass die Regelung der Zugkraft bei den kurzen Einheiten etwas anders aufgebaut wurde. Daher beginne ich gleich mit diesen als IR100 bezeichneten Triebzügen.
Nur diese hatten einen
Booster erhalten. Mit
diesem konn-te bis zu einer Geschwindigkeit von 18 km/h eine
Zugkraft von
366 kN aufgebaut werden. Ab diesem Wert wurde jedoch nur noch die normale
Anfahrzugkraft von 241 kN abgerufen. Diese konnte bis zur Leistungsgrenze genutzt werden. Der Zug erreichte diese bereits bei 55 km/h und die Leistung lag nun bei 3 750 kW.
So erreichten diese
Triebzüge eine maximale Beschleunig-ung von
0.78 m/s2. Diese nahm in der Folge mit der
Zugkraft ab und bei
der
Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h stand noch eine
Restzugkraft von 60
kN zur Verfügung. Es konnte so bei tiefen Werten eine gute Beschleunigung
erreicht werden.
Wenn wir nun zu den langen
Triebzügen kommen, dann
gilt zu sagen, dass diese den zuvor erwähnten
Booster nicht erhalten
hatten. Auch andere Werte, waren etwas anders und so können wir nicht
einfach alle Werte verdoppeln. Auch wenn das bei vielen Punkte der Fall
war, es wirkte sich leicht anders aus. Doch nun zu den Zügen, die als
IR200 und IC200 geführt wurden. Zwischen diesen gab es schlicht keinen
Unterschied. Es war nun eine Anfahrzugkraft von 482 kN vorhanden. Diese Zugkraft konnte bis zur Leistungsgrenze bei 55 km/h abgerufen werden. Die Leistung lag nun bei 7 500 kW. Soweit waren die Daten der IR100 verdoppelt worden.
Jedoch war nun eine andere Beschleunigung
möglich, denn diese betrug 0.85 m/s2. Hier fehlt uns nur noch
die ver-fügbare
Restzugkraft bei der
Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h.
Diese wurde mit 120 kN angegeben. Die so aufgebaute Traktionsausrüstung war klar auf den Fernverkehr ausgelegt worden. Natürlich wäre es möglich gewesen mit mehr Fahrmotoren bessere Werte zu er-reichen.
Das hätte jedoch dazu
geführt, dass die
Achslasten zu hoch gewesen wären und auch der benötigte
Platz war dazu nicht mehr vorhanden. Doppelstöckige
Triebzüge können daher
nicht so schnell beschleunigen, wie das bei normalen Zügen der Fall war. Eine Eigenart der Fahrmotoren war, dass sie kippten, wenn die Drehzahl höher war als vom Drehfeld vorgegeben. Die-sen Umstand nutzte man für die Verwirklichung einer elek-trischen Nutzstrombremse.
Zusammen mit den nun auch anders arbeiteten
Stromrichtern konnte bei den
kurzen Zügen eine
Bremskraft von 236 kN erzeugt werden. Die langen
Einheiten erreichten jedoch maximal eine Kraft, die bei 471 kN angesetzt
wurde.
Die gegenüber den
Zugkräften geringeren Werte für
die
elektrische
Bremse galten nur bei tieferen Geschwindigkeiten. Die
Motoren hatten die gleiche
Leistung. Ab einem Tempo von unter 60 km/h
wurde die
Bremskraft von der Steuerung begrenzt. Die nun verfügbare
maximale elektrische Verzögerung blieb erhalten und wurde erst kurz vor
dem Stillstand abgeschaltet, da der
Triebzug immer mit den
Druckluftbremsen angehalten wurde.
|
|||||||||||
Letzte |
Navigation durch das Thema |
Nächste | |||||||||
Home | SBB - Lokomotiven | BLS - Lokomotiven | Kontakt | ||||||||
Copyright 2023 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten |