Umbauten und Änderungen |
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Lokomotiven werden im Lauf der Jahre verändert. Das
kann jedoch nicht als Zeugnis für den Hersteller genommen werden. Bei
Umbauten nur, wenn diese kurz nach der Auslieferung durchgeführt werden.
Bei der Baureihe Am 841 handelte es sich um ein Modell der RENFE, das für
den Einsatz in der Schweiz abgeändert wurde. Einerseits waren so keine
Probleme zu erwarten. Andererseits, stellt sich die Frage, ob die
Anpassungen stimmten.
Viele Besuche in der Werkstatt gefallen
niemandem. Nur war das nicht immer so leicht, denn eine
Lokomotive war viel teurer, als der Kleinwagen aus dem
fernen Osten. Da wirft man die Flinte nicht so schnell ins Korn und sucht
Lösungen. Was da aus Spanien angeliefert wurde, hatte
sich in dem Punkt eigentlich bewährt. Auch nach mehreren Jahren
funktionierte die Maschine und es gab kaum grössere Probleme. Umbauten
waren ebenfalls nicht ausgeführt worden. Jedoch gab es neue Gesetze und
Anpassungen in den Vorschriften. Diese auszulassen, wäre fahrlässig und
daher müssen wir uns dem Thema annehmen. Es bleibt jedoch dabei, dass der
Hersteller gut gearbeitet hatte. Ein Problem zeigte sich schon früh. Bereits
kurz nach der
Inbetriebsetzung
der neuen Baureihe kam es zu einigen schweren Vorfällen. Dabei konnte die
Lokomotive vor einem
Prellbock
nicht mehr rechtzeitig zum Stillstand gebracht werden und es kam zum
Anprall.
Natürlich ist in diesem Fall das Bedienpersonal Schuld und dessen
Beteuerungen wurde kein Gehör geschenkt. Doch, als sich die Vorfälle
häuften, sah die Sache etwas anders aus und es mussten Abklärungen
getroffen werden. Die anfänglich vermutetet Bedienfehler
konnten aber die Häufigkeit im Winter nicht erklären. Im Sommer passierten
diese Vorfälle nahezu nie. So musste von einem Problem ausgegangen werden.
Die Aussagen des Personals waren immer gleich. Die verlangte
Bremsung
wurde nicht umgesetzt und dann reichte der
Bremsweg
nicht mehr. Damit lag wohl das Problem bei der neuen Maschine. Probleme
mit den
Bremsen
musste man ernst nehmen.
Dieser Wagen war als Bremswagen vorgesehen
und er sollte die verlangte Verzögerung sicherstellen. Besonders dann,
wenn auf der Maschine diesbe-züglich nichts ging. Zudem wurde das Personal
angewiesen mit der gebotenen Vorsicht zu fahren. Diese schnelle Lösung für das Problem, konnte aber nicht von Dauer sein, denn der Wagen behinderte den Rangierdienst massiv und machten die Loko-motive nicht gerade flexibel. Sie müssen bedenken, dass der Fahrer nur in einer Richtung den Fahrweg beobachten konnte. In der anderen Richtung wurde ein Begleiter
be-nötigt. Nur um mit der Maschine kurz von einem
Gleis
ins Andere auszuwechseln, war das ein zu grosser Aufwand. Man musste daher herausfinden, wo das Problem der Lokomotive zu finden war und wie man dieses lösen konnte. Schnell kamen aber auch Vorwürfe vor, die
Loko-motive aus Spanien sei nicht für die rauen
klimatischen Verhältnisse in einem Winter geeignet. Mit einem Modell aus
der Schweiz wäre das nicht passiert. Nur blendeten diese Leute aus, dass
es mit der in Oerlikon gebauten Baureihe
Re 460 durchaus ähnliche
Probleme gab. Zur Entlastung der Leute, die sich zu
dieser Aussage hinreissen liessen, sei erwähnt, dass sie damit sogar den
Nagel auf den Kopf getroffen hatten. Es gab ein Problem im Winter, das es
in Spanien auch gegeben hätte, hätten die RENFE mit den gleichen
klimatischen Problemen zu kämpfen. Doch gerade die Reihe
Re 460 zeigte, dass es eine
technische Ursache haben musste. Damit werden wir natürlich hellhörig und
sehen genauer hin.
Das wollte man eigentlich, aber gerade im
Winter und be-sonders wenn Schnee im Spiel war, kam es zu einem gros-sen
Problem. Dabei lag die Ursache beim Schnee, der sich in allen Ecken des
Laufwerkes
verteilte. Das führte dazu, dass die Bremsen vereisten. In der Folge konnte die angeforderte Bremskraft nicht mehr aufge-bracht werden. Daraus resultierte jedoch ein deutlich län-gerer Bremsweg. Führte der Fahrweg in dem Fall gegen einen
Prellbock,
war der rechtzeigte Stillstand nicht mehr möglich und die
Lokomotive landete auf dem Prellbock. Den verstörten Blick
des geschockten Fahrpersonals dürfen wir dabei auch nicht vergessen. Daher war die Sofortmassnahme mit dem Wagen
sicher-lich nicht falsch. Man änderte deshalb die Bremssteuerung so, dass
die
Lokomotive im
Rangierdienst,
wieder vermehrt die pneumatische Bremse zur Hilfe zog. Damit wurde die
mechanische
Bremse
regelmässig bewegt und durch die Reibung beim Bremsen auch erwärmt, die
eingefrorenen Bremsen blieben daher aus und man konnte wieder auf den
Wagen verzichten. Die neue
Lokomotive kam nun auch mit dem Winter in der Schweiz
zurecht und funktionierte einwandfrei. Doch so richtig ruhig sollte die
Karriere der neuen Maschine nicht verlaufen. Diesmal lag es nicht einmal
bei ihr, sondern bei den Leuten, die entlang der
Bahnstrecken
wohnten und die sich fürchterlich über den
Dieselmotor
mit seinen stinkigen
Abgasen
aufregten. Wobei es eigentlich eher um die LKW ging.
Diese sahen für die LKW und die Autos neue
Filter
vor. Dieser sollte den ausgestossenen
Feinstaub
verringern. Jedoch waren da die
Diesellokomotiven
nicht viel besser, denn die grossen Motoren produ-zierten eine Menge Russ. Beim Bau der Lokomotive hatte man vor wenigen Jahren das Problem noch nicht so eng gesehen. Mit den geänderten Umweltschutzauflagen, hatten die Schweizerischen Bundesbahnen SBB aber ein Pro-blem mit ihren Diesellokomotiven. Die alten Reihen
Bm 4/4,
Em 3/3 und
Bm 6/6 konn-ten ausgemustert
werden. Bei der noch neuen Bau-reihe Am 841 gab es diese Möglichkeit
nicht. So musste man sich eine Lösung einfallen lassen. Bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB sah sich daher vor der Beschaffung von neuen Diesel-lokomotiven. Diese als
Am 843 geführten Modelle
sollten nun erstmals mit einem
Dieselhydraulischen
Antrieb
versehen werden. Die neuen
Lokomotiven der Baureihe Am 843
mussten mit einem
Partikelfilter
für Russpartikel ausgerüstet werden. So leicht, wie man meinen könnte, war
das bei grossen Motoren jedoch nicht. Aber es gab neue Gesetze und da
mussten Lösungen her. Die Baureihe Am 841 sollte entsprechend
nachgerüstet werden. So hätten auch diese Maschinen den aktuellen
Vorschriften der Schweiz entsprochen. Jedoch war ein Umbau wesentlich
schwerer, als die Ausrüstung in einer neuen Maschine einzubauen. Daher
wurde beschlossen, dass mit der Nummer 841 007 ein Versuch durchgeführt
werden sollte. Wegen dem fehlenden Platz baute man die Anlage auf dem
Vorbau
auf.
Der Vorteil war, dass sie kaum gewartet
werden musste. Zudem waren diese aktiven
Filteranlagen
auch für grössere Motoren geeignet. Die auf der Strasse verwendeten
Lösungen waren jedoch nicht umsetzbar. Der neue
Filter
wurde als Aufsatz auf dem
Vorbau
eins montiert. Dabei nahm er den Platz zwischen den beiden Fenstern ein
und die
Dieselelektrische
Lokomotive wurde noch etwas unübersichtlicher, als sie
sonst schon war. Die
Abgase
wurden nun nicht mehr direkt dem
Kamin
zugeführt, sondern wurden in diese
Filteranlage
geleitet. Dort erfolgte dann die Reinigung der Abgase. Anschliessend
konnten die Abgase durch den Kamin ins Freie entlassen werden. Das Gehäuse des
Russpartikelfilters
wurde aus Chromstahl aufgebaut und wurde nicht angestrichen. So leuchtete
der unförmige Klotz auf der roten
Lokomotive. Nur der beim
Prototyp
mit der Nummer 841 007 angebrachte Hinweis, auf dem
Abgasfilter
lockerte die Sache etwas auf. Damit hatte man aber die erste «saubere» Am
841 und konnte mit dieser Lokomotive Versuche durchführen. Der Entscheid
für die anderen Lokomotiven sollte erst später fallen. Die Anlage auf der Lokomotive funktioniert
gut. Nur hatten sich die Ideen auch etwas gefestigt und bei den
Schweizerischen Bundesbahnen SBB wusste man nun, dass bestehende Fahrzeuge
nicht umgerüstet werden müssen. Die
Staatsbahnen
hatten daher keinen Grund mehr, den
Lokomotiven dieses Typs neue
Abgasfilter
zu verpassen. Das privatrechtlich aufgebaute Unternehmen sah daher nur die
Kosten und keinen Nutzen.
Die Arbeitsmediziner monierten, dass der
ausge-stossene
Feinstaub
in einem
Tunnel
für das Personal eine erhöhte gesundheitliche Belastung bedeute. Die
Abgase
können bekanntlich nicht so gut ab-ziehen, wie das im offenen Gelände der
Fall war. So kam es, dass zusätzlich noch ein paar Maschinen der Baureihe Am 841 mit einer neuen Filteranlagen ausgerüstet wurden. Diese Lokomotiven sollten hauptsächlich auf Baustellen mit Tunnel eingesetzt werden und dort zumindest für das Personal eine etwas gesundere Arbeitsumgebung bieten. Auf die Umrüstung der gesamten Flotte wurde
je-doch verzichtet, da man den Nutzen dieser Aktion im offenen Feld nicht
sah. Jedoch kamen auch andere Probleme auf die Loko-motiven zu. So wurden neue Strecken gebaut, die mit ETCS Level 2 ausgerüstet waren. Dort musste aber auch ein Unterhalt ausgeführt werden. Der Baudienst hatte mit der Baureihe Am 841
eine passende Maschine im Bestand. Da nun aber auch die
Bauzüge
auf diesen Strecken mit dem System versehen werden mussten, bedeutete das
unweigerlich ein Umbau des
Führerstandes. Daher erfolgte die Umrüstung einiger
Modelle der Baureihe Am 841. Diese bekamen die Einrichtungen um auf
Strecke mit
ETCS
Level 2 ohne
Einschränkungen verkehren zu können. Damit änderten sich in der
Lokomotive die Anzeigen der Geschwindigkeit und der Aufbau
des
Funkgerätes.
So hatte man nun auch die passenden Lokomotiven für den Einsatz auf den
Neubaustrecken.
Auch hier erfolgte aber keine generelle Umstellung.
Da die Anzeigen für
ETCS
Level 2 von
Alstom geliefert wurde, war auch dieser
GSM-R
Funk in
einem solchen Monitor umgesetzt worden. Der
Rangierfunk
blieb je-doch identisch. Mit der netzweiten Einführung des digitalen Funknetzes, mussten auch die anderen Lokomotiven angepasst wer-den. Dazu wurde einfach das bisherige Gerät durch ein Modell ersetzt, dass diesen neuen Funk bereitstellen konnte. Somit kein grösserer Umbau, denn das
Gehäuse blieb gleich. Das Gerät in diesen Maschinen stammte zudem von
einem anderen Hersteller. Dieses erlaubte auch die Eingabe der
Zugdaten
für
ZUB
262. Zum Schluss kommen wir noch zu den verbauten Zugsicherungssystemes. Die bisher in der Schweiz ein-gesetzten Systeme Integra-Signum und ZUB 121 wurden verändert. So wurde
ZUB
262 mit einem zusätzlichen Kanal verse-hen und ein «Rucksack» in
Form von
ETM
vorgesehen. Damit konnten die Maschinen auch die im
Gleis
verlegten Balisen lesen. Eine Anpassung, die bei für die EInsätze als
Hilfslokomotive
auf der
Neubaustrecke
gedachten den Modellen mit
ETCS
Level 2
schon damals erfolgte. Weitere Anpassungen sollte es bei den
Schweizerischen Bundesbahnen SBB jedoch nicht mehr geben, denn nach einem
Einsatz von 23 Jahren standen die Maschinen zum Verkauf an. Bei den
Baudiensten sollten neue
Lokomotiven eingesetzt werden. Doch damit stellt sich uns
auch gleich die Frage, wie denn dieser Betriebseinsatz der Baureihe Am 841
gewesen ist. Die Umbauten nach dem Verkauf werden hier nicht mehr erwähnt.
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