Neben- und Hilfsbetriebe |
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Was bei den
Lokomotiven
der Baureihe Ce 4/6 am Anfang
noch fehlte, wurde hier bei der Auslieferung vorgesehen. Es waren die
Nebenbetriebe,
wie sie bei einem
Triebwagen
zu erwarten waren. Genau genommen handelte es sich dabei um die
elektrische
Zugsheizung.
Hier wurde sie benötigt, weil bekanntlich ein Wagen fest verbunden war.
Aber damit ergaben sich auch die Lösungen für angehängte Wagen des
Personenverkehrs. Mit den nun immer zahlreicher vorhandenen Netzen mit elektrischer Versorgung kamen auch die Wagen mit den entsprechenden Heizungen in Verkehr. Jedoch gab es da noch ein Problem.
Die der
UIC
angeschlossenen Bahnen konnten sich noch nicht auf eine bestimmte
Spannung
einigen. Aktuell galten daher für Bahnen, die mit
Wechsel-strom
von 15 000
Volt
und 16 2/3
Hertz
elektrifi-ziert wurden drei unterschiedliche Werte.
Da man noch nicht
wusste, welche davon letztlich bei den Bahnen verwendet würde, löste man
das Problem einfach. Die mit dieser
Zugsheizung
versehenen
Triebfahrzeuge
wurden mit allen drei Werten ausgerüstet. So konnte man sich später einen
Umbau vereinfachen. Die nicht benötigten Werte konnten einfach abgetrennt
werden. Das war einfacher, als beim
Transformator
nachträglich neue
Anzapfungen
einzubauen.
Es wurden in der
Wicklung
drei Abgriffe vorgesehen. Diese hatten die
Spannungen
von 800, 1000 und 1200
Volt.
Den noch bei der Reihe
Be 5/7 vorhandenen Wert
gab es bereits nicht mehr. Wie bei den
Fahrstufen
mussten auch diese so geschaltet werden, dass es auf dem Fahrzeug zu
keinem
Kurzschluss
kommen konnte. Daher wurden die drei
Anzapfungen
des
Transformators
jeweils an einen
Heizhüpfer
angeschlossen.
Mit
einem auf dem Fahrzeug vorhandenen Wählschalter konnte mit der Steuerung
die richtige
Spannung
geschaltet werden. Dabei waren die drei
Hüpfer
so verschlossen worden, dass immer nur einer die Spannung in die
anschliessende Leitung führte. Diese wiederum endete bei den beiden
Stossbalken
in einer unter dem rechten
Puffer
montierten Steckdose. Diese war so aufgebaut worden, dass die Spannung
nicht zugänglich war.
Beim linken
Puffer
war dann noch ein
Heizkabel
vorhanden. Dieses war ebenfalls unter dem Puffer angeschlossen worden.
Wegen der Länge musste es jedoch in einer Blinddose gehalten werden. Diese
Dose montierte man an der
Front
in einer Höhe, wo das Kabel entnommen werden konnte. Da beim Kabel
theoretisch ein unbedachter Griff zu einem Stromschlag führen konnte,
schützte die Blinddose auch davon.
Da auch die
Fahrgasträume
des
Steuerwagens
geheizt werden mussten, verwendete man dazu die
Zugsheizung.
An der entsprechenden Leitung wurde ein weiterer
Hüpfer
angeschlossen. Dieser bot den Vorteil, dass man das
Personenabteil
auch bei einem geschleppten
Triebwagen
mit Energie zur
Heizung versorgen konnte. Dazu mussten einfach die
jeweiligen
Heizhüpfer
zu den drei
Anzapfungen
des
Transformators
geöffnet sein.
Das führte jedoch
dazu, dass die
Heizung in den Abteilen mit allen drei
Spannungen
versorgt wurde. Da die Erwärmung der beiden
Fahrgasträume
mit unter den Sitzbänken montierten
Widerständen
erfolgte, ergab sich damit kein so grosses Problem, wie man erwarten
würde. Die Heizkörper des Wagens waren für eine Spannung von 1 200
Volt
ausgelegt worden und sie konnten daher nicht überlastet werden.
Wurde eine geringere
Spannung
angeboten, hatte die
Heizung der
Fahrgasträume
einfach eine geringere
Leistung.
Bei Anwendung der
Anzapfung
für 800
Volt,
wurde es im
Triebwagen
nicht mehr besonders warm. Der Grund war, dass die
Widerstände
kaum noch zwei Drittel der Leistung besassen. Der häufige Fahrgastwechsel
sorgte dann dazu, dass die Fahrgäste mit grossem Vorteil die Mäntel nicht
auszogen und sich einfach setzten. Obwohl die drei für die Zugsheizung verwendeten Spannungen auch auf dem Fahrzeug zur Verfügung standen, wurde sie beim Lokomotivteil nicht weiter genutzt. Der Grund dabei war, dass diese Leitung nur während der kalten Jahreszeit eingeschaltet wurde.
Bei den technischen
nicht direkt dem
Antrieb
dien-enden Verbraucher wurde daher eine andere Lösung verwendet. Das
zeigte sich auch, dass nun von den
Hilfsbetrieben
gesprochen wurde. Da der Triebwagen gemäss dem Pflichtenheft viele Baugruppen der Baureihe Ce 4/6 haben musste, galt das auch für die Hilfsbetriebe. Wobei gerade in diesem Punkt schon sehr früh einheitliche Lösungen umge-setzt wurden.
Neben der BLS-Gruppe
besassen auch die elektrischen
Triebfahrzeuge
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB diese Werte. So konnten hier die
Ersatzteile auch zwischen den Bahnen getauscht werden. Über eine Anzapfung in der Wicklung wurde für die Hilfsbetriebe eine Spannung von 220 Volt abgegriffen. Wobei hier grosse Unterschiede vorhanden waren, weil einfach ein Abgriff für die Fahrstufen genommen wurde. Auf diesen Punkt weiter eingehen müssen wir jedoch nicht, da wir lediglich einen Anschluss benötigten, der diese Nennspannung innerhalb der erlaubten Toleranzen erreichte. Daher wird auch weiterhin von 220 Volt gesprochen.
Die
Spannung
wurde nicht direkt zu den Verbrauchern geführt. In der Leitung, die nicht
geschaltet werden konnte, war eine
Sicherung
eingebaut worden. Diese hatte die Aufgabe den maximal erlaubten
Strom
zu begrenzen. Geendet hatte diese Leitung jedoch bei einem Umschalter.
Dieser wurde als
Depotumschalter
bezeichnet und er war nahezu bei allen in der Schweiz gebauten
Triebfahrzeugen
vorhanden.
Mit
dem
Depotumschalter
konnten die
Hilfsbetriebe
vom
Transformator
auf seitlich am
Triebkopf
montierte Steckdosen geschaltet werden. An diesen Steckdosen wurde
schliesslich das Kabel angeschlossen, das
Depotstrom
genannt wurde. So konnten die Hilfsbetriebe ab diesem Anschluss geprüft
und Störungen gesucht werden. Die nun erforderliche Absicherung wurde
nicht mehr auf dem Fahrzeug vorgesehen.
Sie müssen einfach
bedenken, dass die nun nachfolgend vorstellten Verbraucher je nach der
Stellung des
Depotum-schalters
vom
Transformator,
oder vom
Depotstrom
versorgt wurden. Das ergab gleich beim ersten vorgestellten Verbraucher
eine gute Lösung für ein Problem. Dieses bestand darin, dass
Druckluft
benötigt wurde um den
Triebwagen
einzuschalten. Sie konnte jedoch erst erzeugt werden, denn dieser
eingeschaltet war.
Die Leitung der
Hilfsbetriebe
zum
Kompressor
wurde mit einer eigenen
Sicherung
versehen. Zudem wurde hier ein Schaltelement vorgesehen. Dazu konnte
jedoch kein
Hüpfer
verwendet werden. Deshalb wurde hier ein
Schütz
eingesetzt. Dieser konnte vom Vorrat bei der
Druckluft
unabhängig geschaltet werden. Geregelt wurde dieser Schütz sowohl von der
Steuerung, als auch vom
Lokomotivpersonal,
das so die Druckluft ergänzen konnte.
Wurde der
Triebwagen im
Unterhalt an den
Depotstrom angeschlossen, konnte mit dem
Kompressor der
Luftvorrat ergänzt werden. Das war wichtig, wenn am System für die
Druckluft gearbeitet wurde und so keine Druckluft mehr vorhanden war. Die
verbaute
Handluftpumpe kam daher nur im Notfall und auch nur ausserhalb
eines
Depots zur Anwendung. Nur ausgesprochen bösartig veranlagte
Vorgesetzte verboten dem
Lokomotivpersonal
die Anwendung des
Depotstromes. Ein sehr wichtiger Verbraucher der Hilfsbetriebe war die Kühlung. Diese war sowohl beim Fahrmotor, als auch beim Transformator erforderlich. Wobei gerade der Wandler hier eigentlich keinen Anschluss besass.
Trotzdem sehen wir uns
dessen
Kühlung hier an. So kann die Lösung mit den anderen Baureihen
verglichen werden, denn oft wurde für den
Transformator eine künstliche
Kühlung vorgesehen. Die hier vorhandene
Leistung machte das jedoch nicht
notwendig. Der Transformator wurde in einem Gehäuse eingebaut. Dieses wiederum wurde zur Kühlung mit einem speziellen Öl gefüllt. So wurden die durch den Strom erwärmten Wicklungen von diesem Transformatoröl umgeben.
Während das Mittel die
Isolation
verbesserte, nahm es auch die Wärme auf. Dadurch wurde die Dichte
verändert und das
Kühlmittel stieg im
Transformator nach oben. Neues
kühleres
Öl konnte nun wieder Wärme aufnehmen. Diese natürliche Kühlung führte dazu, dass auch das Kühlmittel immer wärmer wurde. Die kalten Flächen des Gehäuses nahmen jedoch diese auf und gaben die Wärme an die Umgebung ab. Damit das verbessert werden konnte, war das Gehäuse mit zusätzlichen Lamellen versehen worden. Mit anderen Worten, es war ein Wellblechkasten, der aber dafür sorgte, dass die Kühlung des Transformatos ausreichend war. Es gab daher für den Transformator weder eine Pumpe noch einen Ventilator, der an den Hilfsbetrieben angeschlossen wurde.
Die Rückkühlung erfolgte jedoch in den
Maschinenraum, so dass dieser erwärmt wurde. Während im Winter so der Raum
geheizt wurde, musste im Sommer die Hitze abgeführt werden. Dazu wurden
einfach die seitlichen Fenster geöffnet. Trotzdem sollte es im
Maschinenraum recht warm bleiben.
Beim
Fahrmotor konnte jedoch
nicht mehr so gearbeitet werden. Damit dieser eine kleinere Baugrösse
erhielt, wurden die
Wicklungen
durch die
Fahrmotorströme
überlastet. Daher musste eine künstliche
Kühlung vorgesehen werden. Dazu wurde einfach Luft durch den Motor
geblasen. Umgesetzt wurde das mit einem auf dem Motor aufgebauten
Ventilator und dieser wurde von den
Hilfsbetrieben mit der erforderlichen
Spannung versorgt. Auch hier war zum Schutz eine
Sicherung vorhanden.
Der
Ventilator bezog die Luft
aus dem
Maschinenraum. Von aussen gelangte die für die
Kühlung vorgesehene
Luft über die
Lüftungsgitter in den Maschinenraum. Dort wurde sie beruhigt
und anschliessend mit dem Ventilator beschleunigt. Einen
Filter, der die
Luft gereinigt hätte, war jedoch nicht vorhanden. Durch die Beruhigung im
Maschinenraum wurde auch allenfalls in den Innenraum gelangtes Wasser
wirksam ausgeschieden.
Nach dem
Ventilator wurde die
Kühlluft durch den
Fahrmotor gepresst. Dort nahm sie die Wärme der
Wicklungen
auf. Gleichzeitig wurde aber auch allenfalls sich im Motor befindlicher
Schmutz mitgezogen. Das führte dazu, dass der Fahrmotor sauber und trocken
blieb. Die Kühlluft hatte damit aber ihre Aufgabe erledigt. Sie konnte
daher unter dem Fahrzeug wieder in die Umwelt entlassen werden. Eine
Lösung, die von der Reihe
Fc 2 x 3/3
bekannt war. Neben diesen grossen Abnehmern gab es jedoch noch weitere Verbraucher der Hilfsbetriebe. Dazu gehörte auch die Heizung des Führerstandes. Diese wurde mit Widerständen an der Rückwand umge-setzt.
Widerstände gab es zudem auch bei der
Ölwärmeplatte. Am Boden des
Führerraumes befanden sich dann noch die
damals üblichen Fusswärmeplatten. So sollte das
Lokomotivpersonal von kalten
Füssen bewahrt werden. Speziell war eigentlich nur, dass auf dem Wagen der CFe 2/6 der Führerraum ab der Zugsheizung erwärmt wurde. So konnte man sich die Leitungen ersparen, denn diese hätten zusätzliches Gewicht und Kupplungen beim Gelenk bedeutet
Sie sehen, es
handelte sich hier eigentlich um einen
Steuerwagen und die wurden in den
meisten Fällen auf diese Art geheizt. Besonders dort, wo normale Wagen
eingereiht wurden.
Damit man nun aber die
gleichen Baugruppen, wie auf der
Lokomotive verwenden konnte, wurde im
Wagen ein zusätzlicher
Transformator eingebaut. So waren auch hier die
Fusswärmeplatten und die
Widerstände an der Rückwand vorhanden. Lediglich
die für die
Schmiermittel benötigte
Ölwärmeplatte gab es nur auf der
Lokomotive, da diese auch dort benötigt wurden. Ach das war keine
Besonderheit, denn Wagen führten keine Schmiermittel mit.
Die einzige Leitung der
Hilfsbetriebe, die auf den Wagen geführt wurde, war die Anzeige der
Fahrleitungsspannung. Diese wurde auf den
Lokomotiven so gelöst und die
entsprechende Anzeige musste auch auf dem Wagen verfügbar sein. Daher
wurde diese Leitung durch das Fahrzeug geführt. Da hier keine grossen
Ströme vorhanden waren, konnten dünnere und damit deutlich leichtere Kabel
verwendet werden.
Abschliessen wollen wir die
Hilfsbetriebe mit der notwendigen
Batterieladung. Diese besass zwar eine
Sicherung, sie konnte jedoch nicht geschaltet werden. Wie damals bei den
Lokomotiven üblich, wurde die Ladung der
Batterien mit einer
Umformergruppe verwirklicht. Dabei war der Motor direkt an den
Hilfsbetrieben angeschlossen worden. Dieser trieb dann mit einer Welle
direkt den
Generator des
Umformers an.
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