Einleitung |
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Eines ist sicher, die Eisenbahnen in der Schweiz verkehren
elektrisch. Wirklich? Alleine der Titel dieser Seite lässt vermuten, dass
es nicht so ist. Natürlich könnte ich Sie nun auch hinters Licht führen,
denn auch Dampflokomotiven sind thermische
Triebfahrzeuge. Jedoch war seit
dem ersten Weltkrieg klar, dass diese verschwinden sollten. Je schneller
das erfolgt, desto besser ist das für die Kassen der Bahnen in der
Schweiz. Erinnern wir uns kurz. Die Züge in der Schweiz ver-kehrten mit Dampflokomo-tiven. Diese funktionierten über-raschend gut und auch die Tatsache, dass es beson-ders in langen Tunnel Leute gab, die über Kopfschmer-zen klagten, änderte daran nichts.
Heute wissen wir, dass es
pures Glück war, dass in dieser Zeit kein Opfer zu beklagen gab. Gerade
die grossen Mengen
Kohlenmonoxyd waren für den Menschen schlicht tödlich.
Als der erste Weltkrieg die Welt in ein Chaos stürzte, gab es ein
Problem mit den Betriebsstoffen. Die Schweiz konnte auf keine nachhaltigen
Gruben im eigenen Land zurück greifen. Die dringend benötigte
Kohle wurde
massiv teurer. Diese kostete mehr, als das Personal, das Kohle in die
Feuerbüchse warf. Wohl verstanden, bei einem Zug und der Lohn des
Personals während einem Jahr. Das konnten sich auch die
Staatsbahnen nicht
leisten. Parallel zu den Dampflokomotiven führten die Bahnen immer wieder Versuche mit anderen Antriebsformen durch. Schon viele Jahre vor den Problemen mit der Kohle erdachte man sich Lösungen, die mit Motoren der Bauart Otto betrieben werden konnten. Die sehr wenigen Automobile um 1900 wirkten auch auf die Direktoren sehr einschüchternd. Als sich dann die Neugierde durchsetzen konnte, kam die Idee nach solchen Vehikel schnell auf.
Es musste eine Alternative gefunden werden und das war der elektrische
Antrieb. Mit diesem konnte mit einheimischen
Kraftwerken und Wasser
gearbeitet werden. Das war billiger und daher kamen die Bahnen in der
Schweiz unter die
Fahrleitung. Heute sind noch wenigen Museumsbahnen mit
Dampf und ohne Fahrleitung unterwegs. Die einzige Ausnahme davon ist die
Brienz Rothorn Bahn BRB, denn diese verkehrt immer noch mit den
Dampflokomotiven. Wenn wir nun aber diese Bahn genauer ansehen, dann erkennen wir, dass auch dort nicht alle Lokomotiven mit Kohle betrieben werden. Wenige Modelle mit Dieselmotor gibt es.
Diese bekundeten jedoch mit der Höhe Probleme und so
wurden sogar neue Dampflokomotiven angeschafft. Diese werden jedoch nicht
mehr mit
Kohle, sondern mit
Heizöl betrieben. Auf die Montage einer
Fahrleitung konnte daher bis heute verzichtet werden. Man wollte von der Kohle wegkommen. Letztlich waren deren Preise das Problem und nicht die Dampflokomotiven, denn diese funktionierten gut. Die Alternative mit der Fahrleitung war nicht schlecht.
So wurde eine Idee
umgesetzt, die heute nicht mehr finanziert werden kann, denn die Bahnen in
einem ganzen Land sollten mit
Fahrleitungen versehen werden. Das war gar
nicht so leicht, wie man allgemein meinen könnte.
Bevor wir die Schweizerischen Bundesbahnen SBB ansehen, nehmen wir uns den
Privatbahnen an. Viele konnten sich die Umstellung nicht leisten. Jene die
ab 1900 gebaut wurden, montierten
Fahrleitungen für
Gleichstrom. Wieder
andere mussten bei den Dampflokomotiven bleiben. Neue Fahrleitungen
konnten sich wirklich nur die grossen Gesellschaften leisten. Hier können
sicherlich die Rhätische Bahn RhB und die
BLS-Gruppe aufgeführt werden.
Andere
Privatbahnen mussten lange auf eine
Fahrleitung warten und oft
konnte diese auch nur mit staatlicher Hilfe finanziert werden. Wo das
alles nicht funktionierte blieben den Gesellschaften nur die
Optionen der
Betriebseinstellung oder aber die Angliederung an die Schweizerischen
Bundesbahnen SBB. Der Strecke zwischen Uerikon und Bauma half jedoch alles
nichts und so erinnern heute nur noch Strassen an die Eisenbahn. Es war also auch der Staat, der dazu beigetragen hatte, dass wir heute nahezu das ganze Netz unter einer Fahrleitung haben. Die Bahn auf das Rothorn bei Brienz war zu dieser Zeit wegen finanziellen Problemen stillgelegt.
Daher kam es dort dazu, dass sie heute immer noch über
keine
Fahrleitung verfügt. Nur gibt es jetzt auch niemand, der sie
montieren will. Die
Bahngesellschaft holt die Kunden wegen den
Dampflokomotiven. Das grösste Netz besassen aber die Schweizerischen Bundesbahnen SBB und die waren schon sehr früh der neuen Technik angetan. Das auch, als die Preise für die Kohle noch tief waren. So wurde die Lösung mit Wechselstrom der MFO im Raum Seebach erprobt.
Für den
Drehstrom der BBC wählte man den
Simplontunnel mit der Strecke bis nach Sion. Damit waren zwei Systeme in
der Erprobung, als der erste Weltkrieg alles änderte. Es war für die Schweizerischen Bundesbahnen SBB wichtig, dass man von der teuren Kohle wegkam. Auch wenn man staatlich organisiert war, die extrem hohen Kosten für den Betrieb liessen sich nicht rechtfertigen.
Wir müssen
bedenken, dass alleine die
Staatsbahnen den grössten Verbraucher bei der
Kohle darstellten. Zumindest dann, wenn wir bei den Bahnen bleiben. Kleine
Privatbahnen kauften ihre Kohle oft bei den Bundesbahnen.
Bei den Bahnen erkannte man, dass die Idee mit den Importen nicht gut sein
kann. Soll der Betrieb zuverlässig und sicher erfolgen, dann geht das
eigentlich nur mit dem
Fahrdraht. Parallel dazu wurden aber auch
alternative
Antriebe erprobt, denn eines war sicher, es musste die
Kohle
abgelöst werden. Somit konnten auch andere Antriebe verwendet werden.
Wieso sich diese nicht durchsetzen konnten, soll nun geklärt werden. Damit begann eine beispiellose Aktion mit Fahrleitungen und die war wirklich als gigantisch anzusehen. Das Netz der Schweizerischen Bundesbahnen SBB sollte mit einer Fahrleitung versehen werden. Ausnahmen davon waren um 1920 schlicht keine vorgesehen.
Wir müssen wissen, dass es
dabei um mehrere tausend Kilometer ging und das sollte erst noch in
wenigen Jahren umgesetzt werden. Heute schlicht nicht mehr denkbar. Als System wählte man Wechselstrom mit einer Spannung von 15 000 Volt und einer Frequenz von 16 2/3 Hertz. Die einfache Fahrleitung und die grossen Erfolge bei der BLS-Gruppe und der Rhätischen Bahn RhB sprachen für dieses System.
Zeitgleich wurde die Anlage mit
Drehstrom im Wallis über-nommen.
Die Umstellung eilte nicht, da man ja die
Kohle reduzieren wollte und
diese wurde auch beim Simplon nicht benötigt. Wie man dieses ehrgeizige Konzept stemmen wollte, war bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB schnell klar. Zuerst sollten die Hauptstrecken kommen und da stand die wichtige Gotthardstrecke an erster Stelle.
Die Linie durch das Aaretal wurde nur vorgezogen, damit man dort
die neuen Maschinen für den Gotthard erproben konnte. Flache Strecken im
Aaretal und Steigungen am Lötschberg waren somit ideal.
Auch andere
Hauptstrecken sollten schnell umgesetzt werden. Dort
verkehrten die
Schnellzüge und diese benötigten viel
Kohle. Auch der
Güterverkehr war auf diesen umfangreich. Es waren also die grossen
Verbraucher und damit war klar, dass man dort beginnen musste. Jedoch gab
es bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB auch viele
Nebenstrecken
wie zum Beispiel die
Nationalbahn und
diese waren auch in dem Konzept enthalten, auch wenn man da noch wartete. Auf den Nebenstrecken galten etwas andere Spiel-regeln. Wenn es kurze Abschnitte waren, die nur wichtige Hauptstrecken verbanden, kamen sie mit diesen automatisch zur Fahrleitung.
Diese Regel führte sogar dazu, dass
die passende
Fahrleitung auf der Strecke zwischen Seebach und Wettingen
wieder abgebaut wurde. Es war eine der
Nebenstrecken, die eben nicht unter
diese Regel fiel. Wirklich eine ausgesprochen komische Situation.
Andere
Nebenstrecken wurden wegen den grossen Steigungen schnell
umgestellt, denn diese waren wah-re Vernichter von
Kohle. Deren Verbrauch
sollte ver-mindert werden und das ging nur so auf schnelle Art. Betroffen
waren da die Strecken im Jura, denn diese hatten Steigungen, die mit jenen
des Gotthards mithalten konnten und so flog dort auch viel Kohle in die
Feuerbüchse. Es war also oft der Verbrauch massgebend.
Weiter kamen die
Nebenstrecken in den Agglomerationen der grossen Städte
schnell zur
Fahrleitung. In diesen Bereichen gab es immer wieder Ärger mit
den Anwohner. Die Gebäude waren nahe der
Bahnlinie aufgestellt worden und
niemand hatte Freude, wenn die Dampflokomotive die gute Stube mit
beissendem Rauch füllte. Selbst schwarze Lacken waren nicht gerne gesehen.
Besonders dann, wenn sie weiss sein sollten.
Daher waren auch dort schnell die
Fahrleitungen montiert worden. Das war
sogar für die Bahn ein Vorteil, denn diese
Nebenstrecken hatten viel
Verkehr, weil Leute in die Stadt reisen mussten. So kamen schnell die
meisten Strecken der
Staatsbahnen zu einer Fahrleitung. Die alten
Dampflokomotiven verschwanden immer mehr und das war letztlich auch das
Ziel. Ausserhalb der Bundesbahnen gab es jedoch kaum grosse Erfolge. Wie so oft, als es dann noch darum ging die letzten Lücken zu füllen, war etwas der Schwung verloren gegangen. Das zu Beginn noch geplante komplette Streckennetz war plötzlich nicht mehr vorgesehen.
Das Problem waren
weniger die hohen Kosten, sondern die noch verbliebenen Strecken. Es waren
kaum genu-tzte Linien, die durch ländliche Gegenden führten. Dort konnte die
Fahrleitung kaum sinnvoll begründet werden. Um trotzdem von der Kohle loszukommen, mussten alternative Antriebe gefunden werden und diese gab es nun. Daher wurde auch über diese Lösungen nachge-dacht.
Diese Lösungen arbeiteten mit
Treibstoffen auf Basis von
Erdöl. Dieses musste zwar auch eingeführt werden, jedoch war es billiger.
Der zweite Weltkrieg sollte das damit verbundene Problem aufzeigen und so
wurden dann auch noch die letzten Strecken mit
Fahrleitung versehen.
Damit sind wir bei den Versuchen mit thermischen
Triebwagen für die
Staatsbahnen angekommen. Diese sollten auf
Nebenstrecken in ländlichen
Gegenden eingesetzt werden. Es sollte also mit
Mineralöl, statt mit
Kohle
gearbeitet werden und da machte man sogar nicht vor den Dampflokomotiven
halt. Bekannt ist da sicherlich die auf Ölfeuerung umgebaute
Lokomotive
der
Baureihe
C 5/6. Jedoch war diese nicht für Nebenstrecken.
Die nun in diesem Artikel vorgestellten
Triebwagen mit
Verbrennungsmotor
kamen nie über den Status von
Prototypen hinaus. Trotzdem sollten wir
diese Ansehen, denn es erwartet uns ein spannendes Thema, auch wenn wir
nicht bis in die Details auf diese Fahrzeuge eingehen werden. Es war
ein Sammelsurium, das teilweise nicht funktionieren konnte. Damit wir
wissen, von was gesprochen wird, eine kleine Tabelle.
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Baujahr |
Baureihe |
Nummer |
Länge |
Leistung |
Treibstoff |
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1902 |
Cm 1/2 |
11 |
10 150 mm |
22 kW |
Benzin | ||||||
1925 |
CFm 1/2 |
9911 - 9912 |
13 730 mm |
74 kW |
Benzin |
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1925 |
CFm 2/4 |
1691 |
20 300 mm |
220 kW |
Dieselöl | ||||||
1930 |
Fm 2/4 |
1692 |
17 600 mm |
530 kW |
Dieselöl |
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1932 |
CFm 2/4 |
9921 |
17 800 mm |
220 kW |
Dieselöl |
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Wenn wir die Tabelle ansehen, dann erkennen wir, dass die Idee mit den
neuen thermischen
Antrieben schon sehr früh aufgenommen wurde. Zum einen
war schon früh klar, dass es nicht bei allen
Nebenstrecken sinnvoll wäre,
eine
Fahrleitung zu montieren. Zudem konnten dort mit den Fahrzeugen auch
die schweren Maschinen abgelöst werden. Ein einfacher Betrieb, bei dem
aber zuerst erprobt werden sollte, was ideal war. Mit dem Cm 1/2 von 1902 haben wir aber einen Exoten sondergleichen. Beschafft wurde das Vehikel bereits vor der Gründung der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Es war eine Idee der Nordostbahn NOB, die nach alter-nativen Lösungen für den Betrieb kleiner Nebenstrecken suchte.
Dazu
sollte ein Wagen mit einem Motor und einer mit einer
Dampfmaschine
versehen werden. Heute ist nur noch der
Triebwagen mit Dampf vorhanden.
Gerade hier zeigte sich, dass es nicht um neu aufgebauten Strecken ging,
es sollte auf die
Kohle verzichtet werden. Deren Verbrennung ergab Rauch
und Russ, das dann noch mit nassem Dampf durchmengt. In den Gärten entlang
der Strecken führte das nicht zu freudigen Blicken. Die gute Dienerschaft
der Herrenhäuser musste die frisch gewaschenen Lacken erneut bleichen und
hoffen, dass sie bis zum nächsten Zug trocken sind.
In jenen Jahren gab es noch keine so grossen Auswahl bei den Motoren. Es
wurde daher einfach einer der ersten verfügbaren Motoren benutzt. Wie
damals auch auf der Strasse üblich, wurden diese mit
Benzin betrieben.
Dieser leicht entflammbare
Treibstoff wird heute noch bei den Automobilen
verwendet, er konnte sich jedoch bei schweren Fahrzeugen nicht
durchsetzen. Der Nachteil des
Benzinmotors war die hohe Drehzahl für
grössere
Leistungen.
Durch die Erhöhung der Drehzahlen stieg jedoch der Verbrauch sehr stark
an. Das kennen Sie von ihrem flinken roten Sportwagen mit dem Pferd im
Emblem. Wenn Sie dort mal so richtig aufs
Gas treten, dann neigt sich die
Tankuhr schneller gegen den leeren Zustand. Daher machen Sie das auch nur,
wenn der komische Wagen mit den blauen Lichtern folgt. Teuer wird es also
in jedem Fall, und oft ist die Flucht auch sinnlos. Natürlich ist es nicht sinnvoll über Verbrennungsmotoren zu schreiben, wenn diese verschwinden sollten. Wir alle kennen diese Aktivisten, die sich auf die Strasse kleben.
Viel bewirken konnten sie damit nicht, denn
um nachhaltige Lös-ungen zu finden, muss man Aufstehen, die Ärmel
hochkrempeln und dann mit Schweiss und Herzblut nach Lösungen suchen. Wie
das geht, zeigte Emil Huber-Stockar bereits um 1900. Die Städte sollten vom beissenden Rauch befreit werden, dazu sah er ein System mit Wechselstrom vor. Mit sehr grossen Problem ging man ans Werk und oft stand die Firma kurz vor der Pleite.
Mit den ersten Erfolgen kamen
dann die Interessenten und damit der Erfolg. Die Idee mit den Städten
klappte zu Beginn nicht, denn es ging in die Alpen. So kam es dazu, dass
in der Schweiz die
Bahnlinien unter einer
Fahrleitung verschwanden. Um von 100 Prozent zu sprechen, müssen wir die kleine Brienz Rothorn Bahn BRB ausblenden. Das will niemand und auch so wird die sehr hohe Zahl nur dank kleinen Tricks möglich.
Ach ja, jene Bahn über die Furka montiert
einfach seit einigen Jahren die
Fahrleitung nicht mehr und kann so einen
musealen Betrieb aufziehen. Daher sind wir bei 99.9 %. Nachgerechnet habe
ich es auch nicht, es sind aber kaum Ausnahmen vorhanden. In diesem Artikel geht es schlicht um die Anfänge der thermischen Traktion. Wer schon andere Seiten besuchte, kann sich sicherlich an die kleinen roten Flitzer erinnern.
Dort gab es auch Modelle mit thermischem
Antrieb und die
Lokomotiven der Reihen
Bm 6/6,
Bm 4/4 und
Em 3/3 haben
eigene Seiten erhalten. Bis es dazu kommen konnte, mussten Exoten für die
Versuche hinhalten und diese sollen nun vorgestellt werden.
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