Umbauten und Änderungen |
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Nachdem wir die
Lokomotive aufgebaut und deren
Bedienung angesehen haben, kommen wir zu den Anpassungen. Wer aufmerksam
war, wird vermutlich schnell erraten, wo angesetzt werden musste. Ein
kompletter Umbau war indes nicht nötig, weil man eigentlich nur bei einer
Sache so richtig daneben lag. Trotzdem werden wir uns die Umbauten und
Änderungen in der Reihenfolge der Vorstellung ansehen und da war der
Kasten.
Bei dessen Aufbau konnte eigentlich nicht so viel
schief gehen. Damit blieb er längere Zeit unverändert. Wenn man einen
Punkt, der speziell war, erwähnen wollte, kann gesagt wer-den, dass der
Lokführer bei den
Scheibenwischern einen pneumatischen
Antrieb nach dem
Muster der anderen Baureihen erhalten hatte. Trotzdem sollte sich auch der
Kasten verän-dern und das betraf sämtliche Baureihen der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB. So verschwand die seitliche Einstiegstüre. Die Leiter und die beiden Griffstangen wurden entfernt. Eine Massnahme, die das Problem mit der Zugluft verhindern sollte. Wobei diese hier gar kein so grosses Problem war, da langsamer gefahren wurde. Trotzdem wurde diese
Massnahme bei allen
Triebfahrzeugen umgesetzt und da bildeten die drei
speziellen
Lokomotiven keine Ausnahme. Der Zugang erfolgte durch die Türe
vom Um-laufblech her. Bereits bei den beiden Drehgestellen gab es schnell erste Anpassungen, die aber keine direkten Probleme behoben. Die alten Stangenpuffer waren für die neuen Kräfte wirklich zu schwach geworden. Die
Schweizerischen Bundesbahnen SBB stellten deshalb sämtliche elektrische
Lokomotiven auf die neuen
Hülsenpuffer um. Eine Massnahme, von der nur die
Dampfmaschinen ver-schont blieben und welche das Bild leicht veränderte. Auch beim Stossbalken kam es zu deutlichen Veränderungen, wobei hier nicht alle Ma-schinen angepasst wurden. So wurde mit der Aufhebung der Zugangsmöglichkeit zur Lokomotive, auch hier das Übergangsblech entfernt. Wobei so generell kann das nicht gesagt werden,
denn die Maschine mit der Nummer 15 301 sollte ihr Blech bis zum Schluss
behalten. Eine bemerkenswerte Ausnahme im ge-samten Fahrzeugpark der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Nachdem bei den neusten Rangierlokomotiven gute Erfahrungen mit neuartigen Lagern für die Triebstangen des Schrägstangenantriebes gemacht wurden, war eine Umstellung der anderen Maschinen mit passendem Antrieb beschlossene Sache. So wurden auch bei den
Lokomotiven der Baureihe De 6/6 die neuen Stangenlager mit
To-katbronze
eingebaut. Diese hatten den Vorteil, dass sie mit
Fett dauerhaft
geschmiert wer-den konnten. Somit waren auch hier eigentlich nur Anpassungen
vorgenommen worden, die bei anderen Baureihen ebenfalls umgesetzt wurden.
Viele Punkte ergaben bei der hier vorgestellten
Lokomotive gar keine
Probleme. Sie wurden aber im Rahmen einer Massnahme für ganze Flotte mit
in den Umbau gezogen. Betrieblich den grössten Vorteil brachten bis jetzt
die neuen
Lager für die
Triebstangen. Es musste im Betrieb nicht
nachgeschmiert werden. Die Strecke durch das
Seetal führte entlang der
Hauptstrasse. In der Folge kam es oft zu Kontakten zwischen den
Verkehrsträgern. Die anfänglich geringen Schäden nach einem Zusammenstoss
mit einem Fuhrwerk, wurden jedoch schlimmer, als die ersten Automobile auf
die noch nicht so gut ausgebaute Strasse kamen. Auch jetzt nahm das
Fahrzeug der Strasse den meisten Schaden, aber auch an der
Lokomotive
entstanden Schäden. Bei den Untersuchungen machten die Fahrer der Automobile geltend, dass sie den Zug nicht gesehen hätten. Aus diesem Grund beschlossen die Schweizerischen Bundesbahnen SBB die im Seetal eingesetzten Fahr-zeuge mit einem neuen rotbraunen Anstrich zu ver-sehen. Dabei ersetzte die neue Farbe den bisherigen grünen Farbauftrag. Auf die
später bei den De 4/4 montier-ten Leuchtstreifen wurde hier jedoch
verzichtet. Bei den
Griffstangen gab es anfänglich keine
Anpass-ung. Als jedoch im Unternehmen beschlossen wurde, dass diese für das
Personal besser zu erkennen sein sollten, wurden auch hier die senkrechten
Griffstangen mit gelber Farbe behandelt. Eine Anpassung, die ebenfalls bei
den meisten Maschinen der Flotte umgesetzt wurde. Die Reihe De 6/6 lief in
diesen Massnahmen, wie man so schon sagt, einfach mit. Nur mit Rotbraun,
war sie etwas speziell. Ein wirklich grosser Mangel wurde sehr schnell
behoben. Dies betraf die
Bremsen. So wurde die vorhandene indirekte
Westinghousebremse mit einem neuen
Steuerventil versehen. Dieses war
jedoch immer noch einlösig, konnte jedoch neu auch auf die
G-Bremse
umgestellt werden. Wobei die Maschine kaum je Züge führen musste, die mit
der
Güterzugsbremse arbeiteten. Dazu war der Verkehr im
Seetal nicht zu
umfangreich. Ergänzt wurde die indirekte Westinghousebremse auch mit einer neuen direkt wirkenden Bremse. Diese war bisher nicht vorhanden und das wurde vom Personal nicht nur bemängelt, sondern als kriminell bezeichnet. Daher wurde endlich auch die
Regulierbremse auf der Ma-schine
nachgerüstet. Wobei an die
Stossbalken geführt wurde sie nicht mehr, da
die meisten Wagen diese
Bremse nicht mehr hatten und so auch nicht damit
gebremst wer-den konnten. Wobei auch die Regulierbremse nicht die letzte Lösung war. Sie verbesserte zwar den Einsatz der Lokomotive merklich, da diese nun von den Wagen unabhängig bedient werden konnte. Jedoch war das
Handrad
dieser
Bremse etwas schwer zu bedienen. Besonders wenn das Personal den
Verlegleich mit der
Rangierbremse der Baureihe
Ee 3/3 hatte. Daher wurde
auch hier die Umstellung auf die Rangierbremse be-schlossen. Auch im mechanischen Bereich der
Bremsen gab es
An-passungen. So wurden die bisherigen
Bremsklötze durch
Bremssohlen, die
in neuen
Sohlenhalter gehalten wurden, ersetzt. Diese erlaubten einen
einfacheren Wechsel der Verschleissteile. Sie waren in der Lagerung auch
viel kompakter. Da auch die Reihe Ee 3/3 so umgebaut wurde, war klar, dass
auch bei der
Lokomotive De 6/6 diese Lösung angewendet werden sollte. Dank den neuen
Bremssohlen konnte ein leicht höheres
Bremsgewicht erreicht werden. Jedoch kam es nicht zur Umstellung auf die
neuen Bremssohlen aus Kunststoff. Die
Lokomotive De 6/6 war für die
Strecke gebaut worden und dort kamen auch jetzt noch die Beläge aus
Grauguss zur Anwendung. Daher waren wirklich nur die neuen Halter verbaut
worden und das vermutlich auch nur, weil man es bei den anderen Baureihen
auch machte. Wir haben damit bisher eigentlich kaum Anpassungen
erhalten. Die
Lokomotive De 6/6 erhielt einen neuen Anstrich und alle
anderen Massnahmen betrafen auch andere Baureihen. Daher können wir dem
Erbauer des mechanischen Teils durchaus ein gutes Zeugnis ausstellen.
Jedoch gab es da noch den elektrischen Teil und da waren durchaus auch
Anpassungen vorgenommen worden. Dabei war eine Anpassung gar auf diese
Baureihe beschränkt. Im Jahre 1930 war es um die
Fahrleitung mit 5500
Volt
und 25
Hertz geschehen. Die Umstellung auf die neue
Spannung von 15 000
Volt und 16 2/3 Hertz konnte abgeschlossen werden. Aus diesem Grund wurde
die Umschaltung auf der
Lokomotive nicht mehr benötigt. Die entsprechende
Einrichtung verschwand daher, als die Maschinen für die Umstellung in die
Hauptwerkstätte mussten. Neu war nur noch ein System vorhanden. Wie bei den Baureihen Ee 3/4 und den ersten Ee 3/3, wurde auch hier das spe-zielle Schleifstück beim Stromabnehmer entfernt. Neu wurde eine doppelte Schleifleiste gewöhnlicher Bauart verwendet. Anfänglich noch mit Leisten aus Aluminium, wurden diese später im Rahmen
der Umstellung aller
Stromabnehmer mit
Kohle aufgebaut. Daher erfolgte
auch hier nur eine einfache Anpassung an die anderen
Triebfahrzeuge des
Unter-nehmens. Eigentlich könnten wir nun den elektrischen Teil auch bereits beenden, denn es gab keine weiteren Anpassungen mehr. Selbst auf die dringend benötigte elektrische Bremse wurde verzichtet. Das war
überraschend, da die für das
Seetal angepassten
Triebwagen
Fe 4/4 wegen
der Strecke mit einer solchen
Bremse nachgerüstet wurden. Bei der
langsamen Maschine der Baureihe De 6/6 erachtete man einen solchen Umbau
nicht als notwendig. Damit kommen wir eigentlich zur
Beleuchtung und zur
Steuerung und gerade bei letzterer mussten umfangreiche Arbeiten
vorgenommen werden, denn die ersten Erfahrungen bei der Bedienung zeigten
deutlich, dass die Maschine unhandlich war. Zudem bemängelte das Personal
auch den schwergängigen
Stufenschalter, der immer wieder zu
Fehlschaltungen führte. Das war eine Folge davon, wenn der Lokführer das
Handrad zu langsam drehte. Jedoch bedingte eine verbesserte Steuerung auch die
entsprechenden Anpassungen bei den
Hilfsbetrieben. So musste nun die
Batterie geladen werden. Aus diesem Grund baute man der
Lokomotive eine
passende
Umformergruppe ein. Mit diesem
Umformer wurde aus der
Spannung
von 220
Volt eine solche von rund 36 Volt und das war erst noch ein
Gleichstrom. Dabei stammte die Umformergruppe einfach aus den vorhandenen
Beständen. Mit der neuen Batterieladung verschwand auch die Beleuchtung mit Wechselstrom und das Flackern bei 16 2/3 Hertz entfiel. Neu wurden die Lampen mit Gleichstrom betrieben. Dabei kamen aber auch gleich neue Gläser zum Einbau. Diese färbten das Licht der
Stirnbeleuchtung gelblich. Eine Anpassung an das
Seetal, damit die rote
Lokomotive von den Autofahrern besser erkannt werden sollte. Davon
betroffen waren auch die
Triebwagen
Fe 4/4. Nicht befriedigend fand das Lokomotivpersonal die obere Lampe. Zwar konnte das rote Licht schnell und einfach erstellt werden, jedoch gab es auch ein Problem. Der Lichtkegel der Lampe erhellte auch den Vorbau. Damit spiegelte dieser besonders bei Regen so, dass das
Lokomotivpersonal von der Strek-ke kaum etwas erkennen konnte. Ein Auto, das
dummerweise zu nahe an der Bahn abge-stellt wurde, war dann schnell
übersehen. Dümmer war es nur, wenn der Fahrer noch darin sass. Um das Problem etwas zu mildern, wurde die obere
Lampe mit einem
Blendschutz ver-sehen. Dieser war unter der Lampe am Kasten
montiert worden und wirkte wie ein Löffel. Diese ungewohnte Lösung
verbesserte die Sicht, da nun der
Vorbau nicht mehr angestrahlt werden
konnte. Blöd war nur, dass nun die Autofahrer den Zug angeblich nicht
gesehen haben. Dabei spielte es keine Rolle, ob dieser am Tag, oder in der
Nacht kam. Deutlich einfacher wurde die Arbeit mit dem
Stufenschalter. Dieser wurde auf der Seite der Ansteuerung verbessert.
Durch die Anpassung an die Normalien der anderen Baureihen, wurde der
Stufenschalter mit einem motorischen
Antrieb versehen. Damit konnten die
Stufen einfacher und sauber gestellt werden. Nebeneffekt war der
einfachere auf dem
Führerpult montierte
Steuerkontroller mit segmentweiser
Schaltung der
Fahrstufen. Das bisherige und gefürchtete
Handrad blieb jedoch.
Es konnte nun entfernt werden und es war nur noch eines vorhanden. Es
sollte so dem
Lokomotivpersonal die Bedienung ermöglichen, wenn die Steuerung
und damit der Motor ausgefallen war. Sadistische Vorgesetzte liessen das
Lokpersonal natürlich immer wieder den Handantrieb einrichten. Dann musste
sich der Lokführer wieder abmühen. Zum Glück war der
Oberlokführer selten zu Gast. Damit die Steuerung, die nun mehrheitlich an jene der anderen Baureihen angepasst wurde, auch diesen entsprach, wurde eine Sicherheitssteuerung einge-baut. Diese fehlte, obwohl von Beginn an mit nur einem Lokführer gefahren wurde. Dabei kam jedoch nicht die alte Lösung mit
dem
Tot-mannpedal, sondern die aktuellste Version zur An-wendung und die
besass sowohl ein modernes
Sicher-heitselement als auch eine
Wachsamkeitskontrolle. Während der Fahrt musste ein Pedal niedergedrückt werden. Dadurch wurde die neue Sicherheitssteuer-ung inaktiv. Wurde dieser Vorgang unterlassen kam es zu einer akustischen Warnung. Wurde auch diese
ignoriert, kam es nach rund 100 Metern zur
Zwangsbremsung und die
Zugkraft
wurde mit dem
Hauptschalter unterbunden. Die Rückstellung erfolgte einfach
mit dem Drücken des
Pedals. Wobei dann jedoch nur die Bremsung gelöst
wurde. Gerade Lokomotiven mit Stangenantrieb neigten bei bestimmten Geschwindigkeiten zu Schwingungen. Diese waren für das Lokomotivpersonal gefährlich, weil sie einschläfernd wirkten. Der Lokführer
döste weg und das durfte nicht passieren. Daher wurde trotz der stehenden
Bedienung der Maschine eine
Wachsamkeitskontrolle eingebaut. Sie wurde
aktiv, wenn das
Pedal dauerhaft niedergedrückt und keine der definierten
Handlungen ausgeführt wurde. Wurde während einer Distanz von 1600 Metern keine
Handlung ausgeführt, wurde ebenfalls eine akustische
Warnung ausgegeben.
Diese musste nun quittiert werden. Dazu diente eine der definierten
Handlungen, aber auch der als «Schnellgang» bezeichnete Teil der
Sicherheitssteuerung. Auch jetzt kam es nach 200 Metern zum Ausschalten
der
Lokomotive und zu einer
Zwangsbremsung. Diese konnte mit der
Rückstellung aufgehoben werden. Mit den Elementen «Schnellgang» und «Langsam-gang» entsprach die Einrichtung der anderen Ma-schinen und das galt auch für die neue Zugsicher-ung. Diese wurde auch im Seetal montiert und daher musste die Lokomotive angepasst werden. Ein Vorgang, der immer wieder vollzogen
wurde und der natürlich kein Mangel der
Lokomotive war, denn diese musste
man nur an die neuen Vorgaben anpassen und das war nun mal hier der Fall. Es kam die Zugsicherung nach Integra-Signum zur Anwendung. Diese arbeitete mit am Boden montier-ten Sonden und sie war bei den Vorsignalen mon-tiert worden. Passierte die Lokomotive ein Warnung zeigendes Signal, wurde eine optische und akustische Meldung ausgegeben. Dabei stammte die akustische
Meldung sogar vom
Schnellgang und dieser
sorgte auch dafür, dass es nach 50 Metern ohne Reaktion zu einer
Zwangs-bremsung kam. Um die
Zugsicherung quittieren zu können, wurde auf
dem
Führerpult ein dazu vorgesehener Schalter montiert. Dieser
Quittierschalter enthielt auch gleich die gelbe Lampe für die optische
Anzeige der Zugsicherung. Wurde der Schalter im Sinn des Uhrzeigers
gedreht, stellte sich die
Warnung zurück und die Fahrt konnte ungehindert
fortgesetzt werden. Es war daher immer noch der Lokführer, der handeln
musste. Mit dem Einbau der
Sicherheitssteuerung und der
Zugsicherung wurden auch die
Geschwindigkeitsmesser verändert. Dadurch kam
nun neben dem bekannten Streifen, auch eine Aufzeichnung der letzten 2000
Meter auf einer
Farbscheibe zur Anwendung. Diese zusätzliche Aufzeichnung
erlaubte genauere Information zu den letzten Metern. Das
Seetal sollte
dazu führen, dass eine zusätzliche Ersatzscheibe mitgeführt wurde. Nicht mehr nachgerüstet wurde bei der
Lokomotive die
Haltauswertung. Der Grund dafür war simpel, denn die Maschine hatte ein
Alter erreicht, das eine Anpassung nicht mehr rechtfertigte. Wir können
damit feststellen, dass die Lokomotive mit Ausnahme der Steuerung durchaus
gelungen war. Mit den Anpassungen war eine Maschine entstanden, die in
Betrieb genommen werden konnte. Ob sie sich dort bewährte werden wir nun
erfahren.
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