Bisherige Signale bei ETCS

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Wir haben die Signale bereits kennen gelernt, die mit ETCS Level 2 in der Schweiz eingeführt wurden. Diese konnten aber nicht die ganze Fülle von vorhandenen Signalen abdecken. Man musste von den bisherigen Lösungen einige weiter verwenden und nicht alle werden nach dem gleichen Muster eingesetzt. Daher sollten wir auch hier etwas genauer hinsehen, denn es lohnt sich, wenn wir uns mit dem Thema befassen.

Natürlich werde ich hier nicht mehr jedes Signalbild einzeln aufführen, denn dazu sind eigene Seiten vorhan-den und bei den betroffenen Signalen sind die Hinweise vorhanden, dass diese auch bei ETCS angewendet wer-den.

Es werden aber in jedem Fall nur die Lösungen ver-wendet, die Ihnen sogar logisch erscheinen können, denn manche Signale sind wirklich klar. Wobei im Zu-sammenhang mit ETCS ist man sich da nie sicher.

Ein Punkt ist jedoch wichtig und den dürfen wir auf keinen Fall vergessen. Die nun folgenden Signale sind ohne Ausnahme für Geschwindigkeiten von bis 160 km/h ausgelegt worden.

Beim EGB werden jedoch deutlich höhere Werte er-reicht und wenn man ein Lichtsignal nicht erkennen kann, dann betrifft das auch die noch verwendeten Signale. Keines davon wird aber nur im KGB verbaut, sondern auf allen Strecken angewendet.

So lange die Züge in der Vollüberwachung FS verkehren, sind die wichtigen Signale auf dem DMI des Fahrper-sonals zu erkennen.

In der Anlage würden sie daher nicht benötigt, aber wie überall, sind diese Signale auch zu beachten, wenn nicht mit diesem Modus gearbeitet werden kann. Bei der Fahrt nach Shunting, besitzt die Ausrüstung der Lokomotive nicht einmal eine Verbindung mit dem Datenfunk und so wird nichts übermittelt.

Bei Shunting SH, aber insbesondere bei Fahrten nach SR, sind die Signale wichtig, da sie nicht in den Führerstand signalisiert werden können. Da aber in diesen Fällen nur langsam gefahren wird, kann man die Bilder optisch ohne Probleme erkennen. Das ist oft der Grund, warum die Signalbilder auch auf den Strecken mit ETCS Level 2 aufgestellt werden mussten. Wir sehen uns daher zuerst die Anwendung für die Signale für die Fahrleitung an.

Fahrleitungssignale
Fahrleitungssignale werden auch unter ETCS Level 2 verwendet. Im Normalfall werden diese Signale auf das DMI der Lokomotive übertragen und dort angezeigt. Benötigt werden diese Signale bei Fahrten in den Betriebsarten «Staff Responsible» und «Shunting».
                       

Wollen Sie mehr über diese Signale erfahren, dann können Sie hier klicken und sich in die Welt der Fahrleitungssignale begeben. Hier soll nun aber die Anwendung bei Strecken mit ETCS Level 2 aufgezeigt werden, denn die Signale erfüllen zwar den gleichen Zeck, das Verhalten muss jedoch klar geregelt werden und das betrifft nur die Betriebsart FS. Bei Fahrten nach SR und SH sind die Signale immer normal zu beachten.

So lange in der Vollüberwachung FS gefahren wird, wer-den die Signale vom RBC in den Führerstand übermittelt. Dabei gelten diese Anzeigen in jedem Fall und die entlang der Strecke aufgestellten Signale der Fahrleitung müssen nicht beachtet werden.

Ich erkläre das am Beispiel der Schutzstrecke. Diese muss ausgeschaltet befahren werden. Auch wenn die Signale vorhanden sind, wenn auf dem DMI nichts zu erkennen ist, wird nicht ausgeschaltet.

Das war nicht immer so, aber wir betrachten den aktuellen Zustand und dieser besagt klar, die Anzeigen auf dem DMI sind verbindlich und die Signale entlang der Strecke dienen nur noch der Orientierung.

Das hatte direkte Auswirkungen auf die fakultativen Schutzstrecken, denn diese sind im Bereich der Strecken mit ETCS Level 2 mit einfachen Signaltafeln gekenn-zeichnet worden und das führt zu einem besonderen Fall.

Muss in den Betriebsarten SR und SH gefahren werden, sind die Anzeigen auf dem DMI nicht vorhanden. In diesem Fall gelten die Signale und aus der fakultativen Schutz-strecke wird eine, bei der der Hauptschalter ausgelöst werden muss.

Das obwohl es meistens nicht nötig wäre, aber diese Fahrten sind im Bereich der Fahrleitungsschutzstrecken sehr selten und daher konnte man diese Lösung auch ohne Probleme anwenden.

Wenn mit einer Diesellokomotive gefahren wird, werden die Signale der Fahrleitung auf dem DMI normal angezeigt. Es gibt also keinen Unterschied zu den elektrischen Lokomotiven. Es versteht sich von selber, dass bei einer Fahrleitungsschutzstrecke der Dieselmotor nicht abgeschaltet werden muss. Die thermische Maschine befährt den Abschnitt wie bei den anderen Anlagen, wo der Lokführer die Signaltafeln auch ignoriert.

Deckungssignal
Das Deckungssignal hat, wie die Notsignale an Lokomotiven unter ETCS Level 2 nicht ausgedient. Sie erledigen auch auf solchen Strecken ihre Aufgaben und sichern still stehende Fahrzeuge oder kennzeichnen Gleisabschlüsse. Im Bereich EGB werden zudem die Erhaltungsbezirke mit Deckungssignalen gedeckt.
                       

Wenn ich mich für das Deckungssignal entschieden habe, dann nur als Beispiel. Von den allgemein verwendeten Signalen werden ein paar auch auf den Strecken mit ETCS Level 2 aufgestellt. Dazu gehören neben dem Deckungssignal auch die Bilder für die Neigung der Strecke. Welches Signal genau betroffen ist, finden sie auf den entsprechenden Seiten. Sie könnten dort dem entsprechenden Hinweis folgen und so Details erfahren.

Gewählt habe ich das Deckungssignal als solches. Denn auch auf den Strecken mit ETCS müssen Baustellen geschützt wer-den. Das ist einerseits durch das Stellwerk und die Strecken-zentrale RBC geregelt worden.

Trotzdem müssen die Abschnitte auch optisch abgegrenzt werden. Dazu werden überall in der Schweiz diese bekann-ten Deckungssignale verwendet. ETCS Level 2 bildet da keine Ausnahme und trotzdem müssen wir den EGB ansehen.

Auf Anlagen, die nach den Bedingungen des EGB aufgebaut wurden, werden diese Baustellen nur mit dem Erhaltungs-bezirk befahren. Bei diesem kann weder aus noch einge-fahren werden.

Die Anlage ist so aufgebaut worden, dass selbst Fahrten in Shunting angehalten werden. Hier müsste zudem der Bezirk gedeckt werden und der kann mehrere Kilometer lang sein. Aus diesem Grund wird hier wegen der dreifachen Sicherung auf die Deckung verzichtet.

Sie sehen, es gibt durchaus Lösungen, die wichtig sind, das sind auch die vorher erwähnten Neigungszeiger. Diese Angaben sind zwar auf dem DMI vorhanden, die Signale wurden aber aufgestellt. Bei den Fahrten in der Vollüberwachung kein Problem, bei der Betriebsart SR fehlen auch diese Angaben und nun sollte der Fahrer wissen, ob er den Abschnitt mit seiner gestörten Lokomotive befahren kann, oder ob er eine Hilfslokomotive benötigt.

Ein kundiger Lokführer benötigt die Neigungszeiger nicht immer. Jedoch ist das erwähnte Deckungssignal mobil und kann überall aufgestellt werden. Das ist der Grund dafür, dass ich dieses Signal als Beispiel für die allgemeinen Signale verwendet habe. Nun kommen wir aber zu den verwendeten Signalbilder, die so logisch sind, dass man sich fragen müsste, wenn diese auf den Strecken mit ETCS Level 2 nicht benötigt würden.

Signale an Lokomotiven
Natürlich zeigen die Züge und Lokomotiven auch unter ETCS Level 2 die bekannten Signalbilder der Schweiz, deshalb werden auch sie im vollen Umfang bei diesen Strecken verwendet.









                       

An den Lokomotiven und Steuerwagen werden die Signalbilder nicht geändert, wenn die Fahrt in einen Abschnitt von ETCS Level 2 übergeht. Das ist so und trotzdem gibt es ein Bild, dass ich etwas genauer betrachten will, denn es ist das Warnsignal, das ich nun aber mit der Hothaltanlage auf Baustellen verbinde. Doch zuerst der Funktion, denn sie sollen einen gefährdeten Zug ohne grossen Aufwand zum stehen bringen.

Auf den Abschnitten nach den Regeln des EGB, kann nun aber nicht gesichert werden, dass diese Signale bei den hohen Geschwindigkeiten rechtzeitig er-kannt werden können.

Der Lokführer muss in dem Fall mit dem Funkgerät einen sonst auch üblichen Notruf absetzen. Dieser sorgt dafür, dass auch der Fahrdienstleiter reagiert.

Auf gewissen Strecken führt bereits das Ereignis da-zu, dass der Abschnitt in den Ereignisbetrieb wech-selt.

Bei Baustellen kann der Sicherheitswärter einen Nothalt veranlassen. Ein Nothalt ist also nichts an-deres, als ein von einer anderen Stelle veranlasster Stopp eines Zuges.

Auf konventionellen Strecken sind diese Personen daher mit einer Lampe mit roten Licht und einer roten Fahne versehen worden.

Mit diesen kann mit wenig Aufwand ein Zug ange-halten und so eine allenfalls vorhandene Gefahr schnell gemindert werden.

Auf Strecken mit ETCS Level 2 kann jedoch nicht gesichert werden, dass diese Signale rechtzeitig er-kannt werden können.

Der Grund ist die Konzentration des Lokführers auf das DMI und nicht mehr primär auf die Strecke. Daher musste für diese Abschnitte eine andere Lösung eingeführt werden und diese ist sogar besser als die veraltete aber immer noch recht gut wirksame Lösung mit einer schlichten roten Fahne.

Beim ETCS-Nothalt, wird vom Sicherheitswärter der Bereich der Baustelle mit einem virtuellen Nothalt versehen. Züge, die sich in diesem Bereich befinden, oder in diesen Abschnitt einfahren, werden durch die Streckenzentrale mit einer vom System erzeugten Zwangsbremsung zum Stillstand gebracht. Es erfolgt also eine automatische Auslösung und damit sind wir schlicht bei den Baustellen auf diesen Strecken angelangt.

Baustellensignale
Speziell ist die Tatsache bei den Langsamfahrstellen. Diese Signale werden im ETCS-Level 2 angezeigt und damit hat es sich auch schon. Langsamfahrstellen mit erlaubten Geschwindigkeiten von weniger als 40 km/h werden jedoch auf-gestellt und auf herkömmliche Art überwacht. Der Grund sind die Betriebsarten „Staff Responsible“ und „Shunting“.

                       

Es gibt sie auch auf den Strecken mit ETCS Level 2. Dabei waren deren Anwendung anfänglich gar nicht vorgesehen. Die Langsamfahrsignale werden den Zügen bei Fahrten in Vollüberwachung FS angezeigt. Der Zug bekommt dann eine Bremskurve und kann einen Abschnitt noch mit verminderter Geschwindigkeit befahren. Warum das so ist, wird am System jedoch nicht mehr angezeigt, die Anzeigen auf dem DMI bleiben gleich.

Da anfänglich auch keine Einträge in den Verzeichnissen der Depots vorhanden waren, gab es immer wieder Nachfragen durch das Loko-motivpersonal, das sich über den plötzlich langsamer befahrbare Abschnitt wunderte.

Da dabei oft ein Fehler des Systems vermutet wurde, musste diese Praxis geändert werden. So sind nun die Langsamfahrstellen in den Verzeich-nissen des Depots vorhanden und werden im elektronischen Fahrplan auch angezeigt.

Besonders spannend liest sich dann die Langsamfahrstelle für 200 km/h. Bei keiner Baustelle wird nicht so schnell gefahren. Es ist eine vermin-derte Geschwindigkeit im GBT, und war dort nur im Bereich der Weichen vorhanden.

Der Betrieb mit 250 km/h hatte gezeigt, dass dadurch deutlich mehr Unterhalt an den Weichen anfällt. In der Folge wurde die Geschwin-digkeit in diesem Bereich auf 200 km/h gedrosselt. Es muss gespart werden und das geht auch so.

So gut die Sache bisher war, oder auch nicht ist, so gefährlich ist es bei Baustellen mit geringen Geschwindigkeiten. Liegen diese bei 40 km/h oder darunter, muss die Aufstellung der Signale vorgenommen werden. Der Grund sind die Betriebsarten SR und SH, da dort die Anzeigen für die Langsamfahrstelle nicht vorhanden waren und man diese daher auf konventionelle Weise signalisiert werden musste. Zwar wurde auf Sicht gefahren, aber 40 km/h waren maximal möglich.

Mit den Signalen zu den Langsamfahrstellen haben wir nun die Signale der Anlagen und der Züge kennen gelernt. Es waren dabei kaum Lichtsignale vorhanden und immer wieder war der Hinweis zu lesen, dass die Anzeigen des DMI wichtig sind. Nun stellt sich die Frage, warum es DMI heisst und nicht MMI? Oder ist es etwa das gleiche Gerät? Beantwortet werden diese Fragen mit dem nächsten Kapitel mit den Anzeigen am DMI.

 

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