Betriebseinsatz Teil 2 |
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Als ein schweres
Unwetter südlich des Simplontunnels wütete, war die
Bahnlinie
nur noch kurze Zeit befahrbar. Die überschwemmten
Geleise
konnten nicht mehr befahren werden. Der
Güterverkehr
am Lötschberg kam damit zum Erliegen. In den
Depots
Brig und Spiez konnten sich die Maschinen der Reihe Ae 6/8 ausruhen. Von
Abkühlen konnte keine Rede sein, denn so richtig warm wurde in der
Maschine nicht viel, da deren
Kühlung
überdimensioniert war. Die erste Kontrollfahrt nach dem Unterbruch brachte das ganze Ausmass an den Tag. Beim Rio-Rido-Tunnel war durch das Wasser das Gewölbe so geschwächt worden, dass der Tunnel einstürzte.
Damit war klar, die
Simplonlinie war für längere Zeit unterbrochen. Einen neuen
Tunnel
baut man nicht in wenigen Tagen, vor allem dann nicht, wenn das bestehende
Bauwerk eingestürzt war und man sich durch Gerümpel kämpfen musste. So waren die Maschinen der Baureihe Ae 6/8 ar-beitslos und machten es sich in den Depots gemüt-lich. Die neuere Reihe Ae 4/4 reichten für die verbliebenen Reisezüge. Am Lötschberg wurde es nach den hektischen Kriegsjahren ruhig.
Der
Güterverkehr
nach und von Italien lag nun allein in der Hand der
Staatsbahnen,
denn durch die Um-leitungen kam die Lasten an den Gotthard. Eine übliche
Lösung für dieses grosse Problem. Jedoch führten die zusätzlichen Güterzüge am Gotthard für sehr gut ausgelastete Lokomotiven der Schweizerischen Bundesbahnen SBB.
Wie man es in den
erfahrenen
Depots
am Gotthard auch löste, die Züge mussten auf ihre Maschinen warten. Zu
allem Unglück waren dringend benötigte Maschinen der Reihe
Ae 4/7
in Domodossola blockiert. Sie konnten nur über Italien nach Chiasso
geleitet werden. Das war aber wegen dem
Lichtraumprofil
in Italien nicht einfach.
Hilfe war am Gotthard
dringend nötig und in Spiez standen doch arbeitslose und kräftige
Lokomotiven
herum. Die Idee war geboren und so machten sich die Ae 6/8 von Spiez aus
auf die Reise nach Erstfeld und somit an den Gotthard. Dort sollten sie
für die sehnsüchtig erwartete Entlastung sorgen. Die Lokomotiven der BLS
wurden daher dem
Depot
Erstfeld zugeteilt, da die Leute dort mit den in Deutsch gehaltenen
Anweisungen gut umgehen konnten. Die Lokomotiven der BLS sollten in nor-male Dienstpläne für die Reihe Ae 6/6 eingefügt werden. Das Depot Erstfeld erstellte daher Pläne für Ae 6/6 oder Ae 6/8. Das hatte jedoch unweigerlich zur Folge, dass die Maschinen der BLS am Gotthard plötzlich vor einem internationalen Reisezug auftauchten, oder im Zwischen-dienst zu sehen waren.
Bedient wurden die
Maschinen zudem von dem dort beheimateten
Depot
und Personal der BLS.
Besonders die Schnellzüge waren für die Lokomotive der BLS-Gruppe nicht leicht. Auf den flachen Abschnitten fuhren die Maschinen Ae 6/6 der Schweizerischen Bundesbahnen SBB ein rechtes Stück schneller.
Da nun aber beide
Modelle gleich kräftige Muskeln hatten, konnte die Reihe Ae 6/8 schlicht
nicht mehr mithalten. Jedoch regierte in jenen Tagen auf der
Gotthardstrecke auch das Chaos, denn es wurde eng und so passte es dann
wieder.
Es war die erste
Hilfe von BLS-Lokomotiven
am Gotthard. Erstmals konnte man die Maschinen der beiden Bahnen direkt
vergleichen. Hinzu kam, dass man nun identische Modelle hatte, denn die
Reihe Ae 6/8 der BLS war von der
Leistung
her mit einer neueren
Ae 6/6
vergleichbar. Daher auch die gemeinsamen
Dienstpläne.
Die Fachwelt war gespannt, wie sich die Lokomotiven der BLS-Gruppe
am Gotthard machen würden.
Es gab damals immer
wieder
Lokomotiven
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB am Lötschberg. Das waren aber Modelle
der Reihen Ae 3/6 I und
Ae 4/7.
Teils wurden sie sogar an die BLS-Gruppe
ausgemietet. Jetzt aber waren vergleichbare Modelle vorhanden und so bot
sich der Vergleich. Es lohnt sich, wenn wie die Ergebnisse uns kurz
ansehen, denn nur so, können wir ein umfassendes Bild über die
Leistung
der Ae 6/8 machen. Die Sécheron-Lokomotiven der BLS-Gruppe bewältigten die Arbeit gut und konnten mit der Reihe Ae 6/6 mit-halten. Sie bekundeten jedoch Probleme mit dem schweren Zwischendienst, der am Gotthard an der Tagesordnung war. Der Grund fand sich beim Luft-einlass für die Kühlung. Beim
Zwischendienst
fliegt eine Menge Staub herum und kommt so in den
Maschinenraum
und in die
Fahrmotor-en.
Daher wurde die Reihe Ae 6/8 aus diesen Diensten herausgelöst. Jedoch zeigte sich ein anderes Pro-blem, das bisher eher gelegentlich auftrat. Kehrten die Maschinen nach einem Einsatz am Berg zurück, war in Erstfeld nur noch eine kurze Fahrt ins nahe Depot erforderlich.
Das führte dazu, dass
die
Widerstände
der
elektrischen
Bremse überhitzten. In der Folge fiel die
Widerstandsbrem-se
aus. Natürlich wirkte sich hier auch die mangelnde Erfahrung des
Lokomo-tivpersonal
im
Depot
Erstfeld aus.
Für die anstehende
Reparatur musste die Maschine nach Spiez überstellt werden. Im
Depot
am Gotthard wurde nur der kleine Unterhalt ausgeführt. Dazu waren
Fachleute der BLS in den Kanton Uri entsandt worden. Schliesslich wollte
die Bahn zeigen, dass sie mit den grossen
Staatsbahnen
mithalten konnte. Mit Erfahrung beim Personal besserte sich die Situation
ein wenig. Doch dann kamen gute Nachrichten aus Spiez an.
Die Bauarbeiten am
Simplon konnten abgeschlossen werden. Damit wurde der Verkehr wieder
aufgenommen. Mit den
Güterzügen
kamen auch die Maschinen der Baureihe Ae 6/8 wieder zurück an den
Lötschberg. Doch dort hatte sich die Welt auch wieder verändert. Die
Güterzüge waren schwerer geworden und daher reichte eine Maschine der
Baureihe Ae 6/8 nicht mehr aus. Zudem waren neue Modelle in Spiez
eingetroffen. Mit der neusten Baureihe wurden bei der BLS-Gruppe auch neue Massstäbe gesetzt. Die Doppellokomotive der Baureihe Ae 8/8 stellte jedoch alle Maschinen in den Schatten. Lediglich die drei grossen Ae 8/14 der Staatsbahnen übertrafen sie nicht.
Sie führte jedoch
dazu, dass die Rückkehrer am Lötschberg keine geordnete Arbeit mehr finden
konnten. Die schwersten
Güterzüge
waren weg, für
Schnellzüge
die Maschine zu langsam.
Die Arbeit für die
Reihe Ae 6/8 hiess nun
Zwischendienst,
oder
Vorspanndienste. Der Einsatz am Gotthard hatte jedoch schon gezeigt,
dass die
Lokomotive
dabei schlechte Karten hatte. Die Probleme waren daher die gleichen, wie
während der Leihgabe an die
Staatsbahnen.
Die Baureihe Ae 6/8 zeigte erstmals ihre Schwächen auf. Doch das Problem
musste gelöst werden, wollte man die guten Modelle noch länger verwenden.
So beschloss man in
Spiez, die Maschinen umzubauen. Die Reihe Ae 6/8 sollte besser im
Zwischendienst
eingesetzt werden können. Dazu war die Technik der Baureihe
Ae 6/6
gerade recht. Daher sollte deren
Transformator
und deren
Stufenschalter
auch hier eingebaut werden. Damit war die sanierte
Lokomotive
von der
Leistung
her etwas höher und nun konnte auch mit 100 km/h gefahren werden. Ein
Punkt der jedoch nur noch am Rand erwähnt wurde.
Mit den neuen
Lüftungsgitter
wurde ein Mangel der
Lokomotive
behoben und der Baureihe stand noch eine lange Zukunft bevor. So
verschmutzte der
Maschinenraum
und die Motoren nicht mehr so stark. Dank den neu platzierten
Widerständen
war zudem der Einsatz als
Zwischenlokomotive
ab Frutigen kein Problem mehr. Die Reihe Ae 6/8 wurde daher für die
weitere Zukunft gerüstet und die sah nicht mehr nur goldig aus, denn die
Maschine rutschte in niedere Dienste ab. Die nun in diese Dienste gedrängten Maschinen stellten die dort noch eingesetzten Be 5/7 frei. Diese konnte man schliesslich dem Abbruch zuführen. Das zeigt jedoch welche Arbeit den guten Maschinen der Reihe Ae 6/8 noch zugestanden wurde.
Es schien fast, dass
der Abstieg schneller kommen könnte, als man sich in Spiez bewusst war. So
lange jedoch noch die uralten Modelle im Einsatz standen, waren die Karten
nicht so schlecht. Ae 6/8 kamen nun vermehrt auf anderen Strecken zum Einsatz. So ersetzten sie auf den mitbetriebenen Linien die Maschinen der Baureihe Ce 4/6. Diese waren einfach zu langsam geworden.
Sie wurden daher
durch
Be 5/7 und Ae 6/8
ersetzt. Selbst Strecken ausserhalb dieser Gebiete wurden in diesen Jahren
von den Maschinen befahren. Dazu ge-hörten auch regelmässige Ausflüge auf
die benach-barten Strecken der
Staatsbahnen.
Im Gegenzug tummelten
sich aber auch die
Lokomo-tiven
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB auf Strecken der BLS-Gruppe.
Diese fuhren daher längst nicht mehr nur nach Interlaken und waren so auch
mit anderen Aufgaben beschäftigt. Die beiden Bahnen verstanden sich
prächtig und immer wieder kamen Lokomotiven der BLS-Gruppe ins Netz der
Staatsbahnen.
Die Welt war somit im Berner Oberland in Ordnung.
Sie müssen jedoch
wissen, dass in jener Zeit die Bahnen unter einem Mangel an
Lokomotiven
litten. Immer noch verkehrten Dampflokomotiven und das selbst auf
Strecken, die nie mit solchen befahren wurden. Eine verfügbare
A 3/5 spannte man einfach
vor den nächsten Zug. Wenn dieser dann Kandersteg zum Ziel hatte, ging es
auf die BLS und dort die
Nordrampe
hoch. Die Reihe Ae 6/8 tauchte gelegentlich auch wieder im
Flachland und somit in Basel auf. Am 22. Mai 1963 nahm die Lokomotive mit der Nummer 204 die Sache mit der engen Zusammen-arbeit etwas zu genau. Die Ae 6/8 rammte dabei auf einer Weiche im Bahnhof Spiez die korrekt verkehr-ende Ae 4/7 mit der Nummer 10 978.
Beide Maschinen waren
in etwa gleich schwer, so dass sich beide in gleichem Masse zur Seite
neigten, aber zum Glück nicht umstürzten. Die beiden Lok-führer kamen mit
dem Schrecken davon.
Der Unfall war nur
bei geringer Geschwindigkeit passiert. Er soll aber als Beispiel gelten,
denn auch wenn die Maschinen der Baureihe Ae 6/8 grosse Strecken
zurücklegten, schwere Unfälle damit waren selten. Kleine Blessuren gab es
zwar, aber die wirklich grossen Probleme hatte man nicht. Auch das zeigt,
wie gut sich diese Maschinen im Betrieb zeigten. Der Unfall sollte für
beide Kontrahenten keine ernsten Folgen haben.
Sie kamen wieder in
Betrieb und fuhren noch viele Jahre auf den jeweiligen Linien. Zu einer so
engen Zusammenarbeit mit den beiden
Lokomotiven
sollte es aber nicht mehr kommen. Die Ae 6/8 und die
Ae 4/7 nahmen
immer genug Abstand, so dass es keine vergleichbaren Zwischenfälle
zwischen diesen beiden nahezu gleich alten Lokomotiven mehr geben sollte.
Annäherungen gab es aber immer wieder und das besonders in Bern
Weyermannshaus. Nahgüterzüge von der Strecke durch das Gürbetal und von jener nach Neuchâtel, wurden in den Rangierbahnhof von Bern geführt. Dort wurden die Lasten den Staatsbahnen übergeben.
Die Fahrten auf langen Strecken der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB wurden jedoch immer seltener. Der Stücker
war nicht für weite Strecken bekannt. Jedoch waren die Beispiele auch die
einzigen
Nebenbahnen,
die genug Verkehr hatten. Neues Ungemach sollte für die Ae 6/8 das Jahr 1964 bringen. In Spiez lümmelte eine neue Lokomotive herum. Die Bezeichnung der Maschine war Ae 4/4 II und sie sollte den Maschinen am Lötschberg das Fürchten lernen.
Die daraus
abgeleitete Baureihe
Re 4/4 gaben den alten Modellen den letzten Todesstoss.
Auch der letzte noch gehaltene
Güterzug
über den Lötschberg war verloren. Die Ae 6/8 musste neue Arbeit suchen. Die Reihe Ae 6/8 verkam in den Nahgüterverkehr und in den Zwischendienst am Lötschberg. Es war klar, dass der Stern der Maschinen am Sinken war.
Noch hatte die BLS-Gruppe
ältere
Lokomotiven,
die ver-schwinden konnten. Die grosse Lokomotive vom Lötsch-berg, war aber
mit einem
Nahgüterzug
im Simmental kaum ausgelastet. Selbst der Stücker auf der BLS gab kaum
genug Last. Leichte Arbeit die nicht so recht passen wollte.
Zwar wurde der
Zwischendienst
dank dem Umbau besser verkraftet, aber es war klar, dass die Ae 6/8 die
besten Zeiten hinter sich hatte. Gerade hier war aber auch noch der letzte
Einsatz, bei dem die Maschinen gefordert wurden. Die sehr schweren Züge
konnten dank der Reihe Ae 6/8 die
Zughakenlast
in den Steigungen durchaus um 650 Tonnen überschreiten. Mit zwei
Re 4/4 in
Vielfachsteuerung
ergab das 1800 Tonnen für einen
Güterzug.
Es überrascht, dass
diese Arbeit noch lange im
Dienstplan
blieb. Die Positionen waren klar bezogen. Die schwersten
Güterzüge
und ein grosser Teil der
Schnellzüge
über den Lötschberg übernahmen die
Re 4/4. Die Reihe
Ae 8/8 mischte so gut sie
konnte mit. Die Baureihe Ae 6/8 war mit Hilfsleistungen und den
Nahgüterzügen
beschäftigt. Was älter war, verschwand mit jeder neuen Lokomotive auf dem
Schrott, oder wurde umgebaut.
Gerade diese Phase
zeigt deutlich auf, wie stabil die
Dienstpläne
bei
Privatbahnen
waren. Auch wenn die BLS-Gruppe
dank dem Transitverkehr über den Lötschberg noch ein paar Veränderungen
hatte. Für die Reihe Ae 6/8 bedeutete das aber auch, dass mit der letzten
verschwundenen Maschine der Reihe
Be 5/7, sie nun an das bittere Ende verschoben wurde. Auch gute
Lokomotiven
landen nach vielen Jahren an dieser Stelle.
Auch wenn die
Gesellschaft immer mehr Maschinen der Reihe
Re 4/4 im Bestand hatte, es gab keine
Ausmusterungen.
Der Grund dafür war, dass immer mehr Züge über den Lötschberg verkehrten.
Mitunter wurde es auf der Strecke sehr eng. Der Grund dafür lag am
Gotthard, wo man das Chaos mit der neuen Reihe
Re 6/6 und der grossen
Zahl
Ae 6/6
versuchte in den Griff zu bekommen. Was dort nicht mehr durch kam, wählte
den Weg über Thun.
Im Jahr 1977 endete
diese Zeit jedoch, die Nummer 201 wurde remisiert. Die BLS-Gruppe
hatte für diese
Lokomotive
einfach keine Arbeit mehr. Im Einsatz standen somit immer noch sieben
Maschinen. Die
Hauptwerkstätte
in Spiez hatte aber einen willkommenen Ersatzteilspender für diese Modelle
erhalten. Vier Jahre später war dann das letzte brauchbare Teil weg und
die Lokomotive wurde als erste dieser Serie abgebrochen.
Der 1982 eingeführte
Taktfahrplan
sorgte bei der BLS-Gruppe
plötzlich wieder für einen grösseren Bedarf. Daher musste sich die
Hauptwerkstätte
die Ersatzteile auf anderem Weg beschaffen. Die verbliebenen Ae 6/8 wurden
deshalb wieder etwas intensiver genutzt. Bei den alten Maschinen bemerkte
man nun aber das Alter und der damit verbundene mangelhafte Unterhalt. Die
Ae 6/8 im Einsatz sahen daher sehr mitgenommen aus. Es war zu erwarten, dass nun eine nach der anderen ver-schwinden würde. So waren viele Leute nicht sonderlich über-rascht, dass im Jahre 1984 die Nummer 202 den Weg zum Schneidbrenner unter die Räder nahm.
Auch sie musste
vorher in Spiez noch die brauchbaren Teile ab-geben. Nummer zwei war
ver-schwunden und bei kleinen Se-rien hatte das Verschwinden einer
Maschine grosse Auswirk-ungen. Es war eine Folge des doch fortgeschritten
Alters. Nur ein Jahr später rückte die abgekämpfte Nummer 204 in Spiez ein. Dort war keine Revision mehr vorgesehen.
So wurden auch hier
noch die brauchbaren Teile entnommen. Der Schrotthändler des Vertrauens
konnte dann den Rest noch für die Wiederverwertung haben. Im Bestand des
Unternehmens blieben damit lediglich noch fünf
Lokomotiven.
Der einstige Glanz war weg, die Reihe Ae 6/8 war am Ende ihrer Karriere
angekommen.
Somit hatte die BLS-Gruppe
von den einst stolzen
Lokomotiven
noch eine Hand voll im Einsatz. Dieser Einsatzplan war aber kaum mit Ruhm
bedacht worden. Auf den einzelnen Nebenlinien wurden die
Nahgüterzüge
übernommen. In der Folge wurde die
Leistung
nicht so gefordert. Das führte aber auch dazu, dass die verbliebenen
Modelle sich ein paar Jahre noch im Einsatz behalten konnte. Ein kleiner
Schimmer der Hoffnung.
Eine weitere Serie
von
Lokomotiven
Re 4/4 führte dazu, dass bei der Bahn genug neue
Modelle vorhanden waren. Die Reihe Ae 6/8 bekam immer öfters auch längere
Standzeiten. Doch noch wollte man sich nicht so schnell von den guten
Maschinen trennen. Als eiserne Reserve war die Ae 6/8 ideal, da sie auch
schwerere Aufgaben übernehmen konnte. Kilometer wurden so aber nicht mehr
gefahren, das Schicksal von alten Lokomotiven.
Als 1989 die Ae 6/8
mit der Nummer 203 in die
Hauptwerkstätte
einrückte und ausrangiert wurde, war ein Punkt klar. Die letzte der
ehemaligen Be 6/8 würde jetzt abgebrochen. Die Breda-Lokomotiven
verschwanden in der Versenkung und ihr Metall in den entsprechenden
Hochöfen. Die BLS-Gruppe
hatte nur noch die vier neueren Ae 6/8 im Einsatz, aber auch deren Tage
waren nun gezählt, denn die Nummer 205 bekam bereits den historischen
Anstrich.
Die vier verbliebenen
Maschinen reichten für die angedachten Aufgaben und so wurde es wieder
ruhiger. Die Nummer 205 fiel dabei durch ihren besonderen Schriftzug auf.
Mehr passierte auch hier nicht. Jedoch konnte nun vermutet werden, dass
die Klassierung als historische
Lokomotive
nur noch eine Frage der Zeit sein sollte. Dabei war der Schriftzug
historisch korrekt, war sie doch die einzige Ae 6/8, die ihn seinerzeit
erhalten hatte.
Mit der
Lokomotive
Nummer 207 wurde im Jahre 1995 die letzte Ae 6/8 ausrangiert und
abgebrochen. Längst war die Zeit gekommen, wo auch diese Lokomotiven
Kultstatus erreicht hatten. Daher war nun klar, die Ae 6/8 mit der Nummer
205 würde die offizielle historische Maschine der BLS-Gruppe
werden. Im Einsatz standen somit noch zwei Lokomotiven. Sie machten noch
ein paar Dienste, die nicht anders gedeckt werden konnten.
Die beiden
verbliebenen
Lokomotiven
wurden jedoch kurze Zeit später in gutem Zustand ausrangiert. Die Nummern
206 und 208 wurden jedoch nicht abgebrochen, sondern sie wurden verkauft.
Der Abnehmer hiess Classic Rail und dort sollten die Lokomotiven noch ein
paar schöne Jahre in einem historischen
Depot
erleben. Die Ae 6/8 waren jedoch endgültig aus dem Plandienst
ausgeschieden und wurden zu historischen Fahrzeugen.
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