Bedienung |
|||
Navigation durch das Thema | |||
Die Bedienung der
Lokomotiven
war, wie könnte es auch anders sein, nicht identisch. Wobei hier jedoch
eine klare Grenze gezogen werden kann, denn die Lokomotiven, die von den
Schweizerischen Bundesbahnen SBB bestellt wurden, hatten eine identische
Bedienung erhalten. Damit wollte man bei den
Staatsbahnen
einheitliche Bauformen bei den
Führerständen einführen und so die Ausbildung auf neuen
Lokomotiven vereinfachen. Da die Lokomotive mit der Nummer 11 852 nicht nach den Vorgaben der Schweizerischen Bundesbahnen SBB gebaut wurde, kam es auch zu einem gänzlich anderen Arbeitsplatz für den Lokführer.
Der Grund war klar, denn nun konnten die Hersteller ihre Ideen und
Neuer-ungen umsetzen. In der Folge müssen wir, wenn wir gut informiert
werden wollen, diese
Lokomotive
separat betrachten. Doch zuerst gibt es auch gemeinsame Punkte. So wurde die Lokomotive über einen der Einstiege betreten. Dabei war sie, sofern sie nicht vom vorangehenden Lokomotivpersonal übernommen wurde, ausgeschaltet remisiert worden.
Daher musste zuerst die
Inbetriebsetzung
vorbereitet werden. Dazu gehörte es zum Beispiel, dass die
Achslager
vor der Fahrt geschmiert wurden. Die notwendigen Kannen fand das
Lokomotivpersonal
in den
Führerständen. Wobei hier meistens Arbeiter im
Depot
diese Aufgabe übernahmen. Auch die Hauptluftbehälterhähne mussten vor der Fahrt geöffnet werden, denn ohne Druckluft ging auf den Lokomotiven schlicht nichts. Hörte man beim Öffnen der Hähne jedoch kein zischen, hörte man bei den beiden älteren Lokomotiven im Maschinenraum ein lautes fluchen. Bei der Nummer 11 852 knurrte kurze Zeit später der Hilfsluftkompressor, wobei der natürlich auch vorbereitet werden musste und dazu gehört die Steuerung
Man konnte nun ohne die bisher benötigte Handlampe arbeiten und
die weitere Inbetriebnahme durchführen. Doch nun begannen die Unterschiede
bei den
Lokomotiven,
so dass wir uns diese getrennt ansehen.
|
|||
11 801 und 11 851 |
|||
Wenn die
Lokomotive
im
Maschinenraum
für die weitere Inbetriebnahme vorbereitet worden war, betrat der
Lokführer wieder den Führerstand.
Dabei erfolgte dies bei der Nummer 11 801 durch den seitlichen Gang. Der
Lokführer traf so direkt auf seinen Arbeitsplatz. Bei der Nummer 11 851
war es der Mittelgang und somit musste der Lokführer danach leicht nach
rechts halten um an seinen Arbeitsplatz zu gelangen. Der Führerstand selber bot sich dem Lokführer in gewohnter Weise dar. So war die mit Holz verkleide Decke und der Holzboden schon von den vorherigen Lokomotiven der Baureihe Ae 4/7 bekannt und stellte keine Neuerung dar.
Auch der
Führertisch
vor dem Lokführer sah auf den ersten Blick gewohnt aus. Bedient wurde die
Lokomotive
auf der rechten Seite und links, wo sich der Zugang vom Umlauf her befand,
war der Platz für den Beimann, wie der
Heizer
nun genannt wurde, vorhanden. An der Decke war zudem die Beleuchtung des Führerstandes vorhanden. Diese konnte mit Hilfe eines Messingdoms für die Fahrt abgedunkelt werden. Durch einen Schlitz fiel dann noch ein Lichtschein auf das Führerpult und die dort montierten Anzeigen.
Damit konnten diese auch in
Tunnels
und in der Nacht erkannt werden. Die Bedienelemente waren so auch sichtbar
und fehlerhafte Bedienungen waren nicht möglich. Der Arbeitsplatz des Lokführers war für stehende Bedienung eingerichtet worden. Auf dem Führerpult fand der Lokführer sechs Handgriffe für die Inbetriebnahme der Lokomotive vor. Diese Steuerschalter waren entsprechend beschriftet worden. Dabei konnte der Griff jedoch nur für den Steuerschalter des Stromabnehmers entfernt werden. Dieser musste bei einem Wechsel des Führerstandes daher mit-genommen werden und war nur einmal vorhanden. Die drei Steuerschalter, die sich auf dem eigentlichen Steuerblock befanden, dienten zum heben des Stromabnehmer, zum Einschalten des Hauptschalters und zum umstellen der Wendeschalter in den Bremsbetrieb.
Sollten Sie in der Aufzählung den Griff für die Änderung der
Fahrrichtung vermissen, dann ist das richtig, denn diesen gab es auf den
beiden
Lokomo-tiven
nicht mehr. Doch zuerst schalten wir die Lokomotive ein. Besetzt wurde der Führerstand mit dem Steuergriff zum Stromabnehmer. Wurde dieser eingesteckt, konnten die Stromabnehmer mit verbringen des Griffes in die Stellung „Hoch“ gehoben werden.
Welche das waren, musste zuvor im
Maschinenraum
eingestellt werden. Der Vorgang war abgeschlossen, wenn die an der Decke
angebrachte Glimmlampe aufleuchtete. Damit war auch eine Rückmeldung
vorhanden ob die
Spannung
vorhanden war.
Nun konnte die
Lokomotive
mit dem Steuergriff für den
Hauptschalter
eingeschaltet werden. Doch in den meisten Fällen wurde zuvor kontrolliert,
ob der
Steuerschalter
zum
Kompressor
in der Richtigen Position war. So wurde die
Druckluft
automatisch ergänzt, wenn der Hauptschalter eingeschaltet wurde. Damit war
die
Lokomotive
eingeschaltet und soweit betriebsbereit. Jedoch mussten nun noch ein paar
Prüfungen durchgeführt werden.
Zu diesen Prüfungen vor der Fahrt gehörte das Prüfen der
Bremsen.
Eine
Lokomotive
durfte erst in Bewegung gesetzt werden, wenn man sicher war, dass man
diese auch wieder abbremsen konnte. Damit diese Prüfungen durchgeführt
werden konnten, musste die Bremse zuerst mit dem Öffnen des
Absperrhahns
in Betrieb genommen werden. Erst jetzt waren die
Bremsventile
mit der
Apparateleitung
verbunden.
Rechts an der Seitenwand des
Führerstandes befanden sich die
Bremsventile.
Weiter vom Lokführer entfernt wurde das von
Westinghouse
stammende Bremsventil zur
Regulierbremse
montiert. Dieses arbeitete mit einem
Handrad,
das je nach Drehung die Regulierbremse löste oder anzog. Die
Bremse
wurde buchstäblich angezogen, da durch diese Drehrichtung die
Druckluft
in die Leitungen gelassen wurde.
Näher zum Lokführer gerichtet war dann das Ventil für die Regelung
der
automatischen Bremse.
Das dazu benötigte
Führerbremsventil
stammte jedoch nicht mehr von
Westinghouse.
Vielmehr wurde auf den beiden Lokomotiven ein neues
Bremsventil
der
Bauart
Bozic eingebaut. Dieses geregelte Bremsventil hatte je nach Stellung des
Hebels einen vorgegeben Druck in der
Hauptleitung
zur Folge. Dieser Druck wurde dann selbstständig gehalten. Somit wurde der Lokführer bei diesem Führerbremsventil von der dauernden Beobachtung des Manometers zur Hauptleitung und der Kontrolle des Luftdruckes entlastet. Dies war eine deutliche Erleichterung gegenüber dem auf den anderen Maschinen der Schweiz verwendeten Modell nach Westinghouse.
Mit etwas Erfahrung wusste man genau, wo der Hebel ste-hen musste,
wenn man eine bestimmte
Bremskraft er-reichen wollte. Somit waren die Lokomotiven beinahe fahrbereit und es mussten nur noch ein paar wenige Handlungen vorge-nommen werden. Dazu gehörte zum Beispiel auch, dass die Art der Bremsen mit Hilfe des Bremsumschalters eingestellt werden musste. So stand die G-Bremse, oder die P-Bremse zur Verfügung.
Jedoch musste auch noch die
Beleuchtung
eingeschaltet werden und dazu war auf dem Pult ein
Steuerschalter
vorhanden. In der Folge wurde die Lokomotive mit der Regulierbremse gebremst und die Handbremse konnte gelöst werden. Diese wurde jedoch im Gegensatz zu den bereits vorhandenen Maschinen nicht mehr auf dem Führertisch angeordnet.
Die Kurbel für die
Handbremse
war auf der Seite des
Hei-zers
an der Rückwand montiert worden. Daher gab es eine etwas aussergewöhnliche
Bedienung für die Handbremse.
War die
Handbremse
gelöst, die korrekte
Beleuchtung
kontrolliert und stand der Fahrt nichts mehr entgegen, konnte die
Lokomotive
in Bewegung gesetzt werden. Bei den beiden Lokomotiven war das eine
akustisch sehr interessante Angelegenheit. Daher kehren wir wieder zum
Führertisch
zurück und suchen auf diesem in gewohnter Weise den
Steuerschalter
zum Wendeschalter. Auf den Ae 8/14 machte man das vergebens, denn diesen
gab es nicht. Die Fahrrichtung wurde mit dem Hebel der Steuerung des Stufenschalters vorgewählt. Daher kommen wir nun direkt zur Bedienung des Stufenschalters und damit zum Beginn der Fahrt, denn das war bei den Ae 8/14 etwas anders gelöst worden.
An Stelle der bisher üblichen Bedienung mit
Steuerkontroller
wurde hier auf Anregung durch die Schweizerischen Bun-desbahnen SBB eine
neuartige Hebelsteuerung eingeführt. Bediente man den Hebel aus der Mitte nach vorne und drückte diesen gegen die Kraft einer Feder in die Stellung +, wurden die Wendeschalter umgestellt und die Lokomotive fuhr vorwärts.
Wobei das mit fuhr vorwärts wörtlich zu nehmen ist, denn die
Stufenschalter
wurden anschliessend automatisch einer nach dem anderen zugeschaltet. Die
Lokomotive,
die dies mit akustisch gut hörbaren Knallen andeutete, fuhr los.
Wenn der Hebel der Druckknopfsteuerung wieder in die Mitte zurück
genommen wurde, oder wenn dem Lokführer die Kraft im Arm ausging,
schaltete der
Stufenschalter
nicht mehr hoch, da der Hebel in die neutrale Position sprang. Obwohl der
Hebel eigentlich nun auf minus stand, wurden die Stufenschalter noch nicht
abgeschaltet. Vielmehr wurde die eingestellte
Fahrstufe
beibehalten. Die
Zugkraft
nahm danach mit zunehmender Geschwindigkeit immer mehr ab.
Wollte man die
Zugkraft
reduzieren drückte man mit dem Daumen auf einen oben senkrecht
hinausstehenden Knopf. Nun begannen die beiden
Stufenschalter
schön gemütlich eine
Fahrstufe
nach der anderen abzuschalten. War die gewünschte Reduktion der
Geschwindigkeit erreicht, konnte einfach der Knopf losgelassen werden. Die
eingestellte Fahrstufe blieb somit stehen. Um erneut die Zugkraft zu
erhöhen, musste einfach der Hebel nach vorne gedrückt werden.
Somit fuhr man diese riesigen
Lokomotiven
schlicht mit den Befehlen auf und ab. Die eingestellte
Fahrstufe
war dabei jedoch nebensächlich. Daher war es wichtig, dass der Lokführer
die Anzeigen für die
Zugkraft
immer im Auge hatte und so nach der Zugkraft fuhr und nicht mehr eine
bestimmte Stufe einstellte. Eine Anzeige der eingestellten Fahrstufe war
auf dem
Führertisch
vorhanden. Daher konnte auch die bisherige Lösung mit einer bestimmten
Fahrstufe umgesetzt werden.
Bei schweren Anfahrten konnte der
Adhäsionsvermehrer
aktiviert werden. Dieser befand sich an der rechten Wand und wurde dabei
ebenfalls mit der rechten Hand bedient. So musste der Lokführer mit der
rechten Hand sowohl den Hebel nach vorne Drücken um die
Fahrstufen
zuzuschalten und den Adhäsionsvermehrer mit der gleichen Hand betätigen.
Gefahren wurde daher auf diesen
Lokomotiven
mit der rechten Hand.
Fuhr man mit der
Lokomotive
mit
Höchstgeschwindigkeit
und landete plötzlich vor der Falle, mussten die
Stufenschalter
schneller abgeschaltet werden. Das herunterorgeln der 56
Fahrstufen
ging dazu zu lange, daher zog nun der Lokführer den Hebel in die
Mittelstellung und griff anschliessend zur
automatischen Bremse
um den Zug zu verzögern. In der Folge wurden die
Lastschalter
geöffnet und die beiden Stufenschalter liefen miteinander in die Stellung
null. Die gefahrene Geschwindigkeit wurde dem Lokführer mit einem leicht nach rechts verschobenen Geschwindigkeitsmesser angezeigt. Diese Anzeige stammte aus dem Hause Hasler in Bern und besass unmittelbar über der eigentlichen Anzeige den Registrierstreifen.
Damit kam hier auch ein neueres Modell, das kompakter war, als die
alten Geräte zur Anwendung. Die Registrierung war hinter einem Fenster
platziert, so dass jederzeit die Aufzeichnung kontrolliert werden konnte. Angetrieben wurde der Geschwindigkeitsmesser, wie bei alten Modellen üblich, mechanisch. Von der ersten Triebachse aus wurde eine Welle angetrieben, die in einem Getriebe ungedreht wurde und senkrecht nach oben in den Führerstand führte.
Dort wurde schliesslich der
Geschwindigkeitsmesser
angetrieben. Diese Bauform war ebenfalls von den
Ae 4/7
übernommen worden. Das zeigt deutlich, wie gut die Geräte von Hasler
funktionierten. Wollte man bei Bremsungen die elektrische Bremse der Lokomotive benutzen, schaltete man die Fahrstufen ab und wartete, bis die Stufenschalter abgelaufen waren.
Das hörte man, wenn es hinten nicht mehr knallte. Danach griff man
mit der linken Hand zum
Steuerschalter
und schaltete die
elektrische
Bremse ein. Danach ging das Spiel mit
dem Hebel wieder von vorne los. In der Folge begann die
Lokomotive
zu bremsen.
Die Anzeige der
Spannung
und der zulässigen
Ströme erfolgte mit den Anzeigen vor dem
Lokführer. Diese war nun wichtig, denn gerade die
Zugkraft
wurde nur noch anhand der Ströme an den
Fahrmotoren
erkannt und die mussten abgelesen werden können. Damit kann man die
Druckknopfsteuerung durchaus mit der in grosser Stückzahl eingeführten
Befehlsgebersteuerung
verglichen werden. Die Ae 8/14 wurde mit dem Daumen der rechten Hand
gefahren.
Was eigentlich nur noch fehlt, ist die Frage, wie man denn mit
dieser Steuerung rückwärtsfahren konnte. Das war einfacher, als man meinen
könnte, denn nun wurde der Hebel der Druckknopfsteuerung einfach nach
hinten gezogen. In der Folge schalteten die Wendeschalter um und die
Steuerschalter
schalteten in gewohnt gemütlicher Weise wieder hoch. Auch jetzt war der
Daumen ein wichtiger Teil der Bedienung.
Wir sind mit der
Lokomotive
vorwärts gefahren und haben festgestellt, dass es sehr einfach war, die
Fahrrichtung zu wechseln. Daher können wir uns mit der Lokomotive vor
einen Zug setzen. Dabei wird die
Zugsheizung
natürlich auch verwendet und diese schaltet der
Heizer.
Sie haben richtig gelesen, die Zugsheizung schaltete der Heizer und
deshalb war der entsprechende
Steuerschalter
auch auf seiner Seite montiert worden. In Bahnhöfen gab es im Betrieb mitunter lange Wartezeiten. In diesen sollte sich das Lokomotivpersonal setzen können. Daher wurde bei der Lokomotive mit der Nummer 11 801 an der Rückwand eine breite Sitzbank angeordnet.
Die breite hölzerne Bank diente gleichzeitig dem darunter
montierten Sandkasten als Deckel. Es war keine bequeme Sitzgelegenheit,
erleichterte aber trotzdem den langen Arbeitstag, weil man auch eine
Ablage für das Gepäck hatte. Eine Sitzgelegenheit gab es auch auf der Maschine mit der Nummer 11 851. Diese bestand jedoch aus einem Sitzpolster für den Lokführer, das herunter geklappt werden konnte.
Zwei zusätzliche Sitzgelegenheiten über den Heizkörpern, ergänzten
diesen Sitz. Gerade die letztere Sitzgelegenheit konnte im Winter doch
recht warm werden und ein durchfrorener Hintern wieder erwärmen. Wegen der
Türe zum Durchgang musste die Sitzbank jedoch geteilt werden. Bei der Bedienung fehlen uns nur noch zwei Punkte. Das war die Pfeife, die als Signalmittel genutzt wurde. Diese wurde analog den anderen Lokomotiven mit einem Seilzug und einem Handgriff versehen.
Durch den Zug am Hebel konnte der Lokführer die Luftleitung leicht
bis stark öffnen. Je nach der Art, wie er dieses
Ventil
öffnete, ertönte die
Pfeife.
Durch den Seilzug war es aber auch dem
Heizer
möglich die Pfeife der
Lokomotive
zu betätigen.
Das linke und rechte
Frontfenster
besassen zudem je zwei
Scheibenwischer,
die oben rechts und unten links in der Ecke montiert wurden. Die Seite des
Lokführers war mit einem Elektromotor angetrieben worden. Der
Führergehilfe
musste seine Scheibenwischer jedoch von Hand antreiben. So hatten die
beiden
Lokomotiven
nicht weniger als vier Wischerblätter pro
Führerstand erhalten. Für saubere Fenster war damit
gesorgt worden. |
|||
11 852 |
|||
Auf die Gestaltung des
Führerstandes der
Lokomotive
Nummer 11 852 konnten die Konstrukteure mehr Einfluss nehmen.
Da es keine Bestellung der Schweizerischen Bundesbahnen SBB gab, musste
auch nicht der Steuerblock der
Staatsbahn
verwendet werden. Wobei wir auch hier bekannte Punkte der vorherigen
Lokomotiven finden werden. Wird ein Punkt von vorher nicht erwähnt ist er
identisch ausgeführt worden. Auch bei der Lokomotive Nummer 11 852 nahm der Lokführer auf der rechten Seite seinen Arbeitsplatz ein. Das war überraschend, denn schon lange wurde vom Lokomotivpersonal gefordert, dass die Bedienseite geändert wird.
Trotzdem traf der Lokführer bei dieser
Lokomotive
auf einen modernen und sehr aufgeräumten Arbeitsplatz. Die klobigen
Steuerschalter
fehlten auf dem
Führertisch
schlicht und einfach. Die bisher verwendeten grossen und schweren Hebel für die Steuerschalter wichen einem eleganten schwarzen Kasten mit kleinen silbernen Hebeln.
Dieser Kasten, der von den Herstellern Verriegelungskasten genannt
wurde, sollte in der Folge bei über 1 000 Fahrzeugen der Schweizerischen
Bundes-bahnen SBB und vieler
Privatbahnrn
verwendet werden. Beim Wechsel des
Führerstandes war nur noch ein kleiner Schlüssel
mitzunehmen. Über dem Verriegelungskasten waren die Anzeigen für Spannung und Ströme eingebaut worden. Hier gab es ein paar recht interessante Instrumente, die nicht unerwähnt bleiben dürfen. Die Lokomotive besass eine Spannungs- und Stromanzeige für jede Lokomo-tivhälfte. Das heisst, man konnte ablesen, mit welcher Spannung die Fahrmotoren einer Hälfte versorgt wurden. Ein Punkt, der nicht so wichtig war, wie man meinen könnte. Da beim Fahrmotorstrom nicht mehr jeder Fahrmotor erkannt werden konnte, wurde ein spezielles Ampèremeter zur Anzeige der schleudernden Achsen eingebaut.
Dieses reagierte mit einem Ausschlag, wenn der
Strom
einer
Achse
von jenem der anderen Achsen abwich. Dabei konnte aber nicht erkannt
werden, welche Lokomotivhälfte und welche
Triebachse
genau betroffen war. Jedoch konnte man reagieren.
Sonst war der
Führerstand eher spärlich eingerichtet worden. Es gab
nicht mehr die grossen Schalter und so erschien der Führerstand recht
modern. Weitere hier nicht mehr erwähnte Bauteile entsprachen in der
Anordnung und Funktion den anderen bereits vorgestellten
Lokomotiven
dieser Baureihe. Es muss aber gesagt werden, dass durch die stehende
Bedienung nicht von einem modernen Führerstand gesprochen werden konnte.
Geändert wurde jedoch die Steuerung der
Stufenschalter.
Man kehrte zum altvertrauten und bewährten
Steuerkontroller
mit Stufenmarkierungen zurück. Dies war möglich, weil sich die
Schweizerischen Bundesbahnen SBB nicht mehr mit ihren Vorgaben einmischen
konnten. Die Konstrukteure wählten deshalb wieder eine bewährte und
durchaus gut funktionierende
Stufenschaltersteuerung
mit einem
Stufenkontroller.
Daher wurde hier jede
Fahrstufe
durch den Lokführer direkt eingestellt. Dank dem
Handrad
konnte der Lokführer nun auch eine bestimmte Fahrstufe vorwählen. Der
Stufenschalter
lief dann bis zu dieser Stufe nach. Wobei es jedoch keine automatische
Begrenzung des
Stromes
an den
Fahrmotoren gab. Wurde der maximal
zulässige Strom überschritten, schaltete die Lokomotive aus und die
Zugkraft
fiel aus.
Die
Stufenschalter
liefen gemeinsam in die entsprechende Stufe. Die bei den ersten
Lokomotiven
vorhandene Wechselschaltung wurde hier nicht mehr verwirklicht. Da es nur
29
Fahrstufen
gab, war die
Stufenschaltersteuerung
im Vergleich zu den anderen Maschinen sehr flott. Zudem konnte der
Lokführer den
Steuerkontroller
auf „null“ stellen und so die neuen
Trennhüpfer
öffnen. Die
Zugkraft
fiel dann schlagartig aus.
Damit haben wir die
Lokomotiven
fertig aufgebaut und wir können Sie dem Betrieb übergeben. Wir haben viele
verwunderliche Merkmale kennen gelernt und daher gab es bei den
Lokomotiven auch Veränderungen und Anpassungen. Von diesen Veränderungen
und Anpassungen war aber nicht jede Lokomotive im gleichen Umfang
betroffen. So kann gesagt werden, dass jede ihre eigene Karriere hatte.
Daher kommt nun jede einzeln an die Reihe.
|
|||
Letzte |
Navigation durch das Thema |
Nächste | |
Home | SBB - Lokomotiven | BLS - Lokomotiven | Kontakt |
Copyright 2017 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten |