| Druckluft und Bremsen | |||
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	  Hergestellt wurde die 
      Druckluft 
	  mit einem unter dem
      
	  Triebwagen 
	  montierten Rotationskompressor. Dieser
      
      Kompressor 
	  hatte sich bei den vorherigen Baureihen gut bewährt und er konnte wegen 
	  seiner Bauweise problemlos auch unter einem Fahrzeug eingebaut werden. 
	  Dabei arbeitete dieses Modell mit zwei Stufen zur Verdichtung der 
	  angesaugten Luft. Ein etwas genauerer Blick auf den Kompressor lohnt sich 
	  daher. 
	  
	  
	   
	  
	  Daher musste dieser
      
	  Filter 
	  im regelmässigen Unterhalt gereinigt werden. Ein Umstand, der jedoch bei
	  
      
	  Trieb-wagen 
	  damals kaum anders gelöst werden konnte, denn im Fahrzeug fehlte schlicht 
	  der Platz. In der ersten Kammer des Rotationskompressors erfolgte nun eine Verdichtung auf einen Druck von zwei bar. Zwar kein sehr hoher Druck, aber die Luft schied jetzt einen grossen Teil der enthaltenen Feuchtigkeit aus. 
	  
	  Daher wurde diese im anschliessenden
      
      Wasserabscheider 
	  entnommen und gesammelt. Das so gesammelte Kondens-wasser konnte 
	  anschliessend im Unterhalt entleert und auf dem üblichen Weg entsorgt 
	  werden. Die Druckluft gelangte nun in die zweite Kammer, wo eine Verdichtung auf einen Druck von acht bar erfolgte. Auch jetzt wurde noch einmal Feuchtigkeit ausgeschieden, so dass nach der Kammer ein weiterer Abscheider vorhanden war. 
	  
	  Damit hatte die
	  
      Druckluft 
	  nun aber dem
	  
      
      Kompressor 
	  verlassen und wurde durch die Leitung zu den
      
      Hauptluftbehältern 
	  geführt. Ein
      
	  Überdruckventil 
	  überwachte dabei den maximalen Druck in dieser Leitung. 
	  
	  Weil der
	  
      
      Kompressor 
	  unter dem Boden bei Kollisionen abgerissen werden konnte, musste 
	  verhindert werden, dass die vorhandene
	  
      Druckluft 
	  durch den Kompressor entweichen konnte. Daher war in der Leitung ein 
	  Rückschlagventil vorhanden. So war der Vorrat in den
	  
      
      Hauptluftbehältern 
	  gut geschützt. Im remisierten Zustand konnte der Vorrat in den Behältern 
	  mit 
      Absperrhähnen 
	  eingesperrt werden. Damit war die Kompressorleitung abgeschlossen worden. 
	  
	  
	   
	  
	  Dort stand die
	   
	  
      Speiseleitung 
	  in jeweils zwei Leitungen ange-hängten Fahrzeugen zur Verfügung. Die
      
      Kupplung 
	  der  
      
	  Luft-schläuche 
	  und der dazu gehörende
	  
      Absperrhahn 
	  wurden zur Kennzeichnung weiss gestrichen. Die Speiseleitung war für den Betrieb ab Steuerwagen wichtig. Ab diesem an der Spitze eingereihten Wagen mussten auch die Druckluftbremse bedient werden. Da der Steuerwagen jedoch keinen Kompressor besass, musste die Druckluft vom Triebfahr-zeug zugeführt werden. 
	  
	  Daher war die
	   
	  
      Speiseleitung 
	  in diesem Fall zu den beiden
	  
      
      Stoss-balken 
	  geführt worden. Der Luftvorrat des
	  
      
	  Triebwagens 
	  konnte über diese Leitung auch ergänzt werden. Auf dem Fahrzeug stand die Druckluft der Speiseleitung und einigen pneumatisch betriebenen Bauteilen zur Verfügung. Dazu gehörten der Hauptschalter, die Scheibenwischer, die Bremsen und natürlich die Lokpfeife. 
	  
	  Die mit
	  
      Druckluft 
	  betriebene
      
	  Pfeife 
	  war nach den Regeln der Schweizerischen Bundesbahnen SBB aufgebaut worden 
	  und konnte nur noch zwei Klänge erzeugen. Die feinen Abstufungen der 
	  älteren Fahrzeuge gab es nicht mehr. 
	  
	  
	   
	  
	  Letzterer wurde daher mit Hilfe der
	  
      Druckluft 
	  gehoben. Das stellte daher ein Problem dar, wenn diese auf dem
	  
      
	  Triebwagen 
	  schlicht nicht mehr vorhanden war. Daher wurde bei diesem Triebwagen, wie bei den älteren Triebfahrzeugen eine Handluftpumpe eingebaut. Diese Handluftpumpe war jedoch nur noch dazu da, den Stromabnehmer zu heben. Damit konnte der Kontakt mit der Fahrleitung hergestellt werden. 
	  
	  Die beim
	  
      
      Hauptschalter 
	  ebenfalls fehlende
	  
      Druckluft 
	  konnte dort mit einem einfachen von Hand betätigten Schalter überbrückt 
	  werden. So musste nur noch der 
      
      Stromabnehmer 
	  hochgepumpt werden. Trotzdem blieb es eine unbeliebte Arbeit. Sämtliche Ventilel und Absperrhähne auf dem Fahrzeug waren in einem eigens dazu geschaffenen Gerüst montiert worden. Dieses Luftgerüst war dabei zwischen dem Durchgang und der Kabine des Zugpersonals angeordnet worden. Dadurch waren diese Elemente vom inneren des Fahrzeuges her leicht zugänglich. 
	  
	  Damit keine unbefugten Manipulationen erfolgten, waren die 
	  Leitungen hinter einer Türe mit Verschluss eingebaut worden. Wie schon erwähnt, kehren wir nun zur Speiseleitung zurück. Diese wurde auch benutzt um die pneu-matischen Bremsen des Fahrzeuges mit der notwendigen Druckluft zu versorgen. Auf dem Triebwagen waren dabei nicht weniger als drei unabhängig arbeitende Bremssysteme vorhanden. 
	  
	  Dabei hatte jedes seine Aufgabe zu erledigen und konnte vom 
	  Personal mehr oder weniger gut beeinflusst werden. Beginnen wir dabei mit 
	  der
	  Schleuderbremse. 
	  Diese konnte vom  
      Lokomotivpersonal 
	  lediglich ein- oder ausgeschaltet werden. Dazu wurde mit Hilfe eines 
	  Druckknopfes den 
      Bremszylindern 
	  ein Druck von lediglich 0.8
	  
      
	  bar 
	  zugeführt. Dadurch wurde das
      Rad 
	  leicht gebremst und so ein Durchdrehen verhindert. Die
	  
      
      
      Bremse konnte nicht reguliert werden. 
	  
	  
	   
	  
	  Daher stammte auch der Name der
	  
      
      
      Bremse. Dieser Druck wurde auf dem Fahrzeug 
	  direkt zu den 
      Bremszylindern 
	  geführt und bewirkte so eine Abbremsung des Fahrzeuges, die vom Druck 
	  abhängig war. Wie schon die Speiseleitung, wurde auch die Regulier-leitung zu den Stossbalken geführt. Sie stand dort in zwei Luftschläuchen zur Verfügung. Sie konnten leicht erkannt werden, denn bei der Regulierbremse waren keine Ab-sperrhähne vorhanden. 
	  
	  Die roten
	  
      
      Kupplungen 
	  wurden jedoch mit einem Rück-schlagventil versehen, das die Leitung, die 
	  nicht gekuppelt war, verschloss. Damit war jedoch die
      
      Anhängelast 
	  bei einer
      
	  Zugstrennung 
	  ungebremst. 
	  
	  Damit diese gefährliche Situation nicht eintreten konnte, musste 
	  noch eine weitere
	  
      
      
      Bremse eingebaut werden. Die-se 
	  Sicherheitsbremse wurde in der Form der automatischen Bremse 
	  verwirklicht. Diese arbeitete mit einer auf fünf
	  
      
	  bar 
	  gefüllten Leitung. Diese
      
      Hauptleitung 
	  wurde zu den
	  
      
      Stossbalken 
	  geführt und bildete dort die letzten beiden Schläuche. Sie waren mit roten
	  
      
      Kupplungen 
	  und
	  
      Absperrhähnen 
	  versehen worden. 
	  
	  Eine 
	  Bremsung wurde bei dieser 
	  
	  
      
      
      Bremse mit dem Absenken des Druckes in der 
	  
      
      Hauptleitung eingeleitet. Da so jedoch der 
      
	  
	  Bremszylinder 
	  des 
	  
      
	  Triebwagens 
	  nicht angesteuert werden konnte, war ein 
	  Steuerventil vorhanden. Neben der 
	  regulären Möglichkeit diese Leitung von der 
	  
	  
      Druckluft zu befreien, hatte 
	  es im 
      
	  Personenabteil  
      noch eine 
      Notbremse. Wurde diese gezogen, wurde die 
	  Hauptleitung entleert und eine Bremsung eingeleitet. 
	  
	  Dieses Steuerventil war von der
	  
      
      Bauart
	  Lst 1 und es stammte von Oerlikon 
	  Bremsen. Es handelte sich dabei um ein mehrlösiges 
	  
	  Steuerventil, das auch 
	  ein stufenweises Lösen der indirekt wirkenden 
	  
      
      
      Bremse unterstützte. 
	  Erstmals eingesetzt wurde dieses 
      
	  Ventil bei der Baureihe 
	  Ae 4/6 und es 
	  zeigte, dass damit die geforderte Hochleistungsbremse umgesetzt werden 
	  konnte. Daher sollte diese Lösung zum Standard werden. 
	  
	  Speziell beim 
	  
	  Steuerventil
	  
	  Lst 1 war, dass es nicht nur an der 
	  
      
      Hauptleitung, sondern auch direkt an der 
	  
	   
	  
      Speiseleitung angeschlossen 
	  werden musste. So war mit diesem 
	  
      
	  Ventil eine von der Geschwindigkeit 
	  abhängige Erhöhung der Bremskraft möglich. Dadurch stand auf dem 
	  
      
	  Triebwagen eine 
      
      R-Bremse, wie sie bei der Baureihe 
	  
	  Ae 4/6 eingeführt 
	  wurde, zur Verfügung. Bei tieferen Geschwindigkeiten wirkte jedoch die 
	  gewohnte 
      
	  P-Bremse. 
	  
	  Obwohl der 
	  
      
	  Triebwagen auch zur Beförderung von 
      Güterzügen auf 
	  
      
	  Nebenstrecken vorgesehen war, wurde die bei diesen Zügen verwendete 
	  
	  G-Bremse nicht eingebaut. Der Grund dafür war simpel, denn die vom 
	  Triebwagen geführten Güterzüge würden nie die Bedingungen erreichen, dass 
	  diese 
	  
	  
      
      
      Bremse auf dem 
      
	  Triebfahrzeug hätte eingestellt werden müssen. Zudem 
	  wurden immer mehr Güterzüge mit der 
	  
      
	  P-Bremse geführt. 
	  
	  Bis 
	  zur einer Geschwindigkeit von 60 km/h wurde dem 
	   
      
	  Bremszylinder ein Druck 
	  von vier 
	  
      
	  bar zugeführt. Überstieg die Geschwindigkeit diesen Wert, 
	  schaltete sich die 
	  
	  
      
      R-Bremse zu und der Druck im Bremszylinder stieg nun 
	  auf einen Wert von 5.5 bar. Dieser wurde bei sinkender Geschwindigkeit 
	  unter 50 km/h automatisch wieder auf vier bar reduziert. Damit war der 
	  
      
	  Triebwagen mit einer modernen 
	  
	  
      
      
      Bremse versehen worden. 
	  
	  
	   
	  Dieser 
	  konnte unabhängig vom anderen 
	  
      Zylinder ausge-schaltet werden konnte. Daher konnte bei einer Störung auch 
	  nur ein Teil der pneumatischen 
	  
      
      
      Bremse aus-geschaltet werden. Die 
	  Bremskraft 
	  wurde damit jedoch halbiert. Am Bremszylinder angeschlossen war das Bremsge-stänge. Dieses war mit einem automatischen Gestänge-steller versehen worden. Dadurch wurde das Gestänge automatisch an die Abnützung der Bremsklötze ange-passt. 
	  
	  Ein Punkt, der bei 
	  einer modernen 
	  
      
      
      Bremse und schnell fahrenden 
	  
      
	  Triebwagen sehr wichtig war, 
	  denn die Bremse des hier vorgestellten Fahrzeuges waren durch-aus für eine 
	  Geschwindigkeit von 125 km/h ausgelegt worden. 
	  
	  Das 
	  
      
	  Bremsgestänge konnte nicht nur vom 
	   
      
	  Bremszylinder bewegt werden. In jedem 
	  
      Führerstand war eine Kurbel vorhanden. Mit dieser konnte das Gestänge 
	  manuell verändert werden. So war es mit dieser 
      Handbremse möglich, 
	  sämtliche 
      Achsen zu bremsen. Das dabei zur Berechnung angegebene 
	  Bremsgewicht lag bei der Handbremse bei 2x 20 Tonnen. Das reichte 
	  problemlos um den 
	  
      
	  Triebwagen auf dem gesamten Netz abzustellen. 
	  
	  
	   
	  
	  Damit hier eine möglichst optimale Wirkung erzielt werden konnte, wurden 
	  nicht mehr die üblichen
	  
      
      Bremsklötze verwendet. Vielmehr kamen spezielle 
	  
      
	  
	  Bremssohlen zur Anwendung, die in speziellen Haltern montiert wurden. Dadurch wirkten auf jedes Rad insgesamt vier Bremssohlen. Für den Triebwagen bedeutete das, dass er 32 Bremssohlen erhalten hatte. Damit konnte die Kraft des Bremszylinders sehr gut auf die Räder übertragen werden. 
	  
	  Bei der 
	  
      
	  P-Bremse wurde so bei vier 
	  
      
	  bar Druck eine 
	  
	  Bremskraft von 
	  46 Tonnen erzeugt. Für die 
	  
	  
      
      R-Bremse wurde ein Wert von 60 Tonnen 
	  angegeben, wobei nun der Druck im 
	   
      
	  Brems-zylinder auf 5,5 bar erhöht wurde. Es wird nun Zeit, dass wir mit den Bremsen rechnen. Dabei beginne ich bei der P-Bremse, deren Bremskraft von 46 Tonnen stand auch zur Verfügung, wenn mit der Regulierbremse gebremst wurde. 
	  
	  Bei einem massgebenden Gewicht von 
	  57 Tonnen, bekam der 
	  
      
	  Triebwagen in diesem Fall eine 
      
	  Bremsverhältnis von 
	  80%. Im Vergleich zu den anderen 
	  
      
	  Triebfahrzeugen der damaligen Zeit war 
	  das durchaus eine ansprechende Bremswirkung. Jedoch war für die Berechnung der Bremsen die R-Bremse massgebend. Diese erzeugte ein Bremsgewicht von 60 Tonnen. Das Gewicht des Triebwagens blieb nun jedoch unverändert. Dadurch stieg nun das Bremsverhältnis auf einen Wert von 105%. 
	  
	  Ein Wert, der im Vergleich zu den anderen Baureihen gut 
	  war, auch wenn es kein Spitzen-wert darstellen sollte. Dazu hätte man 
	  jedoch mehr 
	   
      
	  Bremszylinder einbauen müssen, was das Gewicht unnötig erhöht 
	  hätte. 
	  
	  Da 
	  das 
      
	  Laufwerk für die 
      
      Zugreihe R zugelassen war, konnte der 
	  
      
	  Triebwagen nach 
	  der Reihe R 105% verkehren. Bei der zulässigen Geschwindigkeit von 110 
	  km/h waren das ansprechende 
	  
	  
      
      
      Bremsen. Jedoch in Bezug auf die bei der 
	  Zugreihe R vorgesehenen Bremsreihen, war nur noch der tiefste damalige 
	  Wert erreichbar, jedoch reichte dies auf den 
	  
      
	  Nebenstrecken, die kaum 
	  schneller als mit 100 km/h befahren werden durften, durchaus aus. 
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