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Im
Dieselmotor
wurde durch die Verbrennung und der damit verbundenen Bewegung der
Kolben
die
Kurbelwelle
in Bewegung versetzt. Da die Baureihe Am 841 jedoch eine
dieselelektrische
Lokomotive war, konnte diese Bewegung nicht direkt genutzt
werden. Es musste damit elektrische Energie erzeugt werden. Dazu war die
nun vorgestellte elektrische Ausrüstung vorhanden. Deshalb nehmen wir das
vom Motor erzeugte
Drehmoment.
Das war auch keine grosse Besonderheit,
denn schliesslich mussten die beiden Baugruppen mit einer Welle verbunden
werden. Dabei war die Anlage zur Erzeugung der
Elektrizität
etwas umfangreicher, als wir das anhand der Bezeichnung vermuten könnten. So wurde der erwähnte
Jedoch wurden so auch die in der
Kurbelwelle
erzeugten Vibrationen und
Stösse
in der Welle gedämpft auf den
Generator
übertragen. Ein Punkt, der wichtig war, sollten hier doch gleichmässige
Kräfte vor-handen sein. Beim Hauptgenerator handelte es sich um das Modell AT4-4222 V. Dieser konnte bei einer maximalen Spannung von 1 600 Volt einen Strom von bis zu 1 200 Ampère abgeben. Somit war rein rechnerisch die Leistung des Generators viel zu hoch. Jedoch muss erwähnt werden, dass bei hoher
Spannung
eher geringe
Ströme flossen. Umgekehrt war das auch
der Fall. Daher wurde der
Generator
gut auf die Maschine abgestimmt. Es wurde dabei ein Modell verbaut, dass
einen
Drehstrom
erzeugte. Gegenüber den Modellen für
Gleichstrom
waren diese
Generatoren
etwas leichter im Aufbau. Dabei nutzte man jedoch den Vorteil, dass man
bei solchen Generatoren die
Leistung
leicht steuern konnte. Dazu musste einfach die Fremderregung des
Hauptfeldes verändert werden. Jedoch gab es auch hier einige Nachteile,
die wir uns unbedingt ansehen müssen.
Wie diese genutzt wurde, sehen wir uns
jedoch später an, denn noch fehlt uns zur Abgabe einer nutzbaren
Leistung
die Erregung des Hauptgenerators und dazu nutzte man, wie könnte es anders
sein, einen zweiten
Generator. Für die Erregung des Hauptgenerators wurde somit ein Hilfsgenerator ge-nutzt. Dieser wurde ebenfalls an der Motorwelle angeschlossen. Um die Baulänge zu verringern und die Drehzahl zu verändern, wurde er jedoch nicht an direkt an der Welle des Motors angeschlossen. Daher wurde der
Generator
in einer leicht versetzten
Achse
neben dem Hauptgenerator platziert. Das hatte zur Folge, dass eine zweite
Welle vor-handen war. Diese wurde mit fünf Keilriemen an der
Hauptwelle angeschlossen. Diese waren eine leichte und gut funktionierte
Alternative zu
Getrieben.
Andere Möglichkeiten gab es nicht um
Drehmomente
mit dem vorhandenen Platz seitlich verschieben zu können. Der Vorteil der
Keilriemen war ganz klar beim sehr geringen Gewicht zu finden. Das wirkte
sich auch auf die
Diesellokomotive
aus. So konnten die maximalen Werte von 73 Tonnen eingehalten werden. Jedoch müssen wir uns nun den Eckdaten des
so angetriebenen Hilfsgenerator zuwenden. Das Modell für den
Hilfsgenerator hatte die Bezeichnung Statodyne erhalten. Die reguläre
Tourenzahl war mit bei diesem Bauteile 1 200 Umdrehungen in der Minute
angegeben worden. Damit lag sie deutlich über jener des
Dieselmotors.
Das war dank den Keilriemen jedoch kein Problem. Diese mussten dazu nur
über unterschiedliche Scheibenräder geführt werden.
Diese lag im Betrieb zwischen 37 und 47.6
Volt.
Daher war die
Spannung
direkt von den Drehzahlen des
Diesel-motors
abhängig. Warum das sogar wichtig war, er-fahren wir später. Der Strom wurde jedoch nicht verändert, so dass immer ein Strom von 170 Ampère floss. Es war daher in diesem Generator genug Leistung vorhanden, um damit den Hauptgenerator so zu erregen, dass dieser die ge-wünschte Leistung abgeben konnte. Wegen der veränderlichen
Spannung
der Erregung, wurde vom Hauptgenerator auch eine veränderte
Leistung
ab-gegeben. Somit konnte diese durchaus mit der Drehzahl verändert werden. Eine feinfühlige und genaue Regelung der
abgegebenen
Leistung
war jedoch nicht vorhanden. Mit der stabilen
Spannung
und der veränderlichen
Frequenz,
wurde die Leistung sehr grob verändert. Für die
Fahrmotoren
und damit für das Fahrverhalten der
Lokomotive, war jedoch eine sehr feinfühlige Regelung der
Zugkraft
erforderlich. Deshalb wurde die elektrische Energie mit Kabeln unter dem
Führerhaus
hindurch in den hinteren
Vorbau
geführt. Wir haben im Hauptgenerator bisher
eigentlich nur die Energieform geändert. Somit wurden die vom
Dieselmotor
veränderten Drehzahlen eigentlich nur in eine andere
Frequenz
umgewandelt. Für die Regelung der Geschwindigkeit konnte so jedoch nicht
gearbeitet werden. Deshalb wurde die abgegebene
Spannung
der im hinteren Teil verbauten Leistungselektronik zugeführt. Diese
räumliche Trennung war bei solchen
Diesellokomotiven
üblich.
Speziell am
Umrichter
war jedoch, dass die
Leist-ung
nur in einer Richtung durch den Umrichter fliessen konnte und, dass er mit
Drehstrom
gespeist wurde, um wieder Drehstrom zu erzeugen. Der Aufbau unterschied
sich jedoch nur wenig. In einem mit sechs Dioden aus Silizium aufgebauten Gleichrichter wurde der vom Generator erzeugte Drehstrom in einen einphasigen Gleichstrom umge-wandelt. Man verwendete Siliziumdioden, da diese billiger waren als die GTO-Thyristoren. Diese wurden damals bei elektrischen
Lokomotiven verwendet. Das konnte man problemlos machen, da
bei
Diesellokomotiven
bekanntlich keine funktion-ierende elektrischen
Nutzstrombremse
möglich ist. Ein Nachteil der Dioden war, dass sie keinen sau-beren Gleichstrom erzeugten. So wurde der Wellen-strom mit einem zusätzlichen Filter geglättet. Es entstand ein normaler
Gleichstrom.
Da nun der Hauptgenerator unabhängig der Drehzahl des
Dieselmotors
eine unveränderte
Spannung
lieferte, haben wir nach der Glättung einen stabilen bei der Spannung
unveränderlichen Gleichstrom erhalten und dieser wurde auch benötigt. Stabilisierte
Spannungen
sind bei der
Umrichtertechnik
ein wichtiger Teil im
Zwischenkreis.
Dieser war hier offen ausgeführt worden und hätte nun auch die Einspeisung
aus der
Fahrleitung
mit
Transformator
erlaubt. Eine Lösung, die sich viele Jahre später durchsetzen sollte. Die
Baureihe Am 841 war als reine
Diesellokomotive
konzipiert worden. Daher wurde diese Möglichkeit nicht umgesetzt und wir
können damit zum Zwischenkreis wechseln. Mit der
Spannung
aus dem
Zwischenkreis
wurde schliesslich der
Wechselrichter
versorgt. Dieser wurde nun, wie bei elektrischen
Lokomotiven, mit
GTO-Thyristoren
aufgebaut. Andere Lösungen hatte es damals noch nicht gegeben, denn die
GTO-Thyristoren waren die einzigen schaltbaren Halbleiterbauteile, die es
damals gab. Solche Bauteile benötigte man, um die Spannung grundlegend zu
verändern. So wurde nun aus einem
Gleichstrom
wieder ein
Drehstrom
erzeugt. Der
Umrichter
war in zwei Baugruppen aufgeteilt worden. Elektrisch gab es dazu jedoch
keine Notwendigkeit. Vielmehr sollte der Unterhalt vereinfacht werden.
Dioden
können mehrere Jahre ohne Störungen arbeiten. Bei den stärker belasteten
Thyristoren
musste daher eher mit Störungen gerechnet werden. Somit musste in dem Fall
nur der
Wechselrichter
ausgetauscht werden. Der Nutzen für den Betreiber zeigte sich in
geringerer Baugrösse und kürzeren Standzeiten der
Lokomotive. Im Gegensatz zum
Drehstrom
des
Generators,
hatte man aber nun einen Drehstrom erhalten, der mit variabler
Frequenz
und
Spannung
geregelt werden konnte. Dieser nun bereinigte Drehstrom konnte man für den
Betrieb der
Fahrmotoren
brauchen und so die
Lokomotive in allen Bereichen fein regulieren.
Umrichter
können daher auch zum Bereinigen von gleichen Spannungen genutzt werden.
Diese Baureihe war dafür ein gutes Beispiel. Die im
Stromrichter
erzeugte
Spannung
wurde ohne weitere
Stufenschalter,
oder
Wendeschalter
den
Fahrmotoren
zugeführt. Besonders hier fand sich der grosse Vorteil der
Umrichtertechnik.
Der Wegfall der Stufen- und Wendeschaltern konnte das Gewicht ausgleichen,
das die
Umrichter
erzeugten. Damit wurde die
Lokomotive mit 72 Tonnen bei halb vollem
Tank
nicht zu schwer und war daher für Einsätze bei Bauarbeiten bestens
geeignet.
Eine Bauweise, die es erlaubte auch beim
Verlust eines
Fahrmotor
noch eine ansprechende
Leistung
abzurufen. Die
Lokomotive verlor so nur einen Viertel der Leistung. Bei
der weiteren Betrachtung beschränken wir uns daher auf einen Motor. Eingebaut wurden Asynchronmotoren die mit der Be-zeichnung 6FRA 3055 versehen worden waren. Diese Drehstrommotoren waren sechspolig ausgeführt worden und sie gehörten damals beim Bau von Lokomotiven zum Standard. Ihr Vorteil fand sich beim
Rotor,
der als
Kurzschlussläufer
ohne
Kollektor
gebaut wurde. Dadurch konnte die volle
Leistung
auch im Stillstand über eine längere Zeit ohne Schäden erbracht werden. Daher handelte es sich um einen für den Bahnbetrieb optimalen Fahrmotor. Seine Drehzahlen wurden mit der Frequenz geregelt. Diese konnte stufenlos bis zu einem Wert von 128 Hertz verstellt werden. Letztlich erreichte der
Drehstrommotor
bei dieser
Frequenz
eine Drehzahl von 3 285 Umdrehungen in der Minute. Mit dem
Getriebe
wurde diese jedoch so verändert, dass die
Lokomotive eine Geschwindigkeit von 80 km/h erreichte. Weil nun bei den
Drehstrommotoren
kein
Kollektor
die Drehzahl beschränkt, gab es eine spezielle Regelung. Obwohl die
Höchstgeschwindigkeit
der
Lokomotive auf 80 km/h festgelegt wurde, konnte sie bei
Schleppfahrt
mit bis zu 100 km/h verkehren. Das war wichtig, da die Maschinen bei der
Verschiebung mit
Güterzügen
befördert wurden. Diese hatten mittlerweile diese Geschwindigkeit erreicht
und daher war auch eine höhere Schleppgeschwindigkeit verlangt worden.
Jedoch waren in dem Fall auch die Eckdaten
ein wichtiger Punkt. Diese wurden jedoch für die komplette
Lokomotive angegeben. Somit nehmen wir nun wieder alle vier
Fahr-motoren. Bei einer Spannung von 810 Volt und Strömen von 250 Am-père erreichten die vier Fahrmotoren ihre Leistungsgrenze. Dabei stand nun eine Leistung von 724 kW zur Verfügung. Damit war die neue Baureihe in diesem Punkt
etwas höher, als die gute Reihe
Bm 4/4. Mit anderen Worten, sie
konnte für die gleichen Einsätze verwendet werden. Die
Aus-schreibung
sah bekanntlich auch keine Steigerung bei der
Leistung
vor. Es konnte mit den Fahrmotoren eine maximale Anfahr-zugkraft von 195 kN abgerufen werden. Diese reduzierte sich jedoch mit zunehmender Geschwindigkeit sehr stark, so dass bereits bei ungefähr 30 km/h nur noch die halbe Zugkraft zur Verfügung stand. Bei der
Höchstgeschwindigkeit
von 80 km/h wurde noch eine
Zugkraft
von 35 kN zur Verfügung gestellt. Damit war die
Lokomotive nicht für die Traktion von Zügen mit hohen
Geschwindigkeiten abgestimmt worden. Eine Eigenart der
Drehstrommotoren
ist, dass sie kippen, wenn die Drehzahl jene die durch die
Frequenz
bestimmt wurde, überschreitet. Bei den elektrischen Modellen wurden diese
Effekte genutzt um eine
Nutzstrombremse
mit hoher
Leistung
zu verwirklichen. Das war bei einer
Diesellokomotive
jedoch nicht möglich, da ja kein
Dieselöl
erzeugt werden konnte. Hingegen hatten die Baureihen
Em 3/3 und
Bm 4/4 den Vorteil von
elektrischen
Bremsen in der Form von
Widerstandsbremsen
aufgezeigt.
Es überraschte daher nicht, dass auch bei
dieser
Loko-motive eine
elektrische
Bremse umgesetzt werden sollte. Das insbesondere auch, weil
sie einfach umgesetzt wer-den konnte. Für die Motoren benötigte man keine
zu-sätzlichen Massnahmen. Eingeschaltet wurde die elektrische Bremse durch die Steuerung der Fahrmotoren. Da diese ohne zusätzliche Versorgung mit Energie in den generatorischen Modus wechselten. Der einzige Vorgang, den man umsetzen musste, war eine geänderte Ansteuerung. So konnte letztlich die Energie für die
elektrische
Widerstandsbremse
eingebaut werden. Es lohnt sich, wenn wir auch einen etwas genaueren Blick
auf diese
elektrische
Bremse werfen. Begannen die Fahrmotoren Energie zu erzeugen, wurde der Stromfluss in der Leitung gedreht und die Energie floss in Richtung des Wechselrichters. Dieser kippte nun und gab die
Leistung
an den
Zwischen-kreis
weiter. Wie bei den elektrischen
Lokomotiven steuerten die
GTO-Thyristoren
um und begannen als
Gleichrichter
zu arbeiten. Da die Siliziumdioden jedoch sperrten, konnte die Leistung
nicht zum
Generator
geleitet werden. Damit drohte nun aber der
Zwischenkreis
zu überlaufen. Damit das nicht passierte, musste diesem Bereich Energie
entzogen werden. Dazu wurde der Bremssteller vorgesehen. Dieser hatte nur
die Aufgabe, den
Strom,
der zu den
Bremswiderständen
abgeführt wurde zu regulieren. In den
Widerständen
wurde die elektrische Energie schliesslich in Wärme umgewandelt und diese
an die Umwelt abgegeben. Wir haben daher eine einfache Wirkweise.
Somit unterschied sich diese
elektrische
Bremse nicht gross von den Lösungen, die bei den
elek-trischen Maschinen damals umgesetzt wurden. Der Unterschied lag
lediglich in der Tatsache, dass die
Leistung
in
Bremswiderständen
verheizt wurde. Die Widerstandsbremse konnte eine maximale Brems-kraft von 160 kN erzeugen. Damit lag die Lokomotive bei einem Wert, der neben der Maschine auch einen grossen Anteil der Wagen abbremsen konnte. In Baustellen, wo die
Geleise
nur provisorisch verlegt wurden, hätte diese hohe
Bremskraft
jedoch zu
Entgleisungen
geführt. Daher wurde die Bremskraft der
elektrischen
Bremse auf 80 kN beschränkt. Eine drastische
Senkung, die erklärt werden muss. In Baustellen, wo die
Geleise
nicht ausgerichtet wurden, kam es immer wieder zu gefährlichen Ständen bei
den
Puffern.
Daher konnte nicht voll gebremst werden. Jedoch war die
Leistung
dieser
Widerstandsbremse
damit immer noch deutlich höher, als bei der Baureihe
Bm 4/4, die ja den Massstab für
diese Maschinen sein sollte. Es konnte mit der Baureihe Am 841 immer noch
eine grosse Last abgebremst werden. Durch die elektrische Belastung der
Bremswiderstände
wurden diese sehr heiss. Sie wurden daher in einem eigenen Turm, zusammen
mit dem
Stromrichter
und dem Bremssteller montiert. Dieser Kühlturm wurde von einem
Ventilator
mit einem künstlichen Luftzug durchströmt und die Bauteile wurden so
abgekühlt. Dazu waren aber die
Hilfsbetriebe
der
Diesellokomotive
zuständig und wir können die Ausrüstung daher beenden.
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