Bern - Schwarzenburg - Bahn BSB Ed 3/4 Nr. 51 - 53 |
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Baujahr: |
1906 - 1908 |
V. max.: |
45 km/h |
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Gewicht: |
39.5 t |
Länge: |
8'380 mm |
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Heizfläche: |
91.0 m2 |
Zylinderdurchmesser: |
2x 380 mm |
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An die Lokomotiven der Bern-Schwarzenburg-Bahn BSB wurden andere Bedingungen gestellt, als das bisher der Fall war. Die Bahn wurde mit be-scheidenen Mitteln gebaut und da kamen steile Abschnitte dazu.
Auch
wenn man es im Kanton Bern sprichwörtlich gemütlich nimmt. Man wollte auf
Schilder, die das Pflücken der Blumen auf der Fahrt regelten, verzichten
und das ging nur, wenn man mehr Kraft hatte. Wenn man nach passenden Mustern suchte, konnte man in der Betriebsgruppe nichts erwarten. Die Probleme mit den ersten Modellen bei der GTB liessen die Sorgen begründet.
Am ehesten konnte man bei den
Lokomotiven fündig werden, die sich daran machten die
starken Gefälle
der Südostbahn zu bewältigen. Was dort ging, musste nach Schwarzenburg
ebenfalls funktionieren. Nur so richtig passen wollten auch diese
Maschinen nicht. Man musste angepasste Modelle geben und das obwohl es bei der BSB kaum eine grössere Serie ergab. Das konnte sich nicht gut auf die Kosten auswirken. Wie sich das auswirkte, zeigt die Lieferfrist.
Von den benötigten drei
Lokomotiven
konnten zu Beginn nur deren zwei be-schafft werden. Man musste bei der BSB
etwas warten, bis auch die dritte Maschine angeschafft werden konnte.
Daher auch die bei drei Lokomotiven sehr lange Lieferfrist. Der Auftrag ging an die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM, die damals einen sehr guten Ruf bei angepassten Modellen und kleinen Serien hatte.
Die in Winterthur ansässige Firma schlug daher ein Muster vor, das
damals bereits im Aargauischen
Seetal
eingesetzt wurde. Die «noble»
Seethalbahn
hatte durchaus den Charakter der Strecke und daher sollte die BSB sehr
ähnliche Modelle für Stei-gungen bis 35‰ erhalten. Da es klar war, dass die BSB sich in die Betriebsgruppe einbinden würde, konnten die Nummern nicht frei gewählt werden. Man musste zur Erkennung der eigenen Lokomotiven entsprechende Nummern wählen.
Da die anderen
Gruppen
schon belegt waren, entschloss man sich bei der BSB zur Vergabe der
Nummern 51 bis 53, auch wenn es nicht mehr
Lokomotiven
bei dieser
Bahngesellschaft
geben sollte, denn dazu kam die
Fahrleitung
zu früh.
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Mechanischer Aufbau |
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Der
Plattenrahmen der
Lokomotive wurde an eine Gebirgslokomotive angepasst.
Das führte dazu, dass dieser sowohl leicht, als auch kräftig war.
Mittlerweile waren auch
Barrenrahmen eine
Option, die sich jedoch bei der
Industrie in der Schweiz nicht durchsetzen konnten. Es wurde einfach ein
Plattenrahmen aus verschiedenen Blechen erstellt. Wo es kräftig sein
musste, waren dickere Platten verbaut worden, als an anderen Stellen. Abgeschlossen wurde der Rahmen auf beiden Seiten mit einem Stossbalken. Dieser war auf beiden Seiten mit Gussteilen abgestützt worden. In der Mitte wurde auch hier der gefederte Zughaken eingebaut und an diesem die Schraubenkupplung nach der UIC befestigt.
Selbst auf die
Notkupplung wurde
nicht verzichtet, da wegen den Steigungen deut-lich mehr
Zugstrennungen zu
erwarten waren. Noch fehlte es an der Lösung für das Problem. Da die Zugvorrichtungen keine Stosskräfte aufnehmen konnten, mussten diese mit den seitlich montierten Stossvorrichtungen ergänzt werden. Dazu wurden auch hier die üblichen Stangenpuffer mit den runden Puffertellern verbaut.
Damit können wir aber bereits die Länge der
Lokomotive bestimmen. Mit
einem Wert von 8 380 mm war ein ausgesprochen kurzes Fahrzeug entstanden,
das aber nur wegen dem
Laufwerk möglich wurde. Abdeckt wurde der Rahmen mit einem Umlaufblech. Auf diesem wurde am hinteren Ende der Lokomotive das Führerhaus mit integriertem Kohlenfach und den beiden davor montierten Wasserkästen aufgebaut. Die Kästen für das Wasser werden wir später noch etwas genauer ansehen. Hier ist das Führerhaus mit dem Kohlenfach deutlich wichtiger. Es war ein Modell der Firma SLM und das wurde leicht an die BSB angepasst.
In
der
Frontwand waren zwei Fenster eingelassen worden. Diese besassen Gläser
aus den damals verfügbaren Lösungen beim
Sicherheitsglas. Abgerundet
wurden diese Fenster mit den bei der SLM üblichen
Sonnendächer
als
Blendschutz. auch wenn
deren Nutzen nicht restlos geklärt war, die SLM hatte diese an den
Führerhäusern und daher kamen sie auch zur BSB, denn was beim Bau entfernt
werden musste, wurde verrechnet. Die Seiten waren nur mit einer halbhohen Wand ver-sehen. Wichtiger ist jedoch die Rückwand mit dem im Führerhaus integrierten Kohlenfach. Um dieses Fach zu vergrössern, wurde die Wand nach hinten etwas geneigt.
So konnte das
Kohlenfach mit total einer Tonne
Kohle beladen werden. Dabei musste aber
erwähnt werden, dass die BSB
Briketts verwendete, die leichter ge-stapelt
werden konnten und so der Platz optimal aus-genutzt war. Abgedeckt wurde auch dieses Führerhaus mit einem Dach. Wie bei den Häusern der SLM üblich stand das Dach auf allen Seiten vor und war quer zur Fahr-richtung leicht gewölbt worden.
Diese Lösung verhinderte, dass das
Dachwasser in den recht offen aufgebauten
Führerstand gelangen konnte. Es
tropfte einfach auf den Boden, wo es versickern konnte. Als Schmuckwerk
auf dem Dach war dann noch die
Lokpfeife verbaut worden.
Der
Zugang erfolgte auch hier mit den beiden üblichen Leitern und den beiden
Griffstangen. Wir haben also wirklich alle Vorkehrungen erhalten, die es
bei den anderen Modellen auch gab. So gross waren hier die Abweichungen
gar nicht, da nahezu alle Modelle der
Betriebsgruppe
Führerhäuser aus
Winterthur erhalten hatten. Verändert war hier jedoch das
Fahrwerk, das
der Strecke angepasst werden musste.
Bei
der
Lokomotive für die BSB wurde die bei
Nebenbahnen recht oft verwendete
Achsfolge
1’C verwendet. Diese Bauweise ist auch als Mogul bekannt. Dabei
waren jedoch auch hier nur die drei Triebachsen direkt im Rahmen eingebaut
worden. daher beginnen wir mit diesen, denn hier gab es die Unterschiede
zu den anderen Modellen. Besonders zu den im gleichen
Depot eintreffenden
Modellen der BN, die deutlich schneller fuhren. Jede Achse hatte zwei innen liegende Lager erhalten und diese wurden als Gleitlager aufgebaut. Während bei den Führungen einfache Lösungen angewendet wurden, waren die eigentlichen Achslager mit Lagerschalen aus Weissmetall versehen worden.
Dieses Metall hatte gute Eigenschaften, war
aber anfällig auf zu hohe Tem-peraturen. Um diese im Griff zu haben, war
eine
Sumpfschmierung mit
Öl verbaut worden. Wenn wir nun die Speichenräder der Lokomotive mit jenen der BN ver-gleichen wollen, dann fällt auf, dass diese gleich aufgebaut wurden und sich daher nur beim Durchmesser unterschieden.
Waren bei der BN
Räder mit 1 520 mm
verbaut worden, wurden diese bei der BSB auf 1 030 mm verringert. Dadurch
stieg die Kraft, aber die
Höchstgeschwindigkeit
musste auf 45 km/h
verringert werden, was aber bei der BSB kein Problem war.
Abgefedert wurden die
Triebachsen mit den üblichen
Blattfedern. Diese
hatten sich beim Bau von
Lokomotiven bewährt und auch das
Fahrwerk der Ed
3/4 wurde mit
Ausgleichshebeln versehen, so dass
Kuppen und
Senken
befahren werden konnten. Um enge Böden ohne Probleme zu befahren, waren
die
Achslager der mittleren
Achse
mit seinem seitlichen Spiel versehen
worden. Hier war wirklich kaum eine Neuerung vorhanden.
Wenn
wir nun zur
Laufachse kommen, dann haben wir die gleichen Lösungen
erhalten, die auch bei den
Lokomotiven der BN verwendet wurden. Es war
also beim
Speichenrad ein Durchmesser von 850 mm vorhanden und der
Radsatz
wurde als
Bissellaufachse ausgeführt. Eine Rückstellvorrichtung mit
Blattfedern sorgte zudem dafür, dass die
Achse
stabilisiert wurde. Es
war daher ein ruhiges Laufverhalten vorhanden, das auch hier bemerkt
wurde. Wegen den Gefällen der als Bergbahn aufgebauten BSB musste bei der Au-srüstung der Bremsen dieser Umstand berücksichtigt werden. Neben der üblichen Handbremse im Führerhaus war noch die Westing-housebremse verbaut worden. Die für diese benötigte Druckluft wurde mit einer an der Rauchkammer montierten Luftpumpe erzeugt.
Als Vorrat für kurzfristig höheren Be-darf war unter dem
Führerhaus im
Rahmen noch ein
Luftbehälter einge-baut worden. Die Druckluftbremse wurde mit einem Führerbremsventil der Bauart W4 nach Westinghouse gefüllt und arbeitete mit einem Steuerventil.
Dieses
Steuerventil
war einlösig ausge-führt worden und wirkte auf einen
Bremszylinder. Auch
hier wurde auf den Einbau der
Regulierbremse verzichtet. Immer noch sah
man den Nutzen dieser zweiten
Bremse nicht als gegeben an. Ein Problem,
das bei der BSB mit der
Spindelbremse, also mit der
Handbremse, gelöst
werden musste. Sie sehen es gab kaum Anpassungen.
Sowohl an der
Handbremse, als auch am
Bremszylinder, war ein
Bremsgestänge
angeschlossen worden. Dieses war mit einem
Gestängesteller
versehen worden und konnte so an die Abnützung angepasst werden. Am
Gestänge wiederum war die
Klotzbremse
angeschlossen worden. Diese wirkte
mit je einem
Bremsklotz pro
Triebrad auf den
Radreifen. Auf den Einbau
einer
Bremse bei der
Laufachse wurde auch hier verzichtet.
Zum
Schutz des
Fahrwerksk waren vor der
Laufachse am
Plattenrahmen die damals
üblichen
Schienenräumer
montiert worden. Da auf der Rückseite auf diese
verzichtet wurde, war die Lokomotive für eine Fahrrichtung ausgelegt
worden. Am Ende der Strecke musste daher mit der Lokomotive eine
Drehscheibe aufgesucht werden. Das war eher verwunderlich, denn es gab in
der
Gruppe bereits Modelle für zwei Fahrrichtungen.
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Kessel und Dampfmaschine |
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Auch
beim Einbau des
Kessels konnten keine Neuerungen umgesetzt werden. Im
Bereich der
Feuerbüchse war der Kessel im Rahmen mit Schrauben befestigt
worden. Im Bereich der
Rauchkammer erfolgte dann nur noch eine einfache
Abstützung in einem Sattel. Der Grund für diesen Aufbau waren die
Unterschiede bei der Temperatur zwischen Rahmen und dem Kessel, die ohne
diese Lösung zu Schäden geführt hätten. Die Feuerbüchse der Lokomotive besass für die Ausbreitung des Feuers einen einfachen Rost. Die hier gemessene Rostfläche war mit 1.5 m2 angegeben worden. Das war ein stattlicher Wert und zeigt, dass hier eine grosse Leistung vorhanden sein musste, denn diese konnte nur mit einem ausreichend grossen Feuer auch erzeugt werden.
Entsprechende Erfahrungen
gab es insbesondere bei der grossen Gotthardbahn. Um den Rost wurde der Stehkessel aufgebaut. Dieser umrahmte das Feuer so, dass nur noch unten beim Aschekasten und beim Feuerloch eine Öffnung vorhanden war. Die Wände bestanden aus Stahl und nur die Decke der Feuerbüchse war aus Kupfer aufgebaut worden.
Dieser war gut bei der
Wärmeleitung und zusammen mit den Wänden ergab sich bei diesem
Kessel
eine
direkte
Heizfläche von 8.0 m2. Das war
für eine
Lokomotive der
Bergbahn
der BSB ein guter Wert. Die durch das Feuer entstehenden Rauchgase und insbesondere die heisse Luft wurden im Langkessel ebenfalls zur Erzeugung von Dampf benötigt. Dazu waren in diesem Teil des Kessels insgesamt 221 Siederohre mit einer Länge von 2 650 mm eingebaut worden. Dank dieser Rohre konnte die totale Heizfläche der Lokomotive auf 91 m2 gesteigert werden. In Anbetracht der kurzen Bauweise, war das ein ansehnlicher Wert gewesen.
Durch
die Wärme des Feuers und der
Rauchgase wurden die Metalle sehr stark
erwärmt. Gerade die
Feuerbüchsdecke war stark beansprucht und dort war mit
Kupfer ein Metall vorhanden, das leicht schmelzen konnte. Um das zu
verhindern mussten die Metalle gekühlt werden und dazu verwendete man das
sich im
Kessel befindliche Wasser. Dieses vermochte das Metall ausreichend
zu kühlen, verdampfte jedoch dabei. Bedingt durch die Verdampfung veränderte sich das Verhältnis von Wasser und Dampf. Der Spiegel beim Wasser sank in der Folge und so konnten die Metalle frei liegen. Da der Dampf nicht in der Lage war, die Wärme der Metalle ausreichend abzuführen, musste dem Kessel frisches Wasser zugeführt werden. Damit das erfolgen konnte, wurde wie bei anderen Dampflokomotiven ein Injektor für die Zuführung verwendet. Das durch diese Speisewasserpumpe in den Kessel gezogene Wasser stammte aus den beiden seitlich entlang des Kessels montierten Wasserkästen.
In diesen konnte
eine Menge von 4.0 m3 Wasser mitgeführt werden. Das war eine
geringe Menge, die aber durch den kurzen Aufbau der
Lokomotive und die
maximal erlaubten
Achsdrücke bedingt war. Grosse
Leistung bei geringem
Gewicht, konnte mit der Reduktion der Vorräte ermöglicht werden. Da der Dampf den Kessel nicht einfach verlassen konnte, sammelte er sich an der höchsten Stelle beim Dampfdom. Auf diesem waren die Sicherheitsventile verbaut worden. Diese waren für einen maximalen Dampfdruck im Kessel von 13 bar ausgelegt worden.
Das war damals ein hoher Wert, der jedoch wegen
dem kurzen Aufbau des
Kessels ermöglicht wurde. Für die
Dampfmaschinen
bedeutete das aber eine Steigerung der
Leistung.
Auch
hier wurde der Dampf nicht nur auf der Lokomotive genutzt. Mittlerweile
war es zum Standard geworden, dass Wagen von
Reisezügen
geheizt wurden. Dabei
wurde der dem
Dampfdom entnommene
Nassdampf durch die Leitung zu den
Stossbalken und weiter zu den Wagen geleitet. Dort wurde dann die Wärme
des Dampfes und nicht der Druck desselben genutzt. Damit das möglich war,
musste die Leitung am Ende geöffnet sein. Wichtig waren auch hier die Dampfmaschinen. Wie schon bei den meisten Lokomotiven der Gruppe entschied man sich hier für den Aufbau mit zwei identischen Maschinen.
Daher wurde von einem Zwilling gesprochen, der
uns natürlich die Betrachtung erleichtert, denn wir müssen uns nur noch
auf einen
Zylinder betrachten, der zudem mit einem leicht höheren Druck
betrieben wurde und daher verstärkt war. Die Dampfmaschine wurde mit einem Dampfrohr direkt ab dem Dampfdom mit frischem Dampf versorgt. Daher wurde sie mit Nassdampf und einem Druck von 13 bar betrieben.
Sie hatten mit 280 mm einen vergleichsweise geringen
Durchmesser und auch der Kolbenhub war bedingt durch die kleinen
Triebachsen auf 550 mm beschränkt worden. Durch den höheren Druck war die
Leistung jedoch mit anderen Modellen vergleichbar. Gerade die verhältnismässig kleinen Dampfmaschinen wa-ren ein Indiz, dass hier auf die Einhaltung der Achsdrücke geachtet werden musste.
Bei einem
Gesamtgewicht von 39.47 Tonnen resultierte ein Adhäsionsgewicht von 33.40
Tonnen. Damit hatten die
Triebachsen eine
Achslast von etwas mehr als elf
Tonnen. So wär mehr möglich gewesen, aber ein kurzer
Kessel und grosse
Maschinen wären ebenfalls kein Erfolg geworden.
Nachdem der Dampf im Zylinder seine Arbeit verrichtet hatte, wurde er in
einem weiteren Rohr in die
Rauchkammer geführt. Dort gelangte er über das
Blasrohr in den
Kamin. Dadurch entstand in der Rauchkammer ein Unterdruck,
so dass auch die
Rauchgase mitgerissen wurden. Der natürlich bedingte
Ausgleich erfolgte über die
Feuerbüchse und so wurde dort das Feuer
angefacht. Eine Lösung, die sich schon lange bewährte.
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Antrieb und Steuerung |
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Von
den beiden
Dampfmaschinen wurde eine lineare und sehr kraftvolle Bewegung
erzeugt. Um diese zu
Zugkraft zu machen, musste zuerst ein
Drehmoment in
den
Rädern erzeugt werden. Diese Aufgabe wurde vom
Antrieb übernommen und
dieser hatte kaum Unterschiede zu den anderen Baureihen, was den hier zu
erfolgenden Unterhalt deutlich vereinfachte. Das war wichtig, da dieser
durch Personal der BN vorgenommen wurde. Die vom Zylinder wegführende Kolbenstange wurde mit dem einseitig geführten Kreuzgelenk verbunden. Dieses spezielle Gelenk hatte die Aufgabe die lineare Kraft der Dampfmaschine auf eine Schubstange zu übertragen, die sich ständig im Winkel veränderte.
Das einseitig geführte
Kreuzgelenk
hatte jedoch Aus-wirkungen auf die Länge der
Schubstange. Diese konnte
wegen der kurzen Bauweise nicht auf die mittlere
Achse geführt werden. Geendet hatte hier die Schubstange im Kurbelzapfen der hintersten Triebachse. Das war speziell, denn die hier vorgestellten Lokomotiven waren die einzigen, die so eine Anordnung hatten. Jedoch war nur so der Winkel flach genug, dass das Kreuzgelenk einseitig geführt werden konnte. Die bei-den anderen Achsen wurden dann mit Kuppelstangen verbunden.
Die Kraft der
Dampfmaschinen
wurde auf drei ange-triebene
Achsen übertragen.
die mit
Kuppelstangen
verbundenen
Triebachsen
wurden als
Kuppelachsen
be-zeichnet.
Bedingt durch den Aufbau hatte dieses
Triebwerk viele Gleitlager. Diese
wurden mit Ausnahme des linearen
Lagers des
Kreuzgelenkes mit
Lagerschalen aus
Weissmetall versehen. Dieses Metall hatte gute Schmiereigenschaften,
die mit dem
Schmiermittel der
Nadelschmierung noch verbessert wurden. Da
diese Metalle jedoch sehr empfindlich auf Wärme waren, reichte die
Verminderung der Reibung nicht und so wurde mit dem Schmiermittel das
Lager gekühlt.
Die
Bewegung der
Dampfmaschine wurde in den
Kurbelzapfen in ein
Drehmoment
umgewandelt. Dies konnte jedoch an zwei Stellen nicht optimal erfolgen. Um
keine Probleme mit dem
Antrieb zu erhalten, mussten die beiden Seiten in
einem
Versatz angeordnet werden. Auch hier wurde dazu der übliche 90 Grad
Versatz vorgesehen. Es war so kein optimaler Lauf möglich, aber mit zwei
Maschinen ging das schlicht nicht. Das erzeugte Drehmoment wurde mit Hilfe der Haftreibung zwischen der Lauffläche und der Schiene in Zugkraft umgewandelt. Diese Zugkraft gelangte schliesslich über die Führungen in den Rahmen und von dort weiter zu den Zugvorrichtungen.
Nicht von der
Anhängelast
benötigte
Zugkraft
wurde jedoch direkt in Beschleunigung ver-wandelt. Die hier vorhandenen
physikalischen Gesetze konnte auch bei der
Nebenbahn
BSB schlicht nicht verändert werden. Es war dem Antrieb jedoch nur möglich optimal zu arbeiten, wenn dies die beiden Dampf-maschinen auch taten. Dazu war bei jeder Maschine eine entsprechende Steuerung er-forderlich.
Da die Maschinen bei der
Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM gebaut wurden, kam eine
Steuerung zum Einbau, die nach der
Bauart
Walschaerts erstellt worden war.
Das war damals aber grundsätzlich der Fall, weil es keine bessere Lösung
gab. Die Walschaertssteuerung wurde vom Antrieb in Bewegung versetzt und regelte so die Zufuhr des Dampfes. Durch eine zweite Abnahme der Bewegung war es leicht möglich die Dampf-maschinen optimal einzustellen.
Gerade die
Einstellung des Vorlaufes war wichtig, da nicht bei jedem
Zylinder genau
die gleichen Füllzeiten vorhanden waren. Das war der grosse Vorteil der
Steuerung und erlaubte es ruhig laufende Maschinen zu erzeugen. Mit einer Schubstange wurde die Steuerung vom Führerstand aus so verstellt, dass die Fahrrichtung der Lokomotive geändert werden konnte. Da es diese Stange nur auf der Seite des Lokführers gab, wurde die andere Seite mit einer Welle verbunden.
So erfolgte die Umstellung auf beiden Seiten und mit der
Schubstange war es auch möglich, die Füllung zu regulieren. Eine Bauweise,
die längst nicht bei allen Modellen der Fall war, da die Stange immer
anders bewegt wurde. Ein grosses Problem waren die Dampfmaschinen für die Ausnutzung der Zugkraft. So mussten die Dampfzylinder bei Beginn der Arbeit vom Wasser befreit werden. Dazu waren die Schlemmhähne vorhanden.
Wurden diese geöffnet,
drückte der Dampf das Wasser aus dem
Zylinder und verteilte dieses auf den
Schienen. Dadurch wurden diese mit einem feinen Schmierfilm versehen, der
die
Adhäsion deutlich verschlechterte.
Als
Gegenmassnahme war auf dem
Kessel ein
Sanddom vorhanden. Dieser gehörte
zur
Sandstreueinrichtung und er konnte mit
Quarzsand befüllt werden. Wurde
die Einrichtung aktiviert, rieselte dieser Sand mit Hilfe der Schwerkraft
durch eine Leitung vor die zweite
Kuppelachse. Dort klebte dieser auf den
nassen
Schienen. So konnte die
Haftreibung wieder verbessert werden, was
es erlaubte auch jetzt die
Zugkräfte zu erzeugen.
Die
Einrichtung funktionierte nur in einer Richtung. Wurde mit der
Tenderlokomotive
rückwärts gefahren, erfolgte das nur mit geringer Geschwindigkeit. Zudem
waren die
Dampfmaschinen nun hinten und das Wasser konnte jetzt keine
Probleme mehr verursachen. Trotzdem war auch dies ein Anzeichen dafür,
dass in erster Linie mit dem
Kamin voraus gefahren werden sollte. Sie
sehen, es war wirklich einfach die Richtung zu bestimmen.
Zum
Schluss muss noch erwähnt werden, dass die
Beleuchtung auch bei der
Bern-Schwarzenburg-Bahn BSB nicht zur
Lokomotive gehörte. Die benötigten
Laternen wurden vor der Fahrt vom
Lokomotivpersonal in einem
Depot bezogen. Das
erlaubte es diese
Karbidlampen in einem eigenen Umlauf zu behalten. Gerade
die Nachfüllung des
Kalziumkarbid verlangte grosse Sorgfalt, da bei Nässe
brennbares
Acetylengas entstehen konnte.
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