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Wie bei vielen
Lokomotiven wurden erste Veränderungen bereits bei der
Bestellung der Serie berücksichtigt. In der Folge wurden die
Prototypen
so gut es ging der Serie angepasst. So kam es, dass die Lokomotiven der
Vorserie schnell umgebaut wurden. Bei der Baureihe Bm 6/6 war das nicht
anders und so wurde der grösste Mangel sehr schnell eliminiert. Der Grund
war, die neue Lokomotive war schlicht viel zu laut geworden. Insbesondere die
Abgase aus
dem einfachen
Kamin
waren sehr laut. Daher wurden diese in auf dem Dach montierten
Schalldämpfern
etwas beruhigt. Trotz dem Schalldämpfern sollte die Baureihe Bm 6/6 keine
leise
Lokomotive werden. Wenn der Lokführer richtig
Zugkraft
benötigte und beide
Dieselmotoren
unter Volllast arbeiteten, war die Maschine sehr gut zu hören. Mehr war
jedoch wegen des kleinen Daches des
Führerstandes
nicht zu erreichen gewesen. Als die nächsten Diesellokomotiven der Serien Bm 4/4 und Em 3/3 abgeliefert wurden, hatte man neue Rangierplattformen montiert. Diese hatten einen besseren Schutz, da ein Blech an der Stelle des bisher üblichen Geländers verwendet wurde. Die Maschinen der Reihe Bm 6/6 wurden daher
ebenfalls auf diese Geländer umgestellt. Dabei wan-derte die obere Lampe,
wie bei den anderen Bau-reihen an das Geländer. Neben diesen ersten Anpassungen allgemeiner Natur gab es keine grösseren Veränderungen in den ersten Betriebsjahren. Die Hersteller der Lokomo-tive hatten den Schweizerischen Bundesbahnen SBB eine sehr gute und nahezu perfekt funktionierende Maschine übergeben. Die Funktionen des
Triebfahrzeuges
befriedigten, trotzdem mussten einige vorhandene Mängel zum Teil sehr
schnell beseitigt werden. Die grössten Mängel waren die fehlenden
Sicherheitseinrichtungen
der
Lokomotive. Die nur wenige Jahre später an die
Schweizerischen Bundesbahnen SBB übergebenen Maschinen der Baureihe
Bm 4/4
hatten diese Einrichtungen erhalten. So war klar, dass man die Reihe Bm
6/6 ebenfalls sehr schnell anpasste. So war der Einbau dieser
Einrichtungen bereits beschlossen, als die letzten Lokomotiven von der
Industrie abgeliefert wurden. Die Lokomotive erhielt deshalb eine
Sicherheitssteuerung
ASEGA eingebaut, die abhängig vom gefahrenen Weg arbeitete und dabei einen
Schnellgang
als
Sicherheitselement
und einem
Langsamgang
als
Wachsamkeitskontrolle
hatte. Diese
Sicherheitseinrichtung
wurde von den elektrischen Modellen übernommen. Nur hätte diese Variante
den
Rangierdienst
mit der Maschine zu sehr behindert. Deshalb passte man die Einrichtung dem
Einsatz der
Lokomotive an. So wurde bei den
Diesellokomotiven
im Normalfall nur der
Langsamgang
und deshalb nur die
Wachsamkeitskontrolle
aktiviert. Der ebenfalls vorhandene
Schnellgang
bemerkte das Personal nicht. Er war jedoch vorhanden und wurde im
Zusammenhang mit der anschliessend beschriebenen
Zugsicherung
benötigt. Zur Prüfung des Schnellganges war ein Druckknopf vorhanden.
Wurde dieser gedrückt, aktivierte sich der Schnellgang und kam zum
Ansprechen.
Damit bei einem Ausfall des Lokführers
nicht zu lange Strecken ohne Kontrolle gefahren werden konnten, sprach der
Langsamgang
nicht nach 1 600 Metern, sondern bereits nach 700 Metern an. Die
Rückstellung erfolgte mit dem
Fahrschalter,
oder mit dem
Druckschwankungsschalter
an der
automatischen Bremse.
Eine Rückstellung der Einrichtung mit
Pedal
gab es nicht, weil kein solches auf der
Lokomotive eingebaut wurde. So wurde die vorhandene
Sicherheitseinrichtung
im
Rangierdienst
nicht bemerkt, war aber vorhanden, wenn die
Lokomotive auf der Strecke eingesetzt wurde. Damit konnte
man durchaus arbeiten, denn im Rangierdienst verkehrte die Lokomotive
selten längere Strecken. Zudem wurde dort zusätzliches
Rangierpersonal
benötigt. Auf der Strecke war der Lokführer jedoch alleine unterwegs und
so funktionierte die
Sicherheitssteuerung
auch dort. Auch die Zugsicherung nach Integra-Signum wurde bei der Lokomotive gleich-zeitig nachgerüstet. Sie bedingte jedoch grössere Veränderungen bei den Bau-elementen. So mussten die Empfänger und der mittig
angeordnete Magnet neben dem
Treibstoffbehälter
an einem entsprechend aufgebauten Träger montiert wer-den. Damit war die
Zugsicherung
leicht zu einer Seite verschoben und befand sich nicht in der Mitte. Im Führerstand baute man die Bedieneinrichtung und einen Lautsprecher ein. Die Funktion der Zugsicherung entsprach den Vorgaben der damaligen Zeit. So konnte die automatische Zugsicherung nur das Signal «Warnung» empfangen. Damals war das ausreichend, da auch die
Signale keine anderen Meldungen senden konnten. Jedoch musste nun im
Rangierdienst
die
Zugsicherung
be-stätigt werden, wenn an einem
Vorsignal
vorbeigefahren wurde. Damit mit der Maschine mit einer Vorspannlokomotive gearbeitet werden konnte, wurde das Führerbremsventil mit einem BV-Hahn ergänzt. War dieser geschlossen, war die Zugsicherung nicht aktiviert und sprach daher auch nicht mehr an. So konnte die
Lokomotive auch an zweiter oder dritter Stelle eingereiht
sein. Jedoch wurden auch hier viele Teile von den elektrischen Lokomotiven
übernommen, so dass die Bedienung dem
Lokomotivpersonal
bekannt war. Mit Einführung des
Funks
auf
Rangierlokomotiven
mussten auch die Maschinen der Reihe Bm 6/6 mit den entsprechenden
Elementen nachgerüstet werden. Die
Funkgeräte
erleichterten den
Rangierdienst
deutlich, da die im
Verschub
sehr weit weg operierende
Lokomotive besser dirigiert werden konnte. Daher kann man
das nicht als Mangel bezeichnen, sondern man passte die Lokomotive an die
geänderten Bedingungen an. Um die notwendigen Antennen, wie das von
den Herstellern gefordert wurde, aussen zu montieren, musste man den
notwendigen Platz zuerst schaffen, denn dieser war schlicht nicht
vorhanden. So wurde auf dem Dach, das mit den
Schalldämpfern
gefüllt war, auf Seite des
Vorbaus
zwei eine Verlängerung montiert. Darauf konnten dann die Antennen
angebracht werden. Wobei dieses zusätzliche Blech nahezu bei allen
Rangierlokomotiven
angebracht werden musste. Innerhalb des Führerhauses wurden die restlichen Bauteile montiert. Im Führerpult zwei wurde eine Halterung für das eigentliche Funkgerät eingebaut. Dank der Halterung konnte das Funkgerät schnell ausgewechselt werden. Das war nötig, weil nicht in jedem
Bahnhof
die gleichen
Frequenzen
verwendet werden konnten. Bei unterschiedlichen Zuteilungen der
Lokomotive war das öfters der Fall, so dass sich diese
Halterung schnell bezahlt machte. Die Mikrophone für den Lokführer wurden zu-sammen mit dem Druckschalter für die Aktivierung von der Decke her im Bereich des Lokführers ange-bracht. Bei jedem
Fahrschalter
wurde dieses Mikrophon montiert und der Lokführer konnte mitten im
Manöver
den Standort auch weiterhin wechseln und das Funkgespräch am anderen
Arbeitsplatz ohne zusätzliche Handlungen weiterführen. So wurde die
Bedienung deutlich vereinfacht. Die Befehle wurden dem Lokführer mit zwei
an der Decke montierten
Lautsprecher
übermittelt. Bei jedem
Fahrschalter
war somit ein Lautsprecher vorhanden. So konnten die Aufträge auch beim
etwas höheren Lärmpegel im
Führerstand
deutlich verstanden werden. Die Funkausrüstung der
Lokomotive entsprach daher bis in die Details jener der
anderen
Rangierlokomotiven,
so dass sich der Lokführer bei einem Wechsel der Lokomotive nicht an eine
geänderte Handhabung gewöhnen musste. Damit hätten wir eigentlich schon alle
Anpassungen kennen gelernt. Jedoch endeten diese nicht, da die
Lokomotive im Lauf des weiteren Einsatzes an geänderte
Vorgaben angepasst wurde. Die Lokomotive wurde im Laufe des Einsatzes nie
grundlegend umgebaut oder modernisiert. Dies zeigt deutlich, dass die
Lokomotive dank der einfachen Bauweise keine grossen technischen Mängel
aufwies. Man konnte daher ein gutes Zeugnis ausstellen. Nachdem die Signale mit einer verbesserten Version der automatischen Zugsicherung ausgerüstet wurden, erfolgten auf der Lokomotive ebenfalls Anpassungen. So konnten die Maschinen nun die Haltauswertung der Signale empfangen und richtig verarbeiten. Es erfolgte also auch hier eine sofortige
Zwangsbremsung,
wenn an einem roten Signal vorbeigefahren wurde. Die Rückstellung konnte
erst im Stillstand erfolgen. Jedoch gab es eine Anpassung. Es war bekanntlich kein Hauptschalter vorhanden, der ausgelöst werden konnte. Dazu hätte man den Dieselmotor abstellen müssen. Da diese Lösung jedoch zu Schäden am Motor geführt hätte, ging das nicht. Deshalb wurden bei den
Diesellokomotiven
lediglich die
Trennhüpfer
geöffnet. In der Folge wechselte der
Dieselmotor
in den Leerlauf und die
Zugkraft
wurde, wie das gefordert wurde, augenblicklich ausgeschaltet. Da im
Rangierdienst,
wo sehr oft über Halt zeigende Signale gefahren werden muss, diese
Einrichtung hinderlich war, wurde die
Lokomotive mit einer Überbrückung ausgerüstet. Dazu baute
man im Bereich des
Führerbremsventils
eine zusätzliche Taste mit der Aufschrift «M» ein. Wurde diese Taste
gedrückt leuchtete sie und man konnte mit der Lokomotive ohne
Zwangsbremsung
am roten Signal vorbeifahren. Die
Zugsicherung
entsprach so wieder dem aktuellen Stand. Wie bei vielen Rangierlokomotiven der Schweizer-ischen Bundesbahnen SBB wurden auch diese Ma-schinen teilweise mit Kunststoffbremssohlen ausge-rüstet. Dadurch konnte der durch die Bremsen verur-sachte Lärm etwas reduziert werden. Zudem verschmutzten diese
Bremsklötze
die
Lokomo-tive nicht mehr so stark, wie die alten Modelle aus
Gusseisen. Jedoch gab es mit den neuen
Bremssohlen ein Problem, das gelöst werden musste. Die Reibwerte der neuen Klötze waren deutlich höher. Das hätte bei starken Bremsungen dazu geführt, dass die Räder blockiert worden wären. Damit eine gleiche Bremswirkung wie vorher erreicht werden konnte, musste der Druck im Bremszylinder reduziert werden. Bei den
Lokomotiven mit
Bremssohlen aus Kunststoff wurde der maximale Druck auf 2.8
bar
reduziert. Die Bremskräfte blieben damit identisch. Eine weitere Anpassung der Bremsausrüstung gab es jedoch nicht mehr. So dass das schlicht die einzige Veränderung bei den Bremsen war, die zudem nicht auf allen Lokomotiven umgesetzt wurde. Ein Einbau der
R-Bremse
gab es daher nie. Diese war bei den Geschwindigkeiten der
Lokomotive nicht erforderlich. Daher verzichtete man auf
grössere Bremskräfte bei höheren Geschwindigkeiten, die zudem von der
Maschine selten erreicht wurden. Da die Firma Gebrüder Sulzer in Winterthur
im Lauf der Jahre mit der Produktion von
Dieselmotoren
aufgehört hatte, waren keine direkten Teile für die Dieselmotoren mehr
erhältlich. Das stellte die
Hauptwerkstätten
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB vor massive Probleme, denn dringend
benötigte Ersatzteile, wie zum Beispiel die
Abgasturbolader
waren nicht mehr erhältlich. Daher wurden andere Bauteile, die von der ABB
geliefert wurden, bei den
Lokomotiven eingebaut. Im
Maschinenraum
austretendes
Schmiermittel,
Schmutz und der heisse Motor sorgten immer wieder dafür, dass es zu
Bränden kam. Damit diese besser bekämpft werden konnten, wurden die
entsprechenden
Feuerlöscher
eingebaut. Da diese jedoch im
Führerstand
keinen Platz gefunden hatten, wurde der Feuerlöscher an einem
Vorbau
in einem eigenen gut sichtbaren Kasten montiert. Ein weisses F
kennzeichnete zudem den Feuerlöscher. Auch beim Anstrich wurde im lauf der Jahre eine Änderung vorgenommen. Davon waren aber nicht mehr alle Lokomotiven betroffen. Der Kasten wurde neu rot gestrichen,
während die
Lokomotivbrücke
wie die
Drehgestelle dunkelgrau wurden. Das Dach erhielt ebenfalls einen grauen
Farbton. Dieses Farbschema entsprach den neusten Vorgaben der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Die farb-liche Zuteilung zu den
Rangierlokomotiven
verschwand damit jedoch. Die Anschriften wurden auf die
Lokomotivbrücke
konzentriert und im aktuellen Schema mit Signet und dem Schriftzug SBB CFF
FFS ausgeführt. Diese Anschrift verschob man zudem auf die linke Seite der
Lokomotivbrücke. Zudem kamen nun auch weitere Angaben zu den
Bremsen zur Anwendung. Die seitlichen Nummern wurden
ebenfalls weiss angeschrieben. Gelb fand man wirklich nur noch bei den
Griffstangen. Einer der Mängel, der sogar schwerwiegende
Folgen haben konnte, wurde jedoch nie behoben. Dabei wäre er sehr einfach
zu beheben gewesen. Ich spreche vom
Kühlwasser,
das keinen Frostschutz enthalten hatte. Besonders im Winter, wenn die
Lokomotive lange Zeit im Bereich von Teillasten mit nur
einem
Dieselmotor
arbeitete, führte das oft zu Schäden. Jedoch löste man dieses Problem mit
entsprechenden Betriebsvorschriften. Auch auf den Einbau von
ZUB 121
wurde verzichtet. Als diese Einrichtung in der Schweiz eingeführt wurde,
war klar, dass die
Diesellokomotiven
zu selten auf der Strecke verkehrten. Daher lohnte sich der Einbau in die
alt gewordenen
Lokomotiven jedoch nicht mehr. Der neue Anstrich war die
letzte Anpassung, die noch umgesetzt wurde. Trotzdem sollte gerade die
Einführung von
ETM
Probleme bei der Lokomotive bereiten. Jedoch wurden keine Investitionen mehr vorgenommen, da mit der neuen Baureihe Am 843 die Ablösung der Bm 6/6 eingeleitet war. Die neue Lokomotive zeichnete sich in erster Linie durch die Abgasfilter aus, die bei den hier vorgestellen Diesellokomotiven nicht mehr eingebaut wurden. In Verbindung damit erfahren Sie mehr im Betriebseinsatz.
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