Betriebseinsatz 1963 - 1997 |
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Mit einer Neuorganisation der
Hauptwerkstätten
bekamen die
Triebwagen
eine neue Werkstatt zugeteilt. So waren sie ab 1967 in Zürich zu Hause.
Der Wechsel wurde nötig, weil in Zürich der Unterhalt für Triebwagen
konzentriert wurde. Es war eine Bereinigung, die eigentlich schon lange
angestanden hätte. Ein Problem mit den Triebwagen dieser Baureihe gab es
jedoch nicht, so dass Zürich kein Sorgenkind bekommen hatte.
Damit wurden die guten Laufeigenschaften des
Triebwagens
mit der
Zulassung
zur
Zugreihe R
endlich umgesetzt. Die Bezeichnung mit dem Buchstaben R konnte jedoch
weiterhin nicht erfolgen, da dieser Wert immer noch zu tief angesetzt war. Die Triebwagen hatten in den folgenden Betriebsjahren teil-weise einen lebhaften Einsatz, obwohl sie nie gross in andere Depots verschoben, oder von Strecken abgezogen wurden. Wenn es zu Verschiebungen der einzelnen Fahrzeuge kam, dann geschah das bis auf eine Ausnahme immer zwischen Lausanne, Olten und Winterthur.
Gerade in der Region dieser
Depots
waren viele
Nebenstrecken
vorhanden, die dank dem
Triebwagen
optimal bedient werden konnten. 1969 kam es im Kreis III zu einer ersten Veränderung dieser gesetzten Dienstpläne. Der als Lokomotive in den entsprechenden Diensten eingesetzte Triebwagen wurde auf den Fahrplanwechsel aus diesem Dienst herausgelöst. Er verkehrte nun mit einem zusätzlichen Pendelzug in einem eigenen Dienst. Auch wenn er nun als letzter Triebwagen dieser Baureihe im Kreis III verpendelt wurde, erreichte er nach wie vor die Steilstrecken der SOB.
Nur ein Jahr später ging im
Kreis
II der
Schnellzug
zwischen Basel und Brunnen verloren. Jedoch blieb hier der als
Lokomotive
eingesetzte
Triebwagen
in seinem Dienst erhalten. Die anders gelegten
Fahrpläne
der Züge erlaubten es einfach den Triebwagen in anderen Diensten
eingesetzt werden. Zudem übernahmen nun die zahlreich vorhandenen
Lokomotiven
Re 4/4 II die schnelleren Züge auf den meisten
Strecken.
Sie verkehrten dabei auch auf verschiedensten
Privatbahnen.
Das zeigt deutlich, wie gut man den
Triebwagen
verwenden konnte. Auch die frei gestellten Triebwagen
RBe 4/4
vermochten diesen Modellen nicht gefährlich zu werden.
Der Einsatz von
Pendelzügen
mit
Triebwagen
BDe 4/4 auf den
Hauptstrecken
Basel – Olten – Luzern – Zürich und Luzern – Göschenen endete ebenfalls zu
Beginn der siebziger Jahre. Die Triebwagen kamen so ab Aarau nur noch nach
Arth-Goldau, Wettingen, Zofingen und Lenzburg – Muri – Brugg. Die
Pendelzüge in Olten verkehrten Olten – Läufelfingen – Sissach und
Herzogenbuchsee – Solothurn – Lyss. Die
Schnellzüge
gehörten nun definitiv der
Lokomotive
Re 4/4 II.
1977 wurden die Dienste neu verteilt. Das führte zu grösseren
Veränderungen in den jeweiligen
Kreisen.
So endete im Kreis I der Einsatz des
Triebwagens
als
Lokomotive.
Die Strecken in Val de Travers waren ebenso aus den
Dienstplänen
gestrichen worden, wie die beiden
Schnellzüge
über die Strecke der BN. So verschwand auch hier der als Lokomotive
eingesetzte Triebwagen und im Kreis I verkehrten ausschliesslich
Pendelzüge.
Auch im
Kreis
II wurde der
Triebwagen
als
Lokomotive
gestrichen. Die BDe 4/4 wurden immer mehr in verpendelte Dienste und auf
ihre angestammten Strecken verdrängt. Dabei war nun auch der in diesem
Dienst enthaltene Zug nach Göschenen vom Tisch. Am Gotthard war nach all
den Jahren der letzte Triebwagen für
Nebenbahnen
verschwunden. Dafür konnte er sich in diesem Gebiet noch sehr lange
halten.
Ab 1977 war jedoch auch das Geschichte, die Triebwagen im Osten verkehrten nun auf den dort vorhandenen Nebenstrecken. Es erfolgte daher eine erste Bereinigung der Einsatzpläne.
Möglich machten das
Lokomotiven
die durch die Reihe Re 6/6 von
Gotthard verdrängt wurden. Diese Maschine verdrängte die
Re 4/4,
die nun zur Reihe
Re 4/4 I
mutiert war, indem andere Baureihen deren Arbeit übernahmen. So deckten
die
Re 4/4 I
mit den
Pendelzügen
die
Hauptstrecken
Regionalverkehr
ab.
Die Inbetriebnahme neuer
Triebfahrzeuge
und die Stilllegung einzelner Strecken verdrängte die
Triebwagen
mehr und mehr auf die Strecken, wofür sie einst auch angeschafft wurden.
Der BDe 4/4 wurde zum Schluss seiner Karriere noch zum klassischen
Triebwagen für
Nebenbahnen.
Sie kamen ab Winterthur ins Tösstal, nach Weinfelden, Niederwenigen, und
Hinwil, um nur einige Strecken im
Kreis
III zu erwähnen.
Da der
Nahverkehr
1980 vollständig verpendelt werden sollte, mangelte es an
Steuerwagen.
Die
Triebwagen
BDe 4/4 verkehrten dabei mit Steuerwagen auch für die
Lokomotive
Re 4/4 I
geeignet waren. Gerade dort sollten die letzten Lokomotiven mit
Vielfachsteuerung
verpendelt werden. Aus diesen Grund fehlten im Bestand der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB die passenden Steuerwagen. Man hatte seinerzeit zu wenige
Exemplare beschafft.
Wie knapp der Bestand an
Steu-erwagen
wirklich war, zeigt, dass von diesem Steuerwagen, der für die
Triebwagen
BDe 4/4 gebaut wurde, nur drei Stück entstanden. Sie stellten die drei
umschaltbaren Modelle frei, die damit die letzten
Lokomotiven
Re 4/4 I
verpendeln konnten. Reserven waren schlicht keine mehr vorhanden.
Die drei neuen
Steuerwagen
besassen kein Abteil in der ersten
Wagenklasse,
so dass erstmals Züge ohne diese geführt werden konnten. Einige der
älteren Steuerwagen wurden wegen der Aufhebung der ersten Wagenklasse auf
diversen Strecken zu reinen Bt deklassiert. Bemerkenswert dabei ist
jedoch, dass die bestehende Bestuhlung der ersten Wagenklasse beibehalten
wurde. So gab es in diesen Zügen
Personenabteile
der zweiten Wagenklasse mit unterschiedlichem Komfort.
Obwohl der neue
Steuerwagen
nicht so richtig zum
Triebwagen
passen sollte, die Triebwagen waren damit vollständig in
Pendelzügen
gebunden. Die Strecken waren dabei noch gesetzt, auch wenn es langsam
kritische Linien gab. Strecken, wo auch dieser Triebwagen zu gross war,
sollten nicht mehr sehr lange befahren werden. Es waren jene Strecken, die
von BDe 4/4 Triebwagen befahren wurden. Jedoch war das für die Triebwagen
nicht so schlimm.
Diese drei neuen
Steuerwagen
konnten nur mit dem
Triebwagen
BDe 4/4 verwendet werden, weil diese dort benötigt wurden. Eine
Umschaltung auf
Re 4/4 I
war nicht vorgesehen, da die umschaltbaren Modelle ersetzt wurden. So kam
es, dass letztlich für den Triebwagen BDe 4/4 drei unterschiedliche
Steuerwagen bereitstanden. Das war besonders, denn üblicherweise
verkehrten Triebwagen immer zusammen mit einem passenden Steuerwagen. |
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Typ |
Nummer |
Alt |
Triebfahrzeug |
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ABt |
50 85 37–03 900 – 50 85 37–03 919 |
BCt 4ü 951 - 971 |
BDe 4/4 |
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ABt |
50 85 38-33 900 – 50 85 38-33 921 |
BDe 4/4,
Re 4/4 I |
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Bt |
50 85 29–33 900 – 50 85 29–33 902 |
B Leichtstahl |
BDe 4/4 |
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Die täglichen Fahrleistungen der
Triebwagen
lagen stets recht hoch. Sie erreichten 1982 nach der Einführung des
Taktfahrplans
ansprechende Werte. Dabei leisteten die Triebwagen im
Kreis
I täglich 536 Kilometer. Neue Strecken gab es nicht mehr, jedoch wurden
diese nun häufiger befahren. Das hatte zur Folge, dass es im Kreis I
weniger
Stilllager gab. Das wirkte sich direkt auf die erbrachten
Leistungen
aus, so dass dieser hohe Wert entstand.
Die Lösung, die heute auch angewendet wird, nannte man damals
vereinigte Führung zweier Züge, denn jeder hatte dabei auf diesem kurzen
Einsatz einen Lokführer. Ansonsten änderte sich im
Kreis
II wenig. Schliesslich erreichten die Triebwagen BDe 4/4 im Kreis III noch stolze 550 Kilometer. Gerade auf den langsam befahrenen Nebenbahnen in diesem Kreis war dies ein guter Wert, der nicht mit Lokomotiven auf Hauptstrecken verglichen werden darf.
Es sei erwähnt, dass in diesem
Kreis
die
Triebwagen
auf ihren Strecken verkehrten und so erstmals der Begriff «Wyländerli»
entstanden war. Ein Begriff, der dem Triebwagen erhalten bleiben sollte. Die bisher recht stabilen Dienstpläne gerieten nur kurze Zeit später ins Wanken. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB hatten beschlossen neue Trieb-wagen für einen Einsatz auf Nebenstrecken zu be-schaffen.
Die Baureihe BDe 4/4 war alt geworden und konnte langfristig nicht
mehr im
Personenverkehr
eingesetzt werden. So musste man sich um eine
Ablösung
bemühen. Noch blieben die alten
Triebwagen
jedoch im Einsatz.
Nun begann der Abstieg der
Triebwagen
BDe 4/4 langsam, auf mehreren Strecken wurden sie durch neu abgelieferte
RBDe
4/4 abgelöst. Vereinzelt kam es sogar zum Ersatz durch auf
anderen Strecken frei gewordene
Pendelzüge
mit
Re 4/4 I.
Dies hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Zuteilung zu den
Depots.
Diese waren bisher sehr stabil, wenn man von den drei Triebwagen, die das
Tessin verlassen hatten, absieht.
Dabei wurden dem
Depot
Lausanne die Nummern 1621 bis 1627, 1635, 1637 und 1651 zugeteilt. Diese
verkehrten auf den verbliebenen
Nebenstrecken
des
Kreises
I.
Hauptstrecken
gehörten den anderen
Triebwagen.
Besonders waren hier die Einsätze zwischen Chexbres und Vevey. Die Strecke
fällt in dieser Richtung mit 40‰. Sie sollte ohne
Kondukteur
verkehren. Daher wurden die dort eingesetzten Triebwagen auf 70 km/h
begrenzt.
Wegen der geringeren Steigung verzichtet man hier jedoch auf eine
Begrenzung der Geschwindigkeit. Im Gegensatz zur
Nationalbahn,
verkehrte hier ein
Pen-delzug
ohne Zwischenwagen. Auf der Nationalbahn war es jedoch ein Zwischenwagen. Letztlich erhielt Winterthur und damit der Kreis III die Triebwagen mit den Nummern 1632, 1634, 1636, 1639 bis 1647 und 1649 bis 1650. Sie hatten ihre Strecken mehr oder weniger behalten können.
Noch konnte man diese guten
Triebwagen
noch ge-brauchen, aber auch im
Kreis
III häuften sich die Beschwerden der Fahrgäste, denn auch dort kannte man
mittlerweile die neuen
Pendelzüge
mit dem son-derbaren Kürzel NPZ.
Lange konnte das nicht gut gehen und so überraschte es wenig, dass
auf den 31. Januar 1990 die
Ausrangierung
des
Triebwagens
mit der Nummer 1638 verfügt wurde. Das Fahrzeug war schlicht zu alt
geworden. Eine Aufarbeitung lohnte sich in Anbetracht der Auslieferung von
neuen
RBDe
4/4 schlicht nicht mehr. Daher wurde der Triebwagen
der brauchbaren Teile beraubt und die kläglichen Überreste dem
Schrotthändler übergeben.
Bis 1993 folgen mit den Nummern 1633, 1647, und 1648 drei weitere
Triebwagen.
Auch hier wurden in der
HW
Schäden festgestellt, deren Aufarbeitung sich schlicht nicht mehr gelohnt
hätte. Die Triebwagen hatten sich gut 40 Jahre bewährt, aber nun waren die
zu schwachen Exemplare schlicht nicht mehr zu retten. Man musste
befürchten, dass es nun schnell gehen könnte. Denn eine weitere Serie NPZ
stand vor der Auslieferung.
Die neuen Pendelzüge wirkten sich jedoch aus, denn die nun frei gewordenen Triebwagen wurden nicht mehr benötigt.
Daher wurden in diesem Jahr alleine sechs
Triebwagen
der Baureihe BDe 4/4 ausrangiert. Man benötigte sie schlicht nicht mehr
und meistens folgten dabei auch gleich die ältesten
Steuerwagen.
Mit dem
Fahrplanwechsel
Ende Mai 1995 erfolgte dann der grosse Einbruch. Von den
Triebwagen
BDe 4/4 existierten nämlich nur noch 13 Stück. Alle anderen wurden auf den
Fahrplanwechsel ausrangiert. Geblieben waren die Nummern 1621, 1623, 1636,
1646, 1651 in Lausanne, die Nummern 1628 – 1632 in Olten und letztlich die
Nummern 1641, 1643, 1649 in Winterthur. Wobei die Nummern 1621 und 1636
sollten das nächste Jahr auch nicht mehr erleben. Bemerkenswert waren dabei die nun freigestellten Steuerwagen mit der Umschaltung. Diese wurden nicht zusammen mit den Triebwagen abgebrochen, sondern sie wurden einem Umbau unterzogen. Neu generierten sie das System Vst IIId. Geblieben waren jedoch das Bremsventil, das nicht durch eines der Bauart FV4a ersetzt wurde und das Handrad.
Dabei konnten sie nun zusammen mit
Lokomotiven
Re 4/4 II und
Triebwagen
RBe 540 verwendet werden. Eine
Umschaltung war dazu jedoch nicht mehr nötig und die Wagen wurden zum
Schrecken der
Lokführeranwärter.
Von den drei
Triebwagen
in Winterthur wurde einer zwischen Dietikon und dem RBL als
Personaltransport eingesetzt, wo er einen uralten Triebwagen der Reihe
Be 4/6 ablöste. Die Triebwagen
genügten dem modernisierten
Nahverkehr
im Raum Zürich einfach nicht mehr und konnten noch ihr Gnadenbrot im
Personaltransport finden. Die beiden anderen Triebwagen setzte man zu
Stosszeiten noch ein, aber auch nur, wenn es nicht anders ging.
Mit der Zeit wurde die verfügbare Anzahl
Triebwagen
BDe 4/4 immer knapper. So kam es auf der Strecke Olten - Läufelfingen -
Sissach, wo sich die BDe 4/4 bis zum Schluss halten konnten, sogar zu
einem Mangel. Zumal einer der in Olten beheimateten Triebwagen in Basel
für Personaltransporte benötigt wurde. Um den Betrieb auf dieser Strecke
trotzdem noch aufrecht zu halten, mussten oft historische Fahrzeuge
eingesetzt werden.
Für diesen Einsatz baute man dem
Triebwagen
eine
Klimaan-lage
ein. Dadurch wurde eine Türe geschlossen und er bekam einen neuen
Anstrich. So hergerichtet, wurde der von den Kindern als «Schwalbe»
bezeichnet und hatte sein Gnadenbrot gefunden.
Als dann 1997 das endgültige Aus für die
Triebwagen
BDe 4/4 nur noch eine Frage von Monaten, wenn nicht Wochen war, konnten
die Triebwagen mit den Nummern 1641 und 1651 der Oensingen - Balsthal –
Bahn OeBB vermietet, beziehungsweise verkauft werden. Die OeBB setzte die
Triebwagen mit den Nummern 641 und 651 im
Regionalverkehr
weiterhin ein. Es sollten die letzten dieser Art sein, die noch regulär
eingesetzt wurden.
Die Personaltransporte wurden gestrichen und auch am oberen
Hauenstein hatte man nun einen NPZ gefunden. Daher wurden die verbliebenen
Triebwagen
ausrangiert und teilweise abgebrochen. Geblieben waren die Nummer 1631,
die an Classic Rail verkauft wurde, die Nummer 1643, die als historisches
Fahrzeug klassiert wurde und der Triebwagen mit der Nummer 1646, der sich
vor dem Schulzug nützlich machte. Planmässig waren die BDe 4/4 jedoch nur
noch bei der OeBB im Einsatz.
Mittlerweile wurden auch die beiden
Triebwagen
BDe 4/4 bei der OeBB durch einen ehemaligen
Pendelzug
mit
RBe 540 der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB abgelöst. Die alten Triebwagen besorgten
danach noch den
Güterverkehr
auf der Strecke in die Klus. Damit waren die Zeiten im
Personenverkehr
soweit vorbei. Lediglich die «Schwalbe» machte sich noch bei den Gästen
des Schulzuges nützlich, wenn auch nur als Sitzungszimmer.
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