Bedienung des Triebzuges |
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Wie bei allen
Triebfahrzeugen
der Eisenbahnen galt auch hier, dass diese nur von geschultem Personal
bedient werden durfte. Das mit der Bedienung betraute Personal besitzt
Kenntnisse, die über den Umfang dieses Artikels hinaus gehen. Wie bei den
anderen Baureihen, war auch hier ein Handbuch vorhanden, das sogar auf dem
Zug verfügbar war. Dieses war dem Personal abgegebenen worden und es
diente diesem Artikel als Grundlage. Im Betrieb wurden die Triebzüge von mindestens zwei Personen bedient. Das war der Lokführer und der Zug-führer. Dabei hatte der Zugführer die Aufgabe der Betreu-ung der Reisenden.
Er bediente auch das Kundeninformationssystem des Zuges. Jedoch
war es grundsätzlich möglich mit dem
Triebzug
zu fahren, wenn kein
Zugführer
anwesend war. Dabei standen den Reisenden jedoch nicht mehr alle
Mög-lichkeiten zur Verfügung. Ich beschränke mich nun auf den Lokführer. Dieser war zwingend erforderlich, denn ohne konnte nicht gefahren werden. Ohne Zugführer ging das jederzeit, also auch wenn der Zug mit Reisenden besetzt war.
Dieser kondukteurlose Betrieb war jedoch nur im
Nahver-kehr
vorgesehen. Züge des
Fernverkehrs besassen mehr Personal. Bei den RABDe 502 kam auch das
Personal des
Speisewagens
hinzu. Doch nun zu den Aufgaben des Lok-führers.
Dieser erreichte seinen Arbeitsplatz von benachbarten Einstieg
aus. Dazu war ein Durchgang vorhanden, der mit einer Türe verschlossen
war. Um diese zu öffnen, war ein spezieller Schlüssel vorhanden. Dieser
war nur im Besitz des geschulten Personals, so dass auch nur Lokführer im
Besitz der Schulung in den
Führerstand
gelangen konnten. Reisenden war der Zugang zum Führerstand grundsätzlich
verboten.
Nach der Türe wurde ein Durchgang durchquert. Dieser wurde durch
die beiden seitlich aufgestellten Schränke für die Elektronik des Zuges
beschränkt. Der Raum dazwischen war als Überlebenszone ausgebildet worden
und auch bei einem schwer beschädigten
Führerstand
sollte dieser Teil nicht betroffen sein. Wobei auch hier galt, alle
erdenklichen Situationen konnte man nicht abdecken, denn die Kräfte
konnten nicht immer aufgefangen werden. Wenn wir uns einen dieser die Rückwand bildenden Schränke genauer ansehen, dann waren bei diesem die Schalter für einige Grundfunktionen des Triebzuges vor-handen. Dazu gehörten auch die zahlreichen Störschalter für die Sicherheitssteuerungen.
Auch die
Zugsicherungen
konnten an dieser Wand ausge-schaltet werden. Ergänzt wurden diese mit dem
Schalter für die Datensicherung. Hier konnten bis zu zwei Ereig-nisse
gespeichert werden. Bevor wir uns mit dem Arbeitsplatz des Lokführer befas-sen, sehen wir uns im Führerstand weiter um. Auf der vom Durchgang her gesehen linken Seite war ein Schrank mit dem Inventar vorhanden.
Auf der gegenüber liegenden Seite wurde der Sitz für einen
allenfalls mitfahrender Begleiter aufgestellt. Hier befand sich zudem auch
die Leiter, die bei einem Not-ausstieg aus dem Seitenfenster, benutzt
werden konnte. Damit kommen wir zum eigentlichen Arbeitsplatz. Dieser bestand aus dem halbrund gestalteten Führertisch. Vor diesem war ein Stuhl montiert worden. Der Triebzug konnte sitzend bedient werden.
Der
Führerstuhl
bot diverse Einstellmöglichkeiten. Zudem war der Sitz mit einer gedämpften
Luftfederung
versehen worden, die sich am Gewicht des Fahrers anpasste. Es war also
eine angenehme Sitzposition ohne Probleme einstellbar.
Unter dem Tisch war eine Beinnische vorhanden. Die Fussablage
konnte dabei in der Höhe verstellt werden. So war auch hier eine Haltung
möglich, die längere Fahrten ohne eine ermüdende Haltung erlaubte. Gerade
dieser Punkt war bei Zügen des
Fernverkehrs wichtig, da die Sitzposition durchaus über eine
längere Zeit eingehalten werden musste. Doch damit sind wir noch nicht
fertig, denn die ersten Bedienteile befanden sich hier. Wie bei den anderen Triebfahrzeugen wurde die Sicherheitssteuerung, aber auch die Sifa mit einem Pedal bedient. Dieses war nicht mehr als eigentliches Pedal ausgeführt worden, son-dern bestand aus einer Schaltleiste. Diese musste
mit dem Fuss gegen die Kraft einer
Feder niedergedrückt werden. Es gab hier also nur geringe Anpassungen,
die aber auch bei anderen Baureihen vorgenommen wurden. Einzig die
Höhenverstellung war neu. Es wird nun Zeit, dass wir uns dem Führertisch zuwenden. Dieser bestand aus dem eigen-tlichen Tisch mit den Bedienelementen und einer darum herum aufgebauten Konsole. Auch dort waren Bedienelemente, aber auch die Anzeigen untergebracht worden.
Wir beginnen die Betrachtung mit der Arbeitsplatte, die in der
Mitte frei war. Dort konnten Unterlagen für die Fahrt aufgelegt, aber auch
Schreibarbeiten erledigt werden.
In Blickrichtung der Lokführers auf der linken Seite von der
Arbeitsfläche waren die Bedientaster und Schalter für einige Funktionen
vorhanden. Diese waren, wie alle Taster und Schalter mit Symbolen versehen
worden. Teilweise waren sie auch als
Leuchtmelder
ausgeführt worden. Diese konnten blinken, leuchten, oder einfach dunkel
sein. Eine Lösung, die auch bei anderen Baureihen angewendet wurde und so
die Schulung vereinfachte.
Neben den Tasten für die
Sandstreueinrichtung
und die
Signalhörner,
war hier der Schalter für die
Dienstbeleuchtung
vorhanden. Es musste nicht mehr jede Lampe einzeln geschaltet werden. Mit
dem Drehschalter konnte einfach das gewünschte
Signalbild
eingestellt werden. Wer hier jedoch die Stellung für das Warnsignal der
Schweiz sucht, fand diese Stellung nicht, denn dieses Signalbild wurde
anders erstellt. Genauer ansehen müssen wir uns die Bedientasten für die Ein-stiegstüren. Diese wurden durch den Lokführer frei gegeben, oder aber verriegelt. Die Freigabe der Türen erfolgte mit gelben Tasten, die nun zu leuchten begann.
Da Taster für beide Seiten des Zuges vorhanden waren, konnten die
Türen seitenselektiv frei gegeben werden. Wie sich die Türen am
Triebzug
verhielten, war an dem
Leuchtmelder
zu erkennen. So lange diese Freigabe der Türen vorhanden war, konnte die Fahrt nicht begonnen werden. Eine Fahrsperre verhinderte den Aufbau der Zugkraft.
Damit das möglich wurde, mussten die
Einstiegstüren
mit der roten Taste geschlossen und verriegelt werden. Sprach bei einer
Türe der dort verbaute
Einklemmschutz
an, öffnete sich die Türe wieder und wurde wieder geschlossen. Erst wenn
die rote Lampe erlosch, konnte gefahren werden.
Ebenfalls auf dieser Seite war das
Führerbremsventil
eingebaut worden. Mit diesem konnte die
automatische Bremse
bedient werden. Bei Anwendung dieses
Ventils
wurde jedoch nur die
Druckluftbremse
des
Triebzuges
angewendet. Damit das immer erfolgen konnte, war dieses Ventil rein
mechanisch und es wurde von der Elektronik nur überwacht. So war mit dem
Führerbremsventil immer eine Abbremsung des Zuges möglich.
Damit können wir bereits die Seite des Tisches wechseln. Auf der
Seite der rechten Hand waren Bedienelemente vorhanden, die während der
Fahrt bedient werden mussten. Bei den Schaltern auf dieser Seite handelte
es sich um den
Stromabnehmer
und den
Hauptschalter.
Auch hier montiert worden war der
Quittierschalter
für die
Zugsicherung.
Dieser konnte auch für die Bedienung der Zugbeeinflussung
ZUB 262ct
genutzt werden. Wichtig waren aber die beiden Schieberegler. Wurde der Fahrschalter nach vorne geschoben, baute der Triebzug Zugkraft auf und beschleunigte. Diese Beschleunigung blieb erhalten, bis die mit dem zweiten Schieberegler eingestellte Geschwindigkeit erreicht worden war.
Ab diesem Zeitpunkt wurde die am Geschwindigkeitsreg-ler
eingestellten Werte durch die Steuerung eingehalten. Somit verfügte der
Triebzug
über eine
Geschwindigkeits-steuerung. Um den Triebzug zu verzögern, wurde der Fahrschalter einfach über die Mitte hinaus nach hinten gezogen. Der auf dem Triebzug verbaute Bremsrechner steuerte nun die elektrische Bremse auf.
Reichte diese für die verlangte Verzögerung nicht aus, wurde auch
die
EP-Bremse
an den
Laufachsen
aktiviert. Der Lokführer gab daher nur noch vor, welche Verzöger-ung er
wollte. Auf die Anwendung der einzelnen
Bremsen
hatte er keinen Einfluss. Wir können damit das Führerpult abschliessen und uns der Konsole zuwenden. Auch jetzt beginne ich die Betrach-tung wieder auf der linken Seite des Führertisches.
Hier wurden einige Funktionen gesteuert, die während der Fahrt
verstellt werden mussten. Das waren die
Klimaanlage,
die
Scheibenwischer
und auch das
Sonnenrollo.
Dieses wurde auch im
Führerstand
mit einem Motor verschoben. So musste nicht mehr aufgestanden werden.
Den grössten Teil der verfügbaren Platzes nahm jedoch das
Bediengerät und der Hörer des
Funkgerätes
ein. Das verbaute Gerät war für den
Zugfunk
GSM-R
ausgelegt worden und bei diesem war wegen den umfangreichen
Bedienmöglichkeiten ein Display mit Bedientasten erforderlich. Der Hörer
diente der Kommunikation und er konnte, wie ein Telefon benutzt werden.
Solche waren mit dem Funkgerät sogar möglich. In der Mitte und somit im direkten Blickfeld waren ein DMI und einige Tasten und Meldelampen vorhan-den. Letzte waren für die Meldung einer gezogenen Notbremse. Diese waren im Zug verteilt worden und wurden mit einer roten Lampe dem Lokführer ge-meldet.
Er konnte mit einem Druck auf diese Taste die
Notbremse
überbrücken. Bei Anwendung der
NBA
wurde auf den Displays in
Fahrgastraum
eine
Mel-dung
ausgegeben. Eine weitere ebenfalls rote Meldelampe war für die Brandmeldeanlage. Die sprach an, wenn im Zug Rauch detektiert wurde. Dabei wurde nicht nur das Lokomotivpersonal, sondern auch das Zugpersonal informiert.
Während dieses den Brand bekämpfte, konnte der Lokführer nach
einem geeigneten
Halteort
suchen. Mit dieser Anlage erfüllten die
Triebzüge
die hohen Anforderungen, des
Basistunnels
am Gotthard und durften auch dort verkehren.
Speziell war die hier verbaute Taste zur Anwendung der
Magnetschienenbremse.
Diese sprach in der Re-gel nur bei einer
Schnellbremsung
an. Mit dieser Funktion konnte sie aber auch vom Lokführer manuell
aktiviert werden. So war in jedem Fall eine optimierte
Bremsung
möglich und das auch, wenn die
Schienen
nur eine schlechte
Adhäsion
besassen. Gerade bei hohen Geschwindigkeiten war das besonders wichtig
Die letzte Taste, die wir ansehen, war die für die Störfahrt
bestimmt. Diese war mit einer Abdeckung versehen, so dass sie nicht aus
versehen aktiviert wurde. War die Störfahrt aktiv, standen nicht mehr alle
Funktionen zur Verfügung. Das Prinzip kann mit der bei anderen Baureihen
verbauten Notsteuerung verglichen werden. Eine Funktion, die es
ermöglichen sollte, den Zug auch mit einer Störung auf dem
Fahrzeugdatenbus
ans Ziel zu bringen. Als letztes sehen wir den Bildschirm an, der den grössten Platz einnahm an. Es war das DMI. Es war für die Anzeige der Geschwindigkeit und der Daten bei Fahrten mit dem ETCS Level 2 vorgesehen.
Die Bedienung erfolgte dabei analog zu den anderen Baureihen, die
mit diesem System ausgerüstet wur-den. Daher wollen wir nicht mehr näher
auf dieses
DMI eingehen
und gleich zum nächsten Monitor rechts davon wechseln. Dieser war als Anzeige für die geschalteten Funk-tionen des Zuges vorgesehen. Neben diesen Schalt-zuständen war hier aber auch das Diagnosesystem vorhanden. Dieses gab eine vorhandene Störung aus.
Diese konnte vom
Lokomotivpersonal
abgerufen werden. Dabei gab es
Meldungen,
die während der Fahrt abgerufen wurden und solche, die im Stillstand
wichtig wurden. Gerade bei jenen im Stillstand war dann die Abhilfe
aufgeführt worden. Bei den Tasten war hier nicht mehr so viel vor-handen. Es war nur noch eine und hier findet sich das Warnsignal der Schweiz. Dieses konnte mit einer einfachen Taste eingeschaltet werden.
Damit wurden die Stirnlampen rot ausgeleuchtet und das galt auf
beiden Seiten. Zur Kennzeichnung leuch-tete diese Taste rot. Ein erneuter
Druck darauf stellte wieder die normale
Beleuchtung
her. So muss-te nicht lange nach der korrekten Position gesucht werden.
Auch die konventionell aufgebauten
Manometer
befanden sich hier. Diese zeigten den Druck in den
Hauptluftbehältern,
in den
Bremszylindern
und in der
Hauptleitung
an. Wobei nur auf dem
DMI der
Diagnose mit einem Bild jeder einzelne
Zylinder
zu erkennen war. Das Manometer galt für die benachbarte
Achse,
was aber auch bei anderen Baureihen so umgesetzt worden war. Für die
Bremsproben
wurde mit dem Bild gearbeitet. Wir haben die Konsole beinahe abgeschlossen. Ganz auf der rechten Seite war ein weiteres DMI verbaut worden, das ebenfalls über eine Funktion verfügte. Hier konnten die Daten für das Kundeninformationssystem KIS abgerufen werden.
Auch manuelle Anzeigen und Durchsagen wurden mit diesem möglich.
Mit anderen Worten der Lokführer hatte auch auf dieses System vollen
Zugriff. Auch hier sind aber keine Neuerungen vorhanden. Das Display konnte umgeschaltet werden. In dem Fall wurden die Bilder der Kamera angezeigt. Dabei konnten mehr als nur die Bilder der benachbarten Kameras angezeigt werden.
Hilfreich war diese Lösung, wenn lange Züge in
Kurven
überblickt werden mussten. Im normalen Betrieb war dafür der
Zugführer
vorhanden und noch fehlt und dessen Dienstabteil, das in den Zügen
vorhanden war, denn dort gab es auch eine Bedienstelle. Es war eine normale Stelle für manuelle Durchsagen in den Zug. So konnte das Zugpersonal den Reisenden Informationen übermitteln, oder Anweisungen erteilen.
Mit dieser Sprechstelle war es auch möglich, den Lokführer im
besetzten
Führerstand
anzurufen. Eine Funktion, die noch von den alten Zügen übernommen wurde
und die dem geplanten internationalen Einsatz geschuldet war. In der
Schweiz besass das Personal Mobiltelefone.
Damit haben wir auch die Bedienung abgeschlossen. Der bisher
vorgestellte
Triebzug
wurde in diesem Zustand ausgeliefert. Nicht eingebaut habe ich die
Bedienung des bei den Triebzügen RABDe 502 vorhandenen
Speisewagen.
Dieser wurde von dem mit dem Catering betrauten Personal übernommen und
dort waren die Bedingungen nicht direkt mit den Triebzug verbunden. Das
war aber bei anderen Speisewagen ebenfalls so gelöst worden.
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