Tour 15: Instruktion BR 193 |
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Heute beginnt der Tag
mit etwas mehr
Vorbereitung. Nicht, dass dies direkt mit der anstehenden
Arbeit zu tun hat. Vielmehr sollen sich heute die «Kleine» und die
«Grosse» treffen. Das geht, weil das Modell schneller ausgeliefert wurde,
als ich mich mit dem neuen Arbeitsgerät befassen sollte. Die zusätzlichen
Arbeiten umfassen das Modell, das eingepackt wird. Die Kamera ist immer
dabei und so ist es nur dieser Schritt, der vollzogen wird.
Dazu muss aber das
dort angebotene Menu meinen Vorstellungen entsprechen. Die entsprechende
Liste kann im Internet schnell nachgelesen werden. Das ist auch mit der
Anleitung zur neuen
Lokomotive möglich. Schon im Vorfeld wurden die Unterlagen in den entsprechenden Systemen abgelegt. Das zu jedem Fahrzeug erlassene Reglement umfasst eine grosse Menge von Daten und diese können nur schwer gefunden werden, da man diese suchen muss.
Damit die
wichtigen Punkte besser erkannt werden können, ist auch ein Dokument mit
den wichtigen Bereichen vorhanden. Dieses ist nicht so umfang-reich,
umfasst aber auch über 60 Seiten. Die eigentlich Anleitung umfasst über 1000 Seiten. Um mit dem Teil zu fahren, sind nicht alle Punkte wichtig, da reicht eine Zusammenfassung. Um die Lokomotive für die Homepage vorzubereiten, mussten aber diese 1000 Seiten abgearbeitet werden. Was wurde wie gelöst und welche Gedanken hatte der Erbauer. Jeder sieht das etwas anders und das macht es nicht so einfach. Heute kommen jene Punkt, die auf der Seite nicht zu finden sind.
Diese Zusammenfassung gilt als
Handbuch und dort können wichtige Punkte der Bedienung gefunden werden. Da
dieses nur noch elektronisch angeboten wird, kann man die Suche nutzen.
Die Zeiten, wo vor einer Schulung grosse Mengen an Papier gefasst wurden,
sind längst vorbei. Wenn ich dabei an meine letzte Schulung denke, da gab
es noch Papier und letztlich besass ich vier verschiedene
Reglemente, die
viel Platz im Schrank benötigten.
Das Dokument sollte noch vor
der Schulung gelesen werden. Damit sollte man sich auf die Ausbildung
vorbereiten. Mit dieser Massnahme kann die Zeit für die Vermittlung
vermindert werden. Die bisher üblichen zwei Tage bei einem neuen Fahrzeug
sind auf einen gekürzt worden. Der Aufbau der Technik ist mit den neuen
Lösungen nicht mehr so wichtig, wie das früher der Fall war. Man muss
nicht nach
Wendeschalter und
Trennhüpfer suchen.
In den Aufbau der
Umrichter
muss man nicht mehr eingehen. Die Technik ist für den Fahrer nicht zu
durchschauen und
Diagnosesysteme
haben die Aufgabe übernommen. Ein paar Punkte beim Aufbau der Maschine,
die Bedienung und die Einrichtung der
Vielfachsteuerung
sind in einem Tag
zu erlernen. Zumindest weiss ich, dass wir schon mal eine neue
Lokomotive
besichtigten und einer voller Freude meldete, dass er den Lichtschalter
gefunden hat.
Eher beunruhigend ist aber das
bereits übergebene «Reparatur-Kit». Es handelt sich dabei um ein in der
Schweiz übliches Sackmesser. Diese sind mit einigen Funktionen versehen.
So kann mit dem Zapfenzieher die Weinflasche geöffnet werden. Auch ein
Tool für Bierflaschen ist vorhanden und selbst ein Büchsenöffner gibt es.
Da auf der
Lokomotive eine Möglichkeit zum erwärmen vorhanden ist, kann
also die Dose Ravioli erwärmt werden.
Scherzhaft kann so lange auf
ein Ersatzfahrzeug gewartet werden. Das sollte aber nicht der Fall sein,
da auch eine Hotline vorhanden ist. Mit dieser kann nach Hilfe gesucht
werden. Gerade bei einem neuen
Triebfahrzeug kann das nötig sein, da man
zu Beginn noch nicht alle Funktionen bis ins Detail kennen kann, denn dazu
braucht man Erfahrung. Das war schon immer so und mit der neuen Technik
ist das auch nicht anders.
Auf den Strecken nach
Level 2 ist keine Änderung vorhanden, jedoch kommt mit der
BR 193 erstmals
für mich das neue Level 1 LS zu Anwendung und dieses wurde im Vorfeld bei
einem Kurs geschult und der war vor einem halben Jahr. Viel Zeit um einige Punkte zu vergessen. Auch das ist nicht neu, ich erinnere mich, dass ich die Nach-schulung bereits vor dem eigentlichen Kurs hatte. Danach nur noch ein Kopfstand und dann stimmt die Reihenfolge wieder.
Neue
Sicherungssysteme
sind immer spannend. Es geht um Störungen und dann wird es einfacher. Beim
Level 2 war das so. Beim
Level 1 ist das LS der Grund, denn man wählte für
die Schweiz die abgespeckte Lösung.
Dann kommen noch die Berichte
des bereits auf der neuen
Lokomotive geschulten Personals. Vom Mist-bock
bis zum angenehmen Arbeitsgerät hört man alles. Dabei rühmen sich die
Lokführer mit jeder Fahrt, bei der es nicht zur
Zwangsbremsung kam. Das
muss wohl ein Problem sein. Doch jene, die an neuen Dingen nur schlechte
Punkte sehen, gibt es immer wieder. Das eigene Bild wird sich dann zeigen,
aber man hört viel.
Alle Bereiche zusammen genommen
sind dafür verantwortlich, dass es ein paar Fragezeichen für den heutigen
Tag gibt. Da aber der Fachinstruktor dabei ist, kann man nachfragen. Der
erste Tag auf einem neuen Fahrzeug ist immer mit einem mulmigen Gefühl
verbunden und das kennt jeder vom neuen Auto. Die
Lokomotive ist einfach
etwas grösser und nur ein wenig schwerer. Das scheint wohl das grosse
Problem zu sein.
Wobei wirklich unruhig wird man
erst, wenn alleine mit dem Teil losgefahren werden muss. Diesmal wird das
ein Güterzug sein und nicht die Kundschaft, als es mit dem ersten Zug und
einem
Triebzug
RABe 523 auf die Reise ging. Zu hoffen ist, dass die
Wartezeit nicht so lange sein wird, denn wie so oft, beginnen die
Schulungen und der Einsatz lässt auf sich warten. Anders geht es kaum und
das Problem kennen alle meine Kollegen zu gut.
Lange war der heutige Tag mit
dem Vermerk Schulung
BR 193 in der
Einteilung hinterlegt worden. Im
Vorfeld wurde daraus aber eine
Tour. Der Grund dafür ist, dass es kein
theoretischer Kurs ist, sondern auch Fahrten auf der Strecke anstehen. Die
dafür benötigten Züge können aber bei einem Kurs nicht dargestellt werden
und das führte zur Änderung. Doch nun wird es Zeit, dass ich mich auf den
Weg mache, denn pünktlich sollte man sein. |
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Theorieblock 1 |
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Heute bin ich nicht alleine auf
der
Tour. Bei Schulungen werden immer gleich ein paar Lokführer
eingeteilt. Heute sind das drei Schüler und der Fachinstruktor. Vier
Personen und damit der maximale Bestand in einem
Führerstand. Genau
genommen einer der die Informationen liefert und drei, die aufmerksam
zuhören und die erklärten Handlungen ausführen. Dazu muss aber immer eine
Lokomotive aus dem Verkehr genommen werden.
Ein
Gruppe von Leuten, die ich kenne und das
macht es etwas leichter, denn man muss sich nicht zuerst an einen
Ausbildner gewöhnen, der von einem anderen
Depot
kommt. Wie so oft findet die Besammlung dort statt, wo man nahezu jeden Lokführer finden kann. Es ist die Kaffeemaschine. Ohne geht es auch nicht bei einer Schulung. Vor Jahren war zu Beginn ein Theorie-block vorgesehen, bei dem das mehrere Seiten dicke Handbuch übergeben wurde.
Es gab auch schon spezielle Schlüssel, die
den Zu-gang zum Arbeitsplatz erlaubten. Diesmal ist es ein Sackmesser, das
wohl kaum bei der
Lokomotive angewendet werden muss. Ob man die Vorbereitung neben der Arbeit und der Familie bei einem umfangreichen Dokument ma-chen kann, ist dann dem Mitarbeiter überlassen.
Der Vorteil bei Papier ist, dass man
sich daneben Notizen machen kann. In einem elektronischen Dokument ist das
nicht so leicht, da dieses laufend neuen Erkenntnissen angepasst wird und
dann auch die Notizen verschwinden. Ich nutzte einen Feiertag um mich mit
den 60 Seiten zu befassen.
Die Arbeit konnte ich mir
sparen, die grosse Überraschung kam im RBL. Dort lagen zwei wichtige
Dokumente auf. Das von mir erstellte Dossier war also nicht nötig, aber
wenn ich es schon habe und die Hinweise mit Bleistift sollen nun gelöst
werden. Es gab Fragen, die alleine mit der Theorie nicht beantwortet
werden konnten. Oft ist die bürokratische Schreibweise so abgehoben, dass
niemand mehr versteht, was das bedeutet. Politiker sind hier sehr gut.
Aufgelegt sind sowohl das
Fahrzeugheft mit den Angaben zu den
Normallasten, als auch die
Checklisten. Gerade für frisch auf einem Fahrzeug geschulte Lokführer
sicherlich gute Hilfsmittel. Ein Blick in die Tabelle mit den Normallasten
zeigte mir bereits, dass hier in jedem Fall andere Werte gelten und es
auch so Angaben, wie zum Beispiel 1235 Tonnen gibt. Werden diese Werte nun
wirklich auf die Tonne genau berechnet?
Die beiden Hefte sind schnell
eingepackt und können vermutlich noch hilfreich sein. Früher musste man
sich nach der Schulung mit jedem Schritt quälen. Umgekehrt bedeutet das,
dass es wohl kompliziert werden kann. Heute greift man zu einer Checkliste
und arbeitet diese Schritt für Schritt ab. Das hilft sicherlich. Besonders
dann, wenn beim Punkt 999 steht, dass man sich hinsetzen und die
Fahrpläne
bereit halten soll.
Doch nun geht es los, der
Fachinstruktor und die Schüler sind bereit. Eine kurze Begrüssung und dann
geht es bald los. Die Abgabe von Getränken ist eine gute Geste. Zumal
heute nach ein paar Tagen mit Gewitter und Regen ein ansprechender Tag zu
erwarten ist. Willig folgen die Schüler nun dem Ausbildner zum Objekt der
Begierde. Die Maschine mit der Nummer 193 056-9 steht in einem kurzen
Abstellgeleise und muss zu Fuss erreicht werden.
Zudem schmerzen die Hände, weil die Kanten der
Stange diese misshandeln. Bei den Tritten kann man mit den Schuhen hängen
bleiben. Der Absturz wird in jedem Fall schmerzhaft. Wirklich nicht
optimal gelöst worden, aber es ist nun so. Es beginnt mit ein paar allgemeinen Hinweisen. Die Lokomotive wird danach gleich einmal begutachtet. Es gilt die entsprechenden Stellen im Maschinen-raum zu finden und da gibt es Schränke mit Schaltautomaten.
Ein
Luftapparategerüst, das gar
nicht den uns bekannten Lösungen entspricht. Man muss die notwendigen
Hinweise an einer Tafel nachsehen. Auch bei den Schränken ist alles etwas
verteilt angeordnet worden, was die Suche fördert. Zwei freie Stellen im Maschinenraum zeigen, dass es sich hier um eine Platt-form handelt. Hier wären entweder die Dieselmotoren, oder aber die Brems-widerstände untergebracht. Letztere werden nur bei Fahrten unter Gleich-strom benötigt.
Das kann unsere Maschine nicht, denn es gibt nur
Wechselstrom. Auch
das Ran-giermodul ist scheinbar hier nicht vorhanden. Die Maschine sei ohne
Bedienteil für die dabei vorhandene
Funkfernsteuerung geliefert worden. Schliesslich ist es dann soweit, es geht darum die Lokomotive in Betrieb zu nehmen. Das bedeutet heute, dass die Checkliste abgearbeitet wird. Die sich automatisch lösenden Federspeicherbremse der Re 484 gibt es auch hier.
So muss vor den
Handlungen zuerst der
Absperrhahn zur
Bremsleitung ge-schlossen werden.
Stopp, die heisst hier
Hauptbremsleitung. Dann folgt der nächste Schritt. Hier müssen keine Hähne mehr geöffnet
werden. Einfach die Steuerung im
Führerstand aktivieren.
Danach heisst es warten, bis
sich die
Leittechnik hochgefahren hat. Zeit, die man später gleich für die
nächsten Schritte nutzen kann. Letztlich obliegt es mir dann, den ersten
Einschaltversuch zu machen. Zuerst den
Stromabnehmer hoch, dann den
Hauptschalter ein. Es geht auch direkt mit diesem. Viele Punkte sind
Vorgaben des Herstellers. So wird einem bewusst, dass man sich eigentlich
auf einer gemieteten
Lokomotive befindet.
Immerhin ein Tablar in beiden
Führerständen hat der Vermieter uns zugestanden. Dort befinden sich die
Lappen und die Dokumente für die
Zugsicherung. Die hier sehr viel
einfacher zu prüfen sind. Man merkt, dass sowohl
Integra-Signum, als auch
ZUB
121 fehlen. Die Prüfung der
Sifa wird auch nur noch mittels eines
Eintrages geprüft. Im Heft bleiben so sehr viele Stellen leer und das
zeigt, dass nun neue Schritte zu erwarten sind.
Spielereien wie elektrisch
bedienbaren
Sonnenrollos gehören nun auch dazu. Viele Schritte sind von
der
Re 484 her bekannt, andere müssen erlernt werden. Dazu sind auch die
vielen neuen Begriffe. Diese werden durch die
UIC vorgegeben und das macht
dann Worte, die kaum einer versteht. Grundkenntnisse in englischer Sprache
sind hilfreich. Es wird noch soweit kommen, dass bei den Bahnen in der
Schweiz englisch gesprochen wird.
Wer sich da Sorgen um die
eigene Sprache macht, bekommt immer mehr meine Zustimmung. Jedoch war das
schon immer so. Wir schreiben in einer anderen Sprache, als gesprochen
wird. Würde in mit meinem Dialekt arbeiten, würde es nicht jeder
verstehen. Hinzu kommt, dass die Schweiz vier Landessprachen kennt.
Englisch gehört nicht dazu, es kann aber von allen vorhandenen Sprachen
nicht verstanden werden und das wird der Zweck sein.
Spannend ist das
Buchholzrelais. Spricht dieses an, ist es passiert, denn dann gab es ein
grosses Problem im
Transformator, die
Hilfslokomotive muss nun sehr
schnell her. Dieses "Killerrelais" kennen wir von den alten
Lokomotiven, da
war ein Druckwächter vorhanden. Sprach dieses unter der Bezeichnung 159.1
geführte
Relais an, war dann Schicht im Schacht. Dann kann man nun mit dem
Sackmesser den Lunch einnehmen, oder ein Lagerfeuer entfachen.
Als es geschafft ist, übergebe
ich das Zepter einem Kollegen, der kann die nächsten Schritte ausführen.
Die Ausführungen des Ausbildners helfen und letztlich wird auch der
Schlummerbetrieb aktiviert. Dieser funktioniert ähnlich wie die
Parkstellung, hilft aber beim Einsparen von Energie. Vier Tage ohne
Kontrolle soll das möglich sein. Die Wintermassnahmen werden einfacher.
Die Parkstellung, die hier vorhanden ist, wird nicht genutzt.
Damit kommt auch die Frage nach
der Abstellung. Man kann ausgeschaltete Modelle erkennen. Andere sind auch
im Sommer eingeschaltet. Was ist nun der richtige Weg, denn man will ja
korrekt arbeiten. Dabei ist auch die Antwort nicht sonderlich
überraschend. Einige
Depots
machen es so, andere wieder anders. Die Chefs
im RBL sehen es dabei anders, als der Planer bei den
Touren.
Verspätungen
sind daher zu erwarten.
Mit den einzelnen Schritten
vergeht auch die Zeit und es steht die Pause an. Was früher reichte um das
Fahrzeug zu begutachten, reicht nun um dieses in Betrieb zu nehmen. Nach
der Pause sollte es dann auf die erste Fahrt gehen. Eine Rundfahrt mit der
Lokomotive. Vom RBL über Würenlos und Regensdorf nach Dietikon. Dort
ändert die
Zugnummer. Das ist nötig, weil wir nicht mit der abgehenden
Nummer in den
Bahnhof
einfahren dürfen.
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Die erste Fahrt |
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Nach der Pause steht die erste
Fahrt an. Neue
Lokomotive und das noch mit dem nicht überall beliebten
ETCS
Level 1 LS. Dieses lernte ich vor bald einem halben Jahr kennen und
nun soll es angewendet werden. Da wir uns laufend abwechseln, beginnt ein
Kollege. Zuerst geht es als
Rangierfahrt, die nun als Shunting bezeichnet
werden will, ins
Abfahrgleis. Dort werden dann die Daten für den
anstehenden
Lokomotivzug im System eingegeben.
Auf einigen Strecken
besteht sogar ein Fahrverbot. Wieder andere müssen wegen dem Gewicht mit
Zugreihe D befahren werden. Der Wechsel ist nicht so leicht, also passt man
die
LEA an. Die ersten Meter mit Versuchen und Tests sind recht holprig. Ich will meinen Kollegen nicht schlecht machen, denn ich habe meinen ersten Gehversuch noch vor mir und im Vorfeld hat man viel von der Maschine gehört.
Dabei ist vermutlich das neue
Handling nicht un-schuldig. Man kennt den Aufbau von der
Re 484, je-doch ist
das mit der
Zugkraft anders und nur ge-ringe Bewegungen haben grosse
Auswirkungen. Das Handling muss gelernt werden. In anderen Bereichen hat man sich längst auf ein-heitliche Lösungen festgelegt. Die Bedienung eines Autos funktioniert unabhängig vom Hersteller.
Das gilt bei den LKW
ebenfalls. Bei den
Lokomotiven hat jeder Entwickler eine neue Idee und
setzt diese um. Was vor vielen Jahren mit der Idee eines einheitlichen
Führerstandes begann, endet nun wieder dort, wo man vor 100 Jahren war.
Jede Maschine muss anders bedient werden.
Beim Halt in Regensdorf ist es
dann soweit. Ich setze mich hin. Mir obliegt nun die Fahrt durch Oerlikon
und das ist ab hier nicht so einfach. Doch zuerst muss ich dafür sorgen,
dass ich eine bequeme Sitzgelegenheit finde. So kann entspannter gefahren
werden. Die Höhe des
Pedals kann verstellt werden, den
Führerstuhl kennen wir
und er kann angepasst werden. Geheizte Sitzpolster sind jedoch
Fehlanzeige. Es ist eine
Lokomotive und kein LKW.
Von entspannter Fahrt ist heute
aber kaum etwas zu merken, denn ich versuche mich krampfhaft daran zu
erinnern, was bei der Fahrt am
Simulator genau gemacht werden musste.
Jetzt gilt es scharf, da sollte man keine Probleme haben. Da aber bei
Schulungen spezielle Züge geschaffen werden, ist der Ärger gering. Wir
sind in der Fahrschule und nur das L fehlt hinten. Ich denke, dass dem so
ist, aber sicher bin ich nicht.
Das Signal geht auf Fahrt.
Damit kann nun der SR-Mode bestätigt werden. Bei der Ausbildung für
ETCS
Level 2 wurde auf den erforderlichen Befehl hingewiesen. Hier reicht das
Fahrt zeigende Signal. Ich kann verstehen, wenn man damit Probleme hat,
denn so passieren schnell folgenschwere Fehler. Die Bestätigung kann am
Bildschirm
oder mit der externen Taste erfolgen. Ich wähle diese, da ich
mit Bildschirmen immer etwas kämpfe.
Direkte Bremse lösen und
Zugkraft aufbauen. Nur wenig den Hebel nach vorne schieben. Wer zu viel
Weg wählt, wird mit einem Satz nach vorne belehrt. Es mag überraschend
klingen, aber das brachiale Teil muss sehr feinfühlig bedient werden. Das
bisher grösste Monster in der Schweiz wurde mit dem Daumen gefahren. Nun
ist jener im Vorteil, der vorsichtig ans Werk geht, denn dann wird man für
die elegante Fahrt bewundert.
Beim Signal wird die Fahrt im
Level 1 LS bestätigt. Dann kann beschleunigt werden, denn das Signal lässt
60 km/h zu. Auch wenn zuvor die
S-Bahn nach Zürich los fuhr, wird
beschleunigt, denn man will ja üben und das geht nur so. Es kommt, wie es
kommen musste, die erste
Warnung. Das bedeutet, Quittierung im Level 1 LS,
die neuen Bedienelemente und das neue Fahrzeug kommen zusammen. Unter
Freude verstehe ich etwas anderes.
Oh Wunder die Quittierung
klappt. Nur die
Bremsung
nicht, denn statt den Hebel nach hinten zu
ziehen, griff ich aus Gewohnheit an die
automatische Bremse. Es war nicht so
geplant, aber das Handling muss ich noch herausfinden. Wichtig ist aber
auch hier, dass man vor lauter neuer
Lokomotive nicht vergisst, dass man
mit der Eisenbahn fährt. So richtig gelingen will mir das nicht, aber auch
das wird sich noch mit etwas Erfahrung ergeben.
Befremdlich ist, dass man ohne
eine Handlung einfach zufahren kann. Wobei bei den Signalen ohne
Überwachung war das schon immer so. Für Zürich Seebach muss bereits wieder
bestätigt werden. Auch jetzt klappt es, ob mir heute das Glück hold ist?
Es kommt zum Halt vor dem roten Signal. Diesmal mit Überwachung und diese
lässt schlicht keinen Fehler zu. Da muss man Tempo zurück nehmen und etwas
langsamer fahren.
Ich erinnere mich daran, dass
die
Lokomotiven, die ich in dieser Woche bisher hatte, hier ihre ersten
Gehversuche absolvierten. Seebach ist der erste
Bahnhof
der Welt, der eine
Fahrleitung
mit
Wechselstrom hatte. Noch entsprach diese aber nicht der
heutigen Lösung. Die Schritte seit 1905 sind gewaltig. Der Ausbildner
unterbricht meine Gedanken mit weiteren Hinweisen zur Fahrt mit dem neuen
Arbeitsgerät und auch er hätte Probleme.
Es geht weiter. Ausfahren darf
man hier mit 30 km/h, dann kommt die enge
Kurve, die nur 40 km/h zulässt.
Jetzt merkt man die langen
Drehgestelle. Eine schöne Fahrt ist etwas
anderes. Doch es geht vorwärts und die nächsten
Warnungen kommen. Es
klappt immer wieder, die Götter von
ETCS
Level 1 LS sind mir gnädig
gestimmt. Es ist doch noch viel von der Schulung geblieben. Auch die
Signale sind zuvorkommend und so geht es schnell in Richtung
Tunnel und
damit hinunter nach Hard.
Es ist dunkel, die Vorwarnung
kommt und muss bestätigt werden. Welcher Idiot auf die Idee gekommen ist,
eine Taste für die Bestätigung einzubauen und diese nicht zu beleuchten,
weiss ich nicht. Schon fast panisch tastete ich mit der Hand nach dieser
blöden Taste. Den
Bildschirm
versuche ich gar nicht erst, denn damit
kämpfe ich wirklich auch sonst schon. Es hat noch gereicht, auch wenn sich
meine Begeisterung in Grenzen hält.
Bei der nachfolgenden
Warnung
das gleiche Spiel. In Gedanken verliere ich auch jetzt keine lobenden
Worte für den Erbauer. Im dunklen tasten um den Knopf zu finden, wenn man
sonst schon kaum Zeit für die Bestätigung hat. Dank dem hier montierten
Loop wird die vom System überwachte Geschwindigkeit auf 15 km/h reduziert.
Ein rechtzeitiger Hinweis, ist schlicht Fehlanzeige, man muss diese
erahnen. Es klappt dank grosser Vorsicht, denn ich will keine
Bremsung.
Ich muss gestehen, ich kenne
diese Fahrweise bereits. Hier spielt die
PZB mit. Diese knallt dich nach
einer bestimmten Distanz auf den Boden, wenn du zu schnell bist. Eine
Warnung ist Fehlanzeige. Immerhin macht es hier beim Signal noch Piep und
bleibt nicht einfach still. Das mit der erforderlichen Reaktionszeit des
Fahrer haben sie immer noch nicht im Griff. Es soll so schwer wie möglich
sein, dann ist angeblich die Sicherheit hoch.
Den Halt nutzen wir für den
Wechsel des Fahrers. Auch der dritte Schüler soll sich noch versuchen
dürfen. Er wird die
Lokomotive noch in den RBL bringen. Das mit einem
Experiment. Kommt bei der Bestätigung des
Level 1 LS, eine
Warnung, wird
es hektisch. Die Lokomotive benötigt zwei Sekunden, dann eine weitere für
die Warnung und noch einmal zwei für das Level. Wer hier nicht schnell
genug, oder Berner ist, hat grosse Mühe und verliert.
Man darf im Jahr 2025 erwarten,
dass der Rechner etwas schneller ist, als ein alter IBM. Moderne Handy
sind schnell und bei einer
Lokomotive verschläft diese den grossen Teil
der Zeit, die man zur Verfügung hat. Mit einer Taste, die man in der Nacht
nicht finden kann. Wenn der
Bildschirm
nicht auf den alten Finger
reagiert, hat man verloren. Die
Zwangsbremsung bringt einem wieder auf den
Boden der Realität. Wie lange wir wohl Narrenfreiheit haben?
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Spezielle Punkte der Lokomotive |
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Nach der Ankunft geht es in die
Umspanngruppe. Dort können wir weitere Punkte ungestört betrachten. Auch
wenn nicht alles überzeugen kann, es gibt ein paar sehr schöne Gadgets.
Das
Gleis wird durch den
Fahrdienstleiter gesichert. Jetzt können wir uns
hier frei bewegen und müssen nicht immer nach einer Fahrerlaubnis fragen.
An die Vorschriften sollte man sich auch bei Schulungen halten. Es reicht,
wenn das Gefährt misshandelt wird.
Alleine das lässt
den Verdacht hochkommen, dass man nicht damit arbeiten darf. Anders sieht
es aus, wenn dieser Terminalbetrieb angewendet wird, denn dann kann
wirklich viel schief gehen. Den hier vom Hersteller vorgesehenen Terminalbe-trieb ist in der Theorie schwer zu verstehen. Nicht, dass er kompliziert wäre, er bietet die grössten Gefahren. Die Fahrleitungen der Schweiz sind für 1 450 mm breite Schleifleisten ausgelegt. Der zweite auf dem Dach hat aber 1 950 mm und ist für Deutschland und Österreich gedacht.
Da kann wirklich viel schief gehen.
Besonders dann, wenn die
Isolatoren nicht genug Abstand zum Bügel haben.
Stellen Sie sich vor, dass
wegen ein paar Meter nicht an die Last angefahren werden kann. Im
Nor-malfall kein Problem, es wird einfach der hintere
Stromabnehmer
gehoben. Hier haben wir nur einen, der zu unserer
Fahrleitung passt. Nun
kommt aber dieser Terminalbetrieb ins Spiel. Damit kann auch hier der
hintere Bügel genutzt werden. Das Problem dabei ist, dass dieser deutlich
breiter ist, als das in der Regel der Fall ist.
Die wichtige Information ist,
dass wir diesen anwenden, er aber noch nicht genutzt werden kann. Zuerst
müssen die Betreiber von
Anschlussgleisen abklären, ob das möglich ist.
Viele werden sich diesen Aufwand sparen und dann in ihrem Bereich die
Fahrleitung demontieren. So kommen solche Anfragen nicht mehr auf einen
zu. Zur Schulung gibt es im RBL ein
Gleis, das durchgehend mit Fahrleitung
versehen ist. In dem darf der andere Bügel hoch.
Bis kurz vor die Last und das
Ende der
Fahrleitung wird normal gefahren. Um nun die kleine Lücke zu
überbrücken wird der Terminalbetrieb aktiviert. Jetzt hebt die
Lokomotive
den entfernten
Stromabnehmer. So kann nur noch 30 Meter gefahren werden.
Reicht das nicht bis zur Last, muss das Rangiermodul benutzt werden. Da
aber die
Dieselmotoren und das Gerät für die
Funkfernsteuerung fehlen,
geht das schlicht nicht mehr.
Nach dem Wechsel des
Führerstandes soll nun die Fahrt unter die
Fahrleitung simuliert werden.
Auch jetzt gelten diese 30 Meter. Während dieser Zeit darf nur sehr
langsam gefahren werden. Nach der Distanz schaltet die
Lokomotive aus,
senkt den Bügel und rollt weiter. Jetzt noch den Terminalbetrieb beenden,
der Bügel hoch und weiter kann die Reise gehen. Klingt schön, wenn man das
so vom Ausbildner so erklärt bekommt.
In der Praxis nicht so leicht.
Die Geschwindigkeit ist gering und dann kommt noch der Schreckmoment. An
anderen Orten reichen geringe Steigungen, dass es nicht so geht, wie
geplant. Die Funktion ist aber gut erklärt worden, ob und wo diese in die
Praxis kommt, kann aktuell wohl nur die Glaskugel verraten. Die Zeit wird
es dann zeigen. Doch nun kommt noch das Thema mit der zweiten
Lokomotive.
Was ist mit drei und vier?
Der Terminalbetrieb
funktioniert auch mit der
Vielfachsteuerung. Hier sind nur zwei baugleiche
Modelle zugelassen. Auch wenn es der Hersteller erwähnt, die mögliche
Kombination mit
Re 484 wird nicht angewendet. Vermerkt wird daher maximal
zwei Stück und dann sollten diese auch noch gleich aufgebaut sein. Das
führt schnell zur Frage, was mit den Dingern bei SBB Cargo International
ist. Zu diesen hört man auch viele Gerüchte.
Auch jetzt ist ein Dokument geschaffen worden. Bei den Unterschieden
von
Re 482 zu
Re 484 waren es vier Seiten. Man musste dann selber
herausfinden, wie das genau geht. Vectron ist aber Vectron.
Bei der
Vielfachsteuerung haben
sich die Hersteller wieder eine neue Lösung ausgedacht. Statt einem Kabel,
müssen nun deren zwei gekuppelt werden. Dann wird nicht mehr mittels
ZMS
gefahren, sondern es wird WTB aktiv. Der soll mehr bieten. Aus Mangel
einer weiteren
Lokomotive können wir diesen Teil nur in der Theorie
behandeln. Der Rest ist dann Learning bei doing. Das wird spannend werden,
wenn es dann eilt.
Die Einstellung der möglichen
Zug- und
Bremskräfte ist aber ein sehr schöne Sache, die hier vorhanden
ist. Man kann diese im System anpassen und dann arbeiten die beiden nach
dem gleichen Modus. Das Spiel mit der erhöhten Bremskraft auf beiden und
dann genau zusehen, dass die Kräfte gering bleiben, ist vorbei. Einstellen
und gut ist es. Da kommt schon etwas Freude auf. Das neue Teil sollte
etwas Komfort bieten können. Wir erwarten ja nicht viel.
Nun kommt die halbautomatische
Bremsprobe zur Schulung. Schön, die wird in der Schweiz angewendet. Da
mein Kollege das Feld geräumt hat, nehme ich dazu wieder Platz. In der
Checkliste werden die Bedingungen geschaffen. Auf dem Display wird dann
der Modus ausgewählt und dann kann die Bremsprobe beginnen. Es kann damit
jede Bremsprobe im Stillstand durchgeführt werden. Die
Bremsung erfolgt
nun durch die Steuerung.
Danach verlässt man die
Maschine und kontrolliert die
Bremsen. Sie können sich ihre Ideen sparen,
denn man kann mit einem Code eine Manipulation unterbinden. Dumm ist nur,
wenn man diesen nach der Rückkehr nicht mehr weis. Da uns nun aber der Zug
fehlt, ist die Gefahr gering. Der Ausbildner öffnet kurz die
Hauptleitung
- äh
Hauptbremsleitung
-
und dann reagiert die
Lokomotive. Sie trötet in der Gegend herum und füllt
die Hauptleitung wieder.
Nicht ohne ein schelmische
Grinsen im Gesicht, kommt der Kommentar, dass damit am frühen Morgen
mitten im Dorf sicherlich viele Freunde gefunden werden. Es ist aber nicht
so schwer, dieses Getröte mitten in der Nacht zu unterbinden. Man muss
dazu nur ein Feld auswählen. Diese Funktion zeigt sich in der Anwendung
einfacher, als es sich liest. Der Abschluss ist die
Bremsprobe mit dem
Manometer, damit das
Ventil noch prüft wird.
Schön, das wird also angewendet
und keiner der selbsternannten Sklaventreiber hat etwas dagegen. Nicht zu
laut sagen, er könnte es hören und dann schnell eine Idee entwickeln,
warum das gerade in der Schweiz nicht gehen soll. Die Idee, dass dies auch
vor bald 200 Jahren auch nicht ging, hinkt etwas, denn damals hatte man
keine
Druckluftbremsen. Die Gadgets können angewendet werden und das ist
doch schon ein Fortschritt.
Auch wenn man schnelle Rechner
schmerzlich vermisst, es ist eine neue Maschine und da sollte es wirklich
neue Erfahrungen bringen. Kein Mensch fährt heute noch mit Autos, die mit
Zwischengas geschaltet werden müssen. Gut, kaum jemand, denn Fanatiker
gibt es überall. Das ist bei der Arbeit nicht anders. Ich hänge an den
alten Modellen. Dennoch sollte man sich nicht von den neuen Maschinen
abwenden, die können auch was.
Der Lokführer muss nur
erlernen, wie man dieses bedient. Das macht der im Büro mit der neuen
Soft-ware auch. Also keine so grosse Sache und da man Symbole liebt, muss
man hier nur diese antippen. Schön ist aber dieses Buchholzrelais. Als dieses si-muliert wird, kommt einfach der Hinweis, dass die entsprechenden Stellen informiert werden. Danach steht da, dass man auf die Hilfslokomotive warten muss.
Dafür ist das Reparaturkit gedacht.
Käse, Wurst und Brot, ein Sackmesser und leider kein Bier. So kann man
warten, bis eine der benannten Stellen sich endlich darum bemüht den Anruf
anzunehmen. Ob der
LRZ schneller ist?
Das stimmt zwar nicht, aber ein
Schrank kann nur mit Hilfe des Sackmessers geöffnet werden. Doch was sind
denn hier die entsprechenden Stellen. In der Schweiz wird kaum einer an
einen entlegenen Ort geschickt, wenn er etwas falsch macht. Es gibt eine
Telefonnummer, die kann man rund um die Uhr anrufen. Sofort griff zum
Handy und eintippen. Kürzel Siemens Support und Reparatur. Man könnte es
auch kurz als Hotline benennen.
Das Ziel haben wir beinahe
erreicht, der Tag verging schnell. Zum Abschluss fahren wir noch in die
Abstellgruppe, machen die
Lokomotive
fertig und packen unsere sieben
Sachen. Auch die Zeiten scheinen vorbei zu sein, als uns der Ausbildner
einen feuchten Händedruck gab und meinte, dass man nun auf sein Glück
vertrauen soll. Nun sollte noch ein Test ausgeführt werden. Heute muss
alles mit einem schriftlichen Test und einem Protokoll abgeschlossen
werden.
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Prüfung, oder doch nicht? |
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Wir müssen die Fragen
beantworten, dann wird korrigiert und die Bögen wieder entsorgt. Die Chefs
wollen es so. Also ab an die zwölf Fragen. Was haben wir heute denn
erfahren? Das war doch noch und dann dies… War es nicht anders und es war
noch ein langer Tag. Die Müdigkeit macht sich bemerkbar und das ist in
einem solchen Fall nicht leicht. Bei der Arbeit haben wir unsere Tricks,
hier gehen sie leider nicht so leicht.
Jetzt kommt es, der feuchte Händedruck mit den Worten, dass er uns bei den Leuten der kundigen Lokführer will-kommen heisst.
Die Schulung ist abgeschlossen und der Bogen
kommt zu-rück. 92% und das auch nur, weil ich wieder einmal nicht richtig
lesen konnte. Es ist geschafft.
Fahren dürfen wir nun, doch
erlaubt ist es nicht. Dazu müssen wir den Eintrag in den Beiblättern
haben. Das dauert lange, damit man nicht warten muss, sollen wir eine
Kursbestätigung erhalten. Diese gilt auch als Legitimation um die
Baureihe
193 zu bedienen. Damit können wir den Tag abschliessen und nach Hause
fahren. Früher wurde das noch mit reichlich Alkohol begossen. Heute reicht
die Zeit nicht, denn es geht wieder raus.
Es ist später Abend, noch weiss
die
Einteilung nicht, dass der Kurs erfolgreich war. Das wird dann morgen
eingetragen und ab dann ist es scharf. Der Tag wird kommen, an dem ich
mich nicht so wohl fühlen werde. Das war die Schulung auf dem neuen
Arbeitsgerät. Nicht alles ist anders, aber viel und nun kommt die Zeit in
der man alles vergessen kann. Das
ETCS
Level 1 LS vor fast einem halben Jahr,
jetzt die passende Maschine, ob es auch so lange dauern wird.
Am Tag nach der Schulung
sicherlich nicht, denn ich muss meine erste
Lokomotive
einem Lokführer vom
RCP übergeben. Der ist nicht kundig und dann wird kaum eine BR
BR 193
eingesetzt. Die Frage, wie lange es gehen wird, bis die erste BR 193 an
einem Ort auftaucht, wo sie schlicht nichts verloren hat, ist berechtigt.
So erreichte ich mit zwei
Re 460 auch schon Singen. Die BR 193 in Gossau,
die nach Sulgen will, schafft das nicht so leicht.
Der zweite Teil erfolgt mit
einer
Lokomotive, die den Weg über eine der verbotenen Strecken befährt.
Dort sollte keine
BR 193 kommen. Bei der kreativen
Lokleitung weiss man
aber nie. Da wurde schon versucht eine Maschine der Reihe
Re 484
mit einer
Re 620
in
Vielfachsteuerung zu planen. Dies geht nicht, aber der Druck
könnte zwischen Re 484 und
BR 193 kommen, da das andere können. Der
Besitzer lässt dies aber nicht zu.
Dann kommt das lange Wochenende
und Züge mit
automatischer Kupplung. Die passt hier nicht. Wirklich
durchdacht, ist diese Umstellung auf die neue Lösung auch nicht. Zuerst
wird gefeiert, dann sehen wir weiter und der Tag wird kommen. Viel Zeit,
um sich die Erinnerungen warm zu halten sollte es angeblich nicht geben,
die Dinger werden eingeteilt. Nur wirklich fertig ist die Ausbildung
nicht. Man darf, kann es aber noch nicht.
Wie heisst es so schön, der
letzte leichte Tag war gestern. Die ultimative Fahrt steht noch bevor. Das
ist der Zeitpunkt, wenn ich erstmals vor dem Teil stehe und mich dann
frage, was ich hier soll. Wie war das und so, oder doch so. Egal, ich kann
ja die Checkliste nutzen. Ob der
Fahrplan dabei auch eingehalten werden
kann, ist dann nicht mehr so wichtig. Jeder hat einmal klein angefangen
und nun wird der Tag X kommen.
Im Auto nach Hause und das mit
einem alten Auto. Irgendwann sollte ich dieses auch ersetzen. Ein neuer
Wagen und bei der Ausbildung gibt es tatsächlich auch Parallelen. Es ist
der feuchte Händedruck, der zum Neuerwerb gratuliert. Dann geht es auf die
Fahrt nach Hause. Mit einem neuen Wagen nicht so leicht. Bei der
Lokomotive
sind einige Punkte mehr vorhanden, aber letztlich ist es genau
der gleiche Schritt, den man als Lokführer macht.
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