Goldau – Offenburg (D) - Goldau

Ich konnte heute lange schlafen, denn ich hatte meinen gestrigen Freitag bis weit in den heutigen Morgen hinausgezögert. Nein, ich war nicht frustriert oder kämpfte mit Problemen, sondern bereitete mich auf die nun folgenden Wochen mit Nachtdienst vor. Bei solchen Diensten sollte man am Freitag nicht zu früh müde werden, denn dann wird der erste Tag, der so schon schwer genug ist noch schwerer. Der Schlafrhytmus lässt sich nicht einfach umstellen, das braucht Zeit.

Das ist eigentlich für mich kein Problem, denn ich gehe an Freitagen nie zu früh ins Bett. Dafür schlafe ich am morgen etwas länger. So komme auch ich auf mein Soll. Da das aber nicht immer klappt, musste ich mich halt gestern gegen den Schlaf wach halten. Ich bin froh, dass ich beim aktuellen Wetterbericht mit heissem Wetter nicht Frühdienst habe.

Wie gut das funktionierte, zeigt ein Blick auf den Wecker neben mir. Seine Uhr zeigt gerade 11:50 Uhr an. Langsam entsteige ich dem Bett. Dass draussen schon lange Tag ist, kümmert mich wenig. Denn zuerst geht es ins Bad, Morgentoilette muss auch kurz vor Mittag gemacht sein. In der Küche entlocke ich der Maschine einen Kaffee und dann begebe ich mich zum Briefkasten.

Die grelle Sonne blendet meine noch nicht ganz wachen Augen. In der Wohnung war es abgedunkelt, weil ich die Vorhänge vorgezogen hatte. So erwärmt sich der Fussboden nicht so schnell und es bleibt länger kühl in der Wohnung. Jetzt stehe ich aber im vollen Sonnenlicht der Mittagssonne. Das schmerzt in den Augen, so dass ich sie zusammenkneifen muss.

Schon lange liegt die Zeitung im Kasten, denn die Frühzustellung hat mich diesmal nicht besonders gekümmert. Auch die restliche Post ist dabei. Nur wenig Post hat mich erreicht. Man merkt, auch hier herrscht die berüchtigte Sommerflaute. Die Staumeldungen vom Gotthard hatten gestern den Radio beherrscht. Man sprach von bis zu 30 km. Bei solchen Längen wird es im Kanton unruhig.

Die guten Autofahrer verlassen dann die Autobahn und die ganze Blechlawine rollt durch die Dörfer. Ein normales Leben kann das nicht mehr sein. Ein kurzer Blick auf die nahe Hauptstrasse bestätigt meine Befürchtung, die Autos rollen ununterbrochen am Haus vorbei. Deutsche, Belgier, Niederländer, zur Abwechslung mal ein Zürcher oder Basler. Ach es kommt doch noch ein Urner, es ist der Bus.

Ja, während die Firmen auf Sparflamme arbeiten oder sogar komplett dicht gemacht haben, wird der Verkehr auf der Strasse im Kanton Uri durch den Stau vor dem Gotthard beeinflusst. Dank dem LKW Verbot wird zumindest verhindert, dass die schweren Lastwagen durch die engen Gassen kurven. Die Passstrasse ist einfach nicht mehr für den internationalen Schwerverkehr geeignet. Weitere Alternativen gibt es nicht. Es führen einfach nur zwei Strassen in Richtung Gotthard.

Ich begebe mich wieder ins Haus und öffne in der Wohnung einige Vorhänge, damit es so heiter wird, dass ich die Zeitung auch lesen kann. Ich lese die neusten Nachrichten und schaue auf die Uhr. Mittag ist schon bald durch, langsam sollte ich mich um ein paar Bissen kümmern. Nur, was es sein soll, habe ich mir noch nicht überlegt. Letztlich fällt mir doch noch etwas ein, ich beginne mit der Zubereitung und ich kann mein Essen kochen. Danach geht es an den angenehmeren Teil.

Die Zeit bleibt aber nicht stehen, sondern die Uhr läuft weiter und ich muss mich langsam um meine Arbeit kümmern. Das heisst, ein Blick auf das Mobiltelefon. Keine Nachricht, meine heutige Leistung scheint normal zu funktionieren. Ich kontrolliere noch einmal den Beginn im Programm auf dem Computer. Ich muss mit dem Auto nach Arth-Goldau fahren, denn der letzte Zug hat schon bald Erstfeld erreicht, wenn ich in Arth-Goldau ankomme.

Noch habe ich Zeit, mich anderen Dingen zu widmen. Ich mache noch schnell den letzten Teil an der Homepage. So ist diese wieder bereit zur Aktualisierung. Für einmal bin ich zeitlich gut dran, denn aktualisiert wird erst in ein paar Tagen.

Ich kann noch schnell ein paar Aufgaben für den Verein erledigen. Die Leitung eines Vereins bedingt halt ab und zu, dass man sein privates Interesse in den Schatten stellt. Viel ist es zwar nicht, nur bin ich an Termine gebunden.

Ich muss dem Dachverband noch die Meldung für den nächsten Monat mitteilen. Normalerweise läuft das im Stillschweigen, denn das normale Vereins-programm ist bekannt und wird automatisch ergänzt.

In den Sommermonaten muss ich aber noch einige Ergänzungen machen. Den Auftrag dazu habe ich vom restlichen Vorstand erhalten.

Wir haben im Vorstand beschlossen, dass wir das Klublokal für Besucher öffnen und fahren, wenn die historischen Loks der SBB auf Fitnessfahrt sind. Ein Angebot für die kleinen Kinder und die Angehörigen jener, die sich nicht von einer Ce 6/8 II oder einen schmutzigen alten Ae 6/6 trennen können. Ein Programm, das zudem ohne mich abläuft, denn schliesslich gehöre ich zur schmutzigen Ae 6/6.

Nachdem die Pflicht-übungen abgeschlossen sind, muss ich noch ein wenig in meiner Wohnung aufräumen. Das ist leider in den letzten Tagen etwas vernach-lässigt worden. Deshalb wird es Zeit, dem Staub zu Leibe zu rücken. Staubsauger und Besen helfen hier und letztlich sieht es wieder wohn-licher aus. Nur, viel davon habe ich nicht, denn ich muss mich langsam auf den Weg machen. Die Arbeit ruft.

 

Der Arbeitsweg

Ich muss mit dem Auto nur noch eine Möglichkeit finden, mich in den Verkehr einzufügen. Nur, die Wagen mit den Kennzeichen, die so gar nicht in die Schweiz passen wollen, haben keinerlei Erbarmen mit den Einheimischen. Es dauert lange, doch dann wird mir eine Lücke freigegeben, ich kann mich trotzdem noch in den Verkehr einfügen. Dem Chauffeur des Postautos danke ich für die Grosszügigkeit.

Zum Glück ist der Verkehr in der Gegenrichtung und ich kann frei zufahren. So komme ich dann schnell nach Flüelen. Nur, im Gegensatz zum Frühdienst, gibt es ausser mir noch andere, die auf dieser Strasse verkehren. Wer sich nicht gewohnt ist Kurven zu fahren, hat hier sicherlich Probleme. Nur, warum das Motorrad vor mir mit 40 km/h fährt wundert mich dann schon ein wenig.

Hinten ein riesiger Rückstau und vorne die grosse Lücke. Zum Glück gibt es entlang der Axenstrasse ein paar schöne Stellen. Besonders jene aus der schweizer Geschichte gefällt mir heute sehr gut, denn das Motorrad zweigt in Richtung Tellsplatte ab. Ich kann nun frei zufahren, denn vor mir ist weit und breit kein Fahrzeug zu sehen. Es rückt wieder etwas schneller nach Goldau.

Bis Sisikon klappte es auch, doch nun kommt ein älterer Herr aus Deutschland auf die Idee und schneidet mir die Vorfahrt ab. Als Dank machte er sich dann auf den Weg nach Brunnen. Weil die Gegend hier so überwältigend ist, steigt das Tempo nie höher als bis 50 km/h. Manchmal sind es sogar nur 20 – 30 km/h. Da wird die Axenstrasse lang, denn Überholen darf man hier bekanntlich nicht.

Endlich, Brunnen ist erreicht und der Wagen mit dem Kennzeichen aus Deutschland zweigt zum Dorf ab. Ich habe an der Gemeinde kein besonderes Interesse und setze die Fahrt durch den letzten Tunnel in Richtung Arth-Goldau fort. Zeit habe ich genug eingerechnet, so dass mich die Verzögerung nicht in Bedrängnis bringt. Die Autobahn bringt letztlich den flüssigen Verkehr.

Ein paar Kurven sind es noch, dann habe ich Arth-Goldau erreicht. Den Wagen kann ich unmittelbar beim Eingang zu unseren Diensträumen parkieren. Wie gut die Klimaanlage funktioniert, merkt man, wenn man die Türe öffnet. Draussen sind es gut 30 °C und hier auf dem Parkplatz dürfte es sogar noch ein wenig heisser sein.

Nachdem in den vergangenen Tagen die Temperaturen eher frühlingshaft bis winterlich waren, stieg das Thermometer in den letzten Tagen immer höher. Der menschliche Körper kann sich nicht so schnell anpassen, so hat man das Gefühl, dass diese Hitze grausam sei, aber es ist Sommer und solche Werte sind hierzulande üblich.

Meine Mappe entnehme ich noch dem Kofferraum und dann verschliesse ich den Wagen. Kurz nach Mitternacht werde ich ihn dann wieder benutzen um nach Hause zu kommen. Ein kurzer Blick auf die Uhr lässt mich dabei erkennen, dass ich gut 15 Minuten zu früh angekommen bin. Ein paar Minuten, in denen ich mich sammeln kann und die Vorräte in der Mappe ergänzt werden.

 

Die lange Dienstfahrt

Die Tour beginnt mit Dienstfahrt. Waren zu Zeit des Depots Erstfeld die Dienstfahrten von Chiasso mit über 2 Stunden schon lang, kommen nun die Fahrten nach Offenburg hinzu. Das dauert einfach noch einmal eine Stunde länger. Doch bevor es so weit ist, muss ich mich noch um die Unterlagen kümmern. Neben der LEA muss ich mich noch um meine LA kümmern.

Während die LEA ihre neuen Daten erhält muss ich die LA in meiner Mappe zuerst kontrollieren. Ein Blick auf das Datum verrät mir, dass sie noch aktuell ist. Trotzdem greife ich mir im Schrank noch eine neue Version, denn ende Woche benötige ich dann diese. So habe ich sie schon und muss nicht noch daran denken. Schnell hat man die aktuelle LA nicht bei sich und dann passiert es.

Das EBA macht Kontrolle. Wie bei den Kontrollen des BAV wird dann alles genaustens kontrolliert. Hat der Lokführer die notwendigen Prüfungen, die aktuellen Fahrpläne und ist er im Besitz einer gültigen LA. Fehlt etwas, stehen hohe Bussen an. Da kontrolliert man lieber einmal zu viel. Auch Lokführer bezahlen nicht gerne Bussen.

Aha, die Daten der LEA sind soeben wieder aktuell geworden. Letztlich muss auch hier alles stimmen, sonst gibt es eine Wegweisung vom Arbeitsplatz. Ein Kollege kommt und jammert, denn er müsse nach Bellinzona und dort sei das BAV am kontrollieren. Gestern hätten sie einen Lokführer vom Arbeitsplatz verwiesen, weil er zu wenig gut Italienisch konnte. Diese Sprachkontrollen finde ich nicht gut, denn mit den Sprachfähigkeiten, die wir erlernt haben, kann kein behördliches Gespräch geführt werden.

Nun, die ersten Stunden meiner Arbeit laufe ich nicht Gefahr in einer Kontrolle hängen zu bleiben. Aber auf dem Heimweg ist alles möglich. Kurz vor der Grenze kontrolliert das EBA und dann ein paar Kilometer später das BAV. Spätestens dann ist es aber um meine gesetzliche Arbeitszeit geschehen. Eine Kontrolle dauert dazu einfach zu lange. Sind es dann zwei, dauert es noch länger. Vor allem findet man bei der zweiten Kontrolle die Fehler, die bei der ersten nicht bemängelt wurden.

Die Kontrollen bringen mich so dazu, dass ich gegen gesetzliche Vorgaben verstosse. Vorgaben, die genau bei dieser Kontrolle kontrolliert werden. Wo mag der Sinn einer solchen Kontrolle sein, wenn man damit das Personal nötigt, gegen das Gesetz zu verstossen. Vor allem dann, wenn das durch jene erfolgt, die überprüfen, ob das Gesetz eingehalten wird.

Für den Weg zum Bahnhof wähle ich den sicheren Weg über die Strassen und die Personenunterführung. Das kann ich sogar ohne Warnweste. Es sind ein paar Meter mehr, aber letztlich kann so niemand etwas dagegen haben.

Denn die Gleise sind gefährlich, das kennt jeder Eisenbahner. Viele verloren im Gleisfeld schon ihr Leben. Eine kleine Unachtsamkeit und schon ist es passiert. Ins Gleisfeld gehören nur dafür geschulte Leute mit einem wachen Kopf.

Nur, auf der Strasse ist es auch nicht sicherer. Das vergisst man immer wieder. Aber, kein Mensch liest in der Zeitung der Artikel, wo vom Lokführer gesprochen wird, der unter ein Auto kam. Die Meldung ist einfach zu alltäglich.

Bricht er sich aber im Gleisfeld das Bein, wird mit grossen Buchstaben berichtet, dass die Schweiz haarscharf an einer Eisenbahnkatastrophe vorbei geschrammt sei.

Nun, ich habe es an den Autos vorbei geschafft und auch die zwielichtigen Personen in der Unterführung wollten von mir nichts wissen. Das heisst, ich habe den Bahnsteig sicher erreicht und kann nun auf die Ankunft des Zuges warten. Zu dumm ist nur, dass die Reisenden einen Eisenbahner schneller erkennen, als dem lieb ist. So kommt es, dass ich keine zwei Minuten warte, bis ich befragt werde.

Ein wenig Englisch kann ich. Die Frage ist auch ganz einfach, der Zug nach Zürich HB hält in Zürich HB. Nur, wer will es den Leuten verdenken, sie sind in einem fremden Land, verstehen die Sprache nicht und kennen sich nicht aus, da wird man sehr schnell unsicher. Das ergeht den Leuten aus Deutschland nicht anders, denn sie wollen von mir wissen, wie der Anschluss in Basel nach Hamburg sei.

Ich arbeite bei der Bahn, aber den gesamten Fahrplan von Europa habe ich nicht im Kopf. Ich erkläre deshalb, dass sie den Zugchef nach dieser Auskunft fragen sollen. Der könne Ihnen viel genauere Angaben machen und bis Basel dauert es ja auch ein paar Stunden. Genug Zeit um diese Info zu bekommen. Eine weitere Auskunft nach dem Cisalpino nach Zürich HB kann ich schnell beantworten. Nur, dass es nun Italienisch war.

Früher waren auf den Bahnhöfen Leute vor-handen, die diese Auskünfte erteilten. Be-waffnet mit Kursbuch und Abfahrtstabelle warfen sie sich in den Strudel der Leute. Die Posten hat man abgeschafft.

Die Kosten waren zu hoch, aber das kennen Sie vielleicht von ihrem Arbeitgeber. Die Reisenden wurden im Regen stehen gelassen. In ihrer Not greifen sie nach jedem Strohhalm und wenn das ein Lokführer ist, der eigentlich im Güter-verkehr arbeitet.

Ich kann die Kollegen vom Personenverkehr ja begreifen, wenn Sie sich gegen die Uniformen wehren. Wer will immer Ansprechpartner für die verzweifelten Reisenden sein.

Nicht immer kann der Lokführer helfen, denn er ist ja nicht eine für diesen Zweck ausgerüstete Person und dann kann es schnell passieren, dass die Kundschaft verärgert reagiert.

Wie war das, in St. Gallen konnte ein Eisenbahner nicht sofort die Auskunft erteilen, die der Reisende wollte.

Der Kunde rastete daraufhin aus, packte den Eisenbahner am Kragen und versuchte ihn vor den einfahrenden Zug zu werfen. Wie im Mittelalter, wenn der Bote die Nachricht nicht befriedigend überbringen kann, wird er einfach hingerichtet. Die Unfallzahlen bei den SBB steigen vermutlich so zu schnell an.

Mein Zug kommt, ich kann einsteigen und treffe im Zug einen Kollegen aus Erstfeld. Er ist auf Dienstfahrt nach Basel und führt dann die Rola nach Hause. So wird die Dienstfahrt nach Basel kürzer, denn man diskutiert über viele Punkte aus der Arbeit. Probleme, die bestehen, werden so geklärt und auch der Frust, der beim Personal nach all den Jahren von immer neuen Strukturen und Umbauten hoch ist, wird auch etwas geschmälert.

Da der Wagen nur schwach besetzt ist, stören wir auch nicht zu viele Leute. Aber wir haben Probleme und zwar grosse Probleme. Vieles liegt beim Unternehmen in Scherben und die Drohung vom obersten Chef, dass die Verspätungen dem Personal angelastet werden sollen, macht die Stimmung nicht besser. Hartnäckig hält sich diese Aussage im Kopf des Personals. Aber, letztlich ist ja so oder so der Lokführer schuld. In Zukunft werden wir halt beim Sozialamt vorstellig werden müssen, weil der Chef das Gehalt wegen den Verspätungen einbehält.

In Luzern steigen weitere Leute zu und die Fahrt geht für mich unbemerkt weiter. Die Diskussionen im Zug sind vielseitig. Nur die beiden Eisenbahner sind jetzt ruhig geworden. Jeder denkt über die Befürchtungen nach und letztlich fahren diese Sorgen mit. Eine Ablenkung, die man nicht brauchen kann. Denn schnell ist wegen so einem unangemessenen Ausspruch eines Chefs ein schwerer Unfall passiert. Der Mensch neigt nun mal dazu, sich vor lauter Sorgen in Gefahr zu begeben.

Nach einem Zwischenhalt in Olten erreicht der Zug Basel SBB. Die automatische Ansage teilt dies in drei Sprachen mit. Nur, warum dies beim Zug aus Locarno nicht auch in Italienisch erfolgt, ist etwas, was vermutlich nur den italienisch sprechenden Reisenden im Zug und einem Eisenbahner auffällt. Aber, seit dem Tessin wird vermutlich das Zugpersonal schon die benötigten Auskünfte erteilt haben.

Die kleine Dienstfahrtgruppe trennt sich nun, denn ab hier geht es getrennte Wege. Während der Kollege nach Muttenz reist, besteige ich den ICE nach Offenburg. Ein Blick auf die Abfahrtsanzeige lässt mich erkennen, es gibt einen Zug nach Freiburg und weiter in Richtung Norden. Ein weiterer Zug fährt nach Freiburg und weiter in Richtung Norden. Einer davon hält in Offenburg, nur welcher?

Die Kollegen in der Ausbildung haben es uns eingetrichtert, ihr müsst den späteren Zug nehmen, denn der andere hält in Offenburg nicht. So mache ich mich auf den Weg zum ICE. Jetzt besteige ich die zweite Klasse, denn in Deutschland steht uns nur dieser Ausweis zu. So suche ich mir einen Platz im gut besetzten ICE. Ich finde einen Platz, der ab Offenburg reserviert ist.

 

Ab Basel im ICE

Von Basel SBB bis Basel Badischer Bahnhof wäre eigentlich noch mein Schweizer Ausweis gültig, aber ich will nicht beim nächsten Bahnhof einen neuen Sitzplatz suchen. Die verteilten Flyer mit den Ankunftszeiten lassen mich erkennen, der Zug kommt tatsächlich dann an, wenn meine Pause beginnt. Es stimmt alles, eigentlich kann nicht mehr viel schief gehen.

Die Türen werden geschlossen und der Zug setzt sich in Bewegung. Die Fahrt nach Offenburg beginnt. Ich denke dabei zurück an die Fahrten ab Saarbrücken.

Fahrten, die im Hinterkopf eine Prüfung hatten, eine nicht ganz entspannte Reise ab einem Bahnhof, den man nicht kannte und durch eine unbekannte Gegend. Ja, die Ausbildung war kurz und intensiv, aber nun sind alle Prüfungen und das Abschlussfest überstanden. Der Alltag hat uns fest im Griff.

Die Fahrt nach dem deutschen Bahnhof in Basel ist kurz. Hier steigen viele Leute zu, denn der Bahnhof liegt zwar in der Schweiz, wird aber von vielen Innerdeutschen Reisenden benutzt.

Der Herr in seiner für Schweizer Augen etwas ungewöhnlichen Militärkleidung gehört wohl zu einem dieser Reisenden. Er setzt sich auf der anderen Wagenseite auf einen noch freien Platz.

In dem Moment, wo sich der Zug in Bewegung setzt, sind alle schweizerischen Begebenheiten vorbei und auch die Schweiz wird in wenigen Augenblicken verlassen. Die Strecke ist für mich ja nicht unbekannt, denn es ist genau jene, die ich auch mit einem Güterzug benutze. So kann ich mich mit meiner Lektüre befassen, ein Blick nach draussen erübrigt sich.

Freiburg ist der nächste Halt, kurz vor der Durchsage kam die Kontrolle. Nicht nur die für die Fahrausweise, die ich mit meiner Fahrkarte ohne grosse Schwierigkeiten absolvierte. Auch die Grenzbeamten kontrollieren, wer in Deutschland einreisen darf und wer nicht. Ich schien nicht verdächtig zu sein. Meine Tasche wurde zwar etwas gemustert, aber letztlich blieb es auch dabei.

So kommt dann auch Freiburg im Breisgau und der Zug hält erneut. Wieder steigen Reisende zu, denn die ICE sind in Deutschland sehr beliebt. Nicht zu vergleichen mit der Regionalbahn zwischen Schaffhausen und Singen, wo man oft einfach alleine im Zug sass und mit den Grenzbeamten ein paar Worte wechseln konnte. Hier ist die wichtige Achse, die Rheinschiene. Singen am Hohentwiel ist dazu schon fast in der Provinz.

Nach Lahr beginne ich damit, die Zeitschrift, die ich lese, wegzulegen. Zwar dauert die Fahrt noch einige Minuten, aber ich bin gerade mit einem spannenden Artikel fertig geworden und möchte nicht einen neuen Abschnitt beginnen, den ich dann nicht mehr fertig lesen kann. Die verbleibende Zeit verbringe ich mit sinnlosen Blicken aus dem Fenster. Mein mobiles Telefon klingelt.

Es ist der Kollege, der meinen Zug bewachen soll. Er erkundigt sich, wo ich denn aktuell sei. Ich erreiche in kürze Offenburg, müsse aber noch etwas essen. Deshalb komme ich zur regulären Zeit auf den Zug. Die Durchsage im Zug ertönt. Wir erreichen in kürze Offenburg und verabschieden uns von allen Reisenden bla bla bla. Beim Rest höre ich schon gar nicht mehr zu, denn jetzt kommen Anschlüsse, die für mich persönlich gar nicht wichtig sind. Am Telefon habe ich erfahren, dass mein Zug im Gleis 28 steht. Mehr brauche ich nicht zu wissen.

 

Pause in Offenburg

Lange ist meine Pause nicht und ich muss zuerst noch meine Mappe im Aufenthaltsraum deponieren. Danach geht es in einen nahe gelegenen Imbiss. Dort esse ich eine kleine Zwischenverpflegung. Das muss bis nach Hause reichen. Schliesslich habe ich kurz nach Mitternacht Feierabend. Dann noch mit dem Wagen nach Hause und kurz nach 1 Uhr morgens ins Bett, das könnte hinkommen. Nur, der Weg bis dorthin ist weit.

Vom Imbiss aus erkenne ich, wie ein Zug von SBB Cargo den Bahnhof verlässt. Das müsste eigentlich der Kollege sein, der etwas früher auf Dienstfahrt war. Ein paar Minuten hat sein Zug, aber das lässt mich kalt, denn ich weiss, mein Zug ist ja schon hier. Mein Getränk kommt und ich kann die Limonade in den letzten Sonnenstrahlen dieses wunderbaren Tages geniessen. Ein paar Wolken ziehen in der Ferne auf, aber kein Grund sich Sorgen über das Wetter zu machen.

Mein Essen kommt und ich kann mein Loch im Magen auffüllen. Etwas exotisch ist der Südländer vermutlich schon, aber ich bin hier ganz klar ein Ausländer. Nur, an den Stimmen erkenne ich, dass ich da nicht alleine bin. Viel Zeit um mich mit dem Sozialwesen in Deutschland zu befassen habe ich so oder so nicht. Die Mahlzeit ist grosszügig und gut. Nichts von der vielfach gepriesenen miesen Deutschen Küche.

Gut, ich habe auch schon andere Erfahrungen gemacht. Aber das Casino, also die deutsche Milchküche, empfiehlt jetzt niemand. Dort empfiehlt der Koch, essen sie woanders. Gerade die Milchküche in Arth-Goldau glänzte während der Ausbildung mit feinem Essen. Aber in den Gaststätten hier isst man auch gut. Vielleicht ist ja auch etwas von Frankreich herübergekommen und dort soll die Küche ja gut sein.

Die Zeit drängt, denn bei einer kurzen Pause ist auch das Essen kurz, ich bitte die Bedienung darum, mir die Rechnung zu bringen. Einen verdutzten Blick ernte ich. Ich weiss, denn nur ein Schweizer bittet um die Rechnung. Alle anderen würden das gerne vergessen. Aber die Südländer bedanken sich artig für die erhaltene Rechnung und bezahlen sie brav.

Nun, die paar Euro, die das Essen hier kostet, bringen einen Bürger aus einer Hochpreisinsel nicht gerade an den Rand des Ruins. Ich bezahle mit der für mich ungewohnten Währung. Ich erinnere mich an die Einführung des Euros. Von Schattenwährung und dem verschwinden des Schweizer Frankens wurde gesprochen. Nichts von dem ist passiert, in der Schweiz regiert immer noch die eigene Währung.

Ich verlasse den Imbiss und mache mich auf den Weg zu den Aufenthaltsräumen. Dort angekommen werfe ich die Warnweste über, schnappe mir meine Mappe und begebe mich zum Gleis 28. Wer nicht weiss, wo das liegt, ist in diesem riesigen Bahnhof vollends verloren. Wir aus der Schweiz erreichen nur einen kleinen Teil der Anlagen. In der Ausbildung haben wir aber auch das kennen gelernt und so bin ich gut vorbereitet.

Eigentlich ist mein Pause soeben vorbei. Der Weg zum Gleis 28 gilt als Verschiebung von einem Betriebspunkt zum anderen. So kommen schon ein paar Minuten Wegzeit hinzu. Es zieht sich auch ein wenig bis ins Gleis 28, aber dank den mittlerweile bekannten Pfaden finde ich auch das Gleis schnell. Schwer ist es ja nicht, denn so viele Züge der SBB sind hier nicht vorhanden. Eine Re 482 kann man gut von einer BR 185 unterscheiden.

 

Offenburg - Basel im Schosse der LZB

Ich habe meinen Zug ohne Probleme gefunden, denn es ist der einzige Zug, der hier steht und der eine Lokomotive der SBB angekuppelt hat. Der Weg dahin zieht sich etwas in die Länge. Dabei begehe ich nur einen sehr kleinen Teil der ausgedehnten Anlagen. Es ist sogar ein so kleiner Bereich, dass man den elektronischen Plan massiv vergrössern muss, damit man den Bereich überhaupt erkennt.

Gegen die Anlagen hier, sind viele Bahnhöfe in der Schweiz klein und nur das Ziel meiner ersten Etappe kann da mithalten. Basel RB gehört zu den grössten Bahnhöfen dieser Art in Europa. Bis ich aber dort ankomme, gibt es noch ein oder zwei Schwierigkeiten zu lösen. Eine der Schwierigkeiten beginnt gleich hier in Offenburg.

Da mein Zug im Güterbahnhof steht, muss ich alle Ausfahrgleise überqueren. Bei dem dichten Regionalverkehr ist das nicht immer einfach. In meine Richtung verlassen gleich zwei Strecken den Bahnhof. Eine davon führt in Richtung Schwarzwald und eine weitere Strecke in Richtung Basel. Diese muss ich benutzen. Nur dumm, dass ich dabei jene nach Singen überqueren muss. Dazu steht mir aber keine Überwerfung zur Verfügung.

Bevor ich aber diese Schwierigkeit meistern muss, kümmere ich mich um meinen Zug, den ich soeben erreicht habe. Die Lok ist abgeschlossen, ich muss sie mit meinem Schlüssel öffnen.

Anschliessend kann ich einsteigen und mir die hinterlegten Notizen ansehen. Der Zug ist schon länger hier und so hat der Kollege, der den Zug bewachen musste alle notwendigen Kontrollen und Prüfungen erledigt. Er hat das auf der Rückseite eines Formulars aufgeschrieben.

Ich muss nur noch meine Personalnummer eingeben und am Funk die Fahrbereitschaft melden. Mit dem digitalen Funk ginge das normalerweise einfach über die dafür vorgesehene Taste.

Würde ich das hier machen, ginge das schief, denn dann würde der falsche Bahnhof abnehmen. Da ich aber dem Fahrdienstleiter des Güterbahnhofs funken will, muss ich meine Telefonliste zuerst konsultieren. Die Nummern kenn ich noch nicht auswendig.

Es dauert nicht lange und ich kann meine Bereitschaft melden. Jetzt heisst es warten, die Unterlagen für Deutschland liegen wie gefordert auf dem Führertisch und auch der elektronische Fahrplan ist bereit.

Fehlen tut eigentlich nur noch das grüne Signal. Oh, das ging aber flott, denn bereits kann ich losfahren. Ich habe knapp 5 Minuten Vorsprung auf meinen Fahrplan.

Gestartet wird hier mit der PZB, also mit der punktförmigen Zugbeeinflussung. Da der Zug stand, beginnt nun ein Wechselblinken, das meine Geschwindigkeit reduziert. Da mein angehängter Zug aber mit 1545 Tonnen nicht sehr leicht ist, kann ich beruhigt beschleunigen. So geht es langsam gegen das Ausfahrsignal und dann weiter in Richtung Basel.

Nach ein paar Kilometern ist es dann der Fall, die LZB hat mich aufgenommen. Ich kann vorderhand in der LZB fahren. Eine angenehme Fahrt erwartet mich in den nächsten Minuten. Ich muss nicht immer daran denken, welche Signale werden nun quittiert und welche nicht, bei der LZB gibt es diese Signale gar nicht mehr. Klar sie stehen da, aber gültig sind sie nicht. So führt die Fahrt nach Freiburg im Breisgau.

Normal zufahren konnte ich nicht sehr lange, denn vor mir verkehrte eine Regionalbahn, die mich einbremste. Doch nun komme ich nach Freiburg. Im Fahrplan erkenne ich, dass ich über den Güterbahnhof fahre. Dieser Weg ist kürzer und so kann ich den Reisezug locker überholen. Ein negativer Effekt bleibt aber, denn die LZB verabschiedet sich genau vor dem Vorsignal zur Einfahrt von Freiburg Güterbahnhof. Das Signal ist zudem noch schlecht zu erkennen.

Da dieses Signal aber freie Fahrt zeigt, kann ich beruhigt weiterfahren. Und an den abgestellten Zügen der Rola vorbei fahren. Viele Lastwagen stehen für den Verlad bereit. Lange wird die Wartezeit aber nicht mehr für alle dauern, denn auf der anderen Seite des Bahnhofes hat gerade eine Re 421 den Bügel gehoben. Sie wird dann die Rola nach Basel bringen.

Mein Weg führt auch in diese Richtung. Die Signale zeigen weiterhin grün und so nähere ich mich schnell dem Abzweiger Leutersberg. Grund genug, die Geschwindigkeit etwas zu drosseln, denn die Weichen können nur mit 90 km/h befahren werden.

Hier passiert zudem das umgekehrte, die LZB kommt im letzten Augenblick und dann heisst es bremsen, denn die Strecke fällt hier leicht und so kann es dann allenfalls kurz werden.

All das ist natürlich nur eine Schwierigkeit, wenn die Signale rot sind. Da mir aber die LZB die Fahrt mit 90 km/h zulässt, kann ich weiterfahren. Mein Wunsch ist erfüllt, denn ich bin vor der Regionalbahn.

Aber auch vor den ICE, die hier um einiges schneller fahren als ich. Wie weit werde ich kommen? Wo wird die Überholung stattfinden? Fragen, die vorderhand nicht beantwortet werden.

Ein Blick in den Fahrplan lässt mich erkennen, dass ich knapp 10 Minuten früher unterwegs bin, als ich das eigentlich sollte. Keine guten Voraussetzungen, denn dann kommt man schneller in die Überholung. Viel Platz gibt es auf dieser dicht befahrenen Strecke nicht. Die LZB zeigt mir aber eine ungehinderte Fahrt an. Zumindest auf den nächsten 4000 Meter.

Die Bauarbeiten an der neuen Strecke laufen auf Hochtouren. Hier in Schliengen sollte dann die Linie durch den Katzenberg enden. Dieser Tunnel umfährt den spannendsten Teil der ganzen Fahrt. Aber die Einwohner werden es dankbar zur Kenntnis nehmen. Für mich bedeutet die Baustelle aber, dass sich die LZB in wenigen Momenten melden wird, denn die enge Kurve von Rheinweiler nähert sich.

Ob ich den weiteren Ausbau nach Offenburg als aktiver Lokführer noch erleben werde, ist fraglich. Denn das Projekt kämpft mit vielen Gegnern und diese nutzen jeden möglichen Rechtsweg das Projekt zu bekämpfen. Die aktuelle Wirtschaft lässt zudem auch offen, ob es denn eine Steigerung der Kapazität überhaupt braucht.

Die Bögen in Rheinweiler und um Istein sind auch schon geschafft, jetzt kann ich wieder 100 km/h fahren. Immer noch sind die ICE hinter mir. Zeit aufgeholt haben sie in den letzten Minuten nicht, denn auch ein ICE fährt nicht schneller um Rheinweiler und Istein. Jetzt aber gegen Basel wird er schneller. Oft reicht es dann nur noch bis Haltingen.

Auch bei mir wird es so sein, denn die LZB lässt mich erkennen, dass ich einen Halt zu erwarten habe. Mein Funk meldet sich. Ich nehme den Anruf an und kann mit dem Fahrdienstleiter vom Rangierbahnhof Basel Badisch sprechen. Ich werde durch den Rangierbahnhof und das Hafengleis umgeleitet. Ob ich denn Streckenkunde habe. Klar, das habe ich, denn das Hafengleis habe ich schon über 100mal befahren. Sogar die Zufahrt von Haltingen her habe ich mit meinem Kollegen befahren.

Ich kann also Haltingen verlassen. Bei diesem Gedanken kommt die LZB, das Ende-Verfahren beginnt und ab jetzt ist die LZB Vergangenheit. Noch wenige Kilometer nach deutschem System und dann geht es gewohnt weiter. In der Ferne kann ich einige Blitze ausmachen. Scheinbar ziehen dem Jura entlang noch ein paar Gewitter. Gemeldet wurden sie ja. Die Einfahrt in den Bahnhof Basel Badisch Rangierbahnhof erfolgte auch ohne Probleme, und ich komme vor dem Sperrsignal zum stehen.

Lange bleibe ich nicht stehen, denn ich kann meinen Weg ohne Verzögerung fortsetzen. Wie oft machte ich das schon und bisher war es immer eine einfache Sache. Rangiermässig nach dem Hafengleis. Da die Signale hier keine SBB-Zugsicherung hatten, erübrigte sich die Manövertaste. Jetzt aber habe ich die PZB und die ist hier sehr wohl montiert worden.

Nun, es klappte und beim Hauptsignal im Hafengleis wird auch schon die Fahrt mit 40 km/h erlaubt. Keine Zwangsbremsung und kein unnötiger Stopp. Die letzten deutschen Signale nähern sich und in Basel Badischer Bahnhof kann ich den ICE erkennen, der mich mittlerweile überholte. Nun aber nehmen beide Züge einen anderen Weg und so kann ich zufahren. Ich beginne langsam mit dem systembedingten Landeswechsel.

Dieser beginnt mit dem Abmelden der Funkdaten und dem Wechsel des Funks. Ab jetzt ist wieder der SBB Funk in Betrieb. Eigentlich müsste man etwas später umschalten, aber durch die Fahrleitungsschutzstrecke hat man dazu wunderbar Zeit. Man kann sich so den Stress ersparen. Das passiert halt, wenn die, die die Tafeln montieren noch nie einen Zug geführt haben. Die Tafeln stehen dann am dümmsten aller dummen Orte. Man nennt das auch Signalversteckis.

So, ich bekomme auch wieder Schweizer Strom und vor mir taucht eines der vertrauten Signalbilder auf. Jetzt wäre es falsch, sich mit dem Gedanken, ich bin zu Hause und die Zugsicherung habe ich im Griff, abzulenken. Mitnichten, denn noch hat meine Lok keine Ahnung vom Wechsel und deshalb ist auch noch die PZB aktiv. Schnell passiert es dann. Aber ich hatte wieder Glück und komme ohne Probleme im Bahnhof  Basel RB Gleis A 16 an. Die erste Etappe ist geschafft.

 

Systemwechsel mit Handicap

Normalerweise dauert ein Systemwechsel in Basel knapp 5 Minuten. Trotz der vorgerückten Tageszeit benötige ich ein paar Minuten mehr. Der Zug wurde in Hamburg angehängt und seither ist die Lok mit diesen Wagen unterwegs. Das heisst, es ging heute am frühen Morgen in Hamburg los. So weit von der Schweiz entfernt kann niemand wissen, wie man die Zugsicherungen der Schweiz prüft. Schliesslich haben ja die Kollegen in Erstfeld auch keine Ahnung von PZB und LZB.

So muss ich neben dem ZUB 121, das ich hier wieder eingeschaltet habe auch die Zugsicherung prüfen. Das benötigt halt ein wenig mehr Zeit. Letztlich spielt das auch keine Rolle, denn ich bin ja vorzeitig angekommen. Noch bin ich auch nicht so geübt, dass jeder Handgriff beim Systemwechsel ohne langes Nachdenken klappt. Es ist halt so, wenn man zu den Neuen gehört, muss man noch viel mit dem Kopf arbeiten. Später haben sich die Abläufe eingespielt und die Handgriffe sitzen.

Die Prüfungen verliefen ohne Probleme, denn ich kenne deren Abläufe ja. Nur, noch fehlt mir die Belastung für die Schweiz. Nor-malerweise haben unsere Züge einen internationalen Bremszettel.

Nur dieser Zug hat keinen IBZ und muss nun die Unterlagen für die Schweiz noch haben. Meiner LEA kann ich aber entnehmen, dass die Papiere hier gebracht werden sollen.

Der Passus mit der Verspätung kann ich getrost vergessen, denn ich soll ja erst in 15 Minuten losfahren.

Nur, es kommt niemand und die Zeit verrinnt. Langsam beschleicht mich der Gedanke, der Bote könnte einfach warten, bis ich dann zu spät sei, dann könne ja der Lokführer in paar Meter laufen.

Nur, diese Freude mache ich dem guten Mitarbeiter nicht, denn ich versuche es einmal über das Stellwerk.

Meine Idee dabei ist, Infrastruktur-mitarbeiter werden vielleicht mitein-ander sprechen.

Nachdem ich am Funk antwort bekomme, melde ich mich und schildere mein Problem. Überrascht hat mich die Antwort nicht, denn das Stellwerk meinte, dass das ihn eigentlich nicht kümmere. Energisch teilte ich ihm nun mit, dass er die betreffende Telefonnummer hat. So könne er doch…  Es dauert dann noch ein paar Minuten, aber dann kamen die sehnlichst erwarteten Papiere. Hier in Basel ist es immer noch trocken und die Gewitter ziehen weiter südlich durch, also auch kein Grund, warum der gute Mann nicht kommen sollte.

Er entschuldigt sich mit der Mitteilung, dass er gar nicht bemerkte, dass ich angekommen bin. Ja, ich danke und wünsche ihm einen schönen Abend. Die fehlenden Papiere habe ich ja jetzt. Dabei denke ich mir aber, dass so ein 500 Meter langer Zug mit 1545 Tonnen doch sehr schnell übersehen werden kann. Mich beschleicht einfach wieder das Gefühl, dass man einfach wartet, denn der Lokführer kommt ja schon einmal vorbei und holt die Papiere. Ein verspäteter Zug, spielt ja keine Rolle.

Eine Arbeitsauffassung ist das schon, und letztlich müsste ich ja dann wieder gerade stehen. Da ich aber jetzt nur noch von hier weg will, beeile ich mich mit der Eingabe der Zugdaten. Die Eile ist berechtigt, denn mein Zug mit 1545 Tonnen ist so schwer, dass ich mit den vier Triebachsen auf nassen Schienen kaum vom Fleck komme. Die Gewitter in der Ferne könnten ja näher kommen.

Die letzte Handlung beim Wechsel ist dann die Fahrbereitschaft. Diese melde ich am Telefon, denn den armen Kerl im Stellwerk habe ich ja schon genug genervt. Ich melde mich direkt beim Bediener des Signals und das ist das OBZ in Basel. Endlich, das Operative Betriebszentrum nimmt das Telefon ab. Ich melde: „Zug 43017 mit Überlast in Basel RB Gruppe A Gleis 16 fahrbereit.“

Als Antwort erhalte ich die Information: Die Bözberglinie sei wegen Erdrutsch gesperrt und ich werde mit meinem Zug über Olten umgeleitet. Ob das denn gehe? Klar, ich darf auf beiden Strecken fahren. Wer will schon freiwillig warten, bis eine Strecke geöffnet wird. Zumal, die Umleitung ist erlaubt und ich bin Streckenkundig. Lange war das nicht mehr der Fall, aber eine Umleitung kann immer passieren. Die Fahrt gehe zumindest bis zur letzten Gruppe des Bahnhofes. Dort werde ich dann noch einen Moment warten müssen.

 

Basel RB Gruppe D

Nachdem ich in der D-Gruppe angekommen bin, steht die Wartezeit an. Wie lange die dauert, hat kein Mensch gesagt. Neben mir steht ein weiterer Zug der SBB und ich wechsle mit dem Kollegen ein paar Worte. Lange steht er auch noch nicht hier, denn er kam zu spät aus Deutschland. Auch er weiss nichts. Sonst noch ein paar Worte zum Wetter, das sich nun auch hier in Basel zu verschlechtern scheint.

Mein Natel meldet sich. Ein SMS von meinem Bruder. Er meldet schwere Gewitter im Raum Wohlen. Meine Antwort ist klar, hier noch trocken und im Moment stehe ich in Basel. Daraufhin erfolgten noch ein paar weitere SMS, bei denen es über mehr oder weniger persönliche Dinge ging. So verging die Zeit. Abgeschlossen wurde dann mit den Worten. „Im Notfall melde ich mich bei Dir zur Übernachtung“ und“ Kannst ja klingeln“.

Ein Blick auf die Uhr verrät, ich stehe schon bald eine Stunde vor dem Signal. Warum? Das weiss ich nicht, denn seit dieser Zeit herrschte im Funk Totenstille. Ein paar Reisezüge fuhren durch, aber sonst kein Wort auch nicht am Lautsprecher, der neben der Lok montiert wurde. Wenn ich nun daran denke, dass ich Leute in meinem Zug informieren müsste, was sollte ich sagen. Keine Info und das eine Stunde lang. Zum Glück sind Container da etwas geduldiger.

Es dauerte noch eine weitere halbe Stunde, bis sich einmal ein Kollege dazu durchringen konnte, am Funk zu fragen. Seinen Mut bewundere ich noch heute. Hätte er das doch bloss nicht gemacht, denn die Antwort war alles andere als erbaulich. Nach fast 2 Stunden warten, erfährt man endlich, dass am Hauenstein wegen der Baustelle keine Güterzüge angenommen werden. Schön haben wir noch den analogen Funk, beim digitalen Funk wüsste ich immer noch nichts.

Wie hätte ich mich über einen Kaffee gefreut. Der Weg zur Maschine war nicht weit und mit einer heissen Tasse Kaffee sieht die Welt doch viel besser aus. Da wir hier aber eine Stunde lang für blöder als blöd verkauft wurden, frage ich mich, was denn SBB Infrastruktur unter Kundendienst versteht. Aber Lokführer sind ja so oder so nur Idioten und sonst nicht besonders intelligente Leute.

Nein, das ist sicher nicht meine Meinung, aber in Foren und bei solchen Situationen beschleicht mich dieser Gedanke immer wieder. Niemand kümmert sich um den Lokführer. Während bald 90 Minuten könnte ich mit einem Schwächeanfall auf der Lok liegen und kein Mensch würde dies bemerken. Warum? Weil sich niemand um die Lokführer kümmert. Ach ja, Lokführer sind ja Verbrauchsmaterial. Dieser zwar nicht ernst gemeinte Ausspruch während einer Schulung wird in solchen Situationen zur bitteren Realität.

Ah, der Kollege neben mir kann endlich weiterfahren. Eigentlich hätte er ja vor 10 Minuten Feierabend gehabt, aber erst jetzt verlässt er Basel. Ich bleibe weiter hier stehen ohne Info, wann es dann mit mir weitergehen soll. Fehlanzeige, schliesslich ist es ja nur ein Lokführer, der braucht ja nichts zu wissen. Dumme Leute soll man schliesslich dumm halten. Zumindest so fühle ich mich im Moment. Noch ahne ich nicht, was mich erwartet.

Endlich, nach 2 Stunden rotem Signal wird es grün. Ich befürchte schon fast, dass ich träume. Zur Sicherheit melde ich noch einmal, dass mein Zug Überlast hat und ich in den Steigungen freie Fahrt benötige. Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste. Schliesslich hatte ich vor 30 Minuten in Arth-Goldau Feierabend und will eigentlich nur noch nach Hause. Hier in Basel mag es sicher schön sein, aber ich schlafe lieber im eigenen Bett, als auf einer Lokomotive der SBB.

Auf meine Frage, wo ich denn durchfahren sollte, erfahre ich leicht genervt, dass ich wieder über den Bözberg fahre. Schön, dass das der Lokführer auch noch erfährt. Vermutlich melde ich mich an die gewerkschaftliche Weiterbildung an. Dort wird sicher ein Kurs in Hellsehen vermittelt werden. Nein sarkastisch habe ich das nicht gemeint, denn ich kann ja nicht ahnen, dass die Linie mittlerweile wieder befahrbar ist. Warum auch, denn niemand informierte mich.

 

Es geht nach Hause

Die Beschleunigung ist nur mässig, denn in dem Moment, wo ich die hohen Zugkräfte verlange, reagiert die Lok mit durchdrehenden Rädern. Eilig habe ich es auch nicht, denn noch zeigt das Signal vor mir Warnung. Daran ändert sich auch nichts. Die erste Steigung wird somit bereits zum Problem. Mit 20 km/h nähere ich mich dem Signal. Es geht ein Signal weiter, dann ist wieder ein Halt zu erwarten.

Wie schön wäre es gewesen, ich hätte den ebenen Bahnhof Pratteln zum beschleunigen nutzen können. Daraus wurde nichts und das weit entfernte Signal ist immer noch rot. Die Geschwindigkeit liegt bei ca. 15 km/h.

Genau weiss ich das nicht, denn der Zeiger zeigt so alles zwischen 15 und 30 km/h an. Das Signal wurde mittlerweile orange.

Ich gebe keine weitere Zugkraft, denn da geht gar nichts mehr. Mit Sand versuche ich zumindest ein paar Kilometer an Geschwindigkeit zu gewinnen.

Das Signal zeigt mittlerweile Fahrt. Nun, viel mehr kann ich nicht machen, denn die Schienen sind einfach zu rutschig. Nach dem Bahnhof folgt ein Gefälle. Das wird dann meine Rettung sein, denn ich kann dann endlich die erlaubte Geschwindigkeit von 80 km/h erreichen.

Zwar erlaubten die Wagen 100 km/h, nur einer davon ist so schwer beladen, dass man in der Schweiz nur noch 80 km/h fahren darf. Anscheinend sind nicht nur die internationalen Lastwagen zu schwer für die Schweiz, sondern auch die Züge.

Aus der Beschleunigung wurde nichts, denn in Kaiseraugst ist schon wieder ein Halt angekündigt. Ich frage mich, was denn vor mir verkehren könnte, denn mit maximal 45 km/h war ich so ziemlich das langsamste auf dieser Strecke. Eigentlich müsste selbst die langsamste S-Bahn über alle Berge sein. Dieser Berg heisst Dossenboden und der macht mir nun langsam wirklich Kopfschmerzen.

Am Einfahrsignal Rheinfelden ist es dann so weit. Ich komme zum stehen. Nein, nicht weil ich zu wenig Zugkraft aufbaue, sondern weil das Signal rot zeigt. Meine Nerven werden arg strapaziert. Kurz vor dem Halt ruft mich das OBZ auf. Wie schön, ich bremse auf ein rotes Signal und werde am Funk gerufen. Warum kapieren die Fahrdienstleiter nicht, dass wir in solchen Fällen keine Antwort geben dürften?

Nach dem Halt erfahre ich dann den Grund. Ich benötige für die nach-folgende Strecke noch einen Sammel-befehl.

Zwischen Dossenboden und Mumpf muss ich mit Fahrt auf Sicht fahren. Langsamfahrsignale seien keine aufge-stellt.

Seit wann haben wir Langsam-fahrsignale zur Ankündigung von Fahrt auf Sicht? Ich muss wohl dringend wieder den dicken blauen Ordner studieren.

Nachdem der Befehl ausgefüllt ist, bestätige ich die Angaben. Das Funkgespräch beende ich mit den Worten. Ich benötige nach Möhlin jedoch freie Fahrt.

Die Antwort, das Signal vor mir werde jeden Augenblick grün. Tatsächlich grün, eine recht ungewohnte Farbe.

Noch muss ich den Befehl fertig schreiben und dann an der vorgesehenen Stelle befestigen. Das dauert aber nur wenige Sekunden.

Ich kann den Zug beschleunigen. Hier ist es eben und so komme ich nach dem Bahnhof mit 65 km/h raus. In der folgenden Steigung vermochte ich diese Geschwindigkeit ganz knapp nicht zu halten. Trotz Sand fällt die Geschwindigkeit wieder auf 55 km/h. Es wird wieder flacher. Das Signal vor mir kündigt 120 km/h an. Davon bin ich weit entfernt. Eigentlich bedeutet das nichts Gutes.

Im Normalfall würde ich jetzt die Zugkraft reduzieren, denn das Blocksignal ist noch auf Halt. Nur, da ich im Moment um jeden Tick mehr Geschwindigkeit froh bin, mache ich das nicht, ich erreiche so trotz allem letztlich noch 75 km/h. Am Ausfahrsignal in Möhlin hat sich nichts geändert.

Als ich das in orange leuchtende Vorsignal erkenne, schiessen mir nur zwei Worte durch den Kopf „Ihr Vollidioten“. Danach quittiere ich die Warnung und lasse den Zug abbremsen. Die Geschwindigkeit fällt immer mehr und letztlich komme ich vor dem roten Signal zum stehen. Den Zug lasse ich gebremst, denn ich glaube nicht, dass ich mit der Lok den Zug halten kann. Die 12 ‰ sind einfach dafür zu steil.

Zum Glück sieht niemand mein sorgenvolles Gesicht, denn jetzt könnte man einen Lokführer sehen, den ernste Sorgen plagen. Das Signal wechselt auf orange. Nun, jetzt kommt die Stunde der Wahrheit. Überrascht mich die Lok oder sind meine Befürchtungen berechtigt? Hat Petrus ein Einsehen und trocknet mir die Schienen? Ein Versuch ist es wert. Dann bin ich schlauer.

Die Zugkraft wird auf den maximalen Wert eingestellt und dann löse ich die Bremsen und schmeisse Sand auf die Schienen. Wer religiös ist, hätte jetzt wohl gesagt, dass es nun in Gottes Hand läge. Die Lok verträgt diese hohen Stromwerte ohne Probleme. Sorgen machen mir die Schienen. Der Zug löst sich langsam. Nur, die Lok hüpft scheinbar nur kurz und dann geht es zurück. Der Zug kommt nicht mehr weg.

 

Steckengebliebener Zug

Mit dem Funk erreiche ich niemanden. Bleibt mir nur noch das Handy. Ich rufe das OBZ in Basel an. Dort melde ich mich und melde, dass Zug 43017 vor dem Signal 66 R/S mit Überlast steckengeblieben ist. Die Frage des Fahrdienstleiters wundert mich ein wenig, denn er will wissen, wo ich denn stehe. Scheinbar hat er mich gefunden. Jetzt kommt die Frage, ob ich denn einen Lokdefekt habe. Nein, das habe ich nicht, denn ich habe Überlast und komme wegen den nassen Schienen nicht mehr weg.

Das war wohl zu viel, denn eine Antwort bekomme ich nicht mehr. Ich kapituliere. Was soll ich da noch melden, es ist so. Aha, er kommt wieder, ob ich denn eine Hilfslokomotive benötige. Ja doch, denn ohne habe ich es ja versucht und es geht nicht. Der Zug ist einfach zu schwer. Wäre nett, wenn man mir helfen könnte. Mittlerweile habe ich das Telefonat beendet. Ob alles wirklich angekommen ist, weiss ich nicht.

Ich melde mich bei der Leitstelle in Arth-Goldau. Dort melde ich, dass es wohl etwas länger gehen werde, bis ich komme, denn ich sei stecken geblieben. Er bedankt sich für meine Meldung und wünscht mir eine gute Heimreise. Eine erste Veränderung tritt ein, denn das mittlerweile grüne Signal vor mir, wird wieder orange.

Eine erste Phase der Ruhe tritt ein, denn hier mitten in der Nacht mitten auf einer Strecke ist es sehr dunkel draussen. Gestört wird diese Ruhe eigentlich nur durch das Gewitter, das in dem Moment über meinen Zug hinweg zieht. Wenn jetzt der Blitz einschlägt, muss ich in dieses miese Wetter und den Zug sichern. Mit meinem bisherigen Glück wird das auch eintreffen. Das erste Gewitter habe ich schadlos überstanden.

Mein Telefon klingelt. Es ist die Cargo Leitzentrale in Basel. Sie habe bereits alles geregelt. Die Lok des Zuges hinter mir werde mich auf die Höhe schieben. Das sei eine schnelle und einfache Lösung. Der Kollege auf der hinteren Lok werde sich in jedem Augenblick melden. Oh, eine schnelle Lösung, das klingt gut. Ich bedanke mich für die gute Arbeit.

Nach 5 Minuten klingelt das Telefon erneut. Es ist wieder die CLZ. Resigniert stellt sie fest, dass der Zug, der mir helfen sollte soeben an mir vorbei fahre. Das OBZ wollte anscheinend nicht mitspielen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Frau am Telefon für mich gekämpft und verloren hat. Das macht gar keine Freude und langsam beginne ich mich ernsthafte Gedanken zu machen.

Es kehrt wieder Ruhe ein. Am Funk höre ich, wie einem Zug die Fahrt auf Sicht aufgehoben wurde. Das war aber auch alles. Ich richte es mir bequem auf der Lok ein. Ich habe jetzt auch Zeit, mich um die Meldung an meinen Chef zu kümmern. Diese fülle ich in der LEA aus. Alle Angaben schreibe ich in das vorgegebene Formular. Offen lasse ich nur die dadurch verursachte Verspätung. Mittlerweile sind es 30 Minuten, aber von einer Hilfslokomotive habe ich bisher noch nichts bemerkt.

Eine Re 6/6, die als Lokzug verkehrt fährt in der Gegenrichtung an mir vorbei. Die hätte eigentlich ja auch helfen können. Nur es gibt keine Info und auch sonst bin ich hier so ziemlich einsam. Zum Zeitvertrieb zähle ich die Blitze des Gewitters Nummer 2, das über meinen Zug hinweg zieht. Eine weitere Chance für einen Einschlag. Eine Ae 6/6 fährt vorbei. Natürlich auch in der Gegenrichtung und alleine.

Die erste Stunde stehe ich hier. Bemerkt habe ich noch immer nichts. Eine Information, was denn gemacht wird -Fehl-anzeige. 

Da ich es mir ja bequem eingerichtet habe, kann ich getrost etwas die Augen schliessen. Schliesslich habe ich vor bald 11 Stunden mein zu Hause verlassen.

Dort wollte ich um diese Zeit schon lange im Bett liegen.

Schon vor Jahren habe ich es mir angewohnt, einen Snack in der Tasche zu haben.

Der hilft in solchen Situationen immer wieder etwas weiter. Während ich den Snack kaue und ab und zu einen Schluck aus der Getränkeflasche nehme, beobachte ich das Gewitter 3, das sich soeben meinem Zug nähert. Schon ein eindrückliches Schauspiel so ein Gewitter. Die Blitze erzeugen bei jedem eine gewisse Ehrfurcht vor der Natur.

Mein Natel klingelt. Oh, scheinbar ging ich nicht vergessen. Es ist die Leitstelle, die mir mitteilt, dass eine Hilfslokomotive von Basel kommen werde. Wann das denn sein wird, kann man mir aber leider nicht sagen. Zumindest Lok und Lokführer seien bereit. Das ist ja schon etwas, denn mittlerweile stehe ich seit 90 Minuten hier. Den Druck auf der Blase habe ich zwischen zwei Gewittern im nahe gelegenen Wäldchen abgebaut. Zwar wurde ich dabei nass, aber in die Hosen mache ich seit vielen Jahren nicht mehr.

Es dauert nicht sehr lange, bis sich mein Natel wieder meldet. Jetzt ruft der Kollege an. Er sei auf der Lok und habe sich beim Fahrdienstleiter gemeldet. Scheinbar sei aber keine Eile vorhanden, denn er stehe immer noch am gleichen Ort. Wir verabschieden uns mit der Abmachung, dass er sich meldet, sobald er am Zug ist.

Dann wurde es wieder ruhig und ich konnte ein wenig die Augen schliessen. Die Zeiger meiner Uhr wanderten mittlerweile gegen 3.30 Uhr, das heisst, ich stehe jetzt dann bald 2 Stunden an dieser Stelle. Die Hilfslokomotive ist noch nicht da. Ohne komme ich nicht mehr weg. Aber eben, wie war das, Lokführer sind Verbrauchsmaterial oder vielleicht doch blöde Kerle, dass sie hier so geduldig auf Hilfe warten.

Ein Ruck geht durch meinen Zug. Ich glaubte schon fast, dass ich das geträumt habe, aber es ist eine Tatsache, hinten hat sich eine Lok an meinen Zug bewegt. Die Luftleitung lässt mich das erkennen. Ein Lichtblick am dunklen Horizont der Nacht. Die Fahrt kann jetzt dann bald weitergehen. Nur, warum meldet er sich nicht am Funk. Das Natel klingelt. Es ist der Kollege der Schiebelokomotive.

Der Teufel hat es wohl auf mich abgesehen. Mit meiner Lok darf in der Schweiz nur analog gefunkt werden. Die Schiebelokomotive hat einen digitalen GSM-R-Funk. Zum Glück haben Lokführer ja Mobiltelefon und der digitale Funk in der Schweiz kann mit diesen eine Verbindung aufbauen. So erledigen wir die obligatorische Bremsprobe. Die Schiebelok meint zum Schluss nur, dass ich, wenn das Signal fahrt zeigen würde losfahren kann.

Das Signal zeigt seit 135 Minuten Fahrt. Ich melde mich zur Sicherheit noch beim OBZ in Basel. Ich werde mich vor Abfahrt bei ihm melden. Langsam schwindet die Konzentration und beim wählen habe ich die falsche Rufnummer erwischt. Im OBZ habe ich den Bearbeiter des Raumes Basel an Telefon. Ich hätte aber das Fricktal benötigt. Es ist ja klar, dass mir mein Fehler auf bitterböse Art mitgeteilt wird.

Ich meine nur, dass ich etwas müde bin, ob er mir vielleicht die Nummer von seinem Kollegen geben könnte. Es dauerte einen Moment, bei dem ich am Telefon mithören konnte, wie er seinen Nachbarn gefragt hat, was er denn für eine Nummer habe. Am liebsten hätte ich geschrieen, hätte er nicht einfach rasch fragen können. Egal, ich will eigentlich nur noch nach Hause.

So tippe ich erneut eine Telefonnummer in mein Handy und rufe jetzt hoffentlich den richtigen Gesprächspartner an. Endlich, ich habe den richten Fahrdienstleiter erwischt. Ich melde, dass ich wieder fahrbereit bin. Zur Antwort erfahre ich, dass das gehe, es werde gleich grün werden und dann sei schnelle Fahrt gewünscht. Hä, schnelle Fahrt bei Fahrt auf Sicht, das könne er glatt vergessen.

Jetzt, nach zwei Stunden warten und warten, bekomme auch ich noch den geänderten Befehl. Die Fahrt auf Sicht ist aufgehoben. Und 80 km/h sind zulässig. Mein Zug ist nicht schneller. Dann ist ja alles klar. Auch jetzt wird der Befehl geschrieben angeheftet und bevor ich losfahre, tippe ich beim Formular der LEA 145 Minuten zusätzliche Verspätung ein. Dann erscheint der Fahrplan, ich lösche das Licht und rufe die Hilfslokomotive an.

 

Es geht nach Hause II

Es geht wieder los. Dank der zusätzlichen Lok am Schluss geht das auch recht schnell von statten und so erreichen wir schnell die 80 km/h. Da der Hilfslokomotive niemand gesagt hat, wie weit sie mitkommen muss, habe ich gleich beschlossen, dass sie bis Effingen bleibt, dann geht es schon noch nach Hause. Den Erdrutsch, der das ganze Chaos verursachte, erkenne ich nicht, denn eine Baumaschine steht an dieser Stelle.

Die Fahrleitungsschutzstrecke kommt. Normalerweise melde ich das am Funk. Nun greife ich zum Natel. Die Hilfslokomotive nimmt ab und ich informiere sie über die Schutzstrecke. Ein OK kommt zur Antwort. Er sei zudem informiert worden, dass er bis Othmarsingen am Zug bleibe. Mir soll es recht sein. Er müsse mir den Bözberg hoch schon noch ein wenig helfen, denn die Schienen seien nass und meine Re 482 sei auch mit seiner Hilfe recht nahe am Limit.

Wie schnell so Stationen vorbeihuschen können. 80 ist doch eine hohe Geschwindigkeit. Zumindest wenn man mehr als 2 Stunden gestanden ist. Für eine schnelle Heimfahrt ist sie eher hinderlich.

Aber was soll’s, ich bin ja schon froh, dass es überhaupt weiter geht. Der Zug hat nun 4.5 Stunden Verspätung und ist immer noch mit dem ursprünglichen Lokführer besetzt. Seit fast 8 Stunden sitze ich auf dieser Lok und konnte kaum meine Notdurft erledigen.

Effingen ist erreicht, es geht nun wieder bergab, das ist schön, denn so steil wird es auf meiner Fahrt nie mehr. Die Talfahrt benutze ich um die Bremsen des Zuges zu prüfen. Die funktionieren immer noch und so geht es durch den Bözbergtunnel.

Die Fahrt führt nun in Richtung Brugg. Und ich fahre schön die erlaubten 80 km/h. Eigentlich nichts besonders, nur die Lok am Schluss des Zuges darf ich nicht vergessen.

Ein Ruck geht durch den Zug. Was ist passiert? Ein Blick auf die Instrumente. Keine Störung auf der Lok, kein Abfall der Bremskraft. Der Druck in der Hauptleitung 4.9 bar. Der ist aber tief! Ich erkenne, dass die Luft ergänzt wird. Was war passiert, ich kann anhand meiner Anzeigen nichts feststellen und der Zug wird auch nicht gebremst, sondern rollt mit 80 km/h weiter.

Solange alles so bleibt, kein Problem. Erneut geht ein Ruck durch den Zug. Sofort blicke ich auf das Manometer für die Hauptleitung. Tatsächlich, die Luft fällt auf 4.6 bar zusammen, wird dann aber sofort wieder ergänzt. Eine Lokstörung kann ich nun wirklich nicht brauchen. Die Schiebelokomotive ruft an. Ich nehme an. Aha, die Rätsel haben sich gelöst, es war eine Störung auf der Hilfslokomotive.

Wir erreichen Brugg, ab jetzt muss er ja nicht mehr elektrisch bremsen und dann sollte das ja kein Problem mehr darstellen. Schliesslich ist Othmarsingen schon bald in Sichtnähe. Flott geht die Fahrt in Richtung Lupfig. Hier wird schon schwer gearbeitet. Nur, Zeit um mich an diesen Arbeiten zu vergnügen habe ich nicht, denn ich fahre mit 80 km/h gegen Othmarsingen.

Erneut geht ein Ruck durch den Zug und die Luft sinkt wieder ab. Gleichzeitig klingelt mein Telefon. Die Schiebelokomotive meint, dass seine Lok nun endgültig mit Macken behaftet sei. Er könne mir nicht mehr helfen. Kein Problem, denn vor mir erscheint das Vorsignal zur Einfahrt, das werde ich auch noch ohne Hilfe schaffen. Zumindest so lange er mir nicht immer den Zug abbremse.

Ich werde am Funk gerufen. Ja, es stimmt, ich halte an, denn am Schluss müsse noch eine Lok weg. Der Fahrdienstleiter meldet mir, dass er das wisse, ob ich ihm aber sagen könnte, wenn wir wieder bereit seien. Kein Problem, ich gehe davon aus, dass sich die Schiebelokomotive melden wird, dann sei ich auch fahrbereit. Schön nur etwas macht mich stutzig. Der Fahrdienst sprach von zwei Lokomotiven am Schluss. Na ja, kann auch sein, dass ich das nicht richtig verstanden habe. Der analoge Funk stört ja ab und zu.

Nach dem Halt meldet sich die Schiebelokomotive. Er habe abgehängt und dem Fahrdienstleiter alles mitgeteilt. Ich bestätige die Info und stelle fest, dass das Signal vor mir bereits wieder Fahrt zeigt. Dem Kollegen auf der Hilfslokomotive wünsche ich mit seinem Patienten noch eine gute Fahrt. Ich kann wieder beschleunigen. Schnell geht das nicht, denn die nassen Schienen sind nicht sehr hilfreich.

Ich erreiche dank den flachen und abfallenden Abschnitten die Geschwindigkeit doch noch. Ich nähere mich Wohlen. Nun erinnere ich mich an meinen Bruder. Hätte der Freude, wenn ich bei ihm um 4 Uhr klingen würde? Ich lass es sein, denn jetzt rollt es und ich kann zufahren. Die Scheibenwischer können nun auch ab und zu eine Pause einlegen.

Sie werden es kaum glauben, aber der restliche Weg bis Arth-Goldau verlief ohne Störung. Ich glaubte es selber kaum noch. Nach der Ankunft erfolgte dann das normale Programm mit Lokwechsel und wegstellen der Lok. Das war aber nicht mehr als reine Routine. Die Lok verlasse ich kurz vor 5 Uhr morgens. In wenigen Minuten wird es dann soweit sein, ich habe Feierabend.

Ich muss nur noch die Verspätung der Leitstelle mitteilen und nachfragen, ob es denn wirklich Arth-Goldau sei. Ein kurzes Telefon mit ein paar lieben Wünschen für die Nacht und dann wasche ich mir zum Abschluss noch die Hände. Ein Tag zum vergessen geht zu ende. Nur, es wird immer schwerer zu vergessen. Der Frust sitzt tief und letztlich kämpft jeder nur noch für sich. Egal, ich mache mich auf den Heimweg.

 

Im Auto nach Hause

Bevor es nun endgültig Tag wird, besteige ich mein Auto und fahre los in Richtung Erstfeld. Das Auto ist trocken wie die Strassen, hier war vermutlich kein Gewitter zu Gange. Die Klimaanlage meines Wagens lässt die Wärme schnell verschwinden und ich kann losfahren. Durch die Quartierstrassen ohne Verkehr erreiche ich den Ortsrand.

Ich bin sehr schnell auf der Autobahn und komme so zügig voran. Doch 30 Minuten wird mein Heimweg schon dauern. Die ersten LKW mit den Lebensmitteln sind auch unterwegs. Jeder für seine Firma tätig und jeder nur darauf bedacht pünktlich zu sein. Die Verkehrsmeldungen ertönen im Radio. Der Südwestfunk meldet starke Gewitter und vielerorts Behinderungen wegen umgestürzten Bäumen und mit Staumeldungen.

Mitten in der Schweiz empfängt mein billiges Radio im Auto die Verkehrsmeldung aus Deutschland. Niemand hat die verlangt, denn hier sind die Strassen leer und trocken. Die Meldung kommt einfach, weil der Radio ein spezielles Signal empfangen hat. Ja, der Deutsche Sender meldet auch Behinderungen auf meiner Seite des Rheins. Schön, hier klappt alles automatisch und sehr schnell.

Ich stand 2 Stunden in Basel und über 2 Stunden auf der Strecke. Informationen habe ich in dieser Zeit nie oder nur sehr spärlich erhalten und niemand ausser meinem Kollegen, der mich aus der misslichen Lage befreite, meldete mir gute Fahrt. Kein Mensch dachte daran, dass der Lokführer eventuell nach über 4 Stunden Wartezeit langsam müde werden könnte. Am Radio erfolgt das automatisch über Landesgrenzen hinweg und abgeschlossen wird die Meldung mit „passen Sie auf und gute Fahrt“.

Jetzt, wo die Dämmerung einsetzt, bemerke ich die Müdigkeit. So ein Arbeitstag von über 12 Stunden länge und einer knappen Pause von 40 Minuten geht an die Substanz. In meinem Alter steckt man das schon nicht mehr so einfach weg, wie das noch vor 10 Jahren der Fall war. Man fühlt sich plötzlich alt. Die Axenstrasse verlangt noch volle Konzentration, aber sonst verläuft die Fahrt nach Hause sehr ruhig und um 5.30 Uhr fahre ich auf den Parkplatz.

 

Noch aus den Kleidern raus

Viel Zeit verbringe ich nicht mehr wach und ich gehe sehr bald ins Bett. Ob es eine gute Nacht wird, kann ich nicht sagen, denn Erstfeld hatte keine Gewitter und die Hitze im Schlafzimmer liegt bei weit über 20 Grad. Ein Tag beginnt und man bettet sich zur Ruhe. Das kann keinen erholsamen Schlaf geben. Schliesslich geht es morgen erneut nach Offenburg. Vielleicht komme ich Pünktlich an, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich am Schluss.

Doch noch eine Frage stellt man sich nach so einer Leistung. Hat man wirklich den richtigen Beruf gewählt? Unter einem Traumberuf stelle ich mir etwas anderes vor, ein wenig Ehre und auch ein wenig Anerkennung. Davon war die ganze Zeit kaum etwas zu spüren, man wurde für blöd verkauft und machte alles, damit das schief gehen musste, was schief gehen konnte. Eine Info an die Lokführer ist ebenso eine Fehlanzeige, wie funktionierende Funksysteme.

Nach so einem Tag stelle auch ich mir diese Frage ernsthaft. Soll das die Zukunft sein, soll man sich morgen wirklich wieder in die Kleider werfen und soll man den neuen Tag mit voller Motivation angehen. Eine Nacht, die nicht besonders erholsam sein wird mit knurrendem Magen und einem Tag der beginnt. Sich hier neu zu motivieren fällt schwer, auch einem Eisenbahner, der mit Herzblut dabei ist.

Letztlich war ich ein Kunde von SBB Infrastruktur. Ein Kunde wie Sie in einem Supermarkt. Würden Sie einen Supermarkt noch besuchen, der Sie so behandelt? Eben, wir haben keine Wahl und müssen jeden Tag mit dem Monopolisten Infrastruktur arbeiten. Etwas Höflichkeit, eine Mitarbeit oder gar einen Hinweis, damit man sich einrichten kann, fehlt aber. Ist das wirklich das, was SBB Infrastruktur unter Kundendienst versteht?

Doch noch was interessiert die meisten Leser dieser Seite. Wer ist für diese Verspätung verantwortlich und wer muss sie bezahlen. Die Frage ist schnell beantwortet, schuld ist immer der Lokführer. Kann der Bahnhof wissen, dass die Re 482 mit 1545 Tonnen in 12‰ nicht mehr weg kommt, kann jemand etwas für das Gewitter und den abgerutschten Bahndamm?

Genau. Niemand kann das wissen, letztlich liegt es nur an jener Person, die schon mit 4 Stunden verspätetem Feierabend bestraft wurde. Der Lokführer hätte energischer darauf hinweisen können, dass der Zug in den Steigungen nicht anhalten darf. Der Lokführer hätte erkennen können, dass 2 Stunden lang keine Züge abfahren dürfen. Also, der Lokführer wird die Verantwortung tragen müssen.

Ein Grund mehr, sich ernsthaft zu überlegen, ob man wirklich den richtigen Beruf hat und ob man sich wirklich richtig entschieden hat. Mehr überlege ich mir nicht mehr, denn ich bette mich etwas anders und versuche nun zu schlafen. Genau Schlaf, damit ich heute Abend erneut nach Offenburg kann. Ein weiterer Versuch pünktlich nach Hause zu kommen.

Nur diese Hoffnung lässt mich jeden Tag erneut den Weg zur Arbeit antreten. Aus Stolz und Freude am Beruf geht kaum mehr ein Lokführer zur Arbeit. Jeder im Güterverkehr hofft an jedem Tag aufs Neue, dass es der Tag ist, an dem alles perfekt klappt. Nur, diese Tage schwinden und damit auch die letzte Möglichkeit zu motivieren.

Ein Traum, der zum Albtraum wurde und hoffentlich sind meine Träume schön. Mutter wünschte mir als Kind immer süsse Träume, wie vermisst man seine Kindheit nach so einem Tag. Mit diesen Gedanken schlafe ich ein…

 

Tage später…

 

Einige Tage später treffe ich meinen Chef. Er hat mit mir etwas zu besprechen. Nein, es ging nicht um den Zug und die Verspätung. Noch musste ich nicht um mein Gehalt bangen. Trotzdem, die Meldung wurde zum Thema. Dies erst noch von meiner Seite. Ich habe bemerkt, dass die erste Ziffer bei der Verspätung fehlte. Anscheinend war ich müder, als ich selber glauben wollte.

Daraufhin meinte er nur, dass er die Meldung im System frei schalten werde. Somit wird sie für alle einsehbar. Er meinte aber auch, dass ich mir keine Hoffnungen machen sollte, denn letztlich fände man bei der Infrastruktur immer wieder eine Ausrede. Ehrlich gesagt, es ging mir nicht um eine Stellungsnahme, denn letztlich wollte ich nur, dass ich mir selbst beweisen konnte, dass ich das nicht geträumt habe. Letztlich musste auch ich feststellen, dass ich nicht der Einzige bin, der resigniert hat.

 

Home Lokomotivführer Touren Erstfeld
Typenbezeichnungen SBB Signale Lukmanierbahn
Die Gotthardbahn Die Lötschbergbahn Links
SBB - Lokomotiven BLS - Lokomotiven Kontakt

Copyright 2009 by Bruno Lämmli Erstfeld: Alle Rechte vorbehalten