Erstfeld - RBL - Erstfeld |
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Gestern, beziehungsweise heute Morgen wurde
es spät. Mit dem Zug aus Chiasso wollte es einfach nicht so richtig
klappen. Die
Tour war schon
mühsam, als wir diese mit BR 185 gefahren sind, doch nun wurde diese
geändert. Die Maschinen der Deutschen Bahn DB sind vom Gotthard
verschwunden und an deren Stelle traten die klassischen
Re 10.
Dabei wird die
Re 420
jedoch nur südlich von Erstfeld eingesetzt und die
Re 620 läuft
durch.
Zum Glück hatte ich noch die Hilfe des in
Chiasso vorhandenen LCA bekommen. Zu zweit und mit der richtigen Lösung
ging der Wechsel doch noch relativ schnell. Trotzdem musste ich die
Prüfungen an den
Lokomotiven
machen. Im Güterverkehr sind Minuten schnell erreicht und so richtig pünktlich ist eigentlich kein Zug am Gotthard. Seit die Strecke zwischen Erstfeld und Brunnen auf ETCS Level 2 umgestellt wurde, ist es ein mühsamer Betrieb geworden. Passt die
Lokomotive
nicht zum System muss man vor Amsteg anhalten. Das obwohl klar geregelt
ist, was mit der Lokomotive in Erstfeld passiert. Warum es ausgerechnet
das
Einfahrsignal
von Amsteg sein musste, ist mir schleierhaft. Da ich kurz vor Gurtnellen mit dem
Funk
dem
Fahrdienstleiter
gemeldet habe, dass meine erste
Lokomotive
vom Zug weggenommen wird, konnte ich den Halt im
starken Gefälle
verhindern. So kam ich in Amsteg durch und in Erstfeld war ich letztlich
doch noch pünktlich angekommen. Wunder soll es bekanntlich geben, jedoch
wurde der Vorsprung, den ich ab Chiasso hatte, benötigt und letztlich
hätte es beinahe nicht geklappt. Selbst der Kollege, der mit dem Zug
weiterfahren wollte, war anwesend. So konnte ich es mir ersparen nach dem
Trennen der
Lokomotiven,
seine Maschine zur Schonung der
Batterien
einzuschalten. Im Gegenteil, die hintere Lokomotive war schneller
eingeschaltet, das das bei meiner Maschine der Fall war, jedoch musste ich
noch das Kabel im
Maschinenraum
deponieren und das dauert etwas, weil es doch ein ansehnliches Gewicht
besitzt.
Da
ich die
Lokomotive
noch wegstellen musste, gab es trotzdem noch etwas verspätet
Feierabend.
Eine Re 425
der BLS streikte wirklich am dümmsten Ort und so musste ich warten, bis es
eine Lösung für das Problem gab. Jedoch waren die vier Minuten, die ich zu
spät im
Depot
war, kein Grund, am
Telefon zehn Minuten zu warten, bis jemand abnimmt.
Ich liess es bei den paar Minuten und stellte meinen Rucksack in den
Schrank. Die vierte
Tour diese Woche,
die eine reine Arbeitszeit von mehr als 540 Minuten hatte. Solche Touren
dürften eigentlich nicht so eingetragen werden. Da mein Chef aber meint, dass ich im
Vergleich zu den anderen im Rückstand sei, musste ich die vergangenen drei
Monate büssen. Kaum eine
Tour, bei der ich
nicht bis zum Umfallen arbeiten musste. Mittlerweile könnte auch ich im
Dezember zu Hause bleiben. Es ging danach schnell nach Hause und ins
Bett. Es war eine lange Zeit, in der ich nicht im
Dienstplan
arbeiten konnte. Das hatte zur Folge, dass ich nicht an den harten
Nachtdienst gewöhnt war. Viele Schulungen standen in den
vergangenen Wochen auf dem Programm und nun kenne ich eine neue
Lokomotive
und soll damit auf der berühmtesten Strecke der Welt fahren. Zumindest ist
es der längste
Tunnel
der Welt. Der vertraute Weg nach Hause war nicht
schwer und das Bett erwartete mich. Eine gute halbe Stunde später lag ich
im Bett und sortierte noch meine letzten Gedanken. Was war gut, was
schlecht und wo gab es Situationen, die nicht unbedingt Sicher waren? Die
Sorgen des Tages verschwanden und ich konnte mich auf eine ruhige Nacht
freuen. Es dauerte daher auch nicht lange, bis ich eingeschlafen war.
Als
ich wieder erwache, ist der neue Tag schon fortgeschritten und ein paar
Stunden alt. Ein Vorteil, wenn man
Nachtdienst hat, ist die Tatsache, dass man keinen Wecker
benötigt. Man schläft, bis man automatisch erwacht. Es gibt aber auch Nachteile, denn so
ausgeruht, wie erhofft habe, fühle ich mich nicht. Die Länge des Schlafes
war zwar genügend, aber einen ruhigen Schlaf konnte ich nicht finden. Die
Gedanken kreisten im Kopf und dagegen etwas zu machen war schwer. Es gibt diese Tage, da will es einfach
nicht klappen. Jedoch muss man sich erst Sorgen machen, wenn die Anzahl
dieser Tage zunimmt und man die Ursache nicht kennt. Ich hatte in den vergangenen Wochen ein
richtiges Mammutprogramm absolviert, das hatte sich wohl gerächt und nun
schlug der Körper erbarmungslos zu. Die Jahre, in denen es im August
ruhiger wurde, sind leider auch vorbei und so fehlt die Erholung. Nach einer Woche mit
Frühdienst,
stand am Samstag die Theorie zur neuen
Lokomotive
auf dem Programm. So war wieder einmal ein freier Samstag der Arbeit
geopfert worden. Geblieben war schliesslich der Sonntag, denn am Montag
und Dienstag standen erneut Kurse auf dem Programm. Schliesslich der
zweite Tag
Instruktion
für die Lokomotive und damit es wirklich nicht einfach war, folgten noch
zwei Tage Frühdienst. Doch es bringt nichts, wenn man daran
hängen bleibt. Das Leben geht weiter und ein neuer Tag steht an. In der
Einteilung
habe ich zudem erkannt, dass meine erhoffte Verlängerung der Ferien
bewilligt worden ist. So habe ich in wenigen Wochen genug Zeit, mich zu
erholen. Heute steht jedoch noch ein
Nachtdienst auf dem Programm und der wird auch nicht so sein, wie
das in den letzten Jahren der Fall war.
Es ist nicht schön, wenn man im
Führerstand
ein Thermometer hat, dieses in der Dummheit abliest und dabei feststellt,
dass es draussen im
Gleisfeld
über 41°C hat um im Führerstand angenehme 57,2°C herrschen. Damit war die
Fahrt von Rotkreuz in den RBL nicht so angenehm, wie ich sie heute
erwarte. Als ich das Haus verlasse, verabschiedet sich gerade die Sonne für den heutigen Tag. Das Tal mit der Gemeinde Erstfeld liegt im Schatten. Die Berge sorgen dafür, dass es am Abend schnell keine Sonne mehr gibt. Im Winter begnügt man sich hier mit knapp
drei Stunden. Aber im
Nachtdienst ist es schlicht nur dunkel. Da ich aber ins Mittelland
fahre, werde ich erleben, wie die Sonne dort noch untergehen wird. Doch
zuerst muss ich ins
Depot. Der Weg durch das Dorf ist zur Gewohnheit
geworden. Mittlerweile kenne ich jeden Punkt und oft begegnen mir Leute,
die ich kenne. Vertraute Gesichter und vertraute Wege in einer Gemeinde im
Kanton Uri. Das soll es bald nicht mehr geben? Neue Leute, neue Strassen
gepaart mit neuer Arbeit. Nach 25 Jahren fällt es nicht leicht, wenn es
jedoch auch schwerer sein könnte. Ich kam wegen der Arbeit hier her und
genau deswegen werde ich auch wieder gehen. Angekommen im
Depot
war ich etwas vorzeitig. Ich musste für die
Gewerkschaft
noch einen Anschlag machen. Die jährliche GV steht an und das muss
natürlich angekündigt werden. Als Vertreter der Gewerkschaft im Depot muss
auch das erledigt werden. Mit einem Kaffee bewaffnet begebe ich mich
anschliessend in den Raum mit den Computern. Dort werde ich mich auf
meinen heutigen Arbeitstag vorbereiten. Zwei Lokführer sind dort in einer
Diskussion vertieft.
Seit
ETCS in Betrieb
genommen wurde, ist es das Thema Nummer eins. Ein Blick in die
Einteilung
verrät mir, dass ich wohl besser an der Diskussion teilnehmen sollte, denn
ich muss ins Limmattal und da führt kein Weg an ETCS vorbei. Da ich aber wissen will, was mit den mir
zugeteilten Zügen genau passiert, blicke ich in die
Dienstpläne
der
Lokomotiven.
Dort suche ich mit Hilfe der Suchmaske den ersten Zug, den ich machen
muss. Die erste
Lokomotive
hat kein
ETCS, daher wird
sie in Erstfeld abgehängt. Mit einer Lokomotive der Baureihe
Re 420
muss ich weiterfahren. Daher wird der Zug wohl nicht zu schwer sein, denn
eine Re 420
ist nicht die kräftigste Maschine im Fahrzeugpark von SBB
Cargo. Wie schwer der Zug jedoch ist, weiss ich
noch nicht im
Dienstplan
steht einfach, dass es maximal 1000 Tonnen sein dürfen. Das ist eine sehr
ungenaue Angabe. Nachdem ich nun die Informationen über die
Lokomotiven
des heutigen Abends habe und dabei sicher bin, dass sich noch einiges
ändern wird, kümmere ich mich um den Zug. Wo mag er wohl sein? Ein Blick auf den
Bildschirm mit der Lage
der Züge lässt mich erkennen, dass er soeben Gurtnellen passiert. Noch 15
Minuten bis der Zug hier ist, das sieht ganz gut aus. Zumindest in
Gurtnellen ist er sogar etwas vor dem Plan. Es wird nun Zeit, dass ich meine Unterlagen
für die Fahrt auf die Reise vorbereite. An der
LEA,
die nun eine App auf dem Tablet ist, tippe ich deshalb die
Zugnummer
ein. Nach einem Fingerdruck auf die Taste „OK“ wird die
Fahrordnung
geladen. Wenig später erscheint sie und kurz darauf bekomme ich auch die
Daten des Zuges. Ich habe alles für die Fahrt bekommen. Eigentlich fehlt
nur noch der Zug. Wo ist er wohl?
Erneut
blicke ich auf den
Zuglagenbildschirm. Dort erkenne ich, dass er vor dem
Einfahrsignal
von Amsteg steht. Vermutlich kann er nun dem
Fahrdienstleiter
erklären, dass seine erste Lokomotive in Erstfeld abgehängt wird und die
zweite Maschine mit
ETCS ausgerüstet
ist. Seit dem 16. August gehört diese
Meldung zum Standardspruch der
Lokführer am Gotthard. Auf jeden Fall hat die Industrie für
Bremsklötze an
der Aktion sicherlich grosse Freude. Scheinbar endeten die Verhandlungen
erfolgreich, denn der Zug kann die Fahrt fortsetzen. Ein paar Minuten hat
diese Aktion gekostet. Für mich wird es nun Zeit, mich auf den Weg zum
Bahnhof
zu machen. Die
Warnweste
warf ich über die Jacke, schnappte mir den Rucksack und ich stand vor der
Türe, als mit einer der beiden Kollegen im
Depot
nachruft. Ich solle warten, er komme auch gleich in Richtung Bahnhof. Die Bauarbeiten sind soweit abgeschlossen,
dass man im
Depot
Erstfeld wieder auf normalen Wegen gehen kann. Die neuen Gehwege für das
Personal sind bekannt und um in den
Bahnhof
zu kommen, muss ich zur
Remise,
vor den Toren durchgehen und der
Lärmschutzwand
folgen. Dann stehe ich dort, wo ich hin will, denn die
Lokomotive
des Zuges wird ungefähr hier zu stehen kommen. Auf jeden Fall warten wir
zu zweit auf den Zug. Ein Blick in Richtung Süden verrät mir,
dass der gewünschte und erwartete Zug am einfahren ist. So wird es Zeit,
wenn wir uns daran machen, die Arbeit zu beginnen. Der Kollege übernimmt
die erste und ich die zweite
Lokomotive
mit samt dem angehängten Zug. Der Maccinista aus dem Tessin kann daher
nach Ankunft in die verdiente Pause gehen. Ein Service, von dem wir oft
auch gerne profitieren würden, aber für Erstfelder Lokführer macht man das
nicht. Als der Zug steht, begebe ich mich zur
zweiten
Lokomotive.
Die
Griffstangen
reinigt mir niemand und so kriege ich schmutze Hände, als ich in die
Lokomotive eingestiegen bin. Der Tag fängt ja schon gut an. Kaum begonnen
und schon viel Dreck an den Händen. Erst im
Rangierbahnhof
Limmattal komme ich wieder dazu, die Hände zu waschen, das ist in knapp
drei Stunden der Fall. Doch nun muss ich das Kabel der
Vielfachsteuerung
entgegennehmen und in den
Maschinenraum
tragen. Es ist eine
Lokomotive
mit dem
ETCS System von
Siemens. Im Gegensatz zu den bekannten Lokomotiven mit einem System von
Alstom habe ich hier andere Angaben zu machen. Die
Zugreihen
sind zwar nicht verschwunden, es steht zusätzlich aber eine grosse Auswahl
zur Verfügung. Keine davon passt jedoch und so muss ich FP3 auswählen.
Nicht weil es richtig wäre, sondern weil wir so angewiesen wurden. Den
Unterschied zwischen FP1, FP2 und FP3 habe ich bis jetzt nicht
herausgefunden.
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Erstfeld – RBL | |||||
Die erforderlichen
Zugdaten
wurden eingegeben und mit der neuen
ETCS-Taste
bestätigt. Ich habe auch den Modus für Fahrten mit Aussensignalen
eingestellt. Ich kann dem
Bahnhof
Erstfeld meine
Fahrbereitschaft
mitteilen. Damit bin ich für die Fahrt bereit, auch wenn vor mir noch die
Lokomotive,
die abgehängt wurde, steht. Es eilt heute wieder einmal nicht. So werde
ich zwar gleich losfahren können, aber eben nicht genau nach dem
Fahrplan.
Der
Funkspruch
wird bestätigt. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass der
Interregio
bald kommen wird. Das könnte knapp werden. Es wird Zeit den Hörer wieder
aufzulegen, denn die
Verbindung wurde
unterbrochen. Endlich, das Signal vor mir hat die Farben gewechselt. Nach Jahr-zehnten, in denen immer ein grünes Licht vorhanden war, hat sich das nun geändert. Das Signal zeigt kurze Fahrt und die
Abfahrerlaubnis
leuchtet. Ich kann, beziehungsweise ich muss losfahren, obwohl das
eigentliche
Ausfahrsignal
noch Halt zeigt. Eine gefährliche Situation, die ich bisher immer zu
vermeiden versuchte. Doch meine
Lokomotive
muss sich zuerst beim RBC
anmelden. Nach kurzer Fahrt mit geringer
Geschwindigkeit sehe ich am Display, wie das Symbol zum Aufbau der
Verbindung des
Datenfunkes
erscheint. Die Anmeldung beim RBC
erfolgt gerade. Der Zug beschleunigt jedoch nur gemächlich, da er für eine
Lokomotive
der Baureihe
Re 420
mit 764 Tonnen eher schwer ist. Ich benutze zudem nicht die hohen
Zugkräfte,
denn vor mir befindet sich ein rotes Signal und ich habe gelernt, dass man
davor anhält. Die Funkverbindung steht. Der Austausch der
Daten erfolgt nun. Stimmen diese, wird vor mir das Signal grün werden.
Auch das dauert beängstigend lange. Endlich, „Ausfahrt offen“ ich kann mit
dem Zug losfahren und den
Bahnhof
von Erstfeld verlassen. Ein erster Punkt, der Probleme bereiten könnte,
ist gelöst worden, doch damit nähere ich mich unaufhaltsam der Strecke mit
ETCS Level 2.
Noch fahre ich aber nach den Lichtsignalen entlang der Strecke.
Die Tafel mit der Aufschrift „CAB“ nähert
sich unaufhaltsam. Jetzt kommt die Stunde der Wahrheit. Hat im Hintergrund
alles korrekt funktioniert? Ich weiss es schlicht nicht. Als ich die Tafel passiere, passiert im ersten Augenblick nichts. Nach ewigen ein oder zwei Sekunden erscheinen bei meinem Display die notwendigen Daten. Die Einfahrt in den Abschnitt mit ETCS Level 2 ist erfolgreich erfolgt, ich kann weiterfahren. Die Streckenvoraussicht zeigt mir, dass ich
2000 Meter ungehindert zufahren kann. Weiter entfernt sind die Freigaben
noch nicht erfolgt. Jedoch schalten diese mit meiner Fahrt nach, so dass
ich mit 80 km/h zufahren kann. Noch befinde ich mich auf der alten
Strecke, die 1882 in Betrieb genommen wurde. Der
Rückspiegel
öffnet sich zudem nicht. Das nervt und ich werde deswegen noch eine
Meldung erstellen müssen. Auch die Endkugel zum
Fahrschalter
ist gerissen. Es fühlt sich unangenehm an. In dem kleinen Riss, kann sich
aber auch die Haut verfangen und dann gibt es eine Verletzung. Kann man
das als Arbeitsunfall angeben? Auf jeden Fall muss es repariert werden,
ich werde die entsprechende Stelle noch informieren. Mit der
Lokomotive
hatte ich scheinbar wenig Glück. Die Fahrt mit
ETCS Level 2
ist für mich noch ungewohnt, zwar habe ich die Prüfungen erfolgreich
bestanden, aber die praktischen Erfahrungen mit dem komplizierten System
fehlen noch. Alles ist irgendwie im Kopf theoretisch gespeichert, aber
auch nicht viel mehr. Bisher hatte ich es immer mit Altdorf zu tun und
dort hatte ich bisher immer Probleme mit dem neuen System. Ich muss
gestehen, bisher habe ich mich daran kaum erfreuen können.
Auch
jetzt kommt der gelbe Balken, der mir den Einsatzpunkt für die
Bremse
anzeigt, sehr nahe an die Nulllinie. Ich beginne besser mit der Bremsung,
etwas bremst mich ein. Was es ist, weiss ich nicht, aber ich habe nur noch
einen Restweg von etwas mehr als 1000 Meter zur Verfügung. Dort muss ich halten. Wo das genau ist,
weiss ich nicht, ich folge der
Bremskurve.
Bei der
LZB
hatte ich diese Fahrweise gelernt, doch nun ist es etwas ungewohnt. In der Ferne sehe ich, wie ein Zug den
Bahnhof
von Altdorf verlässt. Das wird wohl der Grund sein, warum ich verzögern
musste und nun einer
Bremskurve
folge, die immer tiefere Geschwindigkeiten zulässt. So überzeugt von den
Bremskurven bin ich noch nicht. Rund 500 Meter vor dem Ziel darf ich mit
dem
Güterzug
noch 20 km/h fahren. Die programmierte
Bremskurve
endet grundsätzlich 200 Meter vor der entsprechenden Tafel,
beziehungsweise vor dem Ende der Fahrerlaubnis. Da war es früher schon
etwas sportlicher. Wie um alles in der Welt soll ich bis zur
Tafel fahren können, wenn die
Bremskurven
nicht auf diesen Punkt berechnet werden? Die Einhaltung des so wichtigen
Durchrutschweges verhindert, dass wir zügiger einfahren können. Da hat man
mit dem System überwachte Bremskurven, einen Durchrutschweg und lange
Bremswege
eigeführt. Wenn man erwartet, dass mit dem System und auf dieser Strecke
schnell gefahren wird, muss noch viel nachgebessert werden. Die Freigabe für weitere Abschnitte erfolgt
schrittweise, so kann ich die Bremsung wieder beenden und dem vor mir
fahrenden Zug folgen. Ich fahre nun mit dem Zug zu, das obwohl ich
eigentlich in einer
Bremskurve
bin. Mit der Geschwindigkeit muss ich aufpassen, denn wenn ich der
Bremskurve näher komme, muss ich rechtzeitig mit der Bremsung beginnen.
Mit 60 km/h reicht es gerade, dass ich nicht immer in den
Bremsen
steigen muss.
Hoppla,
jetzt ist alles wieder frei und ich kann zufahren. Was ist mit dem Zug vor
mir? Der hat sich wohl in Luft aufgelöst. Nun, das System meint, dass ich
2000 Meter zufahren kann, also beschleunige ich auf die erlaubte
Geschwindigkeit. Mein Ziel ist nun Flüelen, das kein
Bahnhof
mehr sein soll, sondern ein Rangierbereich.
Neue Begriff, die sich erst noch einleben müssen. In der
LEA
erkenne ich den vermeintlichen Bahnhof Gruonbach. Auf jeden Fall geht es wieder zügig voran.
Bei der
Durchfahrt durch den Rangierbereich
Flüelen, erkenne ich, dass die
Am 843 von
Altdorf eine
Baumaschine
nach Flüelen überführte. Auch da hat sich in den vergangenen Wochen
einiges geändert, denn ich kenne nun auch diese
Lokomotive
und darf damit fahren. Seit heute ist sie auch in meinem
Beiblatt
eingetragen worden. Eine Lokomotive mehr, die Liste ist recht lange
geworden. Die Fahrt entlang dem Urnersee verlief ohne
nennenswerte Probleme. Eigentlich gab es keines, aber das System erklärte
mir, dass ich gewisse Abschnitte mit 85 km/h befahren darf. Das ist zwar
nicht ganz neu, aber mit der
Zugreihe D
meines Zuges doch etwas schnell, denn bisher fuhren wir hier 80 km/h.
Wurde die Geschwindigkeit erhöht? Egal, das System sagt, ich darf 85 km/h
fahren, also mache ich das auch. Ob es stimmt, müssen andere wissen. Eine von einem neuen System erlaubte
Geschwindigkeit ist natürlich immer etwas fraglich. Nur, an was soll ich
mich denn orientieren, ausser den Angaben, die mir
ETCS Level 2
übermittelt, habe ich nichts? In der
LEA
herrscht an dieser Stelle gähnende Leere. Daher denke ich, dass das schon
stimmen wird. Schliesslich gibt es auch andere Strecken, wo wir mit
solchen Zügen 100 km/h fahren können. Warum soll das nicht auch hier der
Fall sein? Als ich Sisikon passiere fällt es mir
wieder ein. Als ich begann, war Sisikon ein
Bahnhof,
dann wurde es zur
Haltestelle
degradiert. Heute nennt man den Bereich Rangierbereich.
Geblieben ist aber, dass die Gemeinde Sisikon heisst. Zumindest glaube ich
das. Vielleicht hat sich das auch geändert, seit ich das letzte Mal eine
Zeitung intensiv lesen konnte. Heute weiss man wirklich nicht, was morgen
ist. Die Welt verändert sich in Bruchteilen von Sekunden.
Eine Information, die so überflüssig ist,
da sie eine Information vermittelt, die nicht geändert werden kann. Ich
nähere mich Brunnen auf dem
Seegleis,
ich kann
ETCS nicht auf
einem anderen
Gleis
verlassen. Zudem bleibt die
Meldung bis zum Schluss im RBL erhalten. Keine Bremskurve, die mich verzögert und auch das RADN lässt im Zulauf auf den Bahnhof Brunnen 85 km/h zu. Mit anderen Worten, die Vorgabe der Geschwindigkeit muss stimmen, denn nun bestätigen meine Unterlagen diese Angabe. Eine neue Textmeldung kündigt sich mit
einem Ton an. „Ankündigung Level 0“ steht da, ich komme langsam wieder in
den Bereich mit den Signalen. Noch ist es jedoch nicht soweit. Letztlich musste ich noch mit der
ETCS-Taste
bestätigen, dass ich die Ankündigung wahrgenommen habe und dass ich in
Zukunft auf die Aussensignale sehen werde. Bei der Baseline 3, die hier
angewendet wird, darf ich das tun, auch wenn ich das entsprechende Signal
gar nicht sehe. Was würde wohl passieren, wenn ich die Freigabe von ETCS
hätte, aber das Signal Halt zeigen würde. Schlimm, wenn man solche
Gedanken haben muss. Irgendwo passierte ich die Tafel mit dem
Ende von
ETCS Level 2. Die
Lokomotive
wechselte in Level 0
und ich musste bestätigen, dass ich nun wieder auf die Aussensignale
achte. Wo die Tafel genau ist, weiss ich nur anhand der Angaben. Sehen
konnte ich im
Tunnel
die kleine unscheinbare Tafel jedoch nicht. Signale sind in der Schweiz
klein geworden. Sie passen beinahe auf meine Modellbahn. Dort werde ich
wohl kaum Level 2
einrichten, denn die Signale wären wirklich zu klein.
ZUB
gibt mir eine Überwachung vor. Bei den
Lokomotiven
mit
ETCS von Siemens
ist das schön bei der Anzeige der Geschwindigkeit zu erkennen. Bei anderen
Herstellern muss ich die Anzeige zuerst wieder suchen. Ab nun fährt es
sich mit dem Zug so, wie ich es seit Jahren machte und ich muss aufpassen,
dass ich nicht vergesse, dass ich die Signale ansehe. Auf jeden Fall fahre
ich nun durch den
Bahnhof
Brunnen. Genau es ist noch ein Bahnhof. Die Fahrt durch den Talkessel von Schwyz
erfolgte ohne besondere Probleme. Keine Schwierigkeiten die mich
beschäftigten oder Leute die zu nahe an der Kante der
Bahnsteige
standen. Einfach eine Fahrt durch einen schönen Abend im Spätsommer. Der
Beruf hat eben auch seine schönen Seiten und manchmal vergisst man die
Probleme bei einer so friedlichen Fahrt wieder. Nicht lange und ich komme
in den Anstieg gegen Arth-Goldau. Zuerst steht jedoch die
Schutzstrecke
an. Seit die Vorschriften geändert wurden, ist es selten geworden, dass
wir den
Stromabnehmer
nicht senken müssen. Mit einer
Lokomotive
ist das kein Problem, denn da kann kein
Kurzschluss
entstehen. Nach der Stutzstrecke beginnt jedoch die Steigung und der
verlorene Schwung muss wieder aufgenommen werden. Mit über 700 Tonnen am
Haken für die kleine Lokomotive eine Herausforderung.
In Steinen passiere ich die
Profilortung. Da der Zug
schon so eine Anlage problemlos passiert hatte, kann ich beruhigt durch
die Anlage fahren. Bei der Kontrolle des Zuges, die nur auf meiner Seite
erfolgen konnte, stellte ich zudem fest, dass man Zug normale
Güterwagen
besitzt. So ist es eher unwahrscheinlich, dass es Probleme gibt. Jedoch
kann man nie wissen und so fährt man immer mit etwas Unbehagen durch das
Portal mit den Sensoren. Zudem konnte ich wegen dem defekten
Spiegel die
andere Seite nicht kontrollieren. Da er sich nicht ausklappen lässt, ist
es auch nicht möglich aus dem Fenster zu blicken. So ist auf der Fahrt
keine Kontrolle der rechten Seite möglich gewesen. Ich gehe jedoch davon
aus, dass mich die Gegenzüge gewarnt hätten. Auf jeden Fall kommen jetzt
lose Teile mit Sicherheit zum Vorschein. In Arth-Goldau werde ich es
erfahren. Nach der Anlage beginnt es wieder zu steigen, die
Fahrt nach Arth-Goldau beginnt und ich kann dank den grünen Signalen
zufahren. Es wird nicht lange dauern, bis ich den höchsten Punkt erreicht
habe, danach geht es bergab. Die Signale sind mir wirklich gnädig und bei
der
Einfahrt in den
Bahnhof
Arth-Goldau sehe ich die neue
Weiche, die hier
gelegt wurde. Der Umbau des Bahnhofes zeigt die ersten Spuren. Doch jetzt
kommen die Signale in meinen Fokus. Das
Vorsignal zum
Ausfahrsignal zeigt Ankündigung 60
km/h. Das kann eigentlich nur bedeuten, dass ich meine weitere Fahrt auf
dem rechten
Gleis
fortsetzen kann. So ist es und über die hier schon
befahrbaren neuen
Weichen wechsle ich auf das andere Gleis. Theoretisch
sollten diese jedoch eine höhere Geschwindigkeit zulassen. Zumindest wurde
das so kommuniziert. Da ZUB
aber die Geschwindigkeit überwacht, lasse ich
die Experimente sein. Nach Immensee endet die Beschränkung der
Zugreihe D.
Jetzt gelten wieder die normalen Geschwindigkeiten mit der Beschränkung,
dass maximal 100 km/h zugelassen sind. Für mich bedeutet das, dass ich auf
der anschliessenden Strecke mit 90 km/h fahren kann. Doch zuerst muss ich
Immensee noch verlassen. Das wird jedoch kein Problem sein, denn das
Gefälle hilft mir anschiessend bei der Beschleunigung. Ein Blick in den
Fahrplan verrät mir, dass ich pünktlich unterwegs bin. Gerade in dem Moment, als mein
Tachograph eine
Geschwindigkeit von 85 km/h anzeigt, meldet sich
ADL. Mir wird vorgegeben,
dass ich ökologisch mit 80 km/h zufahren soll. Super ich muss den Zug
abbremsen und so den Schwung verlieren. Jetzt kommt auch noch die Distanz
bis nach Dottikon-Dintikon gilt diese Vorgabe. Eine Fahrempfehlung, die
mich jedoch nicht genau an diese Geschwindigkeiten bindet, denn ich sollte
möglichst wenig Energie beziehen. Die Bremsung lasse ich sein, denn das wäre sicherlich
nicht ökologisch. Dazu habe ich schliesslich die anschliessende Steigung.
Dort verzögert der Zug ohne Probleme alleine durch die Schwerkraft. Dann
komme ich mit der Geschwindigkeit runter. Da es gegen Rotkreuz wieder
sinkt, gewinnt der Zug alleine durch die Schwerkraft wieder an Schwung und
ich benötige dazu nahezu keine Energie aus der
Fahrleitung. Das war wohl
ökologisch genug. „Ausfahrt Rotkreuz zu!“ Die Bremsung folgt ohne
grosse Verzögerung mit allem, was ich habe. Was hat mir
ADL gebracht, wenn
ich trotzdem bremsen muss? Zudem sollte die
Meldung nun gelöscht werden.
Das erfolgt natürlich wieder nicht und so bleibt die ökologische
Fahrweise, obwohl ich bis fast zum Stillstand bremsen musste. Warum das
Signal nicht auf Fahrt war, weiss ich nicht, ob der
Flirt eingefahren ist?
Nach dem
Bahnhof
von Rotkreuz liess ich
das Gefälle dazu nutzen um den Zug zu beschleunigen. In Oberrüti fuhr ich
mit maximaler Geschwindigkeit zu und liess den Zug weiterhin rollen. Bis
Sins fiel die Geschwindigkeit wieder zusammen. In der Steigung musste ich
dann erstmals wieder
Zugkraft aufbauen.
Die Fahrt über die Aargauer Südbahn führte ich so, dass ich nicht viel Energie benötigte. Seit dem Bahnhof von Muri hatte ich den Zug rollen lassen. So pendelte er sich bis fast zum Ziel von ADL bei Geschwindigkeiten von 90 - 95 km/h ein. Etwas schneller, aber ohne Bezug
von elektrischer Energie. Zudem endete nach Wohlen die Führung und ich
durfte eigentlich wieder normal zufahren. Wie so oft, natürlich wieder in
der Steigung. Eine Beschleunigung hätte nicht viel gebracht, denn
die
Einfahrt von Hendschiken war geschlossen und so komme ich vor dem
Signal zum Stehen. Hinter dem Signal ist der
Bahnübergang geschlossen. Es
kommt zudem vom
Bahnhof
her ein Zug. Doch die
Schranke bleibt, wie das
Signal, weiterhin zu. Ich kann meine Fahrt nicht fortsetzen. Zudem bin ich
etwas vor dem
Fahrplan und daher wundert es mich nicht. Nur die Autofahrer
sehen mich etwas vorwurfsvoll an. Die Standzeit nutze ich für Schreibarbeiten. So muss
ich noch meine Unterlagen nachführen und einige Kontrollen vornehmen.
Eigentlich mache ich das bei der Abfahrt kurz und schnell, da ich aber die
Tour für die Homepage aufarbeiten möchte, benötige ich zusätzliche
Informationen, die ich normalerweise nicht erfassen würde. Dazu gehört
auch die
ADL-Lenkung, die wenig Sinn gemacht hatte und die in Rotkreuz
hätte gelöscht werden müssen. Ein weiterer Zug der
S-Bahn folgt in Richtung Süden.
Erst einige Minuten später durfte auch ich meine Fahrt fortsetzen und in
Othmarsingen musste ich mich in den West-Ost-Verkehr einfädeln. Aber seit
Mägenwil läuft es wieder normal in Richtung Heitersberg und so weiter zum
Rangierbahnhof im Limmattal. Im
Tunnel war die
Schutzstrecke aktiv und ich
musste wieder ausschalten, aber es war auch nicht mehr zu beachten. Bei der
Einfahrt in den Heiterbergtunnel sieht man im
ersten Augenblick nichts. Besonders jetzt, wo vor den
Tunnel die Sonne
scheint und der Tunnel dunkel ist. Zudem sind die Signale hier im
Vergleich zu anderen Tunnel sehr schlecht zu erkennen. Da der Tunnel kein
Schotterbett hat, wird auch der Staub nicht gebunden. Das merkt man an den
Signalen und der Sicht im Tunnel. Ein bekanntes Problem des
Heitersbergtunnels. Selbst die
Einfahrt in den
Rangierbahnhof erfolgte
ohne besondere Vorkommnisse. Ausser, genau ausser, dass ich gerne im
Spiegel meinen Zug kontrolliert hätte. Beim Halt in Hendschiken nutzte ich
die Zeit auch um die Einträge im Bordjournal zu machen. Nur die
obligatorische Verständigung der entsprechenden Stellen konnte ich noch
nicht machen. Ich werde es im RBL bei der Abstellung der
Lokomotive
noch
nachholen.
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Vor der Pause rangieren | |||||
Zwei Wagen werde ich am
Ablaufberg
vorbei in den Osten mitnehmen. Es sind Wagen, die nicht über den
Ablaufberg verkehren dürfen. Das ist hier oft der Fall und so fahre ich
mit der
Lokomotive
und den beiden Wagen über eine Umfahrung weiter in Richtung östlichem
Bahnhof.
Diese Fahrt erfolgt nun im
Rangierdienst.
Auf der Lokomotive habe ich daher den Modus „Shunting“ eingestellt. So
kann ich an den
Hauptsignalen
ohne Probleme vorbeifahren.
Die
Fahrt mit den beiden Wagen erfolgte ohne grosse Schwierigkeiten. Es gab
Verzögerungen, weil ich einer
Lokomotive
folgen musste. Die Wagen werden letztlich in einem
Gleis
abgehängt. Mit der
Lokomotive
konnte ich anschliessend bis ans Ende des
Geleises
fahren. Dort werde ich dann die weiteren Informationen bekommen. Noch
erkenne ich das Signal jedoch nicht. Das
Gleis
ist wirklich sehr lange und so dauert es etwas, bis ich am Ende ankomme. Die Zwergsignale zeigen bereits Fahrt und
so kann ich bis zu einem
Gleis
fahren, in dem ich die Fahrrichtung ändern kann. Gleichzeitig bedeutet das
aber auch, dass ich im östlichsten Punkt des
Bahnhofes
angekommen bin. Wo meine
Lokomotive
abgestellt wird, weiss ich noch nicht. Eigentlich müsste ich noch einen
Lokomotivzug
vorbereiten, nur ist das noch aktuell? Ich habe keine BR 185, die nach
Bülach fahren muss. Nach dem Wechsel des
Führerstandes
fahre ich wieder gegen den Westen und komme schliesslich in einem
Gleis
zum Stillstand. Dort kann ich mich mit Hilfe eines
Wechselsprechers
informieren lassen. Bei der Annäherung stelle ich fest, dass sich hier
etwas verändert hat. Die alten Wechselsprecher wurden durch
Telefone
ersetzt. Die Nummer der
Leitstelle
weiss ich auch nach Jahren nicht auswendig. Auf dem
Handy habe ich eine
Kurzwahl. Das neue
Telefon hat eine Tastatur um die
Nummer zu wählen, aber ich finde keine Anschriften, welche Nummer welche
Stelle erreicht. Ich greife daher zum
Handy, das ist einfacher, denn ich
hätte dort die Nummer suchen müssen und diese danach eintippen. Dann kann
ich so oder so das Handy nehmen und den notwenigen Anruf tätigen.
Letztlich erreiche ich entsprechende Stelle. So erfahre ich auch, wo ich
meine
Lokomotive
abstellen muss.
Sie darf die Strecke mit
ETCS Level 2
der Baseline 3 nicht befahren und daher ist sie hier im Einsatz. Ein
Problem der
Lokomotive,
das noch etwas bestehen bleiben dürfte. Es stehen nun die obligatorischen Kontrollen an. Ist an der Lokomotive alles in Ordnung. Zudem reinige ich für den Kollegen die Griffstangen. Ein paar weitere Kontrollen sind auch auf der Lokomotive schnell erledigt. Besonders dann, wenn man sie nicht
ausschalten muss. Ich richte sie auf der Seite ein, aus der ich gekommen
bin. Ich denke nicht, dass die
Lokomotive
durch die anderen fahren muss und so auf diese Seite losfahren wird. Letztlich sind die Arbeiten getan und ich
kann noch einen wichtigen Anruf machen. Schliesslich muss ich die
entsprechenden Stellen über den Schaden informieren. Die Kugel kann zu
Verletzungen führen und wegen dem defekten
Spiegel
ist keine Zugkontrolle möglich. Schäden, die zur Sicherheit des
Arbeitsgerätes behoben werden müssen. Die Meldungen erfolgen und
anschliessend muss ich noch meine Personalnummer angeben. Vermutlich werde ich beim nächsten Gehalt
die Abzüge für Reparaturen erkennen. Schliesslich muss ich bei meinem
Wagen die Schäden auch selber berappen. Nur, die
Lokomotive
gehört nicht mir und daher sind die Reparaturen Sache der Bahnen. Meine
Personalnummer wird wohl dazu genutzt werden, um Herauszufinden wer eklig
ist und jeden Schaden meldet. Beim Gespräch mit dem Chef heisst es dann. „Du
hast im Jahr 369 Defekte gemeldet. Die Vorgabe pro Mitarbeiter liegt
jedoch bei 1000.“ Ziel klar nicht erreicht! Mein Ziel habe ich jedoch erreicht. Es geht
in die lange Pause. Es stehen über zwei Stunden an. Hier nicht so schlimm,
wie an anderen Orten. Im RBL findet man immer wieder Kollegen, mit denen
man sprechen kann. Zudem isst man hier gut, das ist auch ein Grund, warum
ich gerne hierher fahre. Ich geniesse hier meine Pause. Ich habe Hunger
und meine Nacht ist noch lange, denn bis jetzt hatte ich nur den einfachen
Teil hinter mir. Bevor es aber zum Essen geht, wasche ich
meine Hände. Nach zwei Stunden kann ich endlich den Schmutz abwaschen.
Dann verstaue ich meinen Rucksack in dem entsprechenden Fach. Hier kann
man das Gepäck noch ohne Schloss und Riegel deponieren. Es ist
schliesslich auch nur Personal der Firma anwesend und die wissen sich zu
benehmen. Ein Punkt, der in Erstfeld leider nicht mehr der Fall ist, da
treibt sich allerhand Gesindel herum.
Die
Gespräche am Tisch haben sich in den letzten Wochen auch verändert. Bisher
wurde über allerlei gesprochen, doch nun geht es um die Strecke mit
ETCS Level 2.
Genau jene Strecke, die ich vor nicht allzu langer Zeit befahren habe. Erfahrende ETCS-Fahrer und die Neulinge
tauschen sich aus. Wo sind die Probleme und was ist gut. Die versteckten
ETCS-Haltsignale,
die nun wirklich niemand erkennen kann, sind sicherlich nicht gut. Die Strecke selber hat allerlei Probleme,
die noch gelöst werden müssen. Wie fährt man mit einer
Lokomotive
los, wenn man in Altdorf angekommen ist? Wie vor 100 Jahren mit einem
schriftlichen Befehl. Es wird auch darüber gesprochen, wann es
den ersten Unfall geben wird. Dabei sind scheinbar nicht die Neulinge das
Problem, denn diese passen auf. Die erfahrenden Kollegen können zwischen
den drei Systemen Punkte verwechseln und dann wird es gefährlich. Alles in allem, ist man sich jedoch einig,
die Sache kann nur mit einem grossen Fragezeigen beantwortet werden. Es
sind aber auch andere Punkte, die besprochen werden. Denn wenn sich zwei Lokführer aus Erstfeld
im RBL an den Tisch setzen, dann kommt unweigerlich die Frage, wie unsere
Zukunft denn aussehen wird. Lange wussten wir es selber auch nicht. Nun
stehen aber die Lösungen des Unternehmens bereit. Einerseits kann man sich in den RBL
versetzen lassen. Dann muss man jedoch umziehen und viele private Probleme
lösen. Alternativ dazu ist das Angebot in Arth-Goldau. Dort muss man sich
für jährlich zwei Einsätze im Tessin verpflichten. Zudem steht die
Ausbildung für Deutschland an. Auch kein berauschendes Angebot. Viele
haben daher eine Zukunft bei anderen Unternehmen gesucht. Meine Lösung
steht und ich akzeptiere notgedrungen die Konsequenzen. Früher war es noch schön, damals
diskutierten Lokführer über die Überreste einer Person, die am Bahntrassee
lagen, oder über einen Punkt im Schienennetz. Heute sind die Themen
kritischer geworden. Neue Systeme, die so kompliziert sind, dass selbst
Experten warnen, dass man die Störungen in einer Fremdsprache nicht
bewältigen könne. Ein in Europa einheitliches System, dass alleine in der
Schweiz drei Varianten kennt.
Neue Bereiche bergen immer Risiken. Ob das
langfristig den Erfolg bringen wird, ist äusserst fraglich, denn wir haben
Nachwuchsprobleme und mit unpopulären Massnahmen löst man diese nicht. Wenn im RBL ein Erstfelder meint, dass ihm das Angebot mit Arth-Goldau nicht zusage, dann bekommt er zur Antwort komm doch zu uns in den RBL. Ist es wirklich richtig, wenn sich die Lokführer gegenseitig die Depots bewerben? Das Unternehmen versteht es scheinbar
nicht, wie man dem Personal attraktive Angebote macht. Auf jeden Fall
bekäme man damit auch wieder junge Lokführer und die älteren Herren
könnten endlich entlastet werden. Man ist sich am Tisch einig, die Probleme sind gross und können am Pausentisch nicht gelöst werden. Zudem muss der Erstfelder mehrmals erklären, wie die Zukunft aussehen wird, weil die anderen immer wieder wechselten. Dann kam der Lokführer aus einem mir nicht
bekannten Standort, der dazu nur meinte, ob sie dereinst auch zwei
Möglichkeiten bekommen würden? Nach der Schliessung von Erstfeld, haben
viel andere Standorte auch Angst davor. Meine Pause ist gleich um und so kann ich
mich wieder auf den Heimweg machen. Das führt jedoch über Zürich Mülligen.
Daher muss ich den Zug dorthin suchen. Normalerweise kommt die
Lokomotive
vom Westen mit einem Wagen. Dann wechselt der Lokführer und die Fahrt geht
weiter. Nur, vor Arbeitsbeginn erkannte ich, dass die Lokomotive nicht für
mich passend war, denn die eingeteilte Lokomotive hatte kein
ETCS.
|
|||||
RBL – Zürich Mülligen | |||||
Ich greife wieder zum
Telefon. Wie oft ich
in einer
Tour damit das
erledigen muss, was ich eigentlich erfahren sollte, weiss ich nicht. Auch
jetzt hätte ich gerne eine Information gehabt. Darüber nachzudenken habe
ich längst aufgegeben, würden wir nicht die halbe Zeit alles selber
managen, wäre der Verkehr schon lange zum Erliegen gekommen.
Lokomotiven
ständen irgendwo und niemand weiss wo. Man hilft sich daher selber. Nach ein paar Klingeltönen gebe ich dem
Kontakt meine
Zugnummer
an. Ich hätte gerne ein paar Informationen über meine
Lokomotive.
Die Antwort überrumpelte mich, denn statt der Nachfrage nach dem Zug,
kommt gleich die Nummer der Lokomotive und deren Standort. Diese hat zudem
die gleichen Endziffern, wie die Nummer des Zuges. Das sorgt für etwas
Verwirrung, die eigentlich nicht hätte sein müssen. Auf jeden Fall, meine
Lokomotive steht im
Depot.
Daher
mache ich mich auf den Weg zur
Lokomotive.
Mittlerweile weiss auch ich, wo welche
Gleisgruppe
ist. Daher finde ich die Lokomotive schnell und kann die
Re 420
übernehmen. Die obligaten Kontrollen müssen erneut
ausgeführt werden und letztlich geht es daran, die
Lokomotive
einzuschalten. Hm, warum brennt das Licht im
Maschinenraum
nicht? Verzweifelte Schaltungen am Lichtschalter halfen auch nicht weiter. So geht es durch den dunklen
Maschinenraum.
Die entsprechenden Handlungen kann ich auch im Dunkel der Nacht ausführen.
Im
Führerstand,
wo ich die
Lokomotive
einschalte, schalte ich das Licht ein. Ob an der Decke eine Kerze montiert wurde?
Viel Licht fällt da nicht ab. Nach dem Einschalten des Steuerstromes
erkenne ich, dass die
Batterie
noch 34
Volt
hat. Etwas mehr wäre schön. Als ich die
Lokomotive
einschalte, werden die
Batterien
wieder geladen. Das Problem ist so etwas geringer geworden. Trotzdem nehme
ich die Lokomotive, ich muss einfach darauf achten, dass ich möglichst
wenig Energie von den Batterien verbrauche, während die Lokomotive
ausgeschaltet ist. Also kein Licht im
Maschinenraum.
Hätte auch nichts gebracht, denn ich hätte die Schaltung so oder so nur
auf einer Seite machen können. Erneut rufe ich mit dem
Handy jemanden an.
Ich bin mit der
Lokomotive
fahrbereit. Schön, ich erfahre, wie ich zu meinem Zug komme. Eine seltene
Angelegenheit, daher schön wenn die Info kommt. So weiss ich, wie ich mich
zu verhalten habe. Das erleichtert die Arbeit und beschleunigt diese.
Vorfahren, anschliessend wechseln, zurück in den Osten und dann von dort
an meinen Zug. So einfach kann es sein, wenn man miteinander spricht.
Etwas das selten geworden ist.
Der
Visiteur
wartet bereits auf meine Ankunft und so geht es schnell. Nach dem letzten
Wechsel des
Führerstandes
ist auch der Wagen am Zug und die
Bremsprobe
kann ausgeführt werden. Bei einem Wagen ist auch das nicht schwer. Ich bin bereit um mit dem Zug loszufahren. Mit 26 Tonnen am Haken eine leichte Aufgabe für die Lokomotive. Noch kann ich das Signal jedoch gar nicht erkennen. Irgendwo in der Ferne ist eine Reihe roter Lichter. Eines davon gehört zu meinem Gleis. Welches es ist, weiss ich nicht. Da ich aber vorziehen darf, wird sich das in wenigen Augenblicken erledigen. Die Fahrt bis zum Ende des
Gleises
erfolgt daher als
Rangierfahrt.
Dort muss ich dann warten, bis das Signal grün wird. Grün, ich kann losfahren! Über die
Weichen
mit maximal 40 km/h, danach geht es dann hoch bis 110 km/h. Schnell für
eine kurze Fahrt von wenigen Minuten. Als ich gerade die letzte Weiche
passiere, rauscht links der
IC 2000
in Richtung Zürich vorbei. Jetzt gebe ich der
Lokomotive
die Sporen, der Zug wird nun verfolgt. Die Trägheit meines Zuges ist nicht
sehr gross und da kommt man schnell auf Tempo. Nur der
Intercity
schleicht auch nicht in der Gegend herum. Er kann zudem schneller fahren und das
merke ich. Denn der schwere Zug hängt mich locker ab. Macht auch nichts,
denn ich habe Schlieren erreicht und muss abbremsen um die
Weichen
zu meinem Ziel zu befahren. Zürich Mülligen steht vor der Türe. Eine kurze
Fahrt über zwei
Bahnhöfe
und eine
Haltestelle.
Das war wirklich nicht schwer und den
Fahrplan hätte man
nur benötigt, um die Daten des Zuges abrufen zu können. Nun steht die Bremsung auf das
Abschnittsignal der
Bahnhofes
Zürich Mülligen an. Das
Einfahrsignal
habe ich soeben passiert und muss nun abbremsen. Der
Zugfunk meldet
sich. Wie schön, immer dann, wenn wir auf ein Signal bremsen, werden wir
am
Funk
gerufen. Wir dürfen jetzt keine Antwort geben. Warum das nur wir Lokführer
wissen, ist mir schleierhaft. Da ich den Zug im Griff habe und bald stehe,
nehme ich den
Funkspruch trotzdem an. Ab dem
Gleisabschnittsignal
sollte ich als
Rangierfahrt
bis auf die Höhe des
Stellwerkes
fahren. Dort würde ich schliesslich vom
Rangierpersonal in Empfang
genommen. Ich quittiere mit wenigen Worten. Danach halte ich an. Auf der
Lokomotive
wechsle ich auf „Shunting“ und beginne mit der Rangierfahrt. Der Zug ist
in Zürich Mülligen angekommen, ein Blick auf die Uhr lässt mich erkennen,
es waren zehn Minuten zu früh. Das grosse warten beginnt. Eigentlich
hätten wir dazu schlicht keine Zeit. Ich mache die
Tour nicht das
erste Mal und daher weiss ich, dass die
Lokomotive
mit mir als
Rangierlokomotive
missbraucht wird. Ich muss daher ein paar Rangiermanöver durchführen.
Diese ziehen sich in die Länge, so dass ich mit der Lokomotive immer sehr
knapp an meinen nächsten Zug komme. Ich sehe niemanden, der sich mir
nähert.
Da
es kurz vor Mitternacht ist, führe ich die Prüfungen aus. Jetzt habe ich
dazu Zeit und was gemacht ist, muss nicht mehr gemacht werden. Die
entsprechenden Prüfungen im Stillstand umfassen die Zwangsbremse von
ETCS, die
Haltauswertung,
den Prüflauf von
ZUB 121
und der
Schnellgang
der
Sicherheitssteuerung.
Auf den
Lokomotiven
mit ETCS kann ich den Test im Stillstand ausführen. Ein Vorteil, wenn man
einen Wagen am Haken hat. Da diese
Lokomotive
mit einem System von Alstom ausgerüstet ist, ist die Rückstellung des
Schnellganges
einfach. Bei den Lokomotiven mit dem System von Siemens, müssen zwei
Handlungen vorgenommen werden. Bei keiner Lokomotive sind es jedoch die
gleichen Handlungen. So wird vermutlich die Intelligenz der Lokführer
getestet. Wer nach der Prüfung die Lokomotive wieder flott kriegt, hat
gewonnen. Die Prüfungen waren längst vorbei, als sich
wieder der
Fahrdienstleiter
meldet. Das Personal steht am anderen Ende des
Bahnhofes.
Ich soll vorziehen und so das Personal treffen. So kann ich hier noch
lange warten, aber nun geht es endlich los. Ich mache mich auf die Suche
nach dem
Rangierarbeiter,
der mich in Empfang nehmen wird. Heute sind sie sogar zu zweit, eine
ungewohnte Situation. Es ist selten, dass wir zu dritt rangieren. Bei der Abgabe des
Funkgerätes
erfahre ich die Bezeichnung, wie ich angesprochen werde. „Lok 7“ meint der
Rangierarbeiter.
Im Deutschkurs hätten sie die höheren Zahlen nicht gelernt. Ob das ein
Scherz war? Auf jeden Fall, auch ich kann mir diese Nummer einfacher
merken. Die obligatorische Kontrolle der Funkverbindung erfolgt umgehend.
So geht es gleich los. Ich kann vorfahren und so die
Weichen
passieren. Nach dem Halt drücke ich auf das
Pedal
zur Steuerung des
Spiegels.
Da passiert nichts. Stimmt, die
Lokomotive
hat gar keine
Rückspiegel!
Im
Rangierdienst
haben wir uns so an das Teil gewöhnt, dass wir wirklich den fehlenden
Spiegel vermissen. Auf der Strecke ist es nicht so schlimm. Heute stehe
ich mit den Spiegeln scheinbar auf Kriegsfuss. Auf jeden Fall, bisher
hatte ich keinen funktionierenden Spiegel an meinen Lokomotiven. Es geht zurück an einen Zug. Die
Längenangaben sind grosszügig. Das kann ich mir merken, denn so kann ich
in Zukunft die Geschwindigkeit anpassen. Wenn man nur selten mit einem
Rangierarbeiter
rangiert, muss man sich zuerst an ihn gewöhnen. Wie die Masse sind, weiss
man erst nach der ersten Bremsung, ich fiel deswegen auch schon bald auf
den Kopf. Daher beim ersten Mal eher vorsichtig, danach kann man normal
fahren. Die
Manöver
ziehen sich dahin, das ist aber immer so, nur diesmal ist es etwas knapp
für meinen nächsten Zug. Die Arbeiten müssen aber gemacht werden, auch
wenn man zu spät dran ist. Dann fährt der nächste Zug mit
Verspätung.
Verzögerungen im modernen Bahnbetrieb sind nicht vorgesehen und daher
entstehen schnell Verspätungen, die eigentlich vermieden werden sollten,
denn ich habe einen Zug, der pünktlich verkehren sollte. Letztlich ist auch der Letzte Wagen am
richtigen Ort und wir fahren mit meiner
Lokomotive
an das andere Ende des
Bahnhofes.
Dazu musste ich nicht wechseln, denn das
Rangierpersonal kommt mit. Nur
die letzte Fahrt vor meinen Zug, machte ich alleine. Ich fahre genau um
Mitternacht an den Zug. Das weiss ich so genau, weil ich in der Anzeige
für die Geschwindigkeit eine Uhr habe und diese wirklich grade 00:00
anzeigte. |
|||||
Zürich Mülligen - Dottikon – Erstfeld | |||||
Als ich die
LEA in
den Halter stelle und die
Zugnummer
eintippe, erkenne ich, dass ich jetzt losfahren müsste. Noch ist aber die
Bremsprobe
nicht gemacht. Das
Bremssystem
kann erst jetzt gefüllt werden. Meine
Batterien
haben sich erholt, so dass es auf der
Lokomotive
in geordneten Bahnen abläuft. So gesehen, steht meiner Fahrt nach Hause
eigentlich nichts im Weg. Noch fehlen aber wichtige Informationen.
Das dauert ein paar Minuten, denn das
Bremsventil
lässt sich nicht hetzen. Heute fährt der Zug definitiv nicht mehr
pünktlich los, denn als ich die Daten bekomme, sollte ich gerade in
Schlieren einfahren. Ich rechne mit etwa fünf Minuten
Verspätung. Endlich kann ich, wie gewünscht die Bremsung ausführen. Der Visiteur kontrolliert nun die Bremsen des Zuges. Das dauert, denn auf der Belastung, die jetzt gesendet wurde, stelle ich fest, dass ich mit 278 Tonnen fast 300 Tonnen am Haken habe. Die Länge ist mit 187 Metern nicht
besonders gross. Mit der Zug- und
Bremsreihe A 105%
und einer Geschwindigkeit von 120 km/h ist es eine für diesen Zug normale
Angabe. Am
Funk
kommt die Aufforderung die
Bremsen
des Zuges wieder zu lösen. Der
Fahrdienstleiter
meldet sich am
Rangierfunk.
Ob wir fahrbereit sind? Nein, natürlich nicht, wenn die
Lokomotive
zu spät an den Zug kommt, fährt dieser nicht pünktlich. Das ist nun mal
so, hexen können wir nicht. Das ist zumindest die Aussage des
Visiteurs
und ich hätte es in etwa mit den gleichen Worten erklärt. Warten liegt
einfach in diesem
Bahnhof
nicht drin. Als die
Bremsprobe
abgeschlossen ist, geht es schnell. Die
Fahrbereitschaft
wurde gemeldet und wenige Augenblicke später öffnete sich vor mir das
Zwergsignal. Es zeigt Fahrt, aber das
Ausfahrsignal
ist durch einen anderen Zug verdeckt. Ich muss aufpassen, denn in solchen
Situationen sind schnell Fehler passiert. Daher ziehe ich langsam vor, bis
ich das Signal sehen kann. „Offen 40“ schiesst mir durch den
Kopf, ich kann losfahren. Weit komme ich nicht, denn schon nach dem
Bahnhof
habe ich Distanz auf eine
S-Bahn.
Schnell unterwegs bin ich daher nicht mehr. In diesem Raum kann es nicht
schnell gehen, denn die Halte für die S-Bahn wurden sehr nahe beisammen
angeordnet. So kommt es, dass ich bis Dietikon mit 40 km/h fahre und so
weiter Zeit verliere. Da ich den
Fahrplan dieses Zuges
jedoch kenne, weiss ich, dass es Reserven gibt. Die müssen jetzt aber
ausgeschöpft werden. Auf die
Geleise
mit den Zügen des
Fernverkehrs
konnte ich zudem auch nicht wechseln, denn dort fahren gerade die Züge
durch, die schneller unterwegs sind, als ich das könnte. Für einen
Güterzug
gibt es hier wirklich nur sehr wenig Platz. Das obwohl hier vier Geleise
zur Verfügung stehen. Ich fuhr einfach zur unpassenden Zeit los und
verliere daher weiter auf den
Fahrplan ein. Daran
habe ich mich längst gewöhnt. Ab Killwangen-Spreitenbach hatte ich freie
Fahrt, die
S-Bahn
fuhr in Richtung Heitersberg und ich nahm den Weg in Richtung Baden. Ich
fahre mit diesem Zug nicht den kürzesten Weg, sondern benutze die alte
Strecke über Brugg. Da das nicht mehr so selten der Fall ist, kenne ich
diese Strecke mittlerweile wieder sehr gut. So kommt die
Schutzstrecke.
Noch habe ich die erlaubten 120 km/h nicht erreicht. Vor dem
Bahnhof
musste ich bremsen, weil das Signal noch nicht Fahrt zeigte.
Die Fahrt nach Wettingen wird langsamer,
den Baden ist ein enger
Bahnhof
mit engen
Kurven.
Letztlich bin ich noch mit 65 km/h unterwegs. Dank den guten
Bremsen
kann man aber frech an die
Geschwindigkeitsschwellen heranfahren. So holt man wieder etwas
Zeit ein. Zudem habe ich die
S-Bahn,
die mich hier behindern würde, nicht vor mir. Das führt dazu, dass mein
Rückstand schrumpft und nur noch wenige Minuten beträgt.
Bis
Turgi darf ich mit 90 km/h fahren. Die
Kurven
lassen einfach keine höhere Geschwindigkeit zu. Nach Turgi sind 110 km/h
zugelassen. Das kann ich in der
LEA
nachsehen. Dieser Abschnitt ist etwas ruhiger, als die
Zufahrt nach Baden mit den vielen Änderungen bei der Geschwindigkeit. Wer
hier die Strecke nicht gut kennt, kann es sich fast nicht leisten schnell
zu fahren. Ich muss aber Zeit aufholen und das geht nicht, wenn ich es
gemütlich nehme. Vorbei am Wasserschloss nähere ich mich dem Bahnhof von Brugg. Dort zweige ich gegen die Linie in Richtung Birrfeld ab. So komme ich in den Nord-Süd-Verkehr. Die Fahrt ging jetzt ohne Verzögerung vorwärts und die Verspätung ist auf wenige Minuten gesunken. Bis zum nächsten Halt in der Umspannanlage kann ich diese Zeit kaum mehr aufholen, denn ich sollte in zwei Minuten dort einfahren. Da ich gerade Brugg verlasse, wird das nicht klappen. Im Birrfeld fuhr ich auf dem rechten Gleis. Das war überraschend, weil mir bis Othmarsingen nur ein Güterzug entgegen kam. Die Lösung für meine Verwunderung war, im
Bahnhof
Othmarsingen zu erkennen, denn dort fuhr gerade ein „Lumpensammler“ ein,
der in Richtung Brugg fuhr. Ich konnte so ungehindert zufahren. Manchmal
spielt das Personal der
Fernsteuerung
wirklich mit. Wenn ich dies vom Wetter auch sagen könnte. Es hat Regen
eingesetzt. Die Fahrt bis nach der
Umspannanlage
von Dottikon-Dintikon, verlief ohne nennenswerte Probleme. Der Halt vor
dem Signal ist auch keine grosse Sache mehr. Man weiss, was man tun muss
und mit bald 25 Jahren auf dem Buckel, ist es längst zur verhassten
Routine geworden. Nach dem Halt, bekomme ich ein
Funkgerät
überreicht, denn hier werden Wagen rangiert. Etwas, was erst seit kurzer
Zeit gemacht wird.
Gerade vor dem Herbst sammelten sich hier
die Wagen vom Typ Eaos. Sie waren für den Verkehr mit den Zuckerrüben
bereit und wurden wenige Wochen später wieder abgezogen. Zeit um mich
umzusehen habe ich jedoch nicht. Nachdem ich vorgezogen habe, wird die Zufuhr abgehängt, dann ging es noch ein Stück vorwärts und schliesslich zurück an die neuen Wagen. Die Bremsprobe folgte umgehen, so dass das Manöver nicht zu lange dauerte. Mit der
Meldung, dass die
Bremse
gut sei, habe ich die neuen Daten eingegeben. Die Länge änderte und das
Gewicht stieg auf 330 Tonnen an. Sonst blieb alles beim Alten. Es geht
daher weiterhin mit 120 km/h vorwärts. Beschleunigen kann ich nur langsam, ich
erkenne das Signal noch nicht, aber als ich es erkenne, sehe ich es ist
offen. Im Kopf beschäftigt mich die
Meldung, dass es am Gotthard eine
Störung gibt. Genau an diesen Gotthard möchte ich aber. Wo diese wohl sein
wird? So lange ich fahren kann, betrifft es mich nicht. So fahre ich hier
mit einer
Verspätung von…
Von einer Minute los, ich bin daher wieder im
Fahrplan, was schön
ist. Die Fahrt über die nächtliche
Südbahn
war kein grosses Problem.
ADL drosselte mich auf 90 km/h so dass ich in
Rotkreuz mit drei Minuten
Verspätung
durchfahren kann. Es fehlte bisher jeglicher Gegenverkehr. Es muss wohl
eine grössere Störung gewesen sein. Denn wenn so lange kein Zug kommt, war
es eine gröbere Geschichte. Meine Signale zeigen mir aber freie Fahrt und
so kann ich ungehindert zufahren. Rotkreuz mit den abgestellten Zügen der
S-Bahn
habe ich passiert.
In
Immensee wechselte ich auf die
Gotthardbahn und damit wären es nur noch 44 Kilometer bis zum
Ziel. Durch eine zügige Fahrt werde ich Arth-Goldau nahezu pünktlich
erreichen. Die Fahrt könnte dort aber massiv gedrosselt werden. Ich denke, dass dort auch die zweite neue
Weiche
eingebaut werden wird. So ist es, aber die Verzögerung ergibt sich nur
wegen den ablenkenden Weichen. Die Fahrt geht daher ungehindert weiter. Nach Arth-Goldau erkenne ich am MMI, dass das Symbol für den Datenfunk erscheint. Die Lokomotive nimmt scheinbar mit dem RBC Kontakt auf. Die Fahrt kann ungehindert weitergehen und vor Steinen wechselte ich wieder auf das reguläre Gleis. Die Verbindung zum RBC steht und mit 105 km/h kann ich mich dem Bahnhof von Schwyz nähern. Mit einem Schnellgutzug fährt man die Geschwindigkeiten aus. Ich nähere mich der
Schutzstrecke
und der
Kurve
von Schwyz. Die Wagen müssen für die Verringerung der Geschwindigkeit
besorgt sein. Nach der
Kurve
und dem
Bahnhof
kann ich dann wieder beschleunigen und so zügig vorankommen. Die
Verspätung
beträgt kaum eine Minute, so gesehen, könnte ich mit dem Zug erstmals seit
ich ihn fahre, pünktlich in Erstfeld ankommen. Der Rekord liegt aktuell
bei fünf Minuten Verspätung. Mist, die
Einfahrt
von Brunnen ist geschlossen. Gerade jetzt, wo ich die
Verspätung
eliminieren konnte. Es bleibt auch so und so komme ich vor Brunnen zum
Stillstand. War etwas bei der Kontrolle in Steinen nicht gut, stehe ich
jetzt vor den angesagten Problemen? Die Fahrt geht auf jeden Fall nicht
weiter und die Verspätung wird wieder grösser. Einen Zug vor mir kann ich
auch nicht erkennen, etwas muss passiert sein.
Warum geht es mit mir nicht weiter. Noch
eine Minute, dann greife ich zum
Funk
und erkundige mich. Das Signal geht für mich ohne Grund nicht auf Fahrt.
Etwas muss passiert sein. Ob ich nach Hause komme in dieser Nacht? Kaum habe ich die Gedanken beendet,
wechselt das Signal die Farbe „Einfahrt und Ausfahrt offen“.
Scheinbar hat das System nicht realisiert, dass ich eine
Datenfunkverbindung habe und so für
ETCS Level 2
gerüstet bin. Die Fahrt durch den
Bahnhof
erfolgt noch mit den Signalen und auch die
Einfahrt
in den Abschnitt mit ETCS Level 2 erfolgt ohne nennenswerte Probleme. Man
gewöhnt sich daran, dass es einen Moment dauert, bis die Anzeigen
erscheinen. Bei der
Ausfahrt
aus dem ersten
Tunnel
geriet meine
Lokomotive
ins Schleudern. Der Regen machte die
Schienen
rutschig und meine Lokomotive rutschte wegen den hohen
Zugkräften
aus. Das sollte bei
ETCS nicht
passieren, denn die Wegmessung muss stimmen. Ich hoffe inständig, dass der
Fehler der
Räder
durch den Radar festgestellt wurde. Sonst verpasst meine Lokomotive das
Balisenfenster und ich bekomme Probleme. Aber scheinbar ist alles immer
noch in Ordnung. Auf dem
Berggleis
sind mit meinem Zug höhere Geschwindigkeiten zugelassen. Daher kann ich
schneller fahren, aber kaum ist man auf der Geschwindigkeit, kommt bereits
die nächste Bremskurve. Warum muss die
Bremskurve
auf die Reduktion der
Kurve
unbedingt 200 Meter vor dieser enden? Das ist zwar zur Sicherheit, lässt
aber auch die Gedanken zu, dass man eigentlich gar nicht mehr
beschleunigen sollte.
Nach
Sisikon ging es durch den
Tunnel
und die Streckenvoraussicht gab mir immer genügend freien Raum. Auch im
neuen Rangierbereich
Gruonbach war das noch so. Das ändert sich jedoch, denn ich bekomme
eine
Bremskurve,
die bis zum Stillstand geht. Daher bremse ich und verzögere den Zug. Ich
achte darauf, dass ich unter der
Kurve
bleibe und nähere mich so dem nächsten Halt. Doch kurz bevor ich anhalten
wollte, kam die Freigabe für 2000 Meter. Etwas hat mich wohl eingebremst. Bei der Durchfahrt durch den Rangierbereich Flüelen, erkannte ich den Grund, ein Güterzug steht hier und wartet meine Überholung ab. Wenn bei dem langen Zug die Bremskurven genau gleich waren, wie bei mir? Dann hat er die Weiche zu spät abgedeckt. Das führte dazu, dass ich vermutlich bremsen musste. Noch kann ich zufahren und mit dem Rangierbereich von Altdorf nähern. Mein ETCS reduzierte die Freigabe jedoch mit jedem Meter. Am DMI
erscheint ein zweites Symbol für den
Datenfunk. Es
scheint, als wird der Wechsel des RBC
vorzogen werden. Auch das ist hier neu, denn bis Altdorf und
somit im Bereich des KGB
fahren wir nach einem RBC.
Für den anschliessenden Bereich des EGB
haben wir ein anderes RBC, das dereinst auch den
Basistunnel
abdecken wird und daher jetzt schon aktiv ist. Der Wechsel des RBC sieht
man hingegen nur bei den
Lokomotiven
mit Alstom. In Altdorf komme ich in die nächste
Bremskurve.
Da ich diese schon gut sah, bremste ich früher, als unbedingt nötig. Ich
ahne, warum ich verzögern muss, denn es gibt hier einen kurzen einspurigen
Abschnitt. Wenn dort ein anderer Zug durchfährt, muss ich warten. Als ich
letztlich rund 100 Meter vor der Tafel und kurz vor dem Ende der
Bremskurve anhalte, kommt mit die
Rola
aus Süden entgegen. Die Lösung für den Halt, also eigentlich kein Problem.
In der Nacht bei Regen, erkennt man von der
neuen kaum befahrenen Strecke die Steigungen und Gefälle nicht. Zwar fuhr
ich schon ein paar Mal hier durch, aber eben, es ist noch nicht für die
Nacht tauglich. Neue Strecken sind immer schwierig, auch wenn sie vor der
Haustüre liegen. Daher liegt die Geschwindigkeit leicht unter der erlaubten Geschwindigkeit. Mit wird bei der Vorbeifahrt am Nordportal wieder das Level 0 angekündigt. In der Ferne erkenne ich das
Einfahrsignal
von Erstfeld. Die
Ausfahrt
aus dem Level 2
erfolgte auf normale Weise mit maximaler Geschwindigkeit und ohne die oft
beschriebenen Bremsungen. Ich kann in Erstfeld im
Gleis
eins, oder aber im Gleis zwei einfahren. Bei der
Weiche
weiss ich es sicher, es geht in das
Gleis
eins. Ich habe Erstfeld erreicht und beginne nun mit der Bremsung. Der
abgehende Lokführer gibt mir ein Handzeichen. So kann ich anhalten und ihn
einsteigen lassen. Dabei muss ich nicht einmal bis zum
Ausfahrsignal
fahren. Denn der kurze Zug ist bekannt und so warten die abgehenden
Lokführer immer auf dem
Bahnsteig
in der Mitte. So müssen sie auch nicht weit gehen. Mit einer
Verspätung von
vier Minuten habe ich Erstfeld erreicht, das ist gut, denn ich kam mit dem
Zug schon später im
Bahnhof
an. Heute klappte es jedoch mit den Zügen und von der angeblichen Störung
am Gotthard merkte ich schlicht nichts. Der Verkehr scheint normal zu
funktionieren. Das stellte ich bei der
Rola
fest, denn die war nahezu pünktlich unterwegs. Scheinbar hat sich die
Situation wieder beruhigt und für mich spielt es keine Rolle mehr. |
|||||
Feierabend und ab ins Bett | |||||
Der Weg ins
Depot
ist nicht sehr weit, da ich nicht bis in den Südkopf fahren musste. Durch
den kürzeren Weg kommt es zur Situation, dass ich rechtzeitig
Feierabend
machen kann. Wer weg führte mich über den
Bahnsteig,
die
Geleise
und den unbeleuchteten Parkplatz. Schwaches Licht, das von den alten
spärlich vorhandenen Lampen im
Gleisfeld
stammt, ist alles was leuchtet. Das Depot Erstfeld hat längst den
einstigen Stolz verloren.
Im
Depot
ziehe ich die
Warnweste
aus, lege sie in den Rucksack, gehe beim WC die Hände waschen und
verabschiede mich anschliessend von den anwesenden Kollegen. Der Rucksack
findet seinen Platz im Kasten. Das Ipad nehme ich mit nach Hause. Dazu
habe ich im Kasten eine spezielle Tasche. Nach der nächsten
Tour muss ich
nicht mehr sehen, denn jetzt steht endlich das Wochenende vor der Türe.
Wieder ein Tag geschafft! Das
Depot,
das dank den neuen mittlerweile angeschlossenen und getesteten Lampen
nahezu stockdunkel ist, verlasse ich mit dem aufgespannten Schirm. Der Regen will einfach nicht nachlassen,
hatte der Tag doch so gut angefangen und jetzt regnet es, als hätte es nie
etwas anderes gegeben. Neue Lampen und ein Steuergerät, das man
nicht installieren will, sorgten dafür, dass ich in der Zufahrt bald von
einem Kollegen auf dem Fahrrad angefahren wurde. Es ist wirklich eine
gefährliche Situation. Wie haben wir am Kurs vom Mittwoch
festgestellt? Ach ja, Lokführer sind Verbrauchsmaterial. Den kehrt man zur
Seite und nimmt einfach einen anderen. Auf einen mehr oder weniger kommt
es nicht an. Dumm dabei ist nur, dass bei Ausfall eines Lokführers, die
anderen einfach noch mehr arbeiten müssen. Probleme, die gelöst werden
sollten, bevor es zur grossen Katstrophe kommt. Dann ist es zu spät. Jetzt fällt es mir wieder ein. Ich habe
vergessen, das Problem mit dem Lichtschalter zu melden. Wer so vergesslich
ist, muss sich nicht wundern, wenn er die Vorgaben, die zum Glück nicht
existieren, nicht erreichen kann. Wenn der Tessiner das Problem
feststellt, kann er es melden. Ich gehe jedoch davon aus, dass er das
nicht tun will, denn er hat sehr spät
Feierabend,
denn er fährt letztlich nach Chiasso. Ich habe nun vier Tage frei und kann mich
von der Woche erholen. Drei davon habe ich sicher, denn heute klingelte
kein
Telefon, ob ich nicht am Samstag zusätzlich arbeiten komme. Ich gehe
jedoch davon aus, dass es am Montag klingeln wird. Vier Tage frei bei
einem Lokführer im
Depot
Erstfeld ist schon etwas, was es eigentlich nicht geben darf. Auch sonst
klingelt das Telefon bald rund um die Uhr. Wirklich freie Zeit, haben wir
kaum mehr. In dieser Woche war mit Ausnahme dieser
Tour keine Tour
kürzer als 540 Minuten. Eigentlich sollte es eine sein und die kurze
Ausgleichstour fehlte schlicht auch. Das geht an die gesundheitliche
Substanz, ich bin wirklich müde und froh, dass ich endlich nach Hause kann
und dort das Bett aufsuchen. Bei solchen Bedingungen frage ich mich immer
wieder, ob ich vor Jahren wirklich den richtigen Job gewählt habe. Nur, was sollte ich anderes machen, denn
Lokführer ist das einzige, was ich wirklich kann. Zudem gefällt mir die
Arbeit, wäre einfach schön, wenn man sich besser erholen könnte. Mit so
langen
Touren klappt das
innerhalb der Woche schlicht nicht mehr. Dann macht man sich Gedanken.
Eine Lösung wäre der
Personenverkehr,
nur ich bin überzeugter Cargolokführer. Die Bananen sind friedlicher als
die Affen. Gedanken, die mich auf dem Heimweg
begleiten. Gedanken, die nicht sein müssten, dann ist da noch der
Entscheid, der grosse Veränderungen im privaten Umfeld bringen wird.
Letztlich aber stehen neue Aufgaben auf dem Programm, denn letztlich
starten einmal die
Testfahrten
im
Basistunnel.
Ich nehme daran teil, weil so vielleicht wieder eine gewisse
Regelmässigkeit ins Leben kommt. Eine
Schicht, wo der Schlaf mitkommt und
nicht das Hickhack der letzten Woche. Doch nun habe ich das Haus erreicht, das
meine Wohnung enthält und ich kann in einen trockenen Raum gehen. Zu Hause
zeihe ich mich aus, bereite mich auf die Nacht vor und bereits wenige
Minuten später liege ich im Bett. Todmüde schlafe ich schnell ein. Morgen
ist ein neuer Tag, der neue Erlebnisse bringen wird. Auf jeden Fall ist es
kein Arbeitstag und das ist wirklich auch einmal etwas Schönes, auf das
man sich freuen sollte. Eines muss ich noch erwähnen, denn am
Montag klingelte das
Handy, danach das
Telefon. Abgenommen habe ich nicht,
denn ich wollte nicht erklären müssen, warum ich an meinem freien Tag
nicht für das Unternehmen bereit stehe. Jetzt will auch ich einmal meine
Erholung. Die Ferien steht auf dem Programm, die Idee, dass ich diese
wegen der NEAT verschiebe, habe ich im Keim erstickt. Sollen doch andere
auch einmal etwas machen, es liegt nicht nur bei mir. |
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